Ihr lieben Leute!
Ich bn im Moment sooooo traurig wegen einer Geschichte, die mein ganzes Jahr getragen hat. Heute habe ich das Forum gefunden. Es ist für mich was ganz Neues, mich so anzuvertrauen. Möchte es aber versuchen.
Erstmal schön, das man nicht allein auf der Welt ist mit solchen Themen, Problemen und auch schlimmen Gefühlen und Zuständen. Aber dann auch gleich wieder der Gedanke: Ohje, alle hier sind bestimmt übelst jung, haben das Beste noch vor sich, ich schon ü40. Im Freundeskreis sind fast alle in glücklicher Ruhe angekommen, da fühle ich mich wie ein störender falscher Fremdkörper. Und trotzdem muß ich mich doch um mein Seelenwohl kümmern und Risiken mit neuen Bekanntschaften eingehen. Das letzte Resultat hier:
Nun, meine Geschichte: Ich habe im Januar einen Couchserver eingeladen und obwohl er dann nicht reisen konnte, haben wir uns per mail und sms total gut verstanden. Wie haben uns seitdem sehr intensiv geschrieben, uns fast alles anvertraut, Spaß gehabt, dem anderen über Krisen geholfen, uns über Kunst ausgetauscht, Anregungen bekommen und gegeben. Das war so so schön!
Dann ging es VON SEINER SEITE mit Flirterei los. Ich war erst irritiert, dann habe ich in meinem Tempo mich drauf eingelassen und wir hatten einen riesen Spaß damit. Ich habe mich so beschwingt und lebendig gefühlt.
Im Sommer dann kam es zum Besuch. Ich war sehr reserviert, da ich wußte, die Realität muß sich erst beweisen und habe brav Tee gekocht. ER wollte aber gleich am ersten Abend mit mir Körperkontakt, hat die Initiative ergriffen, und es war schön, ich glücklich.
Am nächsten Tag kam für mich ein Hammer, er wollte einen Freund besuchen und bei ihm übernachten. Obwohl wir nur ein paar Tage zusammen Zeit hatten, war ihm das schon wichtiger. Ich habe ihm gesagt, dass mich das ganz schön trifft, ihn aber ziehen lassen.
Als er zurückkam, haben wir uns darüber unterhalten, wie wichtig ihm seine Freiheit sei. Ich habe es verstanden und gesagt, er könne gern im Gästezimmer schlafen. Daraufhin hat er sich wieder zu mir gesellt und war ganz locker und verliebt.
Der Abschied fiel mir ganz schön schwer, aber er sagte, ich könne ihn doch besuchen kommen.
Nun kam es zum Gegenbesuch und er war wie ausgewechselt, hat mich wie einen Gast behandelt und er hat keine Gelegenheit aufkommen lassen, dass es zum Körperkontakt kam. Das war die Hölle. Ich habe ihn gefragt, was das denn war mit der Flirterei und de S. und er hat sich entschuldigt. Er hat mir aber ein paar wunderschöne Tage bereitet, mit tollen Unternehmungen, mit Wandern bei Vollmond, ich sag euch, das war so crazy! Schön und schrecklich zugleich.
Nun hält er immer noch den Kontakt. Alledings sind alle emotionalen Themen jetzt tabu.
Ich weiß, wer das hier liest, sieht sofort, das ist ein totes Pferd, auf dem man nicht mehr versuchen sollte zu reiten. Im Kopf alles klar!
Nur, das Gefühl! Ich hatte mich so an den verständnisvollen Kontakt gewöhnt. Ich bin sehr emotional und er hat es immer vermocht, meine Wogen zu glätten, mir eine gute Antwort zu geben, mich auf neue Sichtweisen und zum Lachen zu bringen. Er war etwas, was mir sehr gut getan hat. Auch er hat die Verbindung damals sehr geschätzt, und scheint es jetzt immer noch zu tun.
Was mach ich jetzt? Während ich hier so schreibe, kann ich mir vorstellen, das ganze wieder auf eine sehr gute Freundschaft runterzufahren. Und das andere woanders zu suchen. Ob das funktioniert, keine Ahnung? Aber es war ja gerade die ero. Komponente, die mir so gut getan hatte.
Und wohin mir meiner Enttäuschung, meiner Wut?
In Beziehungsratgebern habe ich nun gelesen, das es kontarproduktiv ist, den Partner, der sich distanziert, damit zu konfrontieren. Leuchtet mir ein. Damit kommt nur mehr Schwere und Stress in die Sache. Aber wohin soll ich damit?
Wenn ich mich stolz abwende, bleibt ein Riesenschmerz. Und der hat mich seit ein paar Tagen total umgehauen, mit all den Symptomen und Zuständen, die ihr alle hier kennt und beschreibt. Kann nicht mehr schlafen und bin total angespannt. Wenn ich versuche, mich zu entspannen, fang ich sofort an zu Weinen.
Auch habe ich festgestellt, einfach weitersuchen, andere Männer treffen, geht im Moment irgendwie nicht. Ich fühl mich sehr verbunden mit ihm.
Ja, so siehts aus. Ziemlich festgefahren. Glück ist was anderes.
Danke fürs Lesen und euch allen liebe Grüße
In Verbundenheit mit euch!
E.
25.09.2019 15:50 •
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