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Neuanfang - wann ist man wieder soweit? Tipps

scallisia
Hallo ihr Lieben,
ich denke, ich befinde mich endlich, wenn auch mit kleineren Rückschritten, in Phase 3: Dem Neuanfang! Da es in dem Forum Neuanfang Single-Dasein fast nur Beiträge über neue Beziehungen, Dates und dergleichen gibt und mich das überhaupt noch nicht interessiert, dachte ich, ich erstelle mal ein neues Thema. Mich würde nämlich mal interessieren wann ihr gemerkt habt, dass ihr nun die nächste Stufe erreicht habt? Und was kam alles zwischen Phase 3 und Phase 4? Wie habt ihr also euren Neuanfang gestaltet?

23.11.2017 11:07 • x 1 #1


Chip
Puh, also neue Beziehung wäre auch noch ein Schritt zu weit für mich. Auch wenn ich definitiv ein Auge auf jemanden geworfen habe

Nun das mit den Phasen ist ja vielleicht schon so eine Sache. Einen festen Punkt könnte ich da schon mal nicht ausmachen. Wobei wie du schon sagtest, die Rückfallquote bei den meisten dann noch ziemlich hoch ist.
Ob ich bei mir von einem Neuanfang sprechen könnte? Nun es hat sich nicht viel geändert, es ist schließlich nur eine Person aus meinem Leben verschwunden. Ich studiere weiterhin und verdiene weiter fleißig meine Brötchen im Studium. Vielleicht war mein Neuanfang, als ich nicht mehr obsessiv in die nächste Beziehung einsteigen wollte? Klar wäre das schön, aber ich weiß jetzt, dass ich mir genauso gut damit Zeit lassen könnte. Relativ unspektakulär, aber mir geht es gut. Bis zum sehr gut ist es noch ein Weg, aber für diese Antwort stehe ich ein

23.11.2017 11:16 • x 1 #2


A


Neuanfang - wann ist man wieder soweit? Tipps

x 3


V
Interessantes Thema. Ich finde deine Betrachtungsweise zu statisch, ich würde es eher als Wellenbewegung verstehen, nicht als Stufen einer Treppe, die immer nur bergauf führt. Die meisten rutschen ja munter paralell durch alle Phasen. Und was heißt Neuanfang? Ich habe schon mit der Trennung neu angefangen: Neue Wohnung, neue Hobbies, neue Leute. Mich beschäftigt zur Zeit die Frage, wie mein neuer Lebensentwurf aussehen kann. Hier fände ich auch Erfahrungsberichte spannend, was sich verändert hat und was ihr dafür (aktiv) getan habt. Ich mache zum Beispiel derzeit ein Coaching um mich beruflich neu zu orientieren. Ich habe nämlich festgestellt, dass mein Lebensglück viel zu eineitg auf meiner Beziehung basiert hat. Die Langeweile und Unterforderung im Job habe ich für die Familie in Kauf genommen, da es zeitlich und monitär lukrativ ist. Erüllend ist die Arbeit nicht, das möchte ich jetzt verändern.

23.11.2017 11:17 • x 4 #3


scallisia
Zitat von Chip:
Puh, also neue Beziehung wäre auch noch ein Schritt zu weit für mich. Auch wenn ich definitiv ein Auge auf jemanden geworfen habe

Nun das mit den Phasen ist ja vielleicht schon so eine Sache. Einen festen Punkt könnte ich da schon mal nicht ausmachen. Wobei wie du schon sagtest, die Rückfallquote bei den meisten dann noch ziemlich hoch ist.
Ob ich bei mir von einem Neuanfang sprechen könnte? Nun es hat sich nicht viel geändert, es ist schließlich nur eine Person aus meinem Leben verschwunden. Ich studiere weiterhin und verdiene weiter fleißig meine Brötchen im Studium. Vielleicht war mein Neuanfang, als ich nicht mehr obsessiv in die nächste Beziehung einsteigen wollte? Klar wäre das schön, aber ich weiß jetzt, dass ich mir genauso gut damit Zeit lassen könnte. Relativ unspektakulär, aber mir geht es gut. Bis zum sehr gut ist es noch ein Weg, aber für diese Antwort stehe ich ein


Mir wurde klar, dass ich auf der nächsten Stufe und bereit für neues bin, als ich merkte, dass ich endlich nach vorne schauen kann. Nicht mehr zurück. Klar, manchmal kommt es noch hoch. Aber eigentlich freue ich mich auf das was da kommen mag, auch wenn sich immer noch ein wenig Wehmut mit einschleicht. Neuanfang heißt auch, Gefühle der Wut, des Hasses, der Ohnmacht und der Verzweiflung endlich hinter mich gebracht zu haben. Einzig die Trauer begleitet mich noch ein Stück. Allerdings ist diese nicht mehr so schwer und betrifft nur noch mich selbst. Das heißt, sie vergeht auch meist nach kurzer Zeit wieder.

23.11.2017 11:23 • x 2 #4


fe16
ups
bin ich durch diese Stufen gegangen und wo bin ich jetzt ? Gute Frage

schönes Thema , wird bestimmt interessant
stell doch die 4 Stufen mal ein
damit jeder weiss wovon du schreibst
Danke

23.11.2017 11:24 • x 1 #5


scallisia
Zitat von vollhorst:
Mich beschäftigt zur Zeit die Frage, wie mein neuer Lebensentwurf aussehen kann. Hier fände ich auch Erfahrungsberichte spannend, was sich verändert hat und was ihr dafür (aktiv) getan habt. Ich mache zum Beispiel derzeit ein Coaching um mich beruflich neu zu orientieren. Ich habe nämlich festgestellt, dass mein Lebensglück viel zu eineitg auf meiner Beziehung basiert hat. Die Langeweile und Unterforderung im Job habe ich für die Familie in Kauf genommen, da es zeitlich und monitär lukrativ ist. Erüllend ist die Arbeit nicht, das möchte ich jetzt verändern.


Genau darum geht es mir. Was passierte währende dieser Phase der Umorientierung genau? Vielleicht sehe ich dieses Phasensystem wirklich zu statisch. Mir aber hilft es ungemein meine eigene Bewegung zu sehen. Ich meine damit auch eher den inneren Weg.

23.11.2017 11:27 • x 1 #6


scallisia
Zitat von fe16:
ups
bin ich durch diese Stufen gegangen und wo bin ich jetzt ? Gute Frage

schönes Thema , wird bestimmt interessant
stell doch die 4 Stufen mal ein
damit jeder weiss wovon du schreibst
Danke


Ok. Das kann ich mal versuchen. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob ich die Qualifiktion hierüber verfüge, diese Phasen verständlich rüber zu bringen und entschuldige mich jetzt schon einmal für evtl. Unklarheiten

Ich habe nach er Trennung viel im Netz gestöbert und bin dabei immer wieder auf die 4 bzw. 7 Trennungsphasen gestoßen. Welche Phasen werden bei der Verarbeitung bzw. Bewältigung einer Trennung durchlaufen bzw. können durchlaufen werden. Denn nicht jeder nimmt jede Phase mit und es gibt wohl auch kein allgemeingültiges Schema F, nach dem diese Phasen durchlaufen werden. D. h., dass wohl nicht eine Phase nach der anderen abgearbeitet wird, sondern, dass man alle Phasen mehrmals und durcheinander durchlaufen kann. Das habe ich so auch erlebt und erlebe es noch immer. Wenn ich also davon spreche, dass ich endlich die 3. Phase, also die sog. Neuorientierungsphase, erreicht habe, heißt das nicht, dass ich nicht noch ab und zu Phase 2 besuche (Gefühlschaos).

Zunächst kann ich diese Trennungsphasen ja kurz einmal vorstellen:

1. Phase: Das Nicht-Wahrhaben-Wollen
Man steht förmlich unter Schock. Man will und kann nicht wahrhaben, dass die Beziehung jetzt zu Ende sein soll. Es wird einem der Teppich unter den Füßen weggerissen und ist wie erstarrt. Man kann es nicht glauben und will es nicht wahrhaben. Alles vorbei. Das gemeinsame Leben, die Lebenspläne, die gemeinsame Zukunft. Futsch. Auch kommen wohl Gedanken hoch, dass diese Trennung nicht ernst gemeint sein kann und man so immer wieder voller Hoffnung ist, dass der Partner es sich doch noch anders überlegt und zurückkommt. Nach einiger Zeit fragt man sich, ob man aus dem tiefen Loch, in dem man sich gerade befindet, überhaupt noch einmal heraus kommt.

2. Phase: Die Gefühlschaos-Phase
Hier hat man erkannt, dass die Beziehung endgültig vorbei ist. Das Loch in dem man saß wird jetzt noch tiefer, da man aus der Ohnmacht erwacht. Viele Gefühle kommen nun auf, wie beispielsweise Wut, Trauer, Hoffnung, Schmerz oder Hoffnungslosigkeit. begleitet. Man ist diesen Gefühlen komplett ausgeliefert und fühlt sich komplett verloren. Diese Phase soll die längste sein. Ich fand, sie war auch die schwerste Phase.

3. Phase: Die Neuorientierungsphase
Man beginnt loszulassen und erkennt, dass es langsam berauf geht. Rückschläge in die Phase 2 sind aber nicht ausgeschlossen und können einen auch in der dritten Phase noch eine zeitlang begleiten. Die Gedanken an den Ex werden weniger. Auch die Trauer und andere aufkommende Gefühle sind nicht mehr so stark wie noch in Phase 2. Die Zeiträume an denen es einem besser geht, werden länger und man nimmt sein Leben wieder aktiver in die Hand. Neue Perspektiven tun sich auf.

4. Phase: Die Auf-zu-neuen-Ufern-Phase
In dieser Phase hat man die Trennung überstanden. Der Ex-Partner gehört nunmehr der Vergangenheit an. Man öffnet sich für neue Dinge und spürt, dass die Trennung richtig war. Es ist gut was passiert ist. Es macht einen stärker und erfahrener.


Ich hoffe, ich habe die Trennungsphasen korrekt und verständlich rübergebracht (bin ja kein Phsychologe. ). Das soll auch nur ein kleiner Anhaltspunkt dafür sein, worum es hier überhaupt geht. Nähere Informationen zu den Trennungsphasen gibt es auch hier im Ratgeber oder im Netz.

23.11.2017 12:09 • x 7 #7


Y
Ein interessantes Thema

Meine Trennung hat mit Phase 4 begonnen: auf zu neuen Ufern. Ich habe das Beziehungsende als Befreiungsschlag erlebt, weil mich diese Beziehung nicht mehr glücklich gemacht hat. Ich wusste nicht was dann kommt, aber ich wusste, dass es besser werden wird.
Nur so -ohne ihn- besser werden kann.

Dann erst kam Phase 2. Mir wurde bewusst, dass viele Gemeinsamkeiten mit meinem EX mir fehlen. Er fehlte mir, aber ein Zurück wäre dennoch niemals in Frage gekommen. Ich wusste stets: alles wird jetzt gut, denn die Beziehung hat mich belastet. Es war ein ziemlich ambivalentes Gefühlschaos.

Nach ca. 1, 5 Jahren war ich in der Neuorientierungsphase 3 angekommen, habe einen einwöchigen Abenteuerurlaub in den Alpen mit einem mir bis dahin unbekannten Mann gemacht. Das war richtig cool. Ich war anschließend wieder bei mir angekommen.

Mit meinem Exgatten habe ich einen sehr guten Kontakt, auch während der gesamten Trennungszeit. Wir tauschten uns viel aus. Er hat die Phasen anders durchlaufen, ganz anders. Hat sich gleich noch während wir zusammen wohnten nach einer neuen Partnerin orientiert, viel geflirtet etc.

Also völlig anders als ich, er ist aber auch wieder glücklich, auf anderem Wege.

23.11.2017 12:33 • x 4 #8


F
Die Phasen hast du gut getroffen, zumindest gem. meinem bescheidenen Wissen davon.

Ich versuche meine Situation mal anhand der 4 Phasen zu beschreiben.

1. Phase: Ich denke die habe ich relativ klassisch durchlebt, kann dir sogar sagen, von wann bis wann genau: 29. Juni bis 05. August. Am 29. Juni hatten wir uns getrennt, aber weiterhin zusammen gewohnt, eine Art Freundschaft+ gehabt, wenn ich es so im Nachhinein betrachte. Da wir noch zusammen in die Ferien wollten und danach mal schauen, wie es ist mit ein wenig Abstand, wollte ich die Trennung noch nicht wirklich wahrhaben, obwohl sie mir bereits gesagt hatte, dass ihre Gefühle nicht mehr reichen würden. Ich war sehr traurig und verletzt, konnte schlecht schlafen, wusste nie genau, wie ich mich ihr gegenüber verhalten sollte (ob auf Abstand oder nicht), habe aber so gut wie niemandem von der Trennung erzählt. Der grosse Schock bei mir blieb aus, ich dachte damals, wenn auch sehr naiv von mir, dass wir wirklich noch eine gute Chance haben.

2. Phase: Die fing an, als sie mir am Samstag, 04. August eröffnet hatte, dass sie jemanden kennengelernt hatte, es sich gut anfühle und sie schauen wolle, was sich da entwickeln kann. Ich solle mir keine Hoffnung mehr machen, es sei nun endgültig für sie. Dann fiel ich wirklich so tief in ein Loch, dass ich glaubte, nie mehr rauszukommen. Gefühlschaos ist noch milde ausgedrückt, die vorherrschenden Gefühle waren aber Trauer und Schmerz, dazu noch abwechselnd Hoffnung und Hoffnungslosigkeit. Wut konnte ich bis heute nicht wirklich entwickeln, nur für jeweils kurze Zeiträume. Habe in dieser Phase viel versucht mit ihr zu reden, ihr einen Liebesbrief geschrieben, Geschenke gemacht, usw. Dass das alles nichts bringt, habe ich zu spät gemerkt. Auch weil ich dann immer stückchenweise erfahren habe, dass sie ihn schon seit dem Frühling gekannt hat, Kontakt hatte (anscheinend freundschaftlich, glaube ich ihr soweit auch) und ich mir dann richtig verarscht und ausgenutzt vorgekommen bin aus verschiedenen Gründen.

3.Phase: Mitte Oktober hatte ich noch 2 Wochen Ferien, wobei ich sie fast täglich gesehen habe, wegen der Wohnung und ihrem Aquarium, welches noch bei mir ist. Dann hatte ich Ende Ferien einen rechten Wutausbruch (bin nicht stolz drauf, musste aber einfach mal raus) ihr gegenüber wovon ich denke, dass das der Moment war, bei dem ich endlich angefangen habe das Ganze zu akzeptieren und nach vorne zu schauen. Seit diesem Zeitpunkt habe ich wirklich nur noch Kontakt mit ihr, wenn es sich nicht vermeiden lässt, per Handy. Konnte dann auch wieder viel besser meinen Hobbys nachgehen, Zeit alleine verbringen und vor allem mit Freunden zusammen am Wochenende habe ich eig. gar nicht mehr an sie gedacht jeweils. Auch bei mir stehen berufliche Veränderungen an, da ich den Job damals hauptsächlich aus finanziellen Gründen wegen ihr angenommen hatte, aber nie glücklich war damit. War sowieso nur eine Zwischenlösung für 1-2 Jahre, zumindest war's so geplant, jetzt haben sich die Pläne halt geändert. Die Neuorientierung tut gut und hilft, mit dem alten abzuschliessen. Da stecke ich auch einiges an Energie rein.

4. Phase: Davon bin ich noch ein Stückchen entfernt denke ich. Ich glaube, dass man diese erreicht hat, merkt man entweder daran, dass man keinerlei (negative, schmerzende) Emotionen mehr hat, wenn man den Expartner sieht, besonders mit seiner/ihrer neuen Partner/in, oder aber, wenn man jemanden trifft, für den man wieder aufrichtiges Interesse empfindet, nicht nur, um sich abzulenken.

Zur Zeit befinde ich mich so ca. 60-70% in Phase 3, der Rest hängt noch in der zweiten fest. Ich habe das Ganze zwar akzeptiert und schaue so gut es geht nach vorne, kann mich mittlerweile gut ablenken, meine Hobbys und die Treffen mit Freunden machen mir wieder richtig Spass, der Schmerz ist jedoch noch recht gross, besonders am Abend/in der Nacht unter der Woche. Denken tue ich, je nach Tag/Ablenkung noch recht viel an sie, war auch meine erste grosse Liebe. Nach allem was passiert ist, will ich nun auch kein Zurück mehr, denn ich weiss, dass das nicht gut enden würde. Bringt schlicht nichts zur Zeit. Denke aber oft darüber nach, was wohl in ein paar Jahren sein wird. Kennen wir uns dann noch? Wo stehe ich beruflich/privat, wo sie? Naja, ich werde es erleben. Ich merke, dass es in kleinen Schritten immer besser geht und denke, dass sobald die letzten Hindernisse aus dem Weg geräumt wurden und ich endlich eine komplette Kontaktsperre habe, es dann einen sehr grossen Schritt nach vorne geben wird und zwar recht schnell. Wenn wir zur Zeit Kontakt haben, ist es für mich immer noch zu emotional, was nun einfach Abstand und Zeit braucht.

23.11.2017 12:45 • x 5 #9


Butterkrümel
Guten Morgen @scallisia,

erst einmal herzlichen Glückwunsch, dass es dir besser geht und du dich schon soweit wieder gefangen hast nach deiner Trennung.

Zitat von scallisia:
Mich würde nämlich mal interessieren wann ihr gemerkt habt, dass ihr nun die nächste Stufe erreicht habt? Und was kam alles zwischen Phase 3 und Phase 4? Wie habt ihr also euren Neuanfang gestaltet?


Also für mich war das bei jeder Trennung anders - es kam auch immer darauf an, was der Trennungsgrund war, wer sich von wem getrennt hat und in welcher Beziehungsphase.

Ich habe gemerkt, dass ich in der vierten Phase (interessante Einteilung übrigens, so klare Trennungen hätte ich jetzt nicht gemacht) bin, wenn es nicht mehr dieser helle Schmerz war, wenn ich zurückgedacht habe. Irgendwann war da mehr Nostalgie für die schönen Momente und nicht mehr so wirklich Schmerz. Ein bisschen, wie wenn ich an die Studienzeit denke; eine tolle Zeit, viel gelacht und erlebt und gelernt, einige tolle Menschen getroffen und dann wieder aus den Augen verloren. Ich möchte die Zeit nicht missen aber ich bin auch froh, dass ich nun in einem anderen Lebensabschnitt bin und würde da jetzt nicht mehr sein wollen. Nostalgie eben. Macht das Sinn?

Ich wünsche dir weiterhin ganz viel Kraft!

30.11.2017 07:34 • x 1 #10


scallisia
@Butterkrümel
Vielen Dank für deine Antwort. Das mit den Trennungsphasen habe ich auch nur aus der Literatur. Sicherlich kann man diese nicht so klar trennen. Man durchlebt jede Phase verschieden intensiv und fällt auch nochmal wieder in die vorherigen Phasen zurück. Ich merke bei mir, dass die Trennung zwar noch schmerzt, ich aber eigenlich damit durch bin. Nur fehlt mir hier noch die totale Akzeptanz. Und das liegt an mir. Ich komme mit mir nicht zurecht. Dass ich verlassen worden bin von jetzt auf gleich. Dass er die Probleme nicht mit uns angegangen ist, sondern einfach den Kopf in den Sand gesteckt hat bis die Liebe weg war. Ich fühle mich wie ein hilfloses Kind, das allein gelassen wird. Deshalb kocht auch die Wut hoch, wenn ich ihn sehe oder mich wegen der Kinder mit ihm in Verbindung setzen muss. Es hat eigentlich gar nichts mit ihm zu tun, sondern nur mit mir. Seine Trennung war nur der Auslöser. Ich habe die Hoffnung, wenn ich dieses Problem endlich bearbeitet habe, werde ich endlich frei sein. Mir ist aber auch bewusst, dass es noch ein längerer Weg wird, den ich nicht alleine gehen kann.

30.11.2017 09:21 • x 2 #11


scallisia
Ich hatte das Thema hier eröffnet mit der Einleitung, dass ich dachte, ich wäre in Phase 3 angekommen. Nun, da wusste ich auch noch nichts von der neuen des Ex. Das habe ich ca. 1 Woche später erfahren und es hat mich dermaßen zurück geworfen, dass ich mich 8 Wochen lang in einem derartigen Gefühlstief befand, dass ich zwischendurch mal an meinen Exitus bzw. Zwangseinweisung gedacht hatte. Natürlich würde ich mein Leben nie freiwillig beenden, das ist es einfach nicht wert. Aber ich ging hier wirklich bis an meine Grenzen und habe um mein Leben gekämpft. Zwangseinweisung kam dann auch nicht in Frage, da der Ex das gegen mich verwenden und mir die Kinder wegnehmen würde. Ich hatte in der Zeit viele Gespräche, habe versucht den Alltag soweit wie möglich weiter laufen zu lassen. Ich habe natürlich nicht nur für mich gekämpft, sondern auch für die Kinder. Es war richtig schlimm. Ich mag mir gar nicht vorstellen, dass sich manche Menschen dauernd in so einem Tief befinden aus dem sei einfach nicht mehr rauskommen.
Letzte Woche hatte ich ein Erstgespräch bei einer Phsychotherapeutin. Da passiert ja nun noch nicht so wirklich viel, aber seit dem scheint es mit mir aufwärts zu gehen. Eine Kur ist auch beantragt, da warte ich jetzt nur noch auf den Bescheid. Ja, ich will leben und ich will vor allen Dingen richtig gut leben. Dafür brauche ich den Ex nicht. Er schwirrt zwar noch in meinem Kopf herum (auch das Bild mit seiner Neuen zu Silvester lässt sich noch nicht löschen), aber es tut mir nicht mehr allzusehr weh. Ich habe immer noch Einbrüche, meist mittags (warum auch immer). Diese vergehen aber meist nach einer halben Stunde und dann ist eigentlich alles in Ordnung. Ich denke, dass ich nun nach 8 Monaten Trennung das Schlimmste überstanden habe und ich mich jetzt in Phase 3 befinde. Ich weiß, dass noch schlimme Tage kommen werden, aber ich spüre auch, dass es bergauf geht. Er kann mich mal!

Ich hatte eine ganze Weile damit zu kämpfen, ihm immer noch gefallen zu wollen. Bin immer noch loyal. Warum? Ich weiß es nicht. Er hat sich wie der letzte Ar. benommen und alles was zählt ist seine Kohle... Aber auch das half mir nicht beim Loslassen. Erst jetzt, so nach und nach, wird es mir einerlei, ob er mich gut oder sch. findet. Ich muss mit dem Menschen, außerhalb der Kinder, nichts mehr zu tun haben und das möchte ich auch nicht. Er ist für mich gestorben. Er zählt nicht mehr. Ich kümmere mich jetzt um mich und fange endlich an nach vorne zu schauen. Ich freue mich auf das was da noch kommen mag und das ist ein gutes Gefühl.

01.02.2018 08:23 • x 1 #12


scallisia
Und wisst ihr, woran ich wirklich merke, dass ich jetzt vielleicht die nächste Phase erreicht habe? Ich flirte wieder! Nicht so wie ihr jetzt denkt nur mit Männern. Nein, ich flirte mit Menschen. Ich laufe lächelnd durch die Gegend, ganz automatisch, und bekomme meist ein Lächeln zurück. Das macht Spaß, das fühlt sich gut an!

01.02.2018 08:56 • x 3 #13


K
Guten Abend,

Phase 1 und 2 ist mir ein Begriff:)
Dann steige ich allerdings aus, denn mitten in der zweiten Phase wurde meine Ma übergriffig und ich erhielt die Kündigung für meine Bleibe. Zeitgleich halt Diagnose und neue Ausbildung.
Keine Ahnung, vielleicht gibt es Verarbeitsphasen bei Lebenskatastrophen

Heute, 18 Monate nach dem Aus mit dem Forengrund, bin ich zufrieden und fühle mich wohl. Ich habe noch immer Phasen wo es mir gedanklich schwer fällt im Alltag zu bleiben. Erst Mittwoch wurde mir bewusst, dass etwas nicht rund läuft. Merkwürdigerweise geht es mir damit nicht schlecht, es reißt mich zwar Mal für Momente raus, aber es sind halt auch nur Momente.

Ja, irgendwie habe ich es geschafft, es bleibt jedoch das dumpfe Gefühl, das was nicht rund läuft. Das wäre dann ich selbst. Ich igel mich ein, gehe seit August nicht mehr aus, merke, dass ich Einladungen seziere, ob ich das wirklich will. Menschen in meiner Umgebung wahrzunehmen. . .dazu muss ich mich fast zwingen. Es gibt nur eine Handvoll Menschen die mich erreichen . . .jeder andere wird konsequent übersehen. Das mache ich nicht mit Absicht, es passiert einfach. Das geht soweit, dass mich ein Mensch zum Beispiel beim Einkaufen aus vollem Herzen anstrahlen könnte. . .ich nehme es nicht wahr. Ja, ich bemerke es nicht
Ich switche zwischen Arbeit und Renovierung hin und her, baue Pausen ein und nehme mir , für meine Verhältnisse, sehr, sehr viel Zeit für mich. Für mich allein. Das geht soweit, dass ich nach einem Tag mit einer Gruppe (Hobby), am nächsten Tag völlig kaputt und müde bin, als hätte ich Höchstleistungen vollbracht. Mich strapaziert der Umgang. Ich bin nicht überfordert, fühle mich auch nicht unwohl. . .aber anschließend bin ich matsch und ausgepowert: körperlich wie psychisch.

Ich gehe nicht aus, treffe mich mit niemanden verbindlich, lerne keine Leute kennen. . .habe dazu aber auch kein Bedürfnis (die meiste Zeit). Mein Kontakt beschränkt sich auf zwei Mädels mit denen ich mich austausche via WA und Telefon. Hin und wieder wird mit Arbeitskollegen gesprochen, manchmal mit meinen Mädels, wenn um Gesprächsbedarf geht. Ansonsten ist da nix. Mein Lebensinhalt bin aktuell ich selbst, auf ganzer Linie. Ich bin für meine Mädels da, ja. Alles andere geht an mir vorbei, und wie gesagt, nur selten geht es mir nicht gut damit. Manchmal schaue ich in meiner Bar vorbei. In der Regel, wenn ich den Arbeitstag nicht mit nach Hause nehmen möchte. Das ist nix verbindliches, ich kann kommen und gehen wann und wie ich will, ich brauche auf niemanden Rücksicht nehmen.

Auch aus dem Forum hier habe ich mich extrem zurück gezogen. Ich habe hier bisher keine Menschen gefunden, die in einer ähnlichen Phase sind bzw.ich nehme es dann wohl nicht wahr.

Mit Sicherheit gibt es einen schlauen Ausdruck für solche eine Phase. . .ich könnte auch im Netz schauen und danach suchen. Aber ich finde mich weder in Phase 3 noch in Phase 4 wirklich wieder, obgleich ich weiß, dass Phase 1 und 2 Vergangenheit sind.

Ja, ich schotte mich ab. Nicht weil ich denke, es MUSS so sein. Ne, es ist mein Bedürfnis. Ich will das so. Aber ob das richtig ist, vage ich zu bezweifen, zumindest auf Dauer.

Liebe Grüße
Kerstin

04.02.2018 19:18 • x 2 #14


T
Zitat von scallisia:
Ich flirte wieder! Nicht so wie ihr jetzt denkt nur mit Männern. Nein, ich flirte mit Menschen. Ich laufe lächelnd durch die Gegend, ganz automatisch, und bekomme meist ein Lächeln zurück. Das macht Spaß, das fühlt sich gut an!

Sehr schön.

Zitat von scallisia:
Ja, ich will leben und ich will vor allen Dingen richtig gut leben. Dafür brauche ich den Ex nicht.
. . .
Er kann mich mal!



Lieben Gruß nach HH.

02.03.2018 14:07 • x 1 #15


A


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