Nachehelicher Unterhalt

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Lavidaloca
Zitat von Winterblume:Ich bin wirklich froh, dass ich in einer anderen Zeit geboren bin. Ich kenne keine einzige Frau in meinem Alter, die nur Hausfrau ist. Das muss man ...


Euer Modell wird immer populärer. Ist bei uns auch so. Und ich habe im Freundeskreis auch nur berufstätige Frauen, die gemeinsam mit Mann Carearbeit und Jobs unter einen Hut bringen. Ich muss aber auch sagen: meine Oma war schon vollberufstätig mit drei Kindern, meine Mutter war ebenfalls ihr Leben lang voll berufstätig, auch drei Kinder. Ich kenne es also nicht anders - im Osten der Republik war ja schon zu DDR Zeiten eine Ganztagsbetreuung Usus und die Frauen haben alle gearbeitet. Grundsätzlich spricht nichts dagegen, wenn eine Frau in der Rolle der Hausfrau zuhause bleibt, wenn es von beiden gewünscht ist. Aber das Gezeter in der Opferrolle nach einer Trennung finde ich unmöglich. Entweder bleibt man daheim, weil man es will und das Paar es sich leisten kann - oder man sucht sich einen Job. Immer ist der böse Mann schuld, dass Frau sich nicht verwirklichen konnte, weil sie die mittlerweile 30jährigen Kinder bis heute betreuen musste und deswegen nicht arbeiten konnte
17.09.2022 22:01 •
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Zitat von Lavidaloca: Grundsätzlich spricht nichts dagegen, wenn eine Frau in der Rolle der Hausfrau zuhause bleibt, wenn es von beiden gewünscht ist

Kann ja natürlich jeder machen wie er es möchte, keine Frage. Ich persönlich habe halt immer im Hinterkopf, dass ich auch alleine mein Kind ernähren muss, denn mein Partner kann auch unerwartet sterben oder wird arbeitsunfähig. Man sollte IMMER planen, dass einer zur Not alles am Laufen halten kann.


Zitat von Lavidaloca: Immer ist der böse Mann schuld, dass Frau sich nicht verwirklichen konnte, weil sie die mittlerweile 30jährigen Kinder bis heute betreuen musste und deswegen nicht arbeiten konnte

Einer muss ja schuld sein. Ich hatte im letzten Job eine Kollegin, die auch nur 20 Stunden gearbeitet hat. Sie musste sich ja um die Kinder kümmern, die wohlgemerkt schon 15 und 20 sind. Aber sie brauchen sie ja so unbedingt. Jeder wie er es mag.
17.09.2022 22:15 •
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A
Nachehelicher Unterhalt
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Ein verheiratetes Kollegenpaar brachte mal die kranke Tochter (Kindergarten hat sie abholen lassen) mit ins Büro, weil beide in eine Besprechung mussten. Mit Papier und Stift solte sie sich selbst beschäftigen. Sie tat mir leid, daher habe ich mich dann zwei Stunden um sie gekümmert.
18.09.2022 07:03 •

U
Hallo,
Ich bin erstaunt, dass dieses Thema wieder aktiv ist.. Aber ich hatte ja selber geschrieben, dass ich berichte.
Also, just letzte Woche habe ich das Scheidungsurteil bekommen. Mein Ex Mann zahlt bis zu seinem Renteneintrittsalter nachehelichen Unterhalt. Was auch meiner ist, obwohl ich drei Jahre jünger bin. Habe aber dann 45 Jahre eingezahlt.
Egal, was ihr schreibt, das ist gerecht. Es gibt so etwas wie nacheheliche Loyalität. Und man Ex Mann verdient das Doppelte von dem, was ich verdiene... Ich habe drei Monate nach der Trennung angefangen wieder Vollzeit zu arbeiten, aber die Differenz bleibt. Und jedem, der glaubt, ich nehme ihn aus.... In den seltensten Fällen wir ein nachehelicher Unterhalt bei einer so langen Ehe ausgeschlossen. Der Richter würde sich wundern, wenn der Anwalt das nicht verlangt... Ich habe ein Jahr nach der Geburt unseres Sohnes wieder angefangen halbtags zu arbeiten und es auch weiterhin getan, bis zur Trennung, dann Vollzeit. Ich bin weder eine eine Vollzeithausfrau gewesen, die sich in der Ehe ausgeruht hat, noch war ich abhängig von ihm. Aber Fakt ist, dass der Lebensstandard BEIDER Personen, nach der Scheidung nicht schlechter sein darf, als in der Ehe, zumindest bei langjährigen Ehen. Wer das nicht weiß, hat deine Ahnung. Schönen Sonntag...
18.09.2022 08:30 •
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"Aber Fakt ist, dass der Lebensstandard BEIDER Personen, nach der Scheidung nicht schlechter sein darf, als in der Ehe,"

Genau das ist heute eben nicht mehr so. Du hast anscheinend sehr viel Glück gehabt bei deinem Verfahren.

Weder habe ICH nach 20 Jahren Ehe auch nur einen Gedanken an nachehelichen Unterhalt verschwendet, obwohl ich damals nur die Hälfte von meinem Exmann verdiente, noch bekam die Ex meines jetzigen Mannes in ähnlicher Lage auch nur einen Cent.

Nacheheliche Solidarität wäre für mich, fürs Überleben des Anderen auf Hartz4-Niveau zu sorgen, nicht für seinen Luxus.

Frauen, die das wollen…..sag ich mal lieber nix zu.
18.09.2022 08:39 •

U
Zitat von Tilleul: Genau das ist heute eben nicht mehr so. Du hast anscheinend sehr viel Glück gehabt bei deinem Verfahren.

Das ist sehr wohl so. Bei langjährigen Ehen ist es der Standard, zumindest wenn der Anwalt was taugt... Ich empfinde es als absolut gerechtfertigt....
18.09.2022 08:43 •
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U
Zitat von Tilleul: Weder habe ICH nach 20 Jahren Ehe auch nur einen Gedanken an nachehelichen Unterhalt verschwendet, obwohl ich damals nur die Hälfte von meinem Exmann verdiente, noch bekam die Ex meines jetzigen Mannes in ähnlicher Lage auch nur einen Cent.

Ich schon.....

Keine Sorge, er knabbert nicht am Hungertuch...
18.09.2022 08:44 •
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U
18.09.2022 08:47 •
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U
Zitat von Tilleul: Nacheheliche Solidarität wäre für mich, fürs Überleben des Anderen auf Hartz4-Niveau zu sorgen, nicht für seinen Luxus.

Das heißt, der, der die Ehe beendet hat, darf im Luxus leben und der, der entsorgt wurde, kann dabei zusehen, oder wie?
18.09.2022 08:54 •

Fanta1
Zitat von Tilleul: obwohl ich damals nur die Hälfte von meinem Exmann verdiente, noch bekam die Ex meines jetzigen Mannes in ähnlicher Lage auch nur einen Cent.

Man muss hier differenzieren: den unbefristeten nachehelichen Unterhalt aufgrund ehebedingter Nachteile bekommt man nur, wenn man zugunsten der Eheführung ( also im Klartext: zugunsten der Kindererziehung) einen gut bezahlten Job aufgegeben hat und später dann- wenn man wieder einsteigen möchte, nicht mehr in der Lage ist, einen ebenso gut bezahlten Job zu erlangen.

Beispiel: wenn man schon VOR der Eheschließung nur ein Einkommen von 1000 Euro netto hatte und dieses auch weiterhin bekommt , der Mann aber 5000 Euro verdient, dann hat man Pech gehabt, dann liegen keine ehebedingten Nachteile vor. Wenn man VOR der Ehe ein Einkommen von 4000 netto hatte , während der Ehe seinen Job aufgibt zugunsten der Kindererziehung und nach der Scheidung trotz erheblicher Bemühungen nur noch einen Job mit 1500 netto erhalten kann, dann steht einem der unbefristete Unterhalt wegen ehebedingter Nachteile zu. Aber einfach so bekommt das nicht. Man muss das alles nachweisen- ich musste damals genaue Unterlagen darüber einreichen, was ich vor der Ehe verdient habe und was ich zum Zeitpunkt der Scheidung im gleichen Unternehmen hätte verdienen können, wenn ich ununterbrochen dort tätig gewesen wäre. DAs war in m einem Fall recht einfach. Desweiteren muss man nachweisen, wo man sich überall beworben hat, wo man Absagen bekommen hat- in meinem Fall damals an die 50 Bewerbungen inklusive einer Absage bei dem alten Unternehmen mit dem gut bezahlten Job.

Davon abgesehen gibt es noch einen eigenen Unterhaltsanspruch wegen langjähriger Ehe ( pi mal Daumen ab ca. 20 Jahren Ehe), der ist aber nicht unbefristet , in meinem Fall wären das ca. 4 Jahre nach der SCheidung gewesen. Und dann- last but not least- muss der Mann schon ein außergewöhnlich gutes Einkommen haben, damit nachehelicher Unterhalt gewährt wird. Heißt: der Mann war vorher reich und bleibt es nach der SCheidung auch. Also für meinen Ex-Mann kann ich sagen: der hat immer noch Geld wie Heu, kann ein Leben in Saus und Braus führen und nagt in keinster Weise am Hungertuch.
18.09.2022 09:01 •
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Cary
Kuss - weil Du es verdient hast. Sorry für all die Menschen die der Meinung sind man nimmt seinen Partner nur aus - man hat ein Leben organisiert, entschieden was zu tun ist, man hat sich zurückgenommen, auch wenn das kaum jemand sieht. Man hat entschieden dass man weniger Wert ist als die schlauen Frauen die gleich die Kinder in die Krippe schieben. Und dafür liebe ich Dich.

Denn: Kindererziehung ist Königsdisziplin

Ich bin Arbeitgeberin, oft kollidiert das. Aber in meinem ganzen Leben habe ich immer einen Raum freigeräumt für Frauen die Kinder erziehen. Auch wenn es nicht einfach war, auch wenn ich Entscheidungen treffen musste die hart waren. Ich war auch mal Kind, wie jeder andere von uns ... daran sollte sich jeder mal irgendwann erinnern.
18.09.2022 09:01 •
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U
@Fanta1

Danke für deine ausführliche Erläuterung.... Ich hatte von meinem Arbeitgeber genügend Nachweise..... Was wäre gewesen, wenn ich weiter Vollzeit gearbeitet hätte und meinen Fähigkeiten entsprechend Karriere inkl. Auslandsaufenthalte, usw. gemacht hätte? Ganz anderes Gehaltsniveau!
Das hat für den Richter gereicht... Der Nacheheliche Unterhalt wird nur bis zum Renteneintrittsalter gezahlt, da der Versorgungsausgleich sowieso für ein identisches Rentenniveau sorgt...
18.09.2022 09:10 •
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Fanta1
Zitat von Cary: Kindererziehung ist Königsdisziplin

Das kann ich bestätigen. Wenn man das wirklich gewissenhaft macht, ist das der stressigste Vollzeit-Job mit unbezahlten Überstunden, den man sich nur vorstellen kann. Ich selber habe ein No problem Kind, die überall immer so durchgelaufen ist , dennoch darf man nicht vergessen, dass es damals nunmal einfach keine Kinderbetreuung gab. Es gab sie nicht im Kindergarten für Mütter wie mich und auch in der SChule nicht- es wurde schlichtweg nicht angeboten, nur für offiziell alleinerziehende Mütter. Ich hatte keinerlei Verwandtschaft, die hätte einspringen können ( so wie ich das heute sehe, funktioniert es meistens nur dann reibungslos, wenn eine Oma mit einspringt ), die einzige Möglichkeit wäre eine privat finanzierte Tagesmutter gewesen, die man aber auch hätte Vollzeit bezahlen müssen. Einer wildfremden Person einen so großen Einfluss auf die Kinder zu gewähren, das wollten wir damals beide nicht.

Und dann das Wichtigste: ich hatte nicht nur meine No-Problem-tochter, sondern auch einen Sohn, der wirklich jeden SChwierigkeitsrekord gebrochen hat und der 95 % meiner Energie gebunden hat- bis weit über die Pubertät hinaus. Nur durch eine ganz ganz enge Begleitung meinerseits konnte verhindert werden, dass er auf die schiefe Bahn gerät- er hatte leider alle Anlagen dazu, in große Schwierigkeiten zu geraten. Heute ist er ein empathischer, feiner Kerl mit eigener Wohnung und mit Vollzeitjob, aber das war ein wirklich hartes Stück Arbeit Kindererziehung. Hätte ich damals vollzeit gearbeitet, hätte ich vieles überhaupt nicht mitbekommen und dementsprechend auch gar nicht eingreifen können bevor es zu spät ist. Ich möchte nicht theatralisch werden, aber ich denke, ich kann ganz klar sagen, dass in solchen Fällen eine sehr enge Begleitung des Kindes entscheidend dafür sein kann, wie seine Zukunft verläuft.

Ich möchte alle, die hier so negativ über die Schmarotzer-Ex-Ehefrauen schreiben, mal bitten, auch darüber nachzudenken, welche Kosten man dem Staat erspart in solchen Fällen, wo ein Kind eben kein problemloser Selbstläufer ist. Ich denke da an Kosten für die Justiz, Kosten für Suchterkrankungen, Kosten für diverse Therapien und Rehas, Kosten zum Auffangen der Arbeitslosigkeit etc....
18.09.2022 09:20 •
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@Uccia
Ja. Die Ehe ist vorbei, es ist SEIN Luxus.

Bytheway, ich hatte auch zehn Jahre Kinderpause und würde heute sonst locker das Doppelte verdienen….

ich will keine Almosen von meinem Exmann.

Bei deiner Antwort kommt nämlich das wahre Motiv durch: Rache und gekränktes Ego.

Erst versuchen die Exen, sich am Kindesunterhalt querzufinanzieren, wenn das nicht mehr klappt, dann halt so….
18.09.2022 09:25 •

aquarius2
Manche Männer wollen nicht im Falle einer Scheidung über den Tisch gezogen werden. Der Partner meiner Kollegin war so ein Exemplar. Sie schlug Ehevertrag und Gütertrennung vor.
Das war die beste Idee die sie in ihrem Leben hatte sagt sie heute, denn im Gegensatz zu anderen Frauen muss sie nun weder für seine Schulden aufkommen noch Unterhalt zahlen.
Den Kindesunterhalt zahlt die Vorschußkasse. Für die Kinder ist es schade, denn sie haben so weniger Geld zur Verfügung kommen aber trotzdem gut hin.
Sie könnte sogar ihre Eigentumswohnung die sie zeitweise vermietet hat weil sie nur 50 m2 hat. Nun leben sie da zu dritt!
Sie hat sich ständig weiterentwickelt, hat Probleme als Chance gesehen ihr Mann hatte eine MLC, eine Affäre und krebst mit wenig Geld vor sich hin.
Das Leben ist hart, zu hart für ihn. Wenn die Kinder ihn am Wochenende besuchen putzen sie die Wohnung und gehen in den Waschsalon weil das Elend nicht mitansehen können! Auch sowas gibt es.
18.09.2022 09:26 •
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