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Notwendiges Aufeinandertreffen nach Kontaktsperre

K
Hallo zusammen,

ich habe bereits einen Thread zu meiner Trennung, aber leider seit längerem dort keine Antwort mehr bekommen.

Kurzfassung der Vorgeschichte: Mein Ex (26) hat sich vor 3,5 Monaten nach 1,5 Jahren von mir (26) getrennt, mit der Begründung: Er braucht Zeit für sich, will sein Leben ordnen, es liegt nicht an mir, er will mir nicht weh tun wenn er nicht geben kann was ich brauche. Also Standard-Aussage zum Schluss machen, habe ich mittlerweile kapiert. Am Anfang habe ich den Fehler gemacht ihm hinterher zu rennen, habe es aber nach 3 Wochen aufgegeben. Ende Januar waren wir noch einmal auf einem Event, er verhielt sich wie frisch verliebt, sagte er bereue manchmal dass er sich getrennt hat, war ganz rührselig, aber es blieb dabei: Trennung, kein Kompromiss. Eine Neue hat er bis heute nicht. Ich habe akzeptiert und seitdem haben wir uns nicht mehr gesehen und so gut wie nicht mehr gehört. Ab und zu müssen wir per SMS organisatorisches wegen der gemeinsamen Wohnung klären (aus der er direkt ausgezogen ist, 160km weit weg in die Heimat in eine eigene Wohnung).

So, nun zum eigentlichen Punkt für den ich Euren Rat benötige:
Morgen kommt er nochmal vorbei um Wohnungsdinge abzuholen und über das weitere Vorgehen (Kündigung etc.) zu sprechen. Wir haben uns 8 Wochen nicht gesehen und es hat mir unheimlich gut getan. Ich will ihn auch eigentlich gar nicht mehr sehen, nichts über sein Leben wissen etc. In den vorherigen paar SMS zum Organisatorischen hat er immer von sich erzählt ohne dass ich danach gefragt habe und gerade stellt er auch seinen Beruf total in Frage. Alles was er vorher geliebt hat (Mich, gemeinsame Wohnung, sein Beruf) gefällt ihm nicht mehr, ich war wirklich schockiert als er das schrieb. Als wär er um 180 Grad rumgedreht. Quaterlife Crisis?
Ich habe Angst vor morgen, er schrieb er freut sich sehr mich zu sehen, ich hab darauf nicht mehr geantwortet. Das Treffen muss leider sein, abgsagen geht also nicht, aber ich habe Angst danach wieder in ein Loch zu fallen und mir meinen jetzigen Abstand zu ihm und zur Beziehung wieder mühselig erarbeiten zu müssen.
Ich weiß auch nicht wie ich ihm begegnen soll? Als wäre nichts gewesen und als wären wir Freunde? Ablehnend um ihm seine Grezen aufzuzeigen?

Danke schon mal!

29.03.2018 11:06 • #1


A
Horror! Ich kann das total gut verstehen - mir würde es absolut nicht anders gehen. Ich kann Dir nicht mal einen Tipp geben, wollte nur kurz mitteilen, dass allein die Vorstellung, ihn sehen zu müssen, schon das nächste Loch am Horizont erscheinen ließe bei mir. Mein vollstes Mitgefühl. Ich hab letztens den Fehler gemacht und mir erzählen lassen, was er so treibt. Himmel - drei Tage hat es mich gekostet, damit wieder klar zu kommen. Heute geht es langsam wieder bergauf.

Ablehnend verhalten würde ich mich nicht. Sachlich die notwendigen Dinge durchgehen, wenn er etwas erzählen möchte aus seinem Leben, darauf hinweisen, dass es Dich nicht mehr betrifft. Also Distanz wahren, nix von Dir persönlich erzählen und möglichst schnell mit dem Termin durchsein. Hast Du die Sachen, die er abholen will schon zusammen gepackt? Nicht, dass er länger als notwendig in der Wohnung ist.

Für hinterher würde ich mir ein bis zwei Ouzo kalt stellen, aber das ist Geschmackssache

29.03.2018 11:15 • x 2 #2


A


Notwendiges Aufeinandertreffen nach Kontaktsperre

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Vitaminstoß
Zitat von Katalina91:
Ich weiß auch nicht wie ich ihm begegnen soll? Als wäre nichts gewesen und als wären wir Freunde? Ablehnend um ihm seine Grezen aufzuzeigen?


Auf keinen Fall so tun, als wärt ihr Freunde - ihr seid es nicht. Das hätte er vielleicht gerne so, das ist sicherlich auch keine böse Absicht, aber für dich ist es eben nicht so.

Du kannst ihm auch, ganz ohne Drama, durchaus mitteilen, dass es für dich nicht so leicht ist, ihn wieder zu sehen, falls er anfängt mit: Ich freue mich so usw.

Dass du dir das mühsam erarbeitest hast, wie es dir geht und du möchtest, dass es so bleibt.

Das Ganze jedoch aus dem Erwachsenen-Ich, sachlich und bestimmt. Eine Grenze aufzeigen. Er darf auch ruhig wissen, dass sein Handeln Konsequenzen hat. Und das meine ich nicht vorwurfsvoll, jeder hat das Recht, sich anders zu entscheiden.

29.03.2018 11:21 • x 3 #3


K
@Anis17 Der Ouzo-Tipp für danach ist großartig!

@Vitaminstoß Danke für deine Tipps. Aber manchmal frage ich mich, ob ich ihm überhaupt noch meine Gefühle verraten soll, ob ich ihm meine Verletzlichkeit und meinen Stand preisgeben soll? Hat er das verdient? Ich habe ihn vor Wochen angebettelt mir seine Gefühle zu verraten, was falsch gelaufen ist und was ihn unglücklich macht, und nie ist er auch nur ansatzweise darauf eingegangen, hab immer die selben Phrasen gehört. Wieso soll ich ihm dann sagen, dass für mich das Treffen nicht leicht ist?

29.03.2018 12:34 • #4


T
Ist es möglich, dass eine Freundin von dir dabei ist oder du dich gleich danach mit einer Freundin verabredest? Bleib sachlich, korrekt und freundlich. Ich würde nichts sagen, was Emotionen preisgeben könnte bzw. sie verschleiern soll. Ein Schön dich zu sehen zB. wäre so ein Satz. Als schön empfindest du es ja nicht.
Setz dir auch am besten eine Deadline, bis wann das ganze gehen soll. Du bist doch eine vielbeschäftigte Frau und willst ja nicht den ganzen Tag mit ihm verbringen, oder?

29.03.2018 13:15 • x 2 #5


K
@TinTin1980 Das Treffen zeitlich zu begrenzen ist eine gute Idee. Aber wahrscheinlich hat er eh nicht viel Zeit, so wie in der Beziehung auch schon immer. Alles ist wichtiger als ich, aber dieses mal spielt es mir wahrscheinlich zum ersten mal in die Karten.

Das wird bestimmt total angespannt, dieses blöde Treffen... Ich denke immer ich würd ihm gerne sagen, warum ich jetzt auch nicht mehr will. Er denkt wahrscheinlich immer noch, dass ich ihn zurück möchte. Aber dann denke ich mir, wieso soll ich ihm seine Fehler erklären? Wenn er selbst nicht darauf kommt was falsch gelaufen ist (er ist Meister im Verdrängen und für ihn ist ein Mensch der sich verändert immer schlecht) hat er Pech gehabt.

29.03.2018 13:21 • #6


T
Kein könnte, hätte, wenn und aber! DU hast wenig Zeit! Dein Leben, deine Regeln. Was er an Zeit mitbringt, sollte für dich irrelevant sein. Was er denkt ist auch nicht dein Problem, du musst ihm nicht sagen, dass du ihn nicht mehr wollen würdest. Das ist dein Stolz, der sich da meldet und es wäre ein Ätsche-Bätsche-Effekt, wenn du ihm das mitteilen wollen würdest. Er würde es als Trotzreaktion sehen und dich nicht für voll nehmen.

29.03.2018 13:32 • x 2 #7


A
Da muss ich @TinTin1980 vollumfänglich zustimmen. Bloß nicht noch in der Kürze der Zeit und der Hektik sowie des hohen Blutdrucks und unter der Decke kreisenden Puls' versuchen, ihm irgendwie etwas mitzuteilen oder durch Äußerungen wie ich will Dich sowieso nicht zurück aus der Reserve zu locken. Das zeigt nur, dass Du nicht so gut klar kommst. Du ärgerst Dich hinterher ohne Ende.

29.03.2018 13:42 • x 2 #8


K
@Anis17 @TinTin1980 vielen Dank für Euren Beistand und Tipps! Gerade dass sich auch mal Männer äußern finde ich nicht verkehrt. Das Beste wird sein wir reden gar nicht über die Vergangenheit oder über die Gefühlslage. Organisatorisches abhaken, freundlich neutral bleiben und adios.
Ich hoffe ich schaffe das.

29.03.2018 13:47 • x 3 #9


T
Zitat von Katalina91:
Das Beste wird sein wir reden gar nicht über die Vergangenheit oder über die Gefühlslage. Organisatorisches abhaken, freundlich neutral bleiben und adios


Wird es nicht nur sein, das sehe ich als Königsweg!

29.03.2018 13:57 • x 1 #10


A
Zitat von Katalina91:
@Anis17 @TinTin1980 vielen Dank für Euren Beistand und Tipps! Gerade dass sich auch mal Männer äußern finde ich nicht verkehrt. Das Beste wird sein wir reden gar nicht über die Vergangenheit oder über die Gefühlslage. Organisatorisches abhaken, freundlich neutral bleiben und adios.
Ich hoffe ich schaffe das.

Klar schaffst Du das. Evtl. vorher schon ein Gläschen?

29.03.2018 14:09 • x 2 #11


Vitaminstoß
Zitat von Katalina91:
@Vitaminstoß Danke für deine Tipps. Aber manchmal frage ich mich, ob ich ihm überhaupt noch meine Gefühle verraten soll, ob ich ihm meine Verletzlichkeit und meinen Stand preisgeben soll? Hat er das verdient? Ich habe ihn vor Wochen angebettelt mir seine Gefühle zu verraten, was falsch gelaufen ist und was ihn unglücklich macht, und nie ist er auch nur ansatzweise darauf eingegangen, hab immer die selben Phrasen gehört. Wieso soll ich ihm dann sagen, dass für mich das Treffen nicht leicht ist?


Nein, Verletzlichkeit würde ich nicht preisgeben. Auch nicht dein Innerstes vor ihm nach außen kehren. Das Thema beschäftigt mich gerade auch ein bisschen. Aber wenn er dir freundschaftlich - jovial kommt, kannst du ihn trotzdem freundlich und zugleich sachlich auf die Tatsachen hinweisen. Dass du die Trennung zwar vollends akzeptierst, aber dass es nicht so ganz einfach war. Und dass du diesen Abstand brauchst, damit es dir weiter gut geht. Wenn du zu dir selbst stehst, muss du dir keine Gedanken machen, was der andere bemerkt oder denkt usw. Dann bist du ganz bei dir.

29.03.2018 15:29 • x 1 #12


K
Hallo zusammen,

ich möchte gerne berichten wie es mir erging:

Er kam mit Kuchen und einem wunderschönen Blumenstrauß. Wir haben dann erst mal Kaffee getrunken und ein bisschen geredet. Es hat sich super merkwürdig angefühlt. Man war sich mal so vertraut und jetzt sitzt er mir gegenüber als wär er ein guter Bekannter. Vertrautheit ist da, Nähe ist weg. Wir haben so erzählt, eigentlich lapidares Zeug und dann auch eben den Wohnungakram.
Irgendwann wurde es mir emotional zu viel, diese angespannte Situation und dieser herumeiern, musste kämpfen meine Tränen zu unterdrücken und stark zu bleiben. Er wirkte so als wäre nie was passiert, als wären wir schon immer nur Freunde gewesen. Für ihn war dieser Termin auch so gemeint, bei Kaffee und Kuchen sitzen und plauschen.
Dann fingen wir auf meinen Wunsch an seinen Kram zu packen, damit hat er denke ich nicht gerechnet, er war vollkommen unvorbereitet.
Ich hab immer versucht freundlich und fröhlich zu sein und trotzdem Grenzen aufzuzeigen. Letztendlich denkt er aber bestimmt immer noch dass ich was von ihm will...

Das hat sich dann leider alles auf 4 quälende Stunden ausgeweitet. Als er weg ist bin ich erst mal in Tränen ausgebrochen. Die ganze emotionale Anspannung musste raus und auch ehrlich gesagt trifft mich sein Standpunkt, dass es ihm wirklich ohne mich besser zu gehen scheint. Keinerlei bedauern, vermissen, oder irgendwas.

Es scheint ihm wirklich ohne mich besser zu gehen und das trifft mich sehr. Hatte gehofft, dass er doch irgendwie wenigstens bisschen bereut oder vermisst. Aber es geht ihm besser ohne mich. Das ist schwer zu schlucken.
Die Trennung oder Gefühle kamen auch gar nicht zum Gespräch.

Ich muss jetzt erst mal Wunden *beep*...wie zu erwarten sitze ich wieder im Loch

30.03.2018 18:32 • x 1 #13


Wandler
Du hast eine wichtige Etappe hinter Dich gebracht mit dem Termin heute.
Und es war emotional sehr sehr fordernd und anstrengend für Dich.
Kein Wunder, daß es Dir jetzt erstmal nicht so gut geht.

Du kannst ein stolz auf Dich sein, den Termin bewältigt zu haben.
Jetzt ein bißchen verarbeiten, auch weinen.
Es wird besser werden!

30.03.2018 18:41 • x 3 #14


K
Zitat von Katalina91:
Ich muss jetzt erst mal Wunden *beep*...wie zu erwarten sitze ich wieder im Loch


Hey Katalina,

jetzt hast du es hinterdir. Das ist schonmal gut und es quält dich nicht länger, deinen Ex wiederzusehen.

Du warst stark und jetzt kannst du in Ruhe trauern und weinen. Aber ich denke du weisst: Es wird wieder besser.

Fühl dich umarmt.

30.03.2018 18:46 • x 2 #15


A


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