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Den Ex-Partner auf einen Podest stellen als Schutz?

Felix_89
Hallo ihr Lieben,

viele von uns kennen ihn, den berühmten „Podest“ auf den wir den Ex-Partner / Ex-Partnerin stellen.

Dagegen gibt es diverse Methoden um damit umzugehen („Shitlist“, oder den „Alltag vorstellen“, „war wirklich alles so rosig?“, usw.)

Ich bin damit nicht weiter gekommen und hatte neulich ein Gespräch mit einem Psychologen, der einen interessanten, ganz anderen Ansatz dazu gegeben hat.

Man solle den Podest als solchen akzeptieren. Er hat den Zweck, dass man sich selbst so vor etwas Neuem schützt und sich ganz auf sich konzentriert. (Nach dem Motto die Ex war so toll, ich will jetzt garnichts anderes)

Wie findet ihr diesen Ansatz?

VG Felix

01.09.2023 09:22 • x 1 #1


Z
Verstehe ich ehrlich gesagt nich ganz - inwiefern soll das beim Vergessen helfen, wenn man den Experten nach wie vor auf dem Podest belässt? Es erinnert doch dann immer wieder alles an den expartner. Kann man damit frei sein zu sich selbst zu finden?

01.09.2023 09:26 • #2


A


Den Ex-Partner auf einen Podest stellen als Schutz?

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Felix_89
@Zerrissener , ja schon richtig.
Aber gegen etwas (den Podest)„ankämpfen“ hat in der Psychologie sicher auch noch nie geholfen!?

01.09.2023 09:28 • x 1 #3


Gurkensalat
Podestdenken ist sicher nicht von der Natur aus diesem Zweck gedacht. Es ist wohl eher eine Folge. Weil die Denkweise wohl zu folgendem Glauben führt: Wenn man den anderen idealisiert, dann muss es ja an einem selbst liegen.

Das kann sehr hilfreich sein, sollte aber kein Dauerzustand werden. Die Hormone machen eh was sie wollen. Der eigentliche Zweck ist sicher der, dass menschliche Bindungen nicht vorschnell aufgelöst werden. Gemeinschaft bringt Sicherheit, bringt Reproduktion und Sicherheit für die Reproduktion.

01.09.2023 09:31 • x 1 #4


Z
Zitat von Felix_89:
@Zerrissener , ja schon richtig. Aber gegen etwas (den Podest)„ankämpfen“ hat in der Psychologie sicher auch noch nie geholfen!?

Nicht ankämpfen dagegen, sondern mehr das Podest selbst hinterfragen und eben überlegen ob der ex wirklich immer so toll war, und ob wirklich alles immer gepasst hat. Ob es nicht irgendwelche Fehler gab.

Dazu muss man aber auch bereit sein genau das Idealbild des anderen bröckeln zu sehen. Also der andere wird dann in keinem so schönen Licht mehr dastehen.
Und das ist meiner Meinung nach sehr schwierig. Denn man gesteht sich damit selbst ein dass man im Kopf und/oder in den Gefühlen falsch gelesen ist und über einen (kurzen oder langen) Zeitraum sich geirrt hat.

und wie gesagt man muss es aushalten können den anderen dann irgendwann vielleicht als Ar. zu sehen (sehr überspitzt formuliert).

Ich gebe zu dass mir das selbst sehr schwer fällt - ich weiß wie es geht, aber tun…..
Theorie und Praxis eben

01.09.2023 09:34 • #5


K
Zitat von Felix_89:
Man solle den Podest als solchen akzeptieren. Er hat den Zweck, dass man sich selbst so vor etwas Neuem schützt und sich ganz auf sich konzentriert. (Nach dem Motto die Ex war so toll, ich will jetzt garnichts anderes)

Wie findet ihr diesen Ansatz?

Der einzige positive Aspekt den ich da sehe ist, dass man nicht vorschnell in was Neues rutscht und an sich selbst arbeiten kann. Der Rest ist Grütze - in meinen Augen völlig unlogisch. Man soll abschliessen - nicht die Ex in Gedanken auf ein Podest stellen und sie sich damit immer und immer wieder ins Hirn rufen. Den Effekt erreicht man auch ohne Podest.

Von daher kann ich den Sinn dahinter nicht erkennen.

Das Ziel ist doch, die Ex aus dem Kopf zu bekommen, nicht dort zu verewigen.

Nach meiner Trennung hab ich mit der Zeit zudem immer besser realisiert, wie wenig sie das Podest verdient hatte. Man realisiert so spät erst, was alles nicht gepasst hatte und wie sehr man diese Person dann NICHT mehr als Partner wählen würde. In meinem Fall habe ich gerade in der neuen Beziehung die Unterschiede ganz krass festgestellt.

Da will man doch hin. Und nicht in der Vergangenheit bleiben.

01.09.2023 09:43 • x 2 #6


Scheol
Zitat von Felix_89:
Hallo ihr Lieben, viele von uns kennen ihn, den berühmten „Podest“ auf den wir den Ex-Partner / Ex-Partnerin stellen. Dagegen gibt es diverse Methoden um damit umzugehen („Shitlist“, oder den „Alltag vorstellen“, „war wirklich alles so rosig?“, usw.) Ich bin damit nicht weiter gekommen und hatte ...

Wer steht den auf dem Podest du oder die Ex ?

Auf dem Podest stellen bedeutet idealisieren.

Was bedeutet idealisieren genau ? Nichts anderes mehr sehen können !

Man selbst stellt die Person auf ein Podest , das macht sie nicht selbst.

Wenn man genau auf eine Beziehung schaut wird man immer Dinge finden die nicht so toll waren wie sie ausgesehen haben.

01.09.2023 09:52 • x 1 #7


Felix_89
@Scheol , das ist wohl wahr.

Für mich ist das allerdings der schwerste Punkt. Sie war perfekt, rede ich mir immer wieder ein. Ich weiß dass das nicht hilfreich ist, aber es ist mir irgendwie nicht möglich das anders zu sehen.

01.09.2023 10:05 • x 1 #8


Z
Zitat von Felix_89:
@Scheol , das ist wohl wahr. Für mich ist das allerdings der schwerste Punkt. Sie war perfekt, rede ich mir immer wieder ein. Ich weiß dass das nicht hilfreich ist, aber es ist mir irgendwie nicht möglich das anders zu sehen.

Genau das meine ich - meiner Meinung nach ist der erste Schritt das Akzeptieren dass die/der Andere dann nicht nur vom Podest stürzt sondern eben im Extremfall der komplette Ar. wird von dem man denkt „wieso habe ich das überhaupt gemacht? Warum habe ich mit DIESER PERSON Zeit verschwendet?“

Und das bedeutet im zweiten Schritt eben auch dass man sich selbst in Frage stellen wird oder muss.

01.09.2023 10:09 • #9


Gurkensalat
Zitat von Felix_89:
Sie war perfekt, rede ich mir immer wieder ein.

Niemand ist perfekt. Jeder hat seine Fehler. Eine Beziehung eingehen bedeutet sich auf einen anderen Menschen einzulassen, sich auch mal zurückzunehmen und damit Kompromisse einzugehen.

Außer Du gehörst zu denjenigen, die das Wort perfekt im Wortsinn nicht begreifen und ständig damit um sich schmeißen. Perfekt ist so ein richtig dummes überstrapaziertes Wort geworden.

01.09.2023 10:11 • x 1 #10


Scheol
Zitat von Felix_89:
@Scheol , das ist wohl wahr. Für mich ist das allerdings der schwerste Punkt. Sie war perfekt, rede ich mir immer wieder ein. Ich weiß dass das nicht hilfreich ist, aber es ist mir irgendwie nicht möglich das anders zu sehen.

Sagt jeder süchtige.

er idealisiert die Sucht , die Dro. , das Spiel.

er sieht nicht , die Bilder auf der Kippen Packung.

Sieht nicht den Kater beim Entzug und die anderen Baustellen.

der Drogist blendet die Beschaffungskriminalität aus.

der Spieler die 20 mal spielt und 2 Anker Gewinn ,sagt nicht ich habe 18 mal verloren sondern er sieht nur den zweifachen Gewinn.

weil er könnte ja drei mal gewonnen oder vier mal wenn er sich nur richtig anstrengen würde.

2 mal bedeutet ja das es klappen KÖNNTE,…..Das es unwahrscheinlich ist, blendet er völlig aus.

Weil die Sucht ist ja perfekt ,….für den Süchtigen ,…..denkt er,……

01.09.2023 10:15 • x 2 #11


Z
Zitat von Scheol:
Sagt jeder süchtige. er idealisiert die Sucht , die Dro. , das Spiel. er sieht nicht , die Bilder auf der Kippen Packung. Sieht nicht den Kater beim Entzug und die anderen Baustellen. der Drogist blendet die Beschaffungskriminalität aus. der Spieler die 20 mal spielt und 2 Anker Gewinn ,sagt nicht ich habe 18 mal ...

Sehr guter Vergleich - wie eine Dro. befriedigt schon die kleinste Kleinigkeit das Glückszentrum in Gehirn. Und alles andere was dabei zerstört wird existiert in diesem Zeitpunkt gar nicht mehr…..

01.09.2023 10:20 • x 1 #12


E
Hallo,

also mit dem Podest da gehe ich nicht konform mit deinem Psychologen. Auch wenn er vom Fach ist.

Man setzt den Ex auf ein Podest wo er gar nicht hingehört und dadurch geht es einem noch schlechter weil man denkt man hätte einen Verlust erlitten und wird nie wieder sowas bekommen.

Mich hat gestern @Zerrissener da unbewusst von runter geholt bzw. meinen Ex runtergeholt.

Die negativen Sachen hab ich teilweise verdrängt bzw. vergessen weil es so viel war und immer das positive gesehen. So dann habe ich gestern über die wirklich positiven Dinge nachgedacht und übrig geblieben von den sagen wir mal 10 positiven Dingen in der Beziehung sind dann am Ende nur so 2 oder 3 wirklich positive Momente übrig geblieben.

Also ich kann nur empfehlen, runter vom Podest mit dem Ex und sich klarmachen dass sehr vieles nicht so gut war wie man es JETZT sieht.

01.09.2023 10:25 • x 1 #13


E
Kann nur empfehlen eine Pro und Kontra Liste zu machen ABER zusätzlich noch auf die Pro Liste setzen welche Momente wirklich positiv waren oder welche man sich nur schön redet!

01.09.2023 10:26 • x 1 #14


Z
Zitat von Einfallslos:
Also ich kann nur empfehlen, runter vom Podest mit dem Ex und sich klarmachen dass sehr vieles nicht so gut war wie man es JETZT sieht.

Ja das kann ich bestätigen, sehe ich auch so.
Wenngleich mir selbst das schwer fällt und ich einige Zeit brauche bis ich „dort“ bin.

Zitat von Einfallslos:
Kann nur empfehlen eine Pro und Kontra Liste zu machen ABER zusätzlich noch auf die Pro Liste setzen welche Momente wirklich positiv waren oder welche man sich nur schön redet!

Oder eine Pro und Kontra Liste machen (so wie es einem eben in die Gedanken kommt).
Und danach die Liste noch einmal AKTIV durchgehen und identifizieren was WIRKLICH gut war und was man sich eben nur schön redet.

01.09.2023 10:31 • #15


A


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