Hallo zusammen,
Nachdem ich viel im Internet gesurft habe bin ich auf diese Seite gelangt und werde einfach mal versuchen mein Problem zusammen zu fassen, vielleicht hilft mir das ja.
Ich bin 34, Mein Ex Freund und ich waren Ca 6 Jahre zusammen. Alleine dieses Wörtchen ex fällt mir schon wahnsinnig schwer auszusprechen bzw zu schreiben. In der Beziehung gab es viele auf und ab's. Er ist Türke ich bin deutsche. Mir ist sowas völlig egal da ich nicht besonders gläubig bin und ohnehin denke jeder sollte an das glauben was er möchte. Diese Tatsache aber war m.E. der Grund für viele unserer Schwierigkeiten. Ich kenne bis auf Fotos und Erzählungen keinen seiner Freunde und auch seine Familie nicht. Das hat mich aber nie wirklich gestört. Von meiner Seite kannte er jeden, wir waren im Urlaub, auf Familienfeiern etc.
In den letzten Jahren gab es öfters Momente in denen er einfach verschwunden ist. Meist waren es Tage, es gab das aber auch monatelang. Die Abstände waren unterschiedlich, die längste Phase in der alles normal war lief jetzt bis März ca 1 Jahr. Irgendwie kamen wir nach diesen Phasen immer wieder zusammen. Jeder im Umfeld sagte mir sowas mache man nicht, jemanden einfach so sitzen zu lassen. Er war in diesen Phasen wie vom Erdboden Verschluckt. Nicht erreichbar und hat sich nicht gemeldet. Trotz allem wollte insbesondere ich immer wieder (ihn) zurück. Und meist war die Zeit nach sowas noch viel schöner und intensiver als davor. Wirkliche Gründe warum er das immer wieder gemacht hat konnte er mir nie nennen. Er hat sich immer entschuldigt gesagt, er wollte mich nicht verletzen, er weiß dann selber nicht was mit ihm los ist, er brauchte abstand etc..
Im Januar waren wir im schönsten Urlaub zusammen, im März auf einer Familienfeier und im April war er weg. 4 Monate lang. Nachdem er viele seiner Sachen hier in meiner Wohnung hatte und meinen Wohnungsschlüssel, hätte ich nie mit so einer langen Zeit gerechnet und habe quasi jeden Tag gedacht und gehofft dass er sich meldet. Nach Wochen wurde es minimal besser das warten und hoffen aber ich weiß genau dass ich ständig unbewusst die Hoffnung in mir hatte es wird alles wieder gut.
Im Juni kam mein Vater ins Kkh. Eigentlich mit einer Lappalie. Leider hatte er bei einer wichtigen op sehr viele Schlaganfälle und liegt seitdem im Kkh und ist nicht mehr ansprechbar. Er ist zwar wach aber reagiert nicht. Niemand weiß wie sich die Situation entwickelt es ist einfach furchtbar. In den letzten Wochen war ich dann sehr oft dort (er lebt 600km entfernt) und die Prioritäten haben sich geändert. Die Traurigkeit dass ER weg war wurde durch die Traurigkeit und die Sorge um meinen Vater übertüncht. Trotz allem hätte ich ihn gerade in der letzten Zeit so dringend gebraucht.
Letzte Woche plötzlich meldete ER sich, hat seine Sachen geholt, meinen Schlüssel zurück gebracht. Obwohl ich wusste es tut mir nicht gut habe ich auf ein Gespräch bestanden. Ihn wieder zu sehen hat mich total aus dem Konzept gebracht. Auch habe ich endlich mit ihm über meinen Vater sprechen können und mich zum ersten Mal in Monaten wieder besser gefühlt. Wir waren uns sehr nahe, ich habe gemerkt dass auch ihn das Wiedersehen sehr berührt hat. Es lief aber nicht wie die anderen x Male in den letzten Jahren. Nach mehreren Tagen Kontakt (primär von meiner Seite aus) hat er mir nun gesagt dass er endgültig eine Trennung will, er denkt ich passe nicht zu ihm. Er sagt es ist das beste für uns beide, er wolle mich nicht mehr (auch wenn ohne Absicht) so verletzen. Ich merke und weiß dass seine Gefühle da sind, dAs sagt er mir auch. Er entscheidet rational und aus Erfahrung. Und will nicht aus Mitleid wegen meines Vaters oder schlechtem Gewissen wegen der letzen Monate wieder auf etwas eingehen, bei dem er weiß, wir gehen beide sicher wieder verletzt aus der Sache, da er keine Chance sieht für uns.
Mir geht es momentan aufgrund all dieser Sachen so schlecht wie noch nie. Ich weiß dass sich das alles auch nicht so anhört als würde er mir gut tun aber genau so empfinde ich es. Ich will ihn einfach nur zurück! Meine Freundin ist entsetzt dass ich nach all dem was passiert ist immer noch um ihn kämpfen will/würde. Ich weiß dass das wahrscheinlich jeder verlassene sagt aber ich weiß einfach dass wir sehr gut zusammen passen, dass ich mit ihm lachen kann dass er mir ein Gefühl gibt was ich vorher noch nie hatte...und so zählt für mich nur das, und nicht dass er mich immer wieder im Stich gelassen hat. Ich rede mir das schön und kann und will trotzdem nicht akzeptieren ihn nicht mehr in meinem Leben zu haben. Dieses Finale Gefühl ihn nie wieder zu haben ist einfach unerträglich. Ich habe das Gefühl die Sache mit meinem Vater nicht zu überstehen ohne seine Hilfe, seine Anwesenheit,...
Wie schaffe ich es realistisch seinen Wunsch nach Trennung zu akzeptieren obwohl ich es nicht will? Wie soll ich mich selber davon abhalten jeden Tag seine Nummer zu löschen um sie kurz danach wieder einzuspeichern nur um sein Bild bei whatsapp zu sehen? Wie kann ich die bevorstehende Verschlechterung des Zustands meines Vaters alleine durchstehen? Das alles geht mir durch den Kopf und alles endet damit dass ich ihn unbedingt zurück haben will. Ich würde nahezu alles tun dafür. Und das absurde ist ich weiß dass es falsch ist, ich weiß dass er vielleicht sogar recht hat dass es besser so ist. Trotzdem kann und will ich ihn nicht loslassen. Ich brauche ihn, ich will nicht dass er je eine andere so anschaut wie er mich angeschaut hat.
Ich nehme an das viele von euch ähnliche Empfindungen haben und weiß dass das typische Gedanken desjenigen sind der verlassen wurde.
Ich bin auch gar nicht auf der Suche nach richtigen Ratschlägen, denn ich weiß eigentlich wie ich denken und handeln müsste, aber vielleicht hat es ja auch was gebracht hier einfach mal alles von der Seele zu schreiben....auch wenn es nur ein Bruchteil ist.
Ich weiß ich habe jetzt sehr viel geschrieben und hoffe das liest überhaupt irgendwer, aber ich habe mich schon versucht so kurz zu fassen wie möglich.
Wer also bis hier gelesen hat, danke !
24.07.2016 10:07 •
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