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Unterhalt, Kindergeld, Erfahrungen?

S
Hallo zusammen,

Ich bin hier bereits angemeldet, daher dachte ich mir wende ich mich mit einer moralischen Frage mal an euch, da sicher der ein oder andere hier damit Erfahrungen hat.

Meine Ex-Frau und ich sind seit einem Jahr getrennt, die Scheidung läuft.

Ich verdiene monatlich zwischen 2100 und 2300 Euro Netto, im Mittel der letzten 12 Monate eher bei 2080 Euro.

Lt. Düsseldorfer Tabelle liege ich da bei 413 Euro, mein Sohn ist 4.

Meine Ex-Frau erhält das gesamte Kindergeld, da sie ihm auch die Kleidung kauft, und die kleinen Dinge die der Kinderalltag so benötigt.

Da wir die Trennung Clean haben wollten, habe ich aus dem Haus meiner Ex-Frau nur übrig gebliebene Möbel mitgenommen, sonst nichts. Meinen PC, einen Schreibtisch, einen alten Stuhl, Küche auf Pump über meine Eltern und und und. Demzufolge gibt es immer wieder Dinge für welche ich Geld aufwenden muss/möchte, und ich merke, bei normalen Monaten komme ich letztendlich oft bei +- Null raus.

Die Kleidung kauft meine Ex-Frau komplett für den Kleinen, was allerdings ist, dass der kleine immer jedes 2. Wochenende bei mir ist (Schicht mit Wochenendarbeit) und innerhalb der Woche Nachmittags nach der Kita oft für 2 bis 3 Stunden).

In diesen zeiten fallen für mich ja auch Kosten an, Essen, Trinken, hier oder da mal ein Spielzeug, ein Ausflug usw.

Wie seht ihr es aus moralischer Sicht, wenn ich mit dem Gedanken spiele mich mit meiner Ex-Frau nochmal zusammen zu setzen und auszuhandeln, aufgrund dessen z.B. 40 Euro abzuziehen?

Rein rechtlich dürfte ich die Hälfte des Kindergeldes abziehen.
Versteht mich nicht falsch, ich möchte meinem Kind kein Geld vorenthalten, aber irgendwie möchte ich auch mal wieder ein normales Leben aufbauen und mal wieder normal leben. Aktuell, nach einem Jahr, ist meine Wohnung zusammengeschustert aus geschenktem Mobilliar. Sehr gewöhnungsbedürftig.

Wichtiges Edit: Meine Ex-Frau lebt inzwischen wieder mit einem neuen Partner zusammen, ich denke er wird ihr einkommen haben, und damit beläuft sich deren Netto-Einkommen mitsamt meines Unterhaltes auf ca 4500 Euro. Für deren Haus gehen ca 1500 Euro drauf (Tilgung/Zinsen; Versicherungen, Strom, Wasser, alles eben;))
LG

12.09.2021 18:48 • #1


C
Huhu,

1. Bringe niemals Umgang mit deinem Kind mit Unterhalt in einem Satz oder einer Argumentation unter. Das Spiel dreht sie um wenn Du Pech hast.

2. Zahle das, was Du gesetzlich (Awalt berät hier) schuldest. Nicht mehr, nicht weniger (geht eh nicht).

3. Deine Mehrkosten sind bereits in der Ddorfer Tabelle berücksichtigt, sie leistet Unterhalt im Sinne von Betreuung.

Wenn du wegen 40 Euro nen Fass aufmachst bringt dir wenig bis gar nichts Gutes.

Damit fährst Du meiner Meinung nach am besten und mit den wenigsten Konflikten. Wie du gehaltlich klarkommst hat in der Diskussion nichts zu suchen, das ist übel für dich aber leider dein Problem :-/

Grüsse

12.09.2021 18:55 • x 4 #2


A


Unterhalt, Kindergeld, Erfahrungen?

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S
Gesetzlich muss ich 304 Euro zahlen, das wären die 413 Euro Unterhalt abzüglich 219/2 Euro Kindergeld.

Zahlen tue ich die 413 Euro, da der Kleine fast ausschließlich bei ihr lebt, Geschätzt 70%.

In den 30% der restl. Zeit fallen für mich ebenso Ausgaben an, daher mein Gedankengang;)

12.09.2021 18:59 • #3


C
Den hat wohl jeder, kann ich gut nachvollziehen. Ist aber gesetzlich in D anders gedacht und du lebst ruhiger damit wenn du es akzeptierst.

30%? Das Kinderzimmer zahlst du doch zu 100%

Weg zu reduzieren wäre auf das Wechselmodell zu gehen, wobei auch hier je nach finanzieller Ausgangslage der Eltern ein Nullsummenspiel nicht zwingend für dich herauskommt.

12.09.2021 19:08 • x 1 #4


VictoriaSiempre
Zitat von Skjaldar:
Da wir die Trennung Clean haben wollten, habe ich aus dem Haus meiner Ex-Frau nur übrig gebliebene Möbel mitgenommen, sonst nichts. Meinen PC, einen Schreibtisch, einen alten Stuhl, Küche auf Pump über meine Eltern und und und. Demzufolge gibt es immer wieder Dinge für welche ich Geld aufwenden muss/möchte, und ich merke, bei normalen Monaten komme ich letztendlich oft bei +- Null raus.

Es ehrt Dich vielleicht einerseits, dass Du aus dem ehelichen Haushalt nicht viel mitgenommen hast. Andererseits war es aber auch ein wenig blöd (Entschuldige! ) von Dir, dass Du da nicht mehr auf eine gerechtere Aufteilung geachtet und bestanden hast.

Zitat von Skjaldar:
Aktuell, nach einem Jahr, ist meine Wohnung zusammengeschustert aus geschenktem Mobilliar. Sehr gewöhnungsbedürftig.

Ich bin ja ein Fan von zusammengeschustert und passend gemacht; aber gut - es liegt nicht jedem, da rumzuheimwerkern. Würden Dir 40 Euro mehr im Monat wirklich helfen, um in nächster Zeit eine schicke Bude, so wie Du Dir wünscht, einzurichten? Und ja - ich kenne und schätze den Wert von 40 Euro!

Zitat von Skjaldar:
Wie seht ihr es aus moralischer Sicht, wenn ich mit dem Gedanken spiele mich mit meiner Ex-Frau nochmal zusammen zu setzen und auszuhandeln, aufgrund dessen z.B. 40 Euro abzuziehen?

Naja, mit der Moral ist das so eine Sache. Grundsätzlich finde ich es gut, wenn man als getrenntes Paar auf der Elternebene einvernehmliche Regelungen findet. Wenn Du Dich gut mit Deiner Exfrau verstehst, dann sprich sie darauf an.

Aber!:
Zitat von Skjaldar:
Rein rechtlich dürfte ich die Hälfte des Kindergeldes abziehen.

Wenn das rechtlich so ist (ich kenne mich damit nicht aus, Kindergeld war bei meiner Trennung kein Thema mehr) - was spricht dann gegen die rechtliche Lösung? Wenn Dir die Hälfte des Kindergeldes zusteht, dann nimm das doch in Anspruch. Es steht Dir zu und gut ist. So wie Deinem Kind sein Unterhalt zusteht.

Du bist dann nicht in der Position des Bittstellers, sondern nimmst Dein Recht wahr. Für beide Seiten eine eindeutige Sache. Gibt es Bedingungen, die daran geknüpft sind?

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann zahlst für Deine Frau keinen Unterhalt, sondern nur für Dein Kind. Deshalb solltest Du aufhören, für Dich zusammen zu rechnen, was sie und ihr neuer Partner jetzt so alles haben. Das ist müßig und bringt Dich in Deiner persönlichen Situation (Wohnung, zusammengeschusterte Möbel) kein Stück weiter.

Das einzige, was interessieren sollte, ist das Wohl des Kindes. Dem es sowohl bei Mama als auch bei Papa gut gehen sollte.

12.09.2021 19:16 • x 2 #5


S
Danke für eure Antworten;)


Wechselmodell geht erstmal gar nicht, da ich in der Pflege Arbeite, und im Frühdienst um 5:45 das Haus verlasse, und beim Spätdienst erst um 21:30 nach Hause komme.
Also bleibt es dabei die mir verbleibenden Lücken mit Papa/Kind Zeit zu füllen:)


Der grund dafür das ich nur so wenig mitnahm war folgender:
Meine Ex-Frau und ich haben uns ein Haus zusammen gekauft, das abbezahlt wird. Hätte ich nun auf die Hälfte der Möbel bestanden, oder auf eine Auszahlung, hätte meine Frau entweder ein Haus mit wenig Mobiliar gehabt, was ich für Sie als auch mein Kind nicht wollte, oder sie hätte das Haus nicht halten können. Das sie so schnell einen neuen Partner gefunden hat, konnte ja niemand ahnen;)

Ich bin handwerklich geschickt, die Küchenarbeitsplatten in einer komplett schiefen Küche konnte ich eigenständig mit Stichsäge in L-Form anpassen usw. 40 Euro wären eben 40 Euro, haben oder nicht haben, 480 Euro im Jahr, hält jemand mir diese hin, sage ich nicht nein.

Ich habe aktuell einfach nur etwas Kopfschmerzen darin, dass ich wenig in der Lage bin Rücklagen zu bilden, bzw. wieder in ein normales Leben zu kommen. Meine Wohnung funktioniert, das wars;)

Aber ich werde es lassen, da habt ihr recht, es hinnehmen und zahlen was zu zahlen ist. Ich werde ihr das komplette Kindergeld überlassen, die Hälfte nicht von meinem an sie gezahlten Unterhalt abziehen, das sorgt nur für Streit, zumal ihr Neuer auch ein absoluter Klugsch..... ist.

Danke für euren Rat:)

12.09.2021 19:36 • #6


C
Moment.... der Rat hier war zahl nur das was du musst. Keinen Pfennig mehr, du willst ja auch mit deinem Kind entspanntw Zeit verbringen und nicht jeden Pfennig dreimal umdrehen. Und zu verschenken hast du grade nix wie ich da lese.

12.09.2021 19:37 • x 5 #7


S
Zitat von Skjaldar:
und ich merke, bei normalen Monaten komme ich letztendlich oft bei +- Null raus.




Puh. Welche Fixkosten hast du denn so?

12.09.2021 19:40 • x 1 #8


ma777
Zitat von Skjaldar:
Rein rechtlich dürfte ich die Hälfte des Kindergeldes abziehen

Wieso dürftest du rein rechtlich die Hälfte des kindergeldes abziehen? Das steht doch grundsätzlich der-/demjenigen zu, bei dem das Kind lebt. Und jedes zweite Wochenende beim anderen Elternteil ist doch auch total Standart, dafür kann doch das Wochenend-Elternteil nicht die Hälfte vom Kindergeld abziehen, oder seh ich das falsch?

12.09.2021 19:41 • x 3 #9


C
Zitat von ma777:
Wieso dürftest du rein rechtlich die Hälfte des kindergeldes abziehen? Das steht doch grundsätzlich der-/demjenigen zu, bei dem das Kind lebt. Und ...

Ja, das siehst du falsch. Google mal Kindesunterhalt und Kindergeld.

12.09.2021 19:43 • x 5 #10


S
Das Kindergeld steht den Eltern zu, beiden, das kann man nachlesen, bin gerade zu Faul eine Seite raus zu suchen!;)

Nach Abzug von Unterhalt + Essensgelt Kita bleiben mir noch ca 1650 bis 1700 Euro. 500 Euro Miete, Gas, Strom 100Euro, Internet, Handy usw ca 60 Euro, Kabelanschluss nochmals 15.

KFZ Monatlich ca 150 Euro, Steuern und Versicherung mit eingerechnet. Halbjährlich KFZ 450 Euro, Teilkasko, da die PKW bis Dato immer auf meine Ex-Frau zugelassen waren.

Essen und Getränke ca 200 bis 300 Euro.Kleidung 50, Abos (Spotify/Fußball) ca 20 Euro.

Das alles grob gerechnet. Mir bleiben im Monat dann ca 200 bis 300 Euro über. Gehe ich mit dem Kleinen 2 mal im Monat in den Zoo, als Beispiel, sind dann aber auch mal Fix 50 bis 100 Euro weniger drin. Hier und da brauche ich immer wieder mal kleinigkeiten oder auch Größere Dinge, und das meine ich dann mit einem normalen Monat.

Der Kleine wollte nicht mehr im Kinderbett schlafen, obwohl es groß genug ist. Also ab ins Möbelhaus, es sollte ein Rennautobett sein. Bett 200 Euro, Lattenrost 70, Matratze 80. Und schon war für fast 2 Monate das was mir übrig bleibt weg, und ich konnte in den 2 Monaten nichts zurück legen.

Ich schaue aktuell wo ich sparen kann. Versteht mich nicht falsch, ich will nicht an meinem Kind sparen, absolut nicht, aber ich möchte nach 10 jahren auch nicht der gelackmeierte sein, der jeden Euro 2 mal umdreht während der Kleine mit seiner Mama und neuem Freund 3 mal im Jahr in den Urlaub fährt.

12.09.2021 19:52 • x 1 #11


VictoriaSiempre
Zitat von Corvinian:
Moment.... der Rat hier war zahl nur das was du musst. Keinen Pfennig mehr,

Ja genau! Was Du musst, nicht mehr, nicht weniger. Darüberhinaus kannst Du (oder Dein Portemonnaie) selber entscheiden, was Du Deinem Kind noch zukommen lässt.

Ich seh durchaus, dass Dir die 40 Euro monatlich (bzw. bei 1/2 Kindergeld wären es sogar ~ 110 Euro) enorm weiterhelfen, um mit Deinem Kind schöne Zeiten verbringen oder ihm auch mal spontan ein Paar Gummistiefel kaufen zu können. Aber dann hätte es eben nix mit Deiner Wohnsituation zu tun. Oder nur sekundär. Versuch, das eine von dem anderen zu trennen. Ja! Ich weiß, dass das schwer fällt.

Ist der Kindesunterhalt denn schon in Stein gemeißelt? Gibt es gerichtliche Vereinbarungen, einen Titel oder ist es eine zwischen Deiner Exfrau und Dir getroffene Regelung, aus einem Internetrechner hervor gezaubert?

Ich persönlich bin ein großer Fan von Rechtssicherheit. Macht vielleicht im Moment Stress, dafür ist es aber für die Zukunft geklärt. Natürlich ist es noch viel besser, wenn man es einvernehmlich hinbekommt. Leider kenne ich selber niemanden, wo das auf Dauer richtig gut geklappt hat - das wird es aber sicher trotzdem geben.

Dein Kind wird älter, seine Ansprüche steigen, der Unterhalt auch. Wenn es sich erst einmal nen IPad zum Geburtstag wünscht, dann willst Du sicher nicht nochmal anfangen wollen, das ganze Unterhaltsgedöns auseinander zu pfriemeln. Ihr seid im Trennungsjahr, die Scheidung läuft - der beste Zeitpunkt, um alles zu regeln.

12.09.2021 19:55 • x 5 #12


S
Wie ist es mit dem Haus geregelt? Zählt die Ex was für die Miete?

12.09.2021 19:59 • #13


L
Ich würde freundlich das Gespräch suchen und erklären, warum du in Zukunft nur noch den normalen Kindesunterhalt zahlst.
Damit meine ich den vollen Abzug des halben Kindergeldes, nicht nur 40Euro. Es gibt keinen Grund mehr zu zahlen, oder?
Nutze das Geld für schöne Unternehmungen mit dem Kleinen oder spare etwas an, falls du ihn später mal beim Führerschein oder ähnlichem unterstützen willst.

12.09.2021 19:59 • x 5 #14


S
Das ist ja die Sache, ich kaufe dem Kleinen gerne mal etwas, momentan baut er gerne Lego, hier und da mal ein Set sind dann schon 2x20 Euro. Wobei inzwischen auch dank Bestand auseinanderbauen und wieder zusammenbauen geht.

Ich sag mal so, was ich für den Kleinen Ausgebe, gebe ich für ihn aus, definitiv, aber letztendlich fehlt es dann wieder im Portemonaie.

Ich gebe ja so oder so gerne Geld für meinen Sohn aus, natürlich nicht Maßlos.

Der Unterhalt ist besprochene Sache, als es noch 388 Euro waren, haben wir das schriftlich festgehalten, ab 2021 ging der Betrag ja auf 413 Euro hoch, das wurde angepasst. Ich möchte es mit meiner Ex-Frau gerne weiterhin mündlich halten, da es gut klappt, und wir miteinander reden können. Bedenken habe ich aktuell dabei, dass ihr neuer Freund sehr Neunmalklug ist, und mir letztens schon an der Tür Erziehungstipps geben wollte und um das Wohl meines Sohnes besorgt war weil der Kleine mal nicht zu mir wollte;)

Ich denke ich werde es so belassen wie es mit meiner Ex-Frau besprochen war, und es gibt noch viele Baustellen an denen ich besser einsparen kann. Sei es Pizzataxi, vielleicht mal ein B. im Monat weniger, und nicht immer teures Fleisch sondern öfters mal vegetarisch;)

Edit: Meine Ex-Frau bleibt in dem Haus wohnen, die Veträge, Kredite, Grundbuch sind umgeschrieben

12.09.2021 20:02 • #15


A


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