Zitat von Schnably:@Elise249
Ich bekam Gänsehaut beim Lesen deines Beitrages. Wäre schön, wenn du hier weiter schreibst!
Bist du denn in Therapie? Oder woher weißt du, dass du narzisstisch veranlagt bist?
Danke, ich nehme das mal als Kompliment:)
Das ich so veranlagt bin merkte ich selbst schon, weil die Beschreibung eines Narzissten einfach 100% auf mich gepasst hat.
Es gab einfach absolut keinen Zweifel daran und ich hörte dies auch oft von den wenigen Menschen, die ich an mich rangelassen habe (zB. meine Mutter, sie meinte dies aber nie böse). Ich hatte ein übertriebenes Geltungsbedürfnis (wenn ich nicht im Mittelpunkt stand und angehimmelt wurde, hatte ich gleich das Gefühl ausgeschlossen zu sein, worauf ich oft für andere verletzend reagierte). Dies rührte aber eher daher, dass ich bewundert werden wollte, da ich mich an der Oberfläche total selbstverliebt fühlte aber innerlich überhaupt nicht, und nun von außen diese Bestätigung suchte. Das was Innen und Außen stattfindet, ist also absolut nicht das selbe. Außerdem bin ich auch Einzelkind sowie einziges Enkelkind, ich bin sozusagen wie ein Star aufgewachsen und empfand dies dann eigentlich immer normal. Ich kam nie mit dem Gefühl klar, sozusagen irgendwo in einer großen Masse zu stehen und teil des ganzen zu sein...ich wollte immer etwas besonderes sein und auch so wahrgenommen werden. Wenn dies nicht so geschah, reagierte ich innerlich unverhältnismäßig verletzt und äußerlich den anderen gegenüber einfach reflexartig abwertend. Dies passierte nie wohldurchdacht, sondern wirklich eher wie ein Reflex, der mir dann auch Leid tat. Trotzdem war ich leider immer zu stolz, um mich zu entschuldigen. Und drittens besaß ich wirklich üüüberhaupt keine Empathie!
Ich weiß aber nicht ob alle Narzissten sich so konkret darüber bewusst sind, dass sie die Sache auch so benennen können. Bei mir ist es so, dass ich gleichzeitig auch sehr tiefsinnig bin, und mich selbst und interessante Personen aus meinem Umfeld gern analysiere. (mache auch gern Persönlichkeitstests etc) Daher komme ich vielleicht leichter zu dem Schluss.
Nein, in richtiger Therapie war ich nie. Therapeuten sind schließlich auch nur Menschen. und in der schlimmen Phase hätte ich (egal wer es ist), niemals mit einem Menschen so offen darüber gesprochen. Ich wollte halt toll sein und nicht jemand, der in Therapie ist. (war meine frühere Einstellung; großes Lob an alle, die sich trauen eine Therapie in Anspruch zu nehmen )
Ich habe es eigentlich immer als schützende Stärke empfunden, obwohl ich auch darunter litt, da es mir unglaublich schwer fiel, mir ein stabiles soziales Umfeld aufzubauen. Wäre auch eher von einer Brücke gesprungen, als selbst mal den ersten Schritt zu machen.
All dies änderte sich (oder verbesserte sich zumindest), als eine bestimmte Person in mein Leben trat ...
Keine Beziehung... besser! Meine 85% Seelenverwandte. (mehr als beste Freundin) Ich versuche mich kurz zu fassen, aber ich könnte allein hierüber wirklich Stunden schreiben.
Wir sind uns wirklich unglaublich ähnlich. Gar nicht unbedingt in unseren Hobbies, aber in unserer Tiefsinnigkeit, in unseren Wertmaßstäben, in unserer Lebensanschauung, in unserer Verrücktheit, in unseren Zielen....einfach in allem!
Ich hatte früher immer das Gefühl, die ganze Gesellschaft funktioniert nach einem bestimmten Kodex und dass ich der einzige Mensch bin, der immer anderer Meinung ist als die anderen und der einfach nie dazugehören wird (weshalb ich wohl auch toller dastehen wollte als die anderen).
Aber dann habe ich diesen einen Menschen gefunden, dessen ganzer Kopf wohl aus dem selben Holz geschnitzt ist wie meiner
Sie sagt einfach GENAU das was ich auch denke obwohl ich immer dachte, niemand sonst denkt so.
Und genau das, wovon ich bei mir immer dachte es wäre unnormal, ist genau das, was sie zu viel mehr als einfach einem besonderen Menschen für mich macht. Narzissten fühlen sich sozusagen besser als andere, aber haben das Gefühl dass dies nie wertgeschätzt wird, und haben daher meist oft Minderwertigkeits Gefühle.
Aber bei ihr war es so, dass ich mich in ihr wiedergefunden habe und da ich sie über alles liebe, mich selbst seitdem !aufrichtig! liebe. Heute ist es eine gesunde selbstliebe/ Zufriedenheit, früher war es selbstverliebtheit/arroganz, um mich irgendwie zu profillieren.
Aber sie kennt mich auch zu wirklich 10000% (sie weiß wirklich JEDES noch so kleine Detail aus meinem Leben und über meinen Geist) und liebt mich dafür dass ich einfach ich bin. An ihrer Seite ist diese ganze Welt ein viel schönerer Ort da ich jemand gefunden habe, dem ich meine endlosen Gedanken nicht einfach nur erzählen kann, sondern der sie auch teilt! Es ist fast magisch wie sehr wir uns ähneln, wenn einer nicht schlafen kann, kann der andere meist (zufällig) auch nicht schlafen, was wir dafür nutzen, die ganze Nacht zu telefonieren und über den Sinn des Lebens zu reden.
Aber warum nur 85%? Zu 85% sind wir genau identisch! In dem Rest unterscheiden wir uns nur, da sie irgendwie die verbesserte Version von mir selber ist. Sie ist nicht narzisstisch und hat kein übertriebenes Geltungsbedürfnis, sie möchte nur ganz normal respektiert werden. Und seit ich sie kenne und mir immer sicher sein kann, dass sie mich auch immer Lieben wird und ich ein besonderer Mensch für sie bin, habe ich einfach das Gefühl, schon alles zu haben was ich brauche. Ich will nur, dass sie nie wieder geht... Auch diese Anfälle wo ich mich verletzt fühle und daher versuche, andere noch stärker zu verletzten, haben nachgelassen.
Dadurch, dass mein erster Reflex nun nicht mehr Rache ist, sondern es ihr sofort zu erzählen. Sie holt mich dann liebevoll aber bestimmt wieder auf den Boden zurück und sagt einfach genau die richtigen Dinge.Sie behandelt mich dann nicht wie eine Mimose, sondern gibt mir einfach wieder ein gutes Gefühl und baut damit (unbewusst) mein Selbstwertgefühl wieder auf, sodass keine Rache mehr nötig ist und ich da einfach drüber stehe:)!
Sie macht mich wirklich wieder zu einem besseren Menschen, gibt mir aber gleichzeitig dass Gefühl, schon immer ein besserer Mensch gewesen zu sein.
Ich könnte jeden Tag einfach so vor Glück weinen, weil es über 7 Milliarden Menschen auf der Welt gibt, und wen treffe ich...meine einzige Seelenverwandte!
Ich fühle mich einfach rund um die Uhr geliebt (es gab auch andere Menschen die mich sehr geliebt haben, mir aber aus meiner damaligen Sicht nicht das Gefühl vermittelten, weshalb ich leider begonn, sie zu verletzten) und mit ihr bin ich mit mir selbst im Einklang. Außerdem habe ich zum ersten Mal das Gefühl, dass ein Mensch mir wirklich wichtiger ist als mein Ego.
Ich hätte damals selbst mit einem Messer an der Kehle niemals nachgegeben oder meinen riesigen Stolz verletzt (schon aus Prinzip), aber sie ist mir einfach wichtiger als alles andere und wenn ich dafür mal nachgeben muss, dann nehme ich das auch in Kauf.
Ob Therapeuten bei sowas wirksam helfen können oder nicht, kann ich nicht wissen, aber ich glaube ein Narzisst hört dann auf ein Narzisst zu sein, wenn er diesen einen Menschen in seinem Leben findet, mit dem er seine Seele verbindet.
Also nochmal zurück zu der Frage, ob ich eine Therapie hatte... Eigentlich Nein, aber wenn ich hier so schreibe fällt mir auf, Ja ich hatte eine Therapie und die heißt Hanna 3
Ps: sorry für die Romantik aber über sie kann ich nicht anders reden