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Psychische Störungen und Beziehung

Sabine
Es ist, Zurückweisungen anders aufzunehmen. Also für dich selbst, sie als sachliche Kritik anzusehen. In dich zu gehen, um herauszufinden, was dich da so für andere daneben zu scheinen lässt. Es muss ja nicht so sein, dass du immer auf dem falschen Weg bist.

@elisabeth123 hat da recht. Du kannst nicht immer nur auf Distanz gehen.

Vielleicht solltest du auch einmal deine Erwartungshaltungen überprüfen. Enttäuscht zu sein, oder sich nicht angenommen fühlen, auch eine Art der Anerkennung nicht zu erhalten, muss nicht auf dich persönlich bezogen sein.

09.07.2017 15:55 • x 1 #16


Killian
Also ne Meise hat bestimmt jeder Mensch och ganz ohne Spaß .

Gibt nur Meisen mit denen kann man super leben, andere Meisen sind für uns selbst oder unsere zwischenmenschlichen Beziehungen negativ.

Und wenn das System ist, dann ist es eine Störung und beeinflusst uns leider negativ und dann muss man was tun oder wenn derart stark verankert und Teil von uns, dann eben damit leben und sie akzeptieren lernen. Andere informieren und auch damit umgehen können wenn es eben auch Nachteile hat. Wie gesagt, jeder Mensch hat gute und schlechte Seiten. Das ist normal.

09.07.2017 15:56 • x 1 #17


A


Psychische Störungen und Beziehung

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O
Ja, die Störung ist tief verankert. Ja ich versuche sie zu akzeptieren, was mir mal schlechter und mal besser gelingt. Auch versuche ich das, was mir möglich ist in der Therapie zu behandeln und zu ändern. Und noch mal ja, es ist normal, dass jeder Mensch anders ist.

Ich merke aber, dass diese Störung mich immer an den Punkt bringt, dass meine engen sozialen Beziehungen scheitern. Oberflächliche Beziehung/Freundschaften kann ich führen. Sobald sie enger werden, kommt jeder mir bisher bekannte Menschen an seine Grenzen und das war ja meine Frage: kann es vielleicht die Konsequenz sein, die ich für mich akzeptieren muss, dass ich mit meiner Störung keine enge Beziehung leben kann?
Nicht mit jeder Störung kann ein Partner umgehen, sei es Narzissmus oder Borderline, da höre und lese ich oft, dass diese Menschen in den meisten Fällen nicht für eine Beziehung geeignet sind, egal wie tolerant ein Partner ist. Das sind jetzt meine Gedanken, kann es sein, dass es Ausprägungen einer Störung gibt, die jeden noch so verständnisvollen Menschen an seine Grenzen bringt.

09.07.2017 16:09 • x 1 #18


Killian
Wenn man 90% der Zeit normal und sozialverträglich handelt, 10% der Zeit halt mal überreagiert. Ist doch gut solange man den Anderen nicht betrügt, schlägt oder materiellen Schaden zufügt. In der Regel schadet man sich ja nur sich selbst. Man verletzt was man liebt, verliert die Kontrolle und schämt sich vielleicht, mit Pech verkrault man was man liebt und zweifelt an sich selbst siehe Kontrollverlust.

Aber auch der Partner hat eine Verantwortung und muss angemessen reagieren können, auch er hat Schwächen mit denen man leben will oder muss. Auch er muss in der Partnerschaft leisten, Beziehungsarbeit eben, gehört dazu und wenn er nicht kann dann ist es nicht immer die eigene Schuld und sollte da differenzieren.

Und auch Behinderte haben ein recht auf Glück, nicht auf Kosten Anderer aber sind doch Menschen und haben die selbe Sehnsucht nach Zweisamkeit und Liebe wie jeder Andere auch. Warum sich diese tolle Sache verwehren nur weil mal was nicht geklappt hat ? Ein Leben ohne Liebe, das ist kein Leben, warum leben dann ? Um das BSP zu heben oder Anderen zu gefallen ?

09.07.2017 16:11 • #19


Killian
Ja wenn ein Mensch nicht bereit ist an sich zu arbeiten und zb. beim Thema Borderline, keine Einsicht hat, keine Therapie macht und lieber den gewohnten Film fährt der ihr und ihn schadet, Ergebnis och immer gleich. Dann hat das tatsächlich keinen Sinn. Dann wäre es verantwortungslos och dem Partner gegenüber weil das Meiste einfach Lüge, Qual, Manipulation usw. bedeutet und man weiß was man anrichtet damit, nicht nur für sich.

Solch Menschen verachte ich auch, wollen nicht an ihren wunden Punkt um was zu ändern sondern machen es sich bequem, sind halt so, Pech gehabt und quälen dann halb bewusst Andere.

Aber ein wirklich kalter, gefühlloser, egoistischer und unverbesserlicher Mensch, der würde nie so denken wie Du. Das ist schon mal gut weil Du auch Mitleid hast auch wenn es mehr Dich betrifft und weniger sie.

09.07.2017 16:21 • #20


O
Ist bei mir nicht viel anders. Ich arbeite daran, ja. Ich habe einen Therapeuten und eine mobile Hilfe, aber das Ergebnis bleibt trotzdem das selbe. Ich reagiere immer und immer über und das belastet jede Beziehung. Ich kann diese Überreaktionen nicht kontrollieren und meine Partner hören in den meisten Fällen, tut mir leid, aber ich bin so.

09.07.2017 16:26 • #21


mafa
Zitat von machiennelilly:
Es ist, Zurückweisungen anders aufzunehmen. Also für dich selbst, sie als sachliche Kritik anzusehen. In dich zu gehen, um herauszufinden, was dich da so für andere daneben zu scheinen lässt. Es muss ja nicht so sein, dass du immer auf dem falschen Weg bist.

@elisabeth123 hat da recht. Du kannst nicht immer nur auf Distanz gehen.

Vielleicht solltest du auch einmal deine Erwartungshaltungen überprüfen. Enttäuscht zu sein, oder sich nicht angenommen fühlen, auch eine Art der Anerkennung nicht zu erhalten, muss nicht auf dich persönlich bezogen sein.


Ich halte von solchen Aussagen mittlerweile auch nichts mehr. Sowie die TE das Beschreibt. Wir sind soziale Wesen, und unser Selbstwertgefühl beziehungsweise Selbstvertrauen ist auch ein Stück weit von außen abhängig. Wenn du jemand ständig sagst wie sch. er ist, mag es vielleicht den einen oder anderen geben damit zurecht kommt, aber prinzipiell drückt es einem herunter. Solche Ratschläge sind genauso hilfreich wie einem depressiven zu sagen er soll einfach mal nicht alles so persönlich nehmen und jetzt einfach glücklich sein.
Jeder Labert diesen Mist nämlich nur nach, aber keiner geht mal tiefer und fragt sich ob er selbst damit eigentlich Erfolg hatte .

09.07.2017 16:30 • x 2 #22


Killian
Dankeschön für Deine Offenheit und nicht negativ nehmen wenn ich hart schreib ok ?

Du suchst Dir Hilfe, bist Dir der Sache bewusst. Das ist ganz großes und gutes Kino ! Daumen hoch !

Kannst Du stolz darauf sein und hast Du vielen Menschen was voraus ok ?

Weisst, hatte 5x Borderline erwischt. Die waren nicht so ehrlich wie Du, haben das erfolgreich verdrängt ala ich kann es eh nicht ändern, will auch nicht stigmatisiert werden oder damit belastet.

Haben nie was gesagt, haben mir ihre schlechte, ähm gute Show vorgespielt weil sie wissen wie man Seelen erfolgreich fischt und dann aus eigener Verletzlichkeit, Sensibilität dann auch die passenden Partner gut erkennen können. Die Wahrheit gibts dann wenn sie merken das man emotional schon gebunden ist und aus Liebe relativiert ala wir schaffen das schon. Problem ist, man liebt und hofft, der Andere nutzt das aus und testet sich, testet den Partner absolut tödlich und kommt immer wieder an den Punkt wo er scheitert, an sich selbst. So wie Du auch.

Du wirst nie auf Liebe verzichten können, sicher nicht und ob Du ne Opferrolle suchst weiss ich auch nicht. Aber Du tust was und das alleine ist schon gut und vielleicht findest Du mit der Therapie den Knoten der Dich fesselt und kannst ihn lösen, für Dich und auch Deine Partner aber benutze nicht ok ? Sei immer so ehrlich und das auch schon am Anfang wenn sie noch weglaufen können ok ? Nicht erst ehrlich sein wenn sie hängen ok ? Sei ehrlich wenn sie im Geist noch klar sind, sich mit dem Thema neutral befassen können. Es bewusst wollen und nicht nachher aus Pflichtgefühl, Abhängigkeit und Co nur noch versuchen zu reagieren und verbrennen dann.

09.07.2017 16:39 • #23


O
Die Frage ist, was ich machen kann? Ich habe diese Diagnose vor 4,5 Jahren bekommen. Seit dem war ich erst bei einer Beratung, dann beim Gesprachstherapeuten, der mit mir die Verletzungen aus der Kindheit aufgearbeitet hat. Dann bin ich beim Psychiater, habe eine medikamentöse Therapie angefangen, die mir zwar beim Thema Konzentration und Eigenorganisation hilft aber nicht beim Thema Impulskontrolle. Nach einem Jahr zur Ergo, hat auch nichts gebracht. Seit einem 3/4 Jahr bin ich beim Verhaltenstherapeuten. Ich kriege diese verdammte Impulse nicht kontrolliert.

Ich war immer ehrlich, klar nicht beim ersten Date aber schon wenn merklich war, dass es Richtung Beziehung ging. Niemand ist sofort weg gelaufen. Natürlich kann ich mich hinsetzen und sagen, ja die Männer waren die falschen und konnten mich nicht so annehmen. Aber ist das die ganze Wahrheit?

09.07.2017 17:00 • #24


Killian
Ja es ist leider eine Wahrheit das man sich nicht ohne Grund an andere Menschen bindet, sicherlich auch gute Gründe hat zb. Anziehungskraft siehe Bett, Hoffnung auf auf Heim, Haus, Hof und Kinder und nen liebevoller Menschen der genauso denkt. Gibt natürlich auch Menschen die da kurzfristiger denken. Aber man muss ehrlich sein, ein Mensch ohne Beine wird och nicht zum Bergsteiger und kann es nicht verstecken. Muss och damit leben und findet passende Partner. Eine psychische Erkrankung kann man besser verstecken und daher zeigt sie sich oft och erst wenn es enger wird und weniger bei oberflächlichen Kontakten aber daher ist die Offenheit wichtig. Ja viele Kerle rennen weg dann aber würden sie eh auch wenn es 3 Tage länger dauert.

Sei brutal ehrlich zu ihnen und mach die Therapie weiter, sei auch ehrlich zu Dir.

09.07.2017 17:13 • #25


Killian
Weisst Alles kann Dir ein Therapeut nicht abnehmen, gelernt ist gelernt in der Kindheit zb. wie das Schwimmen, vergisst man nicht. Man kann aber lernen Ausnahmesituationen anders zu lösen, den Partner nicht als Blitzableiter zu nutzen, nicht ihm wegen Stress die Hölle heiß zu machen und den Frust auch anders abbauen ohne sich selbst zu verletzen, direkt oder indirekt. Denke das ist Deine Baustelle, nicht Dich oder die Falschen zu bestrafen.

Und mach Dir nicht unsinnig Druck, ein Mensch ohne Beine kann sich auch keine Beine wachsen lassen. Lerne Deinen Druck und Stress anders abzubauen und Dich akzeptieren und Akzeptanz ist och totale Ehrlichkeit, auch in Beziehungsfragen und auch nen Scheitern akzeptieren.

09.07.2017 17:21 • #26


O
Ich finde, dass du dir selbst widersprichst, oder vielleicht liest sich das für mich nur so. Zuerst sagst du, dass jemand der keine Beine hat auch nicht Bergsteigen kann, dann sagst du, dass ich, die aufgrund der Störungim Sozialbereich versage aber trotzden immer weiter versuchen soll einen Partner zu finden.

Und auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederholen, ich schaffe das nicht, mich immer wieder aufs neue zu öffnen, immer wieder verletzt zu werden und das an mir abprallen zu lassen. Es geht nicht, wenn man immer wieder aufgrund etwas abgelehnt wird, was so tief in der eigenen Persönlichkeit verankert ist.

09.07.2017 17:38 • #27


O
Im Moment habe ich das Gefühl immer wieder mit dem Rollstuhl los zu fahren um dann nach 400-700m abzustürzen und zu merken, dass der Aufstieg ohne Beine nicht funktioniert.

09.07.2017 17:57 • #28


E
Zitat von OnOffine:
Und auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederholen, ich schaffe das nicht, mich immer wieder aufs neue zu öffnen, immer wieder verletzt zu werden und das an mir abprallen zu lassen. Es geht nicht, wenn man immer wieder aufgrund etwas abgelehnt wird, was so tief in der eigenen Persönlichkeit verankert ist.


4,5 Jahre sind nicht die Welt. Ich leide ebenfalls an einer Problematik, die es mir sehr schwer macht eine feste Beziehung zu führen. Ich habe jahrelang Therapien ausprobiert, die mir nicht geholfen haben bis ich auch an dem Punkt war, an dem ich dachte ich schaffe es einfach nicht, ich lasse es sein. Aber es kam trotz der ganzen gescheiterten Beziehungen immer wieder das Bedürfnis nach Partnerschaft durch und ich habe es doch wieder versucht.
Einerseits habe ich nach 6/7 Jahren einfach durch Erfahrungswerte mir ein Stück weit selbst helfen können, ich wurde selbst zum besten Experten meiner Störung und habe durch trial and error irgendwann kapiert, dass mein Verhalten sinnlos ist und in erster Linie für mich schädigend. Das hat mir mehr geholfen als die ganzen Therapien im Vorfeld. Und dann hatte ich auch noch das große Glück eine geniale Therapeutin zu finden, die verhaltenstherapeutisch orientiert ist. Dh keine endlose Aufarbeitung der Vergangenheit, das hat mir nämlich nix gebracht und mich nur runtergezogen, sondern sie hat zum einen mir ganz rational per Arbeitsblatt erklärt, was in meiner Denke schief läuft und zum anderen mir total praktische Tipps gegeben, sprich: wenn sie das denken, müssen sie so und so handeln. Und ich hatte endlich mal konkrete Werkzeuge an der Hand, wie ich den Status quo verbessern kann. Seitdem sind auch feste Beziehungen bei mir wieder möglich und ich renne nicht nach 3 Monaten weg.

Dass sich dein Problem bisher noch nicht gebessert hat, bedeutet nicht, dass das künftig auch so sein muss. Es braucht manchmal einfach nur den passenden Therapeuten und es kann lange dauern bis du jemanden findest, der dir wirklich helfen kann.

Möglicherweise ist es erstmal besser wenn du dich wirklich eine zeitlang von der Partnersuche verabschiedest und wieder Kraft und Energie schöpfst. Und von dir selbst aus wieder das Bedürfnis hast es nochmal zu wagen.

Aber ich bin mir sicher, dass auch dir geholfen werden kann. ADS kann schlimm sein und einem das Leben extrem erschweren, aber ich kenne selbst Leute mit paranoider Schizophrenie, die sich mit den Jahren stabilisiert haben und ein ganz normales Leben führen mit Ehepartner und Kindern.

09.07.2017 19:04 • x 1 #29


O
Ich habe vielleicht eine naive Vorstellung davon wie eine Beziehung zu funktionieren hat, aber ich stelle mir eine Beziehung so vor, dass ich mit meinem Partner so sein kann, wie ich bin.

Ich muss mich überall verstellen. Im Job, auf Veranstaltungen, wenn Familienfeiern anstehen usw. Überall muss ich mein Wesen verstecken, mich benehmen. Ich möchte einen Ort haben, an dem ich das nicht muss.

Sollte dieser Ort nicht mein zu Hause sein? Mein sicherer Hafen. Wenn ich selbst da an mir arbeiten, mich anpassen, mich zusammen reißen muss, wann und wo kann ich dann entspannen?

Ich habe mich gestern auch im Chat unterhalten und dort hat mein Partner sehr viel Verständnis bekommen. Denn es ist anstrengend mit mir, ich vermittle das Gefühl, alles falsch zu machen. Eine Beziehung mit mir sei ein Tanz auf dem Drahtseil. Ich kann das alles nachvollziehen, wirklich.
Aber wenn ich ehrlich bin, dann möchte ich lieber keine Partnerschaft, denn ich möchte mich auch nicht mein Leben lang in einen Korsett stecken, nur um nicht mehr anstrengend zu sein. Nur um die Illusion zu haben, endlich von jemandem angenommen zu werden.

10.07.2017 14:04 • #30


A


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