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On-Off Beziehung, Depression, Borderline?

Gwenwhyfar
Es muss bei ihm ja schon heavy sein, wenn er so lange Jahre in Behandlung ist. Das meine ich nicht abwertend. Ich verachte niemanden, der solche Probleme hat, aber ich würde mit so einer Person keine Beziehung eingehen. Selbstschutz.

Gelesen habe ich allerdings auch häufiger, dass Medikamente abgesetzt werden, wenn man frisch verliebt ist. Klar, die Hormone ersetzen die zunächst und dann kommt der Absturz. Er geht auch mit sich da nicht verantwortlich um. Das ist aber nicht dein B..

Ann, das klingt furchtbar. Du kannst nichts tun. Nur dich in Sicherheit bringen.

18.06.2022 07:56 • x 4 #16


A
@Gwenwhyfar

Ich habe immer noch Angst zu "grobe" Art gehabt zu haben und aus mangelnder Erfahrung kein Verständnis für die Krankheit zu zeigen.

Er ist ein liebevoller Mensch, der sich nach Nähe und Geborgenheit sehnt und von eigener Familie träumt. Gefühlt steht er immer in der Tür mit einem Fuß im Treppenhaus bereit sich jederzeit davonzustürmen… nie all in.

18.06.2022 08:03 • #17


A


On-Off Beziehung, Depression, Borderline?

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Heffalump
Zitat von Ann-SLO:
Er ist ein liebevoller Mensch

ist er nicht

18.06.2022 08:06 • x 5 #18


HerrZ
Ann, mal losgelöst von ihm -was erwartest Du? Brauchst Du? Von Deinem Partner? Deiner Beziehung?
Das klingt alles fürchterlich. Kraftraubend. Weder locker noch schön. Sondern perspektivlos.
Was außer Drama gibt er Dir?

18.06.2022 08:18 • x 2 #19


Gorch_Fock
Ann, Du bist leider schon selbst in der typischen Abhängigkeit zu einem Borderliner gelandet. Und wirst da vermutlich alleine gar nicht mehr rauskommen.
Und nein, er ist nicht liebevoll, sondern manipulativ und berechnend. Du siehst, dass auch zig Jahre Therapie keine Einsicht gebracht haben.
Da psychische Krankheiten ansteckend sind, ist die Chance, dass Du bald selber psychisch ganz unten bist, hoch. Deine Führungsposition, der Krieg und dann noch der Umgang mit ihm, werden Dich auf die Knie zwingen. Beende das Ganze und brich den Kontakt vollständig ab. Du wirst eh noch erleben, wie er dann richtig bösartig wird, da BL starke Verlustängste als Teil ihrer Krankheit spüren.

18.06.2022 08:23 • x 3 #20


Gwenwhyfar
Ann, er ist nicht liebevoll. Das ist das, was du gern hättest. Deine Illusion. Und da solltest du dran bleiben. Er füllt etwas, was du entbehrst und da musst du gucken, dass du dich anders glücklich machst.

Er träumt, aber er kann das nicht leben. Und vielleicht sogar nie. Wunder werden nach der langen Therapie wohl nicht mehr passieren.

Nochmal, du brauchst kontaktlosen Abstand, damit du das selbst erkennen kannst. Bei mir hat das leider echt lange gedauert.

18.06.2022 08:28 • x 3 #21


A
@Heffalump

Ich weiß nicht, wie ich es im Vorfeld erkennen konnte. Er hat immerhin langfristige Freundschaften, hat sich mit seinen Eltern und seiner Schwester versöhnt und ist erfolgreich im Beruf. Es sah alles so aus, als hätte er sein Leben wieder im Griff.

Er hat schwierige Kindheit hinter ihm: adoptiert, Pflegemutter hat Pflegevater für 5 Jahre verlassen, als er 13 war. Vater hat ganze Aufmerksamkeit seiner Schwester geschenkt und er fühle sich ständig vernachlässigt.

Und wenn er "weiß" ist und ich für ihn nicht der größte Bösewicht bin, ist alles harmonisch zwischen uns. Doch ich checke es nie, wann der Moment kommt, der ihn ins Gefühlschaos schleudert.

Die richtige Taktik wäre dann Ruhe bewahren, ihn selber kommen lassen. Doch es gehen ein, zwei, drei Tage oder eine Woche vorbei… ich denke dann "das Wetter ist so schön / ich habe noch Konzertkarten für heute / gemeinsame Freunde fahren weg und laden uns ein" und möchte ihn kontaktieren. Doch jede Kontaktaufnahme verlängert die Off-Phase auf unbestimmte Zeit…

18.06.2022 08:31 • #22


HerrZ
Zitat von Ann-SLO:
Die richtige Taktik wäre...

... Dich auf Dich, Deine Bedürfnisse, Deine Grenzen und den letzten Rest Respekt vor Dir selbst zu konzentrieren. Oder?

18.06.2022 08:35 • x 5 #23


Gwenwhyfar
Bei so einer Kindheit, langjähriger Therapie und dem zweiten Off kannst du spätestens abdrehen und neue Segel setzen. Eigentlich eben am besten nichts mit so einer Person anfangen.

Du rettest ihn nicht, er Dich auch nicht. Ihr geht gemeinsam unter.

18.06.2022 08:38 • x 5 #24


D
Liebe Ann!
Du hast dein Muster erkannt: um Liebe kämpfen und beweisen, dass du es wert bist.

Möchtest du dieses Muster leben? Oder möchtest du dir ein anderes Muster zulegen?
Die Antwort ist wichtig. Also treffe sie mit Bedacht. Beides hat Stärken und Schwächen. Es liegt an dir wie du es möchtest.

Wenn du dein Muster behalten möchtest, bleibt alles ungefähr so wie es ist. Manchmal schöne Zeiten. Manchmal richtig Drama.

Wenn du es ändern möchtest:
Wenn Drama auftaucht oder etwas, was du nicht in deinem Leben haben möchtest, stellst du fest: so möchte ich nicht leben. Ich möchte stattdessen… (liebevolle Zuwendung, Betechenbarkeit, Commitment zur Beziehung, - keine Ahnung, was dir wichtig ist).
Nächster Schritt: Sag dir immer wieder, dass dir dieses Muster in der Vergangenheit nützlich war und in Gegenwart und Zukunft willst du es anders. Dann lasse ein Bild entstehen, wie sich dein "anders" anfühlt.
Darf dieses "anders" in dein Leben kommen? Darfst du geliebt und angenommen werden - und zwar in jedem Moment auch im Streit.
Wenn du an diese Themen gehst, verändert sich zügig dein Beziehungsmuster.

Und natürlich ist es genauso erlaubt, dass alles so bleibt wie es ist. Es ist eine echte Wahl.
Viel Erfolg beim Entscheiden

18.06.2022 08:44 • x 1 #25


X
@Ann-SLO

Zitat von Ann-SLO:
Vor acht Jahren wurde bei ihm schwere Depression diagnostiziert, daraufhin folgten sechs Jahre Psychotherapie und acht Jahre medikamentöse Behandlung, die er nach unserem Kennenlernen angebrochen hat

Vor 8 Jahren Diagnostik, 6 Jahre Therapie! Und das ist eine lange Zeit. Er hat ja scheinbar keine Strategie erlernt/umgesetzt,was für ihn wichtig wäre und das wäre nach 6 Jahren Therapie durchaus machbar! Oder er wendet diese nicht an!
Das ist SEINE Aufgabe daran zu arbeiten! Laut der Diagnostik und dem gezeigten Verhaltensweisen ist es normal wie er sich verhält. ABER wer nach so langer Zeit in Therapie und dem absetzen von Medikamenten, sich weiter so verhält ... Ich hab wirklich Verständnis für Menschen, welche darunter leiden ,aber alles hat eine Grenze!

Zitat von Ann-SLO:
Mit der weiteren Therapie ist sein Standpunkt so, dass sie ihm zu lange dauert

Es gibt durchaus Menschen mit der Diagnostik ,Instabile Persönlichkeitsstörung, welche Therapie gemacht haben und Beziehungen führen können, klar mit ein paar Einschränkungen,Rückzug usw. Aber dafür braucht es Kommunikation, ein Partner der konsequent von Anfang an Grenzen setzt und eine Art Absprache :,, Wenn du diese Hochanspannung hast,was sind deine Skills,wie kann ich dich darin unterstützen? Wenn du diese nicht anwendest oder annimmst,dann verlasse ich die Situation ,keine Nachrichten und Anrufe ,bevor du dich nicht daraus gebracht hast! Und das schafft er,wenn er an sich und seinem Thema gearbeitet hat. Keine Diskussion führen,wenn es laut wird oder zu Beleidigungen, Vorwürfen kommt,gehen!
Zitat von Ann-SLO:
Nur mir, da ich der Auslöser von Schmerz- und Trauergefühle bin, kann er sich nicht stellen

Zitat von Ann-SLO:
Sonst wird er verrückt und muss in die Klinik.

Du bist die Bezugsperson für ihn ,dich lässt er emotional am nächsten an sich ran,das ist Normal, das es dir gegenüber zum Ausbruch kommt.

Zitat von Ann-SLO:
Ich habe das Gefühl bei Auseinandersetzungen mit einem wildem Kind zu tun haben

So kann man das in der Tat auch darstellen. In der Situation ist er auch nicht rational , sondern das verletzte Kind! In diesen Phasen macht eine Unterhaltung Null sind,nur eine klare Abgrenzung zB: Du befindest dich grad in deiner Hochanspannung (spiegeln, da er es wahrscheinlich nicht wahrnehmen kann, Tunnelblick) wende deine Skills an!
Macht er das dann nicht, sei konsequent und gehe aus der Situation!

Aber leider muss ich dir sagen,dass wie gesagt ,alles seine Grenzen hat und solltet Ihr keine Strategie gefunden haben die Besserung bringt,hat es 0,0 Sinn weiter zu machen! Der Eigene Schutz geht vor! Wenn er das nicht umsetzen möchte,wäre das Thema ohnehin durch!

18.06.2022 08:47 • x 2 #26


HerrZ
Zitat von Gwenwhyfar:
. Ihr geht gemeinsam unter.


So ist es.
Ich kenne BPS'ler in langjährigen, stabilen Beziehungen. Und ja, die Partner*Innen hatten es nicht immer leicht. Doch den harten Part haben die BPS'ler getragen - indem sie sich voll und ganz der Therapie widmeten und alles taten um liebevolle Partner zu sein. Doch nicht immer sind Therapien erfolgreich... was zur zweiten Kategorie führt.
Und ich kannte Menschen wie Dein Exemplar, Ann. Und die reißen alles mit sich in die Abgründe ihrer instabilen Seele. So dass zum Schluss das Umfeld therapiewürdig ist.
So weh das tut. So schwer es ist:
Lauf, Forrest, lauf!

Edit. Buchtipps:
Ich lieb dich nicht, wenn du mich liebst: Nähe und Distanz in Liebesbeziehungen von Philipps und Delis
Ihr Persönlichkeits-Portrait: Warum Sie genau so denken, lieben und sich verhalten, wie Sie es tun von Oldham und Morris

18.06.2022 08:49 • x 4 #27


A
@HerrZ
Das, was ich brauche, habe ich längs formuliert und ihm bekannt gegeben. Wenn er kommt, gibt es jedes Mal die Einsicht… diese perfekte Rede, dass es ihm leid tut und er es selber so sehr lernen will keine Angst von Auseinandersetzungen zu haben. Dass er versteht, dass es zu einer Beziehung dazugehört und gesund ist. Dass es immer eine Abstimmung zwischen uns stattfinden muss, denn keiner ist perfekt und schon bei weitem nicht perfekt für Erwartungen/Hoffnungen der anderen. Er versteht alles schon, aber rutscht ins alte Muster immer wieder rein…

Und danach stehe ich auf dem Nachkriegsschauplatz mit der weißen Flagge da und weiß nicht, wie es weitergeht.

18.06.2022 08:57 • #28


Gwenwhyfar
Du verstehst aber schon, dass auf seine Worte kein Verlass ist?

Und deine Konsequenzen sind?

18.06.2022 09:00 • x 1 #29


HerrZ
Zitat von Ann-SLO:
aber rutscht ins alte Muster immer wieder rein

Bewusst provokant formuliert: So wie Du auch.
Ihr seid doch beide in seiner (unheilbaren, nur behandelbaren) Störung gefangen. Weil die sein (Liebes)-Leben dominiert.
Das kannst Du nicht gewinnen - Du kannst nur Dich selbst verlieren.

18.06.2022 09:02 • x 2 #30


A


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