Schaffe den Absprung nicht - oder will ich nicht?

Zitat von Sandra43:

Seht IHR irgendeinen Grund, warum ich bei ihm bleiben sollte? Vielleicht hilft es mir, das zu hören....

Nein.

Er verletzt dich, wertet dich ab, bringt dich zum weinen, nimmt keine Rücksicht auf dich oder deine Gefühle, sieht sich als Opfer, fordert ohne zu geben, ist ein Egoist, macht dir häufig Vorwürfe oder sucht die Schuld bei dir, lässt seine schlechte Laune an dir aus, ist nicht fähig sein Verhalten zu reflektieren, zieht Energie…habe ich was vergessen?

Liebe @Sandra43, ich kann deine Ängste und Zweifel total nachvollziehen, denn auch mir ging/geht es so. Wir sind quasi im gleichen Alter und auch ich war in einer Beziehung gegangen, die mich nicht glücklich gemacht hat, aber ich mich auch nicht trennen konnte. Warum das so war? Weil mir innere Glaubenssätze vorgaukeln, dass ich nicht mehr als das verdient habe, ich einfach falsch bin und ich mich doch bitte mit dem was ich habe zufrieden geben soll. Wie oft habe ich neben ihm geweint und er hat stoisch weitergegessen und ich dachte, so sollte sich eine glückliche Beziehung nicht anfühlen. Aber die Hoffnung auf die schöne Zeit am Anfang und wenn ich doch einfach mehr gebe, weniger Bedürfnisse habe, weniger meckere, dann, ja dann wird es wieder wie am Anfang.

Aber der Anfang ist die Phase des „Ich zeige mich von der besten Seite“ und nicht die Realität. Er hatte so oft Zeit die zu zeigen, dass es so wieder werden kann und hat er es getan? Wie lange willst du hoffen, bis die Zeit für einen Neuanfang vielleicht wirklich vorbei ist?
Ich bin nun 9 Monate getrennt und nein, ich konnte es nicht. Ich bin durch ein tiefes Meer aus Tränen gewatet und auch wenn ich immer noch manchmal denke, dass es meine Schuld war, so bin ich doch am Ende lieber Single mit Hoffnung auf einen tollen Mann irgendwann, als todunglücklich in einer Beziehung, die schon lange diese Bezeichnung nicht mehr verdient - sich auf einander beziehen!

Ich möchte gern kurz auf dein Thema mit dem Alter eingehen: Bei mir war es eigentlich eher andersherum. Ich hatte eher den Gedanken und die Panik, mit über 40 in einer unreifen, schädlichen und missbrauchenden Beziehung zu sein. On-Off usw. Das war mein Antreiber. Ich konnte mich nicht damit versöhnen, das Leben eines Teenagers zu leben und nach so viel Lebenserfahrung, mich mit so wenig zufrieden zu geben. Ich sagte mir immer wieder : Du hast nicht mehr so viel Zeit wie eine 20jährige. In jungen Jahren kann man noch viel ausprobieren, Zeit verschwenden...daraus lernen usw.

Vielleicht hilft dir ja auch ein anderer Blickwinkel. Eben- nicht bleiben denn ich bin ja schon Ü40, sondern gerade deswegen gehen !

Und das Argument und deine Hoffnung, dass er sich nur so schlecht verhält, weil er gerade Probleme hat , kannst du eigentlich aushebeln. Das macht keinen Sinn. Sonst wären wir alle so, denn wir alle haben hin und wieder im Leben ganz schöne Sorgen und Ungerechtigkeiten zu ertragen. Sich zu entscheiden und sich selbst dann die Erlaubnis zu geben, mit den Menschen die einem die Hand reichen , respektlos und verletzend umzugehen, hat nur was mit dem grundlegenden Charakter zu tun. Und niemals mit einer Situation. Vor allem dann nicht, wenn es sich immer und immer wieder wiederholt. Und vor allem dann nicht, wenn man den geliebten Menschen darunter leiden sieht.

Ich denke diese Hoffnung, sollte nicht der Grund deines Bleibens sein. Denn dann wirst du immer wieder verletzt werden und viele Tage mit Weinen verbringen. Es gibt da für mich eigentlich nur einen Grund zu bleiben : Das du dir so ein Leben auf Dauer vorstellen kannst. Und dich ganz bewusst, für diesen Mann entscheidest und für alles was er so mitbringt und nicht mitbringt.

Zitat von DieSeherin:

ääähhh... es stehen ein paar gute wochen, zwei jahren des ständigen leidens gegenüber mach dir das mal bitte bewusst! warum? weil du nicht weißt, was danach kommt? ihr wohnt nicht zusammen, oder? ey, du hast noch fast 40 jahre leben vor dir (statistisch gesehen) - willst du die mit leben ...

@phoenix123 Ja, das ist richtig. Wenig gute Wochen gegen viele schlechte Wochen. Ein ziemliches Ungleichgewicht. Nein, wir wohnen nicht zusammen...er möchte, dass ich zu ihm ziehe. Ich möchte das keinenfalls. Wenn es so schon nicht richtig klappt. Und nein, ich kann mir nicht vorstellen mit ihm auf Dauer zusammen zu bleiben. Aber ohne kann ich es mir auch nicht vorstellen:-(

@Ladina Das kenne ich. Man sitzt da, weil man unglücklich ist, und der Partner sitzt nur da und ist eher genervt davon als dass er einem mal in den Arm nimmt. Wie hast du es denn letztlich geschafft, dich zu trennen?

@alleswirdbesser

Zitat von alleswirdbesser:

Warum stellst du ihm dieser Frage? Ihm geht es nicht schlecht mit dir, er kann ja andauernd sich an dir abreagieren und die Gründe für seine Unzufrie...

So hab ich das noch gar nicht gesehen. Du hast recht, eigentlich sollte ich MIR diese Frage stellen, warum ich noch mit ihm zusammen bin und nicht ihm...er hats ja eigentlich schön.

@DieSeherin Das ist eine SEHR gute Idee. Ich kann die Liste noch erweitern. Letzens hab ich eine positiv negativ Liste geschrieben. Ich hatte gar keinen Platz mehr auf der Negativseite. Ich häng mir das auf.

Irgendwie hab ich noch Probleme mit dem Zitieren. Kann mir jemand sagen, wie ich einen bestimmten Satz zitieren kann und nicht immer nur den Anfang von einem Abschnitt?
An alle anderen, von denen ich jetzt nichts zitiert habe-vielen Dank für eure Antworten. Ja, es ist wohl schon die Angst vor dem Alleinsein. Niemanden mehr zu finden. Und dann denk ich mir wieder...lieber ein paar gute Stunden als gar keinen Partner. Und ein bisschen leid tut er mir auch. Ja, Mitleid ist sch....und kein Grund zu bleiben. Im Kopf ist mir das alles klar. Er hat gerade Haus gebaut - eine echt tolle Hütte- und sitzt da jetzt alleine drin. Er hat auch schon mehrmals erwähnt, dass er da jetzt auch nicht glücklich ist, weil er eben alleine ist. Er hat es sich halt auch mit vielen Freunden verscherzt. Kein Wunder, wenn er zu denen so ist wie zu mir.
Ach, ich weiß nicht...wie ich es schaffen solll....................

Zitat von Sandra43:

Wie hast du es denn letztlich geschafft, dich zu trennen?

Wie gesagt, er hat sich getrennt. Er wurde getriggert, hat mich für alles verantwortlich gemacht, was ihm nicht gefällt und sich zwei Tage später per WA getrennt.
Ich habe ihn dann blockiert.
Ich hatte einfach nicht den Mut, weil durch das ganze On/Off meine Verlustangst getriggert wurde. Auch ich stelle mir manchmal die Frage, ob ich noch jemals jemanden finde. Und dann frage ich mich, wie es sein kann, dass ich mich lieber mit Brotkrümmelchen zufrieden gegeben habe, anstatt mir selber all das zu geben, was ich brauche. Wie ich lieber unglücklich verharre, meinen Selbstwert von ihm abhängig mache, weine, zweifle, hoffe, anstatt zu gehen. Letztlich war es die Angst vorm Alleinsein, vor der Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und vor der Ablehnung. Und ja, die Anfangszeit war sch. und auch jetzt hadere ich noch sehr oft mit meinem mangelnden Selbstwert, aber ich habe wenigstens wieder mein Leben in meiner Hand und verbiege mich nicht ständig und bin enttäuscht.

Zitat von Catalina:

ist so ziemlich alles besser, als mit so einem respektlosen, egoistischen und empathielosen Menschen zusammen zu sein.

Es wird mal wieder Zeit für das böse N-Wort.

Liebe TE, lies dich doch mal - falls nicht schon geschehen - in die prominentesten Narzissmus-Threads ein und ich verwette meinen Hintern, dass du dich in vielen dieser emotional abhängigen Frauen wiederfinden wirst.

Zitat von Ladina:

Wie ich lieber unglücklich verharre, meinen Selbstwert von ihm abhängig mache, weine, zweifle, hoffe, anstatt zu gehen. Letztlich war es die Angst vorm Alleinsein, vor der Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und vor der Ablehnung.

In genau der Gegend hab ich mich auch schon ganz ordentlich verfahren.

@Sandra43 Liebe Sandra, es ist verständlich, dass du dich nach einer Partnerschaft sehnst, aber doch nach einer, in der sich 2 Menschen einander zugetan sind. Wenn du die jetzige nicht loslässt, verpasst du vielleicht genau das, was du wirklich möchtest. Habe keine Angst davor, eine Zeitlang allein zu sein. Du könntest diese Zeit gut nutzen, deine Frauenfreundschaften zu vertiefen, dich selber zu festigen und dir Selbstfürsorge zukommen zu lassen. Er hat anfangs sein Sonntagsgesicht gezeigt, nicht sein wahres Wesen. Vielleicht findest du eine Aufgabe, die dich in Anspruch nimmt. Das, was er zu bieten hat, ist nichts. Er will nur nehmen. Lasse dich nicht leer machen.

Zitat von Ladina:

Ich habe ihn dann blockiert.

DAs wäre auch meine Methode. Wenn ich mich trenne oder jemand sich von mir trennt, dann kann ich mit dieser Person nichts mehr zu tun haben. Da muss ein kompletter Cut her.

Zitat von c_minor:

Liebe TE, lies dich doch mal - falls nicht schon geschehen - in die prominentesten Narzissmus-Threads ein und ich verwette meinen Hintern, dass du dich in vielen dieser emotional abhängigen Frauen wiederfinden wirst.

DAs werde ich machen. Ich denke nicht, dass er ein Narzisst ist, aber er hat definitiv narzisstische Züge. Ich weiß noch ganz am Anfang unserer Beziehung hat er mir mal erzählt, dass seine Ex Frau ihm empfohlen hat, eine Therapie zu machen weil er ein Narzisst sei. Das widerum bedeutet ja eigentlich das Gleiche wie das was ihr hier alle schreibt. Er war auch vorher schon nicht einfach. Und wird es wohl auch nicht mehr werden.

@Happylife1981