@blindsided
Zitat:Ich fürchte, dass sie mich provozieren möchte oder manchmal schlichtweg Konflikte heraufbeschwört.
Z.B. vergisst sie meinen Geburtstag oder ignoriert mich auf Parties, kuschelt neben mir sitzend mit einem männlichen Kollegen vor ihren Freunden, lehnt sich an seine Schulter, lehnt sich an ihn, unterhält sich ununterbrochen mit ihm.
Was will sie damit bezwecken? Der Kollege hat zeitweise ängstlich zu mir gestarrt, wohl offensichtlich weil ihm klar war dass das eigenartig ist. All das während sie kaum mit mir gesprochen hat, mich quasi wie einen Hund ausgeschlossen hat vor ihren Freunden und Kollegen.
Du schließt Dich selbst wie ein Hund aus. Will Dir nicht wehtun, aber genau so liest Du Dich für mich, wie ein treues Schoßhündchen, das sich selbst verleugnet.
Ich habe den Eindruck, dass diese Frau Dich (unbewusst) perfekt spiegelt.
Zitat:Hat mehr Distanz aufgebaut, mich abweisender behandelt, mir wieder und wieder ein schlechtes Gefühl gegeben, mich sozusagen mit provokantem Drama auf die Probe gestellt um zu sehen wie viel ich mir gefallen lasse...
Du wirkst auf mich wie ein Mensch, der sich selbst in einer Beziehung aufgibt und wie ein Baby mit der Partnerin verschmelzen will.
Kann also auch sein, dass sie nicht Deine Grenzen testen möchte, sondern ihre setzt. Deine Art hat etwas eindringendes und das kann große Aggressionen auslösen. Mein Impuls beim Lesen Deiner Beiträge ist auch, Dich wegzuschieben wie etwas, das sich an mir festgebissen hat.
Man möchte in einer Beziehung ein Gegenüber haben, keinen symbiotischen Teil von sich. Das Gegenüber lässt sich aber nicht mehr erkennen.
Kann also gut sein, dass sie unbewusst provoziert, dass sich dieses Gegenüber mal wieder zeigt- aber vergeblich.
Das Kuscheln in Deiner Gegenwart ist respektlos, aber Du kennst gar keine inneren Grenzen mehr und sie setzt sie äußerlich.
Zitat:Auch sie weißt das mittlerweile, sie hat sich mehrmals bitterlich weinend für ihr Verhalten entschuldigt und beteuert, dass sie das nicht mit Absicht macht.
sie ist 22.! und versteht sicherlich auch nicht, was da zwischen euch geschieht.
Ich kann mir vorstellen, dass sie tatsächlich gut zu Dir sein möchte, Dein unterwürfiges Verhalten sie aber wiederholt auf die Palme bringt.
Zitat:Das Bittere? Trotz all dem Wissen - also trotz dem Wissen dass es eigentlich nicht in Ordnung ist - zweifelt man an sich, fragt sich was man selber falsch macht oder besser tun könnte, sucht den Fehler an sich... Ich mache das zumindest.
man kann sich mal auf sich selbst besinnen. Und zwar nicht, um wieder wie in der Anfangszeit mit ihr zu verschmelzen, sondern einfach für sich selbst, aus Selbstliebe.
Du nimmst Dich selbst absolut nicht ernst. Warum sollte sie es tun?
Zitat:Ehrlicherweise bin ich mittlerweile davon überzeugt, dass ihr anfängliches Ich nur eine art falsches Ich war, sozusagen genau das was sie mir präsentieren wollte um mich für sich zu gewinnen.
wo ist Dein ich?
Sogar in ihrer Abwesenheit durchdringst Du jede Faser ihres Seins und Du selbst kommst gar nicht vor.
Sie ignoriert Dich? Sehnt sich nicht nach Dir?
Du hast Dich ja in ihr aufgelöst. Wonach sollte sie sich sehnen?
Zitat:Wir diskutieren dann, reden teilweise Stunden, hassen einander ein Weilchen und versöhnen uns dann meist ziemlich heftig im Schlafzimmer...
+
Zitat: ich habe auch oft diese Thematiken mit ihr angesprochen. Über Bindungstheorie gesprochen, teilweise auch harsche Kritik an ihren Verhaltensweisen ausgesprochen, sie daran erinnert wie ähnlich sich unsere Beziehung mit ihrer vorangehenden ist. Oft überrascht mich, wie geduldig sie sich das Ganze anhört. Sie lässt mit sich reden, aber gleichzeitig kommt wenig Konstruktives von ihrer Seite und ich habe das Gefühl, sie duldet das eigentlich nur und kocht womöglich innerlich vor Wut, weil ich es wage sie zu kritisieren. Wobei meine Kritik schlichtweg angebracht ist, niemand sollte sich das gefallen lassen.
angebracht wäre, Deinen Part des Desasters anzugehen und Dich um Dich zu kümmern.
Beziehung bedeutet nicht permanent über die Beziehung zu reden, den Partner zu analysieren.
Zitat:Eine gesunde Beziehung fügt sich einfach, da gibt es keine Machtspielchen oder Provokationen. Man begegnet sich einfach auf Augenhöhe und sobald ein Konflikt aufkommt löst man ihn ohne (passive) Aggression auf.
aber gewiss nicht, um wieder symbiotisch mit dem anderen zu verschmelzen und wie ein Säugling im Harmoniebrei zu schlummern.
Nimmst Du jemanden ernst, respektierst Du ihn weil er Dich bekocht, tröstet, befriedigt, sich in Dir auflöst?
Zitat: Aber das Unangenehme: sie geht einem ordentlichem Studium nach, arbeitet nebenbei, pflegt ihre Freundschaften, kümmert sich um sich... Oberflächlich ist an ihr nichts falsch.
Im Gegenzug dazu komme ich mit meinem Studium nicht weiter, gehe einem Job nach der mir den Schlaf raubt, pflege kaum Freundschaften, bin allgemein eher nicht so der beliebte in meinem Umkreis (im Gegensatz zu ihr). Da kommt in mir einfach die Frage auf, was ICH denn falsch mache.
Du wirst sie auch deswegen so anziehend finden weil sie mit 22. das für sich selbst tut, was Du mit 31. nicht für Dich selbst tust.
Statt dessen aber schreibst Du Deine Diss über sie.
Klar kannst Du jetzt antworten: das tue ich ja nur weil sie. . .
Du musst aber bei Dir selbst ansetzen.
Zitat:ich bin mir meiner Liebessucht mehr als nur bewusst. Mir ist vollends klar, dass meine Erwartungen völlig daneben sind - das ist ein emotionales Problem. Vermutlich könnte mir nur ein Partner mit felsenfest sicherem Bindungsstil das bieten, was ich brauche.
Du sprichst von Liebessucht- und schwupps- bist Du wieder in Gedanken bei einer Beziehung/Liebe.
Nein, auch in einer gesunden Beziehung wäre Dein symbiotisches Verhalten too much.
Wenn Du was ändern willst, musst Du Dich mit Dir befassen.
Gibt es Dich ohne Gedanken an Beziehungen?
Zitat:Nein. Ich möchte ihr nicht derartig in die Karten spielen, somit bin ich nur noch mehr ihre Marionette.
sie will keine Marionette, aber Du hängst Deine Fäden an sie und all Deine Bewegungen folgen ihren.
Zitat:Es kommt mir so vor, als würde ihr Verhalten viel dazu beitragen dass Unsicherheit zwischen uns herrscht.
sicherlich, aber tue das, was Du von ihr erwartest- ändere die Dynamik, konzentriere Dich auf Dich selbst, dann sehnt sie sich vielleicht mal wieder nach Dir. Ist ja wenige Male genau so gewesen- dann kommt sie auf Dich zu.
Doch dann schnappt wieder Deine Falle zu- Du begibst Dich in den Verschmelzungsmodus und schwups, bekommst Du wieder eine vor den Latz geknallt.
Übersetze ihre angeblichen Entwertungen, ihre Ignoranz doch mal für Dich so: Zeit, mich auf mich zu besinnen.
Ihr Verhalten ist Dein Alarmglöckchen
Zitat: Ich glaube ein Streit wäre genau was sie letztlich provozieren will, das gibt sie ja unbewusst zu indem sie mich z.B. fragt wieso ich nicht wütend bin... Sowas wäre gefundenes Fressen für sie, dann hätte sie ihren legitimen Grund mich komplett abzuwerten und das würde ihr das Loslassen extrem erleichtern.
glaube ich nicht. Sie fragt offenbar oft nach Deinen Aggressionen. Zu recht! Sie will sehen, dass Du Dich auf natürliche Weise abgrenzt. Tust Du nicht, also provoziert sie.
Ich erahne Deine Antwort: aber so etwas kann man doch auch friedlich stundenlang ausdiskutieren, Provokation nicht notwendig!
Sie wird aber mit ihren 22. Jahren kaum checken, was da krankes zwischen euch läuft und nicht verstehen, warum sie Dich provoziert.
Zudem braucht es eben kein weiteres Gespräch. Wieder wir wir wir. Du musst Dich um Dich kümmern.
Zitat:aber je netter ich zu ihr bin desto abweisender wird sie oder fragt mich gar, wieso ich denn nicht würend bin, wieso ich so nett zu ihr bin
ja, kein Wunder. Du bist nicht einfach so nett, sondern weil Du um jeden Preis Deine Verschmelzung und Harmonie wieder haben möchtest und Dich null abgrenzt. Das macht aggro. Und diese Aggros versuchst Du dann abzufedern, indem Du noch netter wirst und schwups gibt`s einen auf die Neun.
Zitat:Um ehrlich zu sein denke ich sogar sehr oft, dass ich ihr möglicherweise nicht gewachsen bin. Ihre unermessliche Unabhängigkeit und dieses kämpfen um jeden Funken Freiheit ist mir wohl einfach zu viel, das ist entgegen meiner Vorstellung einer Beziehung.
+
Zitat:Ich weiß noch genau, wie unsere ersten Konflikte sich angefühlt haben. Sie war die Abweisende, sie hat mir den Rücken zugewendet und mir erstmalig das Gefühl gegeben komplett nebensächlich zu sein und als ich sie (wirklich behutsam) darauf angesprochen habe war ich der Bedürftige, der Nervige, der Mann mit dem Problem. Sie wurde stinkwütend auf mich, als ich sie eines Tages gefragt habe ob denn alles in Ordnung zwischen uns sei, weil sie etwas distanziert wirkt.
Das ist doch völlig daneben... Da versuche ich Harmonie aufzubauen und sie wird tatsächlich stinkwütend, weil ich Nähe suche. Ich meine damit ich ignoriere ihn und mach ihm klar dass er mir egal ist-stinkwütend. Einfach unverhältnismäßig.
perfekter Spiegel für Dich!
Du bist Dir ja auch nebensächlich.
Zitat:Wirklich traurig ist für mich einzusehen, dass ich nun wieder an so eine geraten bin. Ich war nämlich fast 10 Jahre mit einer Frau zusammen, bei der ich anfänglich der abweisende war. Es hat mich ganze 2 Jahre gekostet, mich zu der Beziehung bekennen zu können. Nach und nach habe ich mich aber mehr und mehr in diese Frau verliebt und siehe da: ehe ich sie wie eine Göttin behandelt habe war sie abweisend. Das ging so weit dass sie sogar 1 Jahr lang ein Doppelleben geführt hat und mich betrogen, belogen und manipuliert hat.
Du schwankst halt zwischen Abweisung und Verschmelzung. Es gibt auch eine natürliche innere Abgrenzung.
Genau so schwankst Du jetzt zwischen Verschmelzung und Schlussmachen.
Zitat:Wie schon erwähnt, für etwa 6 Monate war sie quasi ein Engel, einfach liebenswert und die begehrenswerteste Frau Ever. Somit haben wir uns Hals über Kopf in eine Beziehung gestürzt ... Ihre andere Seite hat sie erst viel später gezeigt.
Die andere Seite gehört zu einer gesunden Beziehung dazu- nämlich ein eigenes Leben und Abgrenzung, die bei ihr massiver wird, je anhänglicher Du wirst.
Und ihre andere Seite zeigte sich, als sie einen neuen Job antrat und euer Liebestaumel nicht mehr ihr Fokus war.
Zitat:Nämlich, dass ich ihr vor Monaten ein sehr ähnliches Armband geschenkt habe, welches sie nie trägt. Es hängt in ihrem Schlafzimmer auf einem Schmuckständer neben gefühlt 20 Weiteren.
entschuldige, aber Du selbst hängst Dich schon so derartig an sie, dass sie offenbar kein Bedürfnis danach hat, dieses Armband umzuhängen.
Man trägt so etwas doch auch, um an den Liebsten erinnert zu sein, aber Du bist unentwegt da und zwar eher wie ein Teil ihrer selbst.
Ich weiß, dass Du nicht 24 Std am Tag um sie bist, aber energetisch und gedanklich hast Du Dich in ihr aufgelöst.