Zitat von HJKWBN:Bei dem Gespräch vorgestern musste sie viel weinen. Ich habe das nicht verstanden, denn sie ist ja diejenige die die Trennung will. Ich habe sie auch gefragt warum sie weint. Sie meinte weil es ihr so leid tun würde.
Lieber @HJKWBN
dass deine Frau über diese Situation ebenfalls sehr traurig ist, wird niemand anzweifeln. Das Aalglatte, was du erwähnst, ist reiner Selbstschutz und hat mit ihren Gefühlen nichts zu tun.
Nachdem ich deinen Post gelesen habe, würde ich dir keine neuen Hoffnungen machen und nicht vermuten, dass das nur eine Kurzschlussreaktion war.
Deine Frau hat sich die Trennung von dir wohl überlegt und wird das so oder so durchziehen.
Da ich sehr mitfühlend bin, verstehe ich natürlich deinen Schmerz, den du momentan spürst und meinst, ihn niemals überwinden zu können.
Nur habe ich Ähnliches bei einem befreundeten Ehepaar vor einigen Jahren fast identisch erlebt.
Deshalb möchte ich das kurz erzählen.
Ehepaar mit 2 Kindern, Haus gebaut, er als Landschaftsgärtner alles selber gestaltet, eine Pferdekoppel angelegt, weil die Kinder Pferde lieben und es ihnen an nichts fehlen sollte.Er liebt seine Kinder über alles.
Dann kommt die EF, nachdem sie auch 10 Jahre verheiratet waren, und sagt, dass sie sich trennen möchte. Er hatte immer viel Arbeit und teilweise leichte Depressionen.
Im Nachhinein stellte sich zwar raus, dass sie einen anderen Mann kennengelernt hat, aber das war erst wesentlich später.
Er musste es also akzeptieren, die Frau versuchte ihm die Kinder zu entziehen.....sie blieb in dem Haus wohnen und er suchte sich so schnell es ging eine 2-Zi.-Whg.
Er war psychisch am Ende. Über 1 Jahr nicht arbeitsfähig, mehrere Male in der Notaufnahme der Psychiatrie, dann wochenlanger Klinikaufenthalt, Suizidgedanken, später Tag- und Nachtkliniken, um wieder für den Alltag/Beruf vorbereitet zu werden.
Er wollte, dass seine Frau in dem Haus wohnen bleibt, weil die Kinder in ihrer gewohnten Umgebung bleiben sollten.
Er ließ sich dann noch über den Tisch ziehen, indem er seiner Frau das Haus überließ und er dafür eine abgeschlossene Lebensversicherung erhalten hat, die erst in 20 Jahren zur Auszahlung kommt.
Seine große Angst war, dass ihm die Kinder entfremdet würden. Die Frau hätte es fast geschafft, aber gute Freunde gaben Ratschläge, die ihm sehr halfen und er heute wieder ein befriedigendes Leben führen kann....mit einem sehr liebevollen Kontakt zu seinen Kindern, die er regelmäßig sieht.
Das Fatale an der Sache ist, dass die Frau inzwischen das Haus zum Verkauf angeboten hat, zu ihrem Freund gezogen ist.
Er hat sich innerhalb von 2 Jahren psychisch wieder gefangen, kann wieder arbeiten und hat seine kleine Wohnung sehr schön eingerichtet. Er unternimmt mit den Kindern, die inzwischen auch größer sind, Reisen und kümmert sich, wo er kann. Tut alles für sie.
Anfangs hatte er eine wahnsinnige Wut in sich, keiner glaubte daran, dass er das jemals emotional verarbeiten kann.
Aber auch sowas klappt, wenn du den Mut und die Kraft aufbringst, dich solchen Schicksalsschlägen zu stellen.
Kämpfe nicht dagegen an, sondern versuche alles, um die Entscheidung deiner Frau irgendwie zu akzeptieren. Lass dir helfen, wenn du am Verzweifeln bist, aber gib nicht auf.
Auch DU wirst damit klarkommen....irgendwann. Deine Kinder werden dich immer lieben. Du bist ihr Vater und wirst immer die Möglichkeit haben, sie zu sehen.
Nur momentan solltest du erstmal für DICH sorgen. In solchen extremen Belastungen kann man schnell unkontrolliert handeln.
Es gibt immer und überall Hilfe.....du musst sie nur annehmen.
Ich drücke dich mal und wünsche dir viel Kraft. Den Kontakt zu deiner Frau würde ich nur noch wegen der Kinder aufrecht erhalten, ziehe aus, so schnell es geht.. Ansonsten nimm dir einen Anwalt, der dich beraten kann, damit du nicht über den Tisch gezogen wirst.
Liebe Grüße und alles Gute
Atmani