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Nach 5 Jahren plötzlich Ende?

M
Hallo,

seit vergangenem Freitag bin ich nun nach 5 Jahren Beziehung wieder alleine. Und da mich mein Kummer darüber gerade auffrist, habe ich mir gedacht, ich schreibe hier mal meine Geschichte auf, um dadurch vielleicht ein paar Tipps von Euch zu bekommen, wie ich jetzt weitermachen soll.

Kennengelernt haben wir beide uns auf Arbeit vor über 5 Jahren. Ich kam aus meinem Jahresurlaub und sie hatte während dieses Urlaubs bei uns auf Arbeit angefangen. Als sie mich das erste Mal gesehen hatte, hatte sie sich irgendwie gleich in mich verliebt. Mir war sie auch gleich aufgefallen, aber bei mir war es keine Liebe auf den ersten Blick. Wahrscheinlich, weil ich normalerweise ein anderes Beuteschema hatte. Wir haben uns allerdings gleich angefreundet, weil wir irgendwie auf der gleichen Wellenlänge lagen. Irgendwann hab ich sie dann mal gefragt, ob sie nicht vielleicht mal einen Kaffee mit mir trinken gehen würde, was sie allerdings verneinte und mir sagte, dass sie bereits in festen Händen wäre. Das habe ich erstmal so hingenommen. Ein paar Wochen später habe ich aber morgens immer bemerkt, dass sie weinend an ihrem Schreibtisch saß. Ich habe sie dann ausgefragt, warum sie denn weinen würde. Sie sagte, sie wäre in ihrer Beziehung nicht mehr glücklich und ihr Freund würde sie nur noch unterdrücken und bevormunden. Wir haben uns lange und oft darüber unterhalten und ich habe ihr dann geraten, sich von ihm zu trennen. Das hat sie dann auch gemacht und von da an kamen wir beide dann zusammen.
Sie hatte zwar vorher immer mal gefragt, ob wir mal etwas zusammen unternehmen würden, was ich allerdings immer abgelehnt hatte, weil sie ja noch in ihrer Beziehung steckte und ich nicht wußte, wie ihr damaliger Freund darauf reagiert hätte.
Anfangs sind wir immer sehr lange abends noch auf Arbeit geblieben, nur damit wir Zeit miteinander verbringen konnten, wenn alle anderen Kollegen bereits im Feierabend waren. Anders ging es auch nicht wirklich, weil wir ca. 80km auseinander wohnten. Ich hatte meine eigene Wohnung und sie wohnte noch bei ihren Eltern. Ich konnte sie nicht bei sich zu Hause besuchen, weil ihr Exfreund ihr immer noch hinterherspionierte. So fuhr sie dann immer öfters mit zu mir nach Hause und irgendwann zog sie dann auch mehr oder weniger bei mir ein. Die Woche über fuhr sie jeden Tag nach Hause und die Wochenenden verbrachten wir dann zusammen bei mir. Zwei drei Monate später zog sie dann richtig bei mir ein. Da ich nur eine kleine 50m2 Zweizimmerwohnung hatte, wurde das auf die Dauer etwas eng. Also beschlossen wir, uns eine eigene gemeinsame Wohnung zu suchen. Damit wir nicht immer so weit fahren mussten, auf Arbeit waren es immerhin 50km und bis zu ihr nach Hause nochmal zusätzlich 30km, entschieden wir uns, eine Wohnung in dem Ort zu nehmen, wo wir arbeiteten. Gesagt, getan. Dort haben wir auch die letzten 4 Jahre gewohnt. Allerdings hatte die Wohnung ein Manko, was sich erst später herausstellte. Sie hatte versteckten Schimmel und meine Freundin war allergisch auf Schimmel. Wir haben dann von der Hausverwaltung alle Schäden beseitigen lassen, aber das Vertrauen meiner Freundin in diese Wohnung war trotzdem dahin. Also gingen wir auf Suche nach einer anderen Wohnung. Sie sollte genauso sein wie unsere, aber so etwas hatten wir nicht gefunden. Es ist auch schwierig. Wir hatten 70m2, 2 Balkone und 2 Tiefgaragenstellplätze. Ende letzten Jahres eröffnete mir meine Freundin dann, dass sie Heimweh hätte und gerne wieder in ihre Heimatstadt ziehen wolle, weil sie dort auch ihre ganze Familie hätte. Also haben wir angefangen, in ihrer Heimatstadt nach Wohnungen zu schauen. Jetzt im August sind wir dann beide in eine Wohnung in ihrer Heimatstadt gezogen. Ich habe das ihr zuliebe gemacht, auch wenn es für mich fortan bedeutete, dass meine Familie noch weiter entfernt wäre. Ihre Familie war nun nur noch knapp 10 Minuten Fussweg entfernt. Sie ist hier wie gesagt aufgewachsen, ich bin hier vollkommen fremd.
Sie hat im April ihre Arbeitsstätte gewechselt, weil sie den nervlichen Terror in der alten Firma nicht mehr ausgehalten hat. Wir sind oft aneinander geraten, weil sie mir abends zu Hause ihr Leid klagen wollte, ich aber den Kopf auch nicht frei hatte, weil ich den gleichen Terror dort jeden Tag hatte. Schließlich arbeiteten wir ja in der gleichen Firma. Nach ihrem Arbeitsplatzwechsel dachte ich, es würde sich alles bessern, aber im Gegenteil. Jetzt ging sie in Schichten arbeiten und wir sahen uns viel seltener. Das war schon ein harter Schlag. Vorher haben wir uns 24 Stunden am Tag gesehen und jetzt kaum noch, wenn sie unpassende Schichten hatte. Da haben wir uns meistens nur noch im Bett schlafend gesehen. Obendrein kam noch dazu, dass es ihr auf ihrer neuen Arbeitsstelle auch nicht wirklich gefiel. Jeden Abend (wenn sie mal Tagschicht hatte) beschwerte sie sich darüber. Ich war allerdings immer noch in der alten Firma beschäftigt und hatte den gleichen Terror wie bisher. Also hatte ich auch immer den Kopf voll. Ich habe versucht ihr zuzuhören, aber irgendwann hab ich dann nicht mehr richtig zugehört, weil sie jeden Tag das Gleiche erzählt hatte. Im September habe ich auch die Arbeitsstelle gewechselt und habe seitdem keinen Stress und auch keinen Terror mehr. Somit hatte ich dann den Kopf frei für ihre Probleme und konnte auch zuhören. Aber nach wie vor kam von ihr jeden Tag nur die gleichen Beschwerden über ihre Arbeit, wie zuvor auch schon. Da habe ich dann auch irgendwann wieder angefangen auf Durchzug zu schalten. Selbst wenn ich mal von meiner Arbeit erzählen wollte, hat sie sich Worte als Aufhänger genommen, um dann wieder auf ihr Thema zu sprechen zu kommen.
Vor drei Wochen saßen wir Sonntag abends auf der Couch und plötzlich fing sie an mich zu fragen, ob ich noch glücklich sei. Ich sagte ihr, dass ich nicht wirklich glücklich sei, weil ich sie durch ihre Schichten so selten sehe. Sie sagte mir, dass sie auch nicht mehr glücklich sei, weil wir uns irgendwie auseinander gelebt hätten. Jeder würde wohl nur noch seins machen. Das bleibt natürlich nicht aus, wenn man sich kaum sieht, bin ich der Meinung. Jedenfalls eröffnete sie mir, dass sie sich jetzt ersteinmal eine Auszeit nehmen wolle und zu ihren Eltern geht, um über uns nachzudenken. Daraufhin entgegnete ich ihr, warum sie das machen wolle, auf diese Art würden wir uns ja gar nicht mehr sehen und es wäre ja nicht anders als sonst auch. Sie hat trotzdem darauf bestanden und gesagt, sie würde erstmal für zwei Wochen zu ihren Eltern gehen. Als ich am darauffolgenden Monat von Arbeit kam, traf mich der Schlag. Sie war wirklich weg. Sie hat sich ein paar Sachen und ihre beiden Tiere genommen und war weg.
In der ersten Woche haben wir uns noch geschrieben, sie hat mir eine schöne Woche gewünscht und ich ihr auch usw. Ansonsten habe ich sie eigentlich in Ruhe gelassen, schließlich wollte ich ihr nicht auf die Nerven gehen. In der zweiten Wochen schlief das dann ein. Also habe ich sie dann gefragt, ob wir am Wochenende vielleicht zusammen spazieren gehen wollen, um vielleicht auch mal miteinander zu reden. Dafür hatten wir uns den Sonntag nachmittag vorgesehen. Sonntag mittag bekam ich von ihr eine Nachricht, das wir das verschieben müßten, weil es ihr nicht gut gehen würde. Ich habe mich allerdings trotzdem auf den Weg zu ihr gemacht, weil ich sie einfach sehen wollte. Wir haben dann auch dagestanden uns ganz normal unterhalten und dann beschlossen, dass wir uns einfach nochmal zusammensetzen müssen, um über unsere Probleme zu reden. Ich habe ihr gesagt, sie solle sich dann bei mir melden, wenn es ihr passt, weil ich nicht weiß, wie sie arbeitsmäßig zeit habe. Als ich dann aber am Mittwoch immer noch nichts von ihr gehört habe, hab ich ihr geschrieben, was denn nun sei mit unserem Gespräch. Sie schrieb zurück, ich hätte mich doch auch mal melden können. Kurzum, wir haben uns dann für den Freitag in einem Kaffee verabredet. An dem Freitag haben wir uns getroffen und erst ganz normal geredet, was jeder so die ganze Woche über erlebt hat und so weiter. Ich war eigentlich sehr optimistisch. Und dann fing sie plötzlich an zu weinen und sagte mir, dass sie nicht wieder zurückkommen werde. Ich war geschockt. Sie meinte, sie empfinde noch etwas für mich, aber die Gefühle wären abgestumpft und sie weiß nicht, ob es auf diese Art und Weise weitergehen könne. Ich habe versucht noch zu retten und gesagt, ich würde nach wie vor für sie empfinden, aber es half nichts. Sie könne momentan nicht.
Ich hätte ihr meine Gefühle öfters mal sagen sollen und nicht erst jetzt. Ich muss dazu allerdings gestehen, bin kein Mensch, der seine Gefühle immer auf der Zunge trägt. Ich habe eher versucht, durch kleine Gesten meine Gefühle zum Ausdruck zu bringen.
Tja und nun sitze ich alleine in der großen Wohnung, in einer Stadt, wo ich fremd bin und niemanden kenne und weiß nicht mehr weiter. Seit 3 Wochen sitze ich jeden Abend da und heule, weil sie mir fehlt. Und jetzt erst recht, weil ich weiss, dass sie nicht mehr zurückkommen wird. Ständig werde ich an sie erinnert, weil ja noch alle Sachen von ihr hier in der Wohnung sind. Ich wollte ihre Eltern besuchen, um vielleicht etwas Licht ins Dunkel zu bringen und um zu erfahren, warum das gerade jetzt alles passiert ist, aber die riegeln auch nur ab und sagen, wir haben kein Interesse daran, dass du vorbeikommst. Gestern bin ich zu meinen Eltern gefahren, weil ich nicht mehr ein noch aus wußte und die haben mir geraten, ich solle einen Schlussstrich ziehen. Ich solle zusehen, dass ich die Wohnung kündige (was sich aber schwierig gestaltet, weil wir ein Jahr Mietbindung haben), alle finanziellen Angelegenheiten mit ihr kläre und sie soll ihre Sachen aus der Wohnung holen. Gleichzeitig soll ich aber auch die Schlösser austauschen. Weil die ganzen Möbel und Geräte gehören alle mir und sie soll nicht irgendwas mitnehmen, wenn ich nicht da bin. Das klingt für mich alles sehr hart. Schließlich liebe ich sie nach wie vor und 5 Jahre Beziehung schmeisst man auch nicht so einfach weg. Zumal wir beide ja den Grund für unsere Probleme kennen, könnte man doch daran arbeiten. Ich verstehe nur nicht, warum sie gerade jetzt Schluss macht. Das macht man doch nicht von jetzt auf gleich. Da überlegt man doch schon vorher und macht sich so seine Gedanken. Und warum mussten wir dann erst noch hier in diese Stadt ziehen und uns extra nochmal in Unkosten stürzen (bzw. ich)? Ich weiß echt nicht, was ich machen soll. Gestern habe ich sie nochmal angerufen und gefragt, ob wir uns am Mittwoch hier treffen, um all unsere Angelegenheiten zu erledigen (Finanzen etc.) und sie hat zugestimmt. Trotzdem geht es mir total mies derzeit. Ich kann nicht wirklich loslassen. Immerhin war sie meine erste richtige Beziehung.

17.11.2014 15:00 • #1


M
Nachtrag:

meine letzte Nachricht an sie:

Guten Morgen. Ich hab die ganze Nacht nicht geschlafen und mir die Seele aus dem Leib gekotzt. Und nein ich habe nicht getrunken. Kannst du mir nicht noch eine Chance geben? Ich kann ohne Dich nicht mehr leben. Ohne Dich macht das alles keinen Sinn. Dazu liebe ich Dich viel zu sehr. Bitte!

und ihre Antwort darauf:

Marcel, ich kann aber leider keinen Knopf drücken und sagen die Gefühle sind wieder komplett da. Ich habe dir gestern gesagt, das ich so nicht mehr glücklich war und das es so nicht funktioniert hätte. Es ist durch die letzten Monate einfach zu viel kaputt gegangen...

17.11.2014 15:41 • #2


A


Nach 5 Jahren plötzlich Ende?

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C
Lieber Marcel,

Fühle mit dir

Auch ich bin vor ein paar Tagen verlassen worden….stecke ganz frisch in diesem Liebeskummer, den ich hammerhart finde und eine völlig neue Situation in meinem Leben darstellt.

Du hast Recht….der Partner der geht hat schon eine (kurze/lange) Weile darüber nachgedacht. Hinterher kommen sich die Verlassenen allerdings wie auf eine Probe gestanden ohne es zu wissen. Das gewinnt dann den Charakter von Chancenlos.
Deine Fragen sind alle verständlich…warum dies…warum das…
Bloß jetzt wirdst du die Antworten noch nicht bekommen. Wenn dann später. Und die Antworten sind auch ja gerade gar nicht relevant, weil sie nichts an de aktuellen Situation ändern werden.

Deine Eltern haben dir , wie ich finde, einen guten Rat gegeben.
Denke darüber nach….

Jetzt ist es wichtig, dass du die Zeit nimmst deine Wunden zu *beep*.
Versuche dabei das was zu regeln ist bald unter Dach und Fach zu haben, damit du dann mit deiner Genesung beginnen kannst.

Deine letzte sms an ihr und deine Versuche mit dir im Gespräch zu bleiben zeugen von deiner Bereitschaft Lösungen zu finden.
Und es war gut so. Denn nur noch das konntest du noch tun.

Sie hat sich klar geäußert. Sie hat sich klar entschieden.

Du bist nicht mehr in der Position irgend etwas anders zu entscheiden, außer für dich selbst! Das ist hart…es tut mir leid für dich… und auch für mich, denn genau das musste ich auch kapieren

Die Situation ist nicht dein Wunsch…aber nun steckst du genau mitten drin.

Pragmatische Regelungen über das Auflösen der gemeinsame Wohnung stehen an.
Vergesse nicht dein Selbstschutz und deine Genesung!

Wünsche dir alles gute und viel Kraft!
Carmensita

17.11.2014 23:38 • x 1 #3


T
Hallo Marcel,

das ist wirklich hart und da musst du dir jetzt ein bisschen ein Zeit geben.
Ich wurde gerade auch von heut auf morgen verlassen. Da hat meine Vorgängerin allerdings Recht, derjenige der sich trennt, denkt schon länger darüber nach, für einen selbst kommt es nur sehr plötzlich!

Was mir hilft, ist, die Situation anzunehmen und mich nicht so sehr zu wehren. Versuche es zu verarbeiten und konzentrier dich so gut es geht auf dich selber. Und immer wenn du grübelst, versuch es zu stoppen.

Wünsche uns viel Kraft

Liebe Grüße

18.11.2014 00:00 • #4


M
Oh Mann. Der gestrige Tag war wieder sehr schwer für mich. Normalerweise wäre ich gestern normal auf Arbeit gewesen. Das hätte mich wenigstens etwas von all dem abgelenkt. Arbeit hat mir bisher immer geholfen. Aber gestern mußte ich mein Auto in die Werkstatt bringen, weil eine größere Reparatur anstand. Das war bereits vor der Trennung geplant und ich hatte auch dafür einen Tag Urlaub eingereicht. Somit war ich nun gestern den ganzen Tag zu Hause und auch nicht mobil. Automatisch fing ich wieder an über alles nachzugrübeln. Zum Glück hatte meine Mama gestern frei und so konnte ich viel Zeit mit ihr telefonieren. Das hat mir geholfen mich abzulenken. Nachmittags bekam ich plötzlich eine Nachricht von ihr, in der sie mir ausrichten solle, dass mein Auto nicht fertig wird. Sie war gerade in der gleichen Werkstatt, um sich einen Termin für ihr Auto zu holen und der Werkstattmeister ist ein gemeinsamer Bekannter. Dieser weiß natürlich noch nichts von der Trennung. Vielleicht hatte er auch deswegen ihr gleich bescheid gegeben und nicht mich angerufen. Nun hatte ich ein Problem. Es war also klar, dass ich heute auch nicht auf Arbeit gehen konnte, weil ich hier aus dem Ort ohne Auto nicht wegkomme. Wenigstens war meine Firma kulant und hat mir einen weiteren Urlaubstag genehmigt. Nur darf ich das nicht übertreiben, denn ich befinde mich noch in der Probezeit.
Also sitze ich nun wieder den ganzen Tag hier fest. Und morgen ist auch noch bei uns hier Feiertag!
Und dann kam gestern nachmittag noch eine weitere Nachricht von ihr. Sie wolle gleich noch vorbeikommen und schon einmal ein paar Sachen mitnehmen. Kurze Zeit später war sie dann auch hier und fing an ein paar Kartons zu packen. Das war wirklich schwer für mich mit anzusehen, weil es die Endgültigkeit der Situation zeigt. Es war auch so total komisch. Sie kam in die Wohnung und begrüßte meine Vögel so als wenn nichts geschehen wäre. Es war ihr in keinster Weise anzusehen, dass sie das Ganze genauso beschäftigt wie mich. Ihr ist lediglich aufgefallen, dass es mich beschäftigt. Aus dem Grund fragte sie dann auch, ob es nicht besser wäre, wenn sie ihre Sachen immer holen würde, wenn ich nicht da wäre. Das habe ich allerdings verneint. Ich spiele ja auch immer noch mit dem Gedanken, vielleicht doch noch das Türschloss auszutauschen. Immerhin hat sie noch einen Schlüssel zu unserer Wohnung und ihre Eltern auch. Meine Eltern hatten mir diesen Schritt geraten. Auch wenn ich meine Exfreundin nicht so einschätzen würde, dass sie mir die Wohnung leerräumt wenn ich nicht da bin. Sicher sein kann man sich aber in einer solchen Situation nie. Es kann natürlich sein, dass ich dann mit dem Schlosswechsel Ärger ins Spiel bringe, was ich eigentlich nicht möchte. Irgendwie habe ich ja trotzdem noch einen Funken Hoffnung. Aber die Wohnung und die Stadt werde ich auf jeden Fall verlassen. Egal, wie sich alles weiter entwickelt. Der Entschluss steht fest. Auch wenn ich gestern wieder den Fehler gemacht habe, und sie angefleht habe, nochmal über alles nachzudenken. Hinterher ist mir dann bewußt geworden, dass das ein großer Fehler war. Weil ich mich dann in dem Moment ihr unterwerfe wie ein Hund und sie mich damit quasi in der Hand hat. Aber es ist halt alles extrem schwer. Wer nach einer so langjährigen Beziehung plötzlich verlassen wird, kann das sicher nachempfinden. Und ich bin auch nicht der Typ, der einfach so aufgibt. Ich war bisher immer der Kämpfertyp.
Morgen will sie wieder vorbeikommen und die nächsten Sachen holen und wir wollen uns hinsetzen und beratschlagen, was wir nun mit der Wohnung machen. Das wird sicherlich auch wieder ein harter Brocken für mich. Nur weg müssen ihre Sachen. Da darf ich auch keine Rücksicht darauf nehmen, dass sie nicht weiss wohin damit. Schließlich ist sie derzeit nur in ihr altes Kinderzimmer bei ihren Eltern gezogen. Dementsprechend gering ist der Platz.
Vielleicht werde ich mich gleich mal anziehen und zu der Werkstatt laufen um nach meinem Auto zu fragen. Klar könnte ich auch dort anrufen, aber so komme ich wenigstens mal aus der Wohnung raus.

18.11.2014 11:44 • #5


M
Zitat von Carmensita:
Lieber Marcel,

Fühle mit dir

Auch ich bin vor ein paar Tagen verlassen worden….stecke ganz frisch in diesem Liebeskummer, den ich hammerhart finde und eine völlig neue Situation in meinem Leben darstellt.

Du hast Recht….der Partner der geht hat schon eine (kurze/lange) Weile darüber nachgedacht. Hinterher kommen sich die Verlassenen allerdings wie auf eine Probe gestanden ohne es zu wissen. Das gewinnt dann den Charakter von Chancenlos.
Deine Fragen sind alle verständlich…warum dies…warum das…
Bloß jetzt wirdst du die Antworten noch nicht bekommen. Wenn dann später. Und die Antworten sind auch ja gerade gar nicht relevant, weil sie nichts an de aktuellen Situation ändern werden.

Deine Eltern haben dir , wie ich finde, einen guten Rat gegeben.
Denke darüber nach….

Meinst Du damit das Schlosstauschen? Oder generell das Schlussstrichziehen?

Zitat:
Jetzt ist es wichtig, dass du die Zeit nimmst deine Wunden zu *beep*.
Versuche dabei das was zu regeln ist bald unter Dach und Fach zu haben, damit du dann mit deiner Genesung beginnen kannst.

Deine letzte sms an ihr und deine Versuche mit dir im Gespräch zu bleiben zeugen von deiner Bereitschaft Lösungen zu finden.
Und es war gut so. Denn nur noch das konntest du noch tun.
Sie hat sich klar geäußert. Sie hat sich klar entschieden.

Du hast das also wirklich als klare Äusserung gesehen? Ich hätte es eher als Hinhalten gesehen.
Zitat:
Du bist nicht mehr in der Position irgend etwas anders zu entscheiden, außer für dich selbst! Das ist hart…es tut mir leid für dich… und auch für mich, denn genau das musste ich auch kapieren

Die Situation ist nicht dein Wunsch…aber nun steckst du genau mitten drin.

Pragmatische Regelungen über das Auflösen der gemeinsame Wohnung stehen an.
Vergesse nicht dein Selbstschutz und deine Genesung!

Wünsche dir alles gute und viel Kraft!
Carmensita


Danke. Ich hätte niemals gedacht, dass mich das alles so extrem mitnimmt. Ich war irgendwie immer der Meinung, dass ich meine Gefühle im Griff hätte. Aber derzeit machen die mit mir, was sie wollen.

18.11.2014 11:51 • #6


M
Tja, heute sollte eigentlich ein Treffen stattfinden, wo wir alle möglichen Dingen klären wollten, wie z.B. was aus der gemeinsamen Wohnung wird und dergleichen. Ausserdem wollte sie wieder ein paar Kartons mit ihren Sachen packen und mitnehmen.
Heute morgen um halb 1 habe ich eine SMS erhalten, wo sie mir mitgeteilt hat, dass aus dem heutigen Treffen nichts werden würde, weil sie den heutigen Tag einfach mal für sich bräuchte. Langsam halte ich das alles für eine Hinhaltetaktik.
Ich möchte doch eigentlich mittlerweile nur noch die gemeinsame Wohnung loswerden, alle anderen Sachen klären und dann in eine neue Wohnung in einer anderen Stadt (in der ich vorher 5 Jahre gelebt habe) umziehen und ein neues Leben anfangen. Und ja ich weiss, dass das alles nicht einfach werden wird.

19.11.2014 21:36 • #7


M
Heute endlich ein Lichtblick am Ende des Dunkels. Mein Vermieter hat sich bei mir gemeldet und mir mitgeteilt, dass ich dem Mietvertrag auch schon eher herauskommen kann. Er hat die Wohnung bereits wieder inseriert und sucht nun einen Nachmieter. Nun kann ich nur hoffen, dass er so schnell wie möglich jemanden findet, damit ich hier endlich aus der Wohnung herauskomme und mit meiner Genesung beginnen kann. Je eher, desto besser. Klar muss ich ihm dann dafür Maklergebühren in Höhe einer Kaltmiete bezahlen, aber immer noch besser als noch ein ganzes Jahr Miete für eine Wohnung zu bezahlen, die ich nicht mehr sehen kann, weil sie mich einfach ständig an meine Ex-Feundin erinnert. Und ich kann mir dann endlich etwas Neues suchen. Endlich ein kleiner Lichtblick.

20.11.2014 22:11 • #8


A
hallo marcel

das hört sich ja gut an, dann hast du zumindest wegen der wohnung weniger sorgen. ich glaube die wohnung läßt sich schnell wieder vermieten, auch du hättest dich um einen nachmieter kümmern können, vielleicht wäre dann die maklergebühr weggefallen, normalerweise wird sie ja dem nachmieter aufgedrückt ?

es ist für dich vielleicht wichtig jetzt dein leben neu zu ordnen, damit du mehr abstand nehmen kannst und wieder deinen frieden finden kannst.
es wird nicht leicht sein, aber schritt für schritt kannst du deinen neuen zielen näher kommen und du hast familie, die dir etwas den rücken stärken kann.

ich denke mal deine ex war schon einige zeit vorher nicht mehr glücklich, der umzug in die nähe ihrer familie war vielleicht nur ein versuch wieder zufriedener zu werden, aber solange sie mit sich selbst unglücklich ist und die arbeit oder den partner dafür verantwortlich macht, wird sich nicht wirklich etwas ändern. eigene unzufriedenheit nimmt man überall mit hin.

sie war konsequent in ihrem handeln, dann sei du es auch, wenn dich ihre sachen zu sehr erinnern, setze ihr einen termin bis wann sie diese abgeholt haben muss und regle das finanzielle. je eher du damit durch bist, je mehr abstand kannst du langsam von allem bekommen.

ich wünsche dir einen guten start in dein neues leben!
alles gute dafür!

20.11.2014 22:47 • x 1 #9


M
Heute war ich etwas baff. Ich hatte ihr gestern per Email die Absprachen mit dem Vermieter geschrieben und auch, dass noch 2 wichtig aussehende Briefe für sie gekommen sind. Kurz darauf bekam ich eine SMS von ihr, dass sie heute nach der Arbeit vorbeikommen würde und sich die Briefe holt. Auch würde sie das gut finden, dass der Makler sich kümmert und mit seiner Provision würden wir uns schon einig werden. Falls Besichtigungstermine anstehen würden würde sie auch einspringen, falls ich keine Zeit haben sollte.
Als ich heute nach Hause kam, waren auch tatsächlich die bereitgelegten Briefe weg. Aber nur die. Alles andere ist nach wie vor immer noch da. Selbst ihr gesamtes Fach mit Unterwäsche etc. ist immer noch da. Ich war gerade extra nochmal im Kleiderschrank nachschauen. Wo ich mir natürlich gerade nicht ganz sicher bin, ich war eigentlich der Meinung, sie hatte ihren Teil des Kleiderschrankes ausgeräumt. Immerhin hatte sie 4 große Umzugskartons gepackt und mitgenommen. Als ich gerade geschaut habe, hingen dort allerdings immer noch Kleider und Gürtel etc. Aber ich bin mir wie gesagt nicht mehr sicher, ob sie alles mitgenommen hatte.
Langsam glaube ich, ich verblöde.
Andererseits bin ich mir auch nicht darüber im Klaren, was in der Frau vorgeht. Erst sagt sie zu mir, sie kommt nicht mehr zurück und dann holt sie ihre Sachen einfach nicht ab. Sie hat nur ein paar Sachen mitgenommen, als sie sich die Auszeit nahm. So als wie wenn man ein paar Sachen für den Urlaub mitnimmt. Aber versucht man nicht eigentlich normalerweise, wenn man nichts mehr vom Partner wissen will, so schnell wie möglich seinen Kram zu holen, damit man dann abschließen kann mit allem?
Ich blicke da nicht mehr durch. Das ist mir alles zu hoch. Und ich bin eigentlich der Meinung, dass ich nicht doof bin. Und mit meinen 36 Jahren denke ich auch, dass ich schon einige Erfahrungen im Leben gesammelt habe und nicht mehr grün hinter den Ohren bin. Aber jetzt gerade stehe ich total im Wald.

21.11.2014 18:04 • #10


C
Hallo Marcel,

gratuliere dir zu deiner Disziplin in Sachen Wohnungssuche!

Sie hat keinen Drang ihre Sachen abzuholen, evtl. weil es so für sie praktischer ist oder so…?
Hat sie überhaupt woanders Platz um ihre Sachen alle mitzunehmen?
Darin könnte ein Grund für das Verzögern liegen…

Gefährlich sich an dieser Stelle selbst Hoffnung zu machen.

Was möchtest Du und was tut dir gut?
Vielleicht muss du an dieser Stelle genau so diszipliniert fortfahren wie mit der Wohnungssuche.


Viel Energie dafür wünsche ich dir!
Carmensita

21.11.2014 18:39 • #11


M
Ach wenn ich das wüßte. Zürücknehmen würde ich sie vielleicht, auch wenn ich mir das redlich überlegen müßte. Irgendwie hängt man ja doch an der Person. Aber mein Entschluss, die Wohnung aufzugeben steht trotzdem fest. Es ist auf alle Fälle sicherer, wenn jeder sein eigenes Reich hat. Da hat man dann auch im Nachhinein nicht wieder so viel Ärger. Aber Hoffnungen mache ich mir derzeit Trotzdem nicht wirklich, auch wenn sich vielleicht jetzt gerade bei ihr berufliche Veränderungen anbahnen. Gerade eben hat sich der Makler gemeldet und mir mitgeteilt, dass er schon die ersten Interessenten hat, die sich die Wohnung anschauen wollen. Mal schauen, was sich so ergibt. Und nein, so wirklich Platz für ihre Sachen hat sie nicht. Sie ist ja immerhin wieder in ihr altes Kinderzimmer bei ihren Eltern eingezogen.

21.11.2014 18:49 • #12


C
Zitat von MarcelH:
Ach wenn ich das wüßte. Zürücknehmen würde ich sie vielleicht, auch wenn ich mir das redlich überlegen müßte. Irgendwie hängt man ja doch an der Person. Aber mein Entschluss, die Wohnung aufzugeben steht trotzdem fest. Es ist auf alle Fälle sicherer, wenn jeder sein eigenes Reich hat. Da hat man dann auch im Nachhinein nicht wieder so viel Ärger. Aber Hoffnungen mache ich mir derzeit Trotzdem nicht wirklich, auch wenn sich vielleicht jetzt gerade bei ihr berufliche Veränderungen anbahnen. Gerade eben hat sich der Makler gemeldet und mir mitgeteilt, dass er schon die ersten Interessenten hat, die sich die Wohnung anschauen wollen. Mal schauen, was sich so ergibt. Und nein, so wirklich Platz für ihre Sachen hat sie nicht. Sie ist ja immerhin wieder in ihr altes Kinderzimmer bei ihren Eltern eingezogen.




Hoffnung zu haben ist erst einmal gut. Die Seele und die Gefühlswelt brauchen diesen Puffer. Bei mir genau so.

Es ist auch prinzipiell ok wenn du selbst denkst, dass das letzte Wort zwischen euch noch nicht ausgesprochen ist. Aber du erst einmal Distanz und Zeit brauchst.
Allein wohnen.
Und sich wieder näher kommen evtl. wenn die aufgewühlte See ruhiger geworden ist.

Da hast du eine klare Linie. Gut so!

Also weiss du mehr, als du denkst: Wohnungswechsel, allein wohnen , sie soll ihre Sachen abholen (es gibt bezahlbare Aufbewahrungsmöglichkeiten….), Abstand gewinnen zu dem Stress. Ferner evtl. Wiederannäherung.

Aber wie das so immer ist….wir haben ja auch Angst vor der eigner Courage


bleib stark! bleib bei dir!

und immer wieder hier schreiben!

Carmensita

21.11.2014 19:11 • #13


M
Blödes Wochenende. So viel Zeit und eigentlich keine wirkliche Verwendung dafür. Freunde haben auch gerade nicht wirklich Zeit für mich. Das schafft wieder Zeit zum Nachdenken, was ich eigentlich nicht möchte. Da kommen meistens nur sinnlose Gedanken zu Tage. Wie zum Beispiel: Warum hat man uns so geschaffen, dass wir solchen Schmerz ertragen müssen bei einer Trennung? Wofür soll das gut sein? Oder warum muss ich das alles gerade durchmachen? Was habe ich denn verbrochen? Was habe ich mir zu Schulden kommen lassen, dass ich derart bestraft werde? Ich war doch immer offen, hilfsbereit und habe nie jemanden verletzt. Warum also muss ich jetzt büßen? Komische Welt ... Es tut so weh ...

22.11.2014 20:47 • #14


R
Hallo Marcel,

mach Dich nicht fertig, Du hast solche Schmerzen, weil Du lieben kannst. Ist eigentlich was richtig Tolles, Du hast tiefe Gefühle und wünscht Dir einen Menschen an Deiner Seite. Ich glaube nicht, dass Du für etwas büßen musst obwohl es sich vielleicht gerade so anfühlt. Irgendwas hat nicht gepasst zwischen Euch und wahrscheinlich hat niemand schuld an irgendwas. Du hast bestimmt genau das getan, was Du tun konntest. Sei stolz darauf, dass Du eine so lange Beziehung führen konntest.

Gruß

22.11.2014 21:06 • x 1 #15


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