Hallo ihr lieben,
ich dachte wirklich, ich könnte dieses Forum zumindest für eine gewisse Zeit hinter mir lassen. Nicht, weil ich euch irgendwie blöd finde, aber ich hab einfach gedacht, ich brauche es nicht mehr. Nach meiner letzten, wirklich harten und schrecklichen Trennung, habe ich hier schonmal geschrieben, das war im Februar 2020. Dann bin ich umgezogen, ein kompletter Neuanfang wegen eines sehr attraktiven Jobs.
Ich habe nachdem ich hierhin gezogen bin einen neuen Partner kennengelernt. Von Anfang an hab ich gedacht, er ist ganz anders als mein Exfreund. Er schien in sich zu ruhen, zu wissen was er will, scheinbar nämlich das gleiche wie ich: Kinder und gemeinsam das Leben gestalten, nach 1-2 Jahren zusammenziehen und zu einem Team werden. Es hat mir imponiert, auf jemanden zu treffen, der sein Leben scheinbar so auf der Kette hat und weiß was er will - ganz anders als der Typ davor mit seinem Peter Pan-Syndrom.
Im Dezember 2020 sind wir zusammengekommen und alles hat sich gut angefühlt. Nicht überbordend verliebt, nicht die krassen Schmetterlinge, einfach als würde ich jetzt meinen zukünftigen Ehemann getroffen haben, mit dem ich eine ruhige und stabile Beziehung führen kann. Dann fingen aber leider die Probleme an, denn er hat einen sehr großen Freundeskreis, es hat sich ebenso rausgestellt, dass er viel Zeit für sich und seine Hobbies braucht und er es überhaupt nicht leiden kann, von außen vereinnahmt zu werden. Ich habe versucht, damit geduldig umzugehen, da ich seine erste Beziehung bin. Eh schon n Warnsignal, mit 32 noch keine echte Beziehung geführt zu haben. Wir haben dann angefangen, uns immer mehr über das Problem gemeinsame Zeit zu streiten. Ich hab die Welt nicht mehr verstanden, weil ich es so schön fand mit ihm und er das auch immer gesagt hat und ich mich immer gefragt hab, warum er mich so sehr von sich wegschiebt, wenn er es doch schön findet.
Ich habe meine eigenen psychischen Probleme, aber ich arbeite an ihnen und habe ihm zwar davon erzählt, aber es nie auf ihn geschoben, Verantwortung für mich zu übernehmen. Ich mache Therapie, ich habe mir einen Bekanntenkreis in der Stadt aufgebaut, viel gearbeitet. schienbar war das alles nicht genug, ich bin echt an der augestreckten Hand verhungert. Wir haben versucht, eine Lösung zu finden, einen Plan zu machen, wann wir uns in der Woche sehen, das war sogar seine Idee, weil er strukturierter sein wollte. Aber nach nur 2 Wochen planen war ihm alles zuviel. Er sagt immer wieder, es müsse doch okey sein, Verabredungen mit mir abzusagen, um Freunde zu treffen. Ich hab gesagt, dass ich das natürlich nicht okey finde und mich nicht wie eine Priorität für ihn fühle. Er hat natürlich alles abgestritten und gesagt, dass es das ja gar nicht heißt und tausend andere Dinge, ich wusste irgendwann nicht mehr, wo hinten und vorne ist, weil er sich so sehr widersprochen hat.
Diese Streits sind immer weiter eskaliert, er hat sich sogar einmal von mir getrennt, ich hab ihn damals gebeten/angefleht, das nicht zu machen und er hats auch sofort zurückgenommen. Diese massive Erschütterung im Vertrauen blieb natürlich, ich hab ihm gesagt, wenn er es wirklich ernst mit mir meint, dann muss er mir jetzt zeigen, dass ers so meint. Verabredungen einhalten, an seinen für mich langsam offensichtlich werdenden Bindungsängsten zu arbeiten, mit mir zur Paarberatung gehen. Nach nur 4 Monaten. Ich weiß auch nicht, ich wollte einfach so so sehr, dass es dieses Mal klappt. Ich habs mir so sehr gewünscht. Und gestern, 2 Monate später, hat er sich dann endgültig von mir getrennt. Nach einer Diskussion darüber, dass er sich eingeengt und von mir unter Druck gesetzt fühlt. Ich merk selber, wie irre das alles klingt und wie offensichtlich wir nicht gut zusammenpassen - aber es hat sich anders angefühlt.
Jetzt bin ich weider hier. Muss diese schei. ein zweites Mal durchmachen. Dachte naiverweise, das Universum belohnt mich für meine Arbeit an mir selber beim letzten Mal, aber natürlich hat es das nicht. Ich weiß nicht, woher ich die Kraft nehmen soll, diese Trennungsschmerzen ein zweites Mal zu durchleben. Bitte, habt ihr irgendwelche aufbauenden Worte für mich?