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Bin wieder enttäuscht worden / im Stich gelassen

V
Hallo liebes Forum, Ich bin sehr verzweifelt und brauche Hilfe. Mir fehlen momentan noch die Worte, alles ist so unrealistisch und es tut unbeschreiblich weh, alles aufzuschreiben, aber ich muss es probieren. Im Sommer bin ich eine Beziehung mit einer wunderbaren Frau eingegangen, mit der ich vorher schon befreundet war. Ich habe ihr durch eine schwere Zeit geholfen und wir haben uns ineinander verliebt. Wir sind beide weiblich. Die Anfangsmonate waren wunderschön, wir waren wie seelenverwandt, ein Herz und eine Seele, haben jede freie Minute miteinander verbracht und genossen. Sie hat mir ständig gesagt und gezeigt, wie sehr sie mich liebt und wie glücklich sie ist, mich zu haben. Sie sagte, ich bin die Liebe ihres Lebens und andere Dinge. Wir waren unzertrennlich und sehr sehr stark miteinander verbunden. Sie war der erste Mensch, dem ich seit langen wieder vertraut habe, da ich schlimme Erfahrungen gemacht habe. Sie wusste von all diesen und hat immer wieder betont, dass sie mir nicht weh tun würde, ich ihr vertrauen kann und es ihr sehr ernst mit mir ist. Dann plötzlich hat sie sich verändert und sich immer mehr zurück gezogen. Sie sagte Sachen wie, sie fühle nichts mehr und alles wird ihr zu viel. Aber sie ließ sich auch nicht von mir helfen. Ich bin nicht mehr an sie heran gekommen. Habe versucht mit ihr zu reden, versucht ihr Zeit für sich zu geben, versucht ihr zu sagen und zeigen, dass ich für sie da bin. Wir haben uns immer weniger gesehen, weil ich ihr Zeit geben wollte, damit sie nicht so unter Stress steht. Die Treffen wurden nur noch von mir vorgeschlagen, wir sahen uns nur noch einmal die Woche, obwohl sie es ein paar Wochen zuvor nicht einen Tag ohne mich ausgehalten hat. Letztendlich hat sie sich auch nicht mehr von sich aus gemeldet und alles kam nur noch von mir. Ich habe sie angefleht, mir zu sagen, was los ist.

Sie sagte immer nur, sie wisse es nicht, sie wisse nicht was mit ihr und auch nicht was mit uns ist. Das war der Zustand seit Anfang Dezember. Ich habe mir große Sorgen gemacht. In den letzten zwei Wochen hat sie sich gar nicht gemeldet. Eine Reise die wir für kurz vor Weihnachten gebucht haben, hat sie nicht angetreten und hat mich auf den Kosten sitzen gelassen (ich habe die Reise vorab bezahlt, wir wollten uns das Geld jedoch teilen). Nun bin ich vor zwei Wochen zu ihr gefahren und habe eine Entscheidung gefordert, weil ich es einfach nicht mehr ausgehalten habe so in der Luft zu hängen und mit allem im Stich gelassen zu werden. Darauf sagte sie mir, wenn ich unbedingt eine Antwort will, dann ist es jetzt eben vorbei. Ich bin buchstäblich vor ihr zusammengebrochen, weil es mir so weh getan hat. Ich habe sie gefragt warum, ob sie mich nicht mehr liebe oder was los sei. Keine Antwort, sie wüsste es nicht, aber sie liebe mich noch.

Ich habe sie gebeten, nicht alles wegzuschmeißen, habe ihr gesagt, dass ich ihr Zeit gebe, wenn sie mir nur sagt was los ist, dass wir das zusammen schaffen können. Ok, so haben wir uns verabschiedet, sie sagte sie kann es mir nicht versprechen. Eine Woche später (letzten Montag) habe ich versucht Kontakt aufzunehmen, aber sie hat sich nicht gemeldet. Da sie öfter in großen psychischen Schwierigkeiten (Depressionen, Wahnvorstellungen) gesteckt hat und ich auf einmal ein sehr ungutes Gefühl hatte, habe ich sie am nächsten Tag morgens sehr oft angerufen, weil ich so Angst hatte, dass sie sich erneut versucht das Leben zu nehmen. Ich weiss, dass das ein Fehler war, aber ich hatte in diesem Moment Panik und mir kamen Bilder (ich war die erste die sie damals gesehen hat) und Erinnerungen von einem früheren Suizidversuch ihrerseits in den Kopf. Sie hat nicht abgenommen, hat auf keine Nachrichten reagiert, ich habe sie mehrfach gebeten, mir nur zu sagen oder schreiben, ob sie ok ist. Keine Antwort, keine Reaktion auf meine Anrufe.

Ich bin dann zu ihr gefahren und sie ist im selben Moment nach Hause gekommen. Ich habe ihr gesagt, dass ich mir fürchterliche Sorgen mache, aber sie hat mich nur angeschrieen, war wie ausgewechselt, ein ganz anderer Mensch, sie hat mich angebrüllt, dass ich aufhören soll sie zu verfolgen. Natürlich habe ich sie nicht verfolgt und habe ihr auch gesagt, dass ich sie nicht verfolge, aber das kam nicht bei ihr an. Als es anfing vor ein paar Wochen schwierig zu werden, hatte sie mir schon mal vorgeworfen, ich würde sie kontrollieren, weil ich sie gefragt habe, wie ihr Tag so war. Diese Frage hatte für mich jedoch keineswegs etwas mit Kontrolle zu tun, sondern nur mit reinem Interesse. Man fragt doch den Partner, wie sein Tag war oder morgens was er so vor hat oder? Ich fühle mich sehr schlecht deswegen, weil ich die ganze Zeit denke, dass ich mich falsch verhalten habe. Anfang des Jahres (da waren wir noch kein Paar) litt sie über Wochen an Verfolgungswahn, welcher aber von jetzt auf gleich weg ging und danach ging es ihr wieder gut.

Aber zurück zu dem Tag, sie schrie mich also an und warf mir Verfolgung vor, schrie, dass es vorbei ist und sie mir dies bereits gesagt hatte und nicht mehr mit mir reden will, meine Sachen würde sie mir schicken. Ich habe sie aufgefordert, mir dann bitte sofort die Sachen zu geben (schiesslich war ich da), aber das verweigerte sie mir. Sie hat zb meinen Ersatzschlüssel, den ich nun wirklich nicht per Post geschickt haben möchte. Aber keine Chance. Wir standen vor ihrer Tür und sie schrie mich nur an, mit einer anderen stimme, sie war wie ausgewechselt, schrie dass ich verschwinden sollte. Das tat ich darauf hin auch. Ich war so traurig, geschockt und verletzt, dass ich ihr am selben Nachmittag dummerweise eine sms geschrieben habe, dass ich mich verarscht fühle, dass sie sehr gemein ist, ich mich sehr verletzt und noch andere nicht nette Sachen. Ja es war dumm, aber in diesem Moment war ich so wütend und verletzt. Eine Antwort kam natürlich nicht. Wieder Tage der Funkstille. Gestern habe ich sie angerufen, aber sie ging nicht dran. Dann habe ich ihr eine sms geschickt, mich für meine Nachricht entschuldigt, ihr frohe Weihnachten gewünscht und ihr gesagt, dass ich sie liebe und vermisse. Aber es kam natürlich keine Antwort. Heute dass sie bitte nicht einfach verschwinden soll und mir wenigstens erklären soll, warum und was passiert ist. Keine Antwort.

Und nun stehe ich vor den Scherben meines Lebens, da mich diese ganze Geschichte in den letzten 4 Wochen so mitgenommen hat, dass mir sämtliche Kräfte entwichen sind. Ich kann nicht mehr arbeiten, nicht mehr schlafen, nicht mehr essen und weine fast den ganzen Tag über. Ich habe mein letztes bisschen Würde bei ihr abgegeben, habe sie angefleht, gekämpft, gewartet, alles.

Weihnachten habe ich alleine weinend im Bett verbracht, weil ich nicht aufstehen konnte. Mir geht es so schlecht wie noch nie und ich weiß keinen Ausweg mehr. Ich liebe sie so sehr und weiß einfach nicht was passiert ist. Es ist als seie sie tot, sie hat sich ohne einen Grund zu nennen ganz leise und langsam aus meinem Leben geschlichen, hat mich im Stich gelassen, unsere Pläne über Board geworfen - ohne mir mir zu reden. Sie gibt mir das Gefühl, als sei ich wertlos, als hätte ich ihr nie etwas bedeutet. Es tut weh, es tut so sehr weh. Ich bin so verzweifelt und habe schon körperliche Beschwerden davon getragen. Ich mache mir die ganze Zeit Vorwürfe, dass ich mich komplett falsch verhalten habe und habe auf der anderen Seite wahnsinnige Angst um sie. Ich weiß einfach nicht was ich tun soll und halte den Schmerz kaum aus. Den Schmerz wieder enttäuscht worden zu sein, fallen gelassen zu werden, sie verloren zu haben, nicht zu wissen was los ist und all das. Er zerfrisst mich förmlich.
Kann mir jemand helfen?
Alles Liebe, verzweifelt2017

26.12.2017 01:02 • #1


Lebensfreude
Oh je. Mir springt das Wort Verfolgungswahn ins Auge (der von alleine ? wegging). Nimmt sie Medikamente?
Es kann ja sein, dass sie einen psychotischen Schub hat (vor allem die andere Stimme, das Schreien, sich von Dir kontrolliert fühlen)..
Wenn Du Dir Sorgen machst, dass sie sich was antun könnte: hast Du Kontakt zu ihrer Familie? Kannst Du da jemanden fragen/informieren?

Ich glaube, nicht nur Eure Beziehung und Deine Zukunft mit ihr, sondern auch ihre Seele liegt in Scherben.

Ich lese das jedenfalls aus Deinen Worten heraus.

Gib Dir nicht die Schuld an ihrem Verhalten. Ich denke, sie ist sehr krank.

26.12.2017 01:41 • x 2 #2


A


Bin wieder enttäuscht worden / im Stich gelassen

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T
Du hast in meinen Augen nur einen einzigen Fehler gemacht: an ihr festzuhalten.
Sie ist krank und vor genau dem, was für widerfahren ist, warne ich so oft, wenn Menschen glauben, sie könnten helfen sobald sie genug lieben. Du bist kein Profi, du kannst es nicht leisten was sie braucht und du hast es versucht. Daran gehen Menschen auch kaputt.

Da können auch wieder andere sagen in guten wie in schlechten Zeiten oder Liebe schafft alles. Diese Menschen waren dann noch nicht mit einem psychisch erkrankten Menschen zusammen. Als Partner wird man da zerstört, wenn man versucht das mit auszuhalten. Hilfe bedeutet NICHT jemanden zu retten, Hilfe bedeutet ihm den Weg zu zeigen - den Gang zum Profi.

Du warst und bist eine liebende Frau. Mach dir bitte keine Vorwürfe.

26.12.2017 01:51 • x 7 #3


P
Ich kann TinTin1980 nur bestätigen. Man geht daran kaputt. Nichts kann einem mehr weh tun.

Irgendwann habe ich es nicht mehr ausgehalten. Habe meine erste Freundin verlassen. Sie ist psychisch krank. Ich habe mich neu verliebt. Dachte diesmal wird alles anderes. Ich dachte, diese wird mir nie weh tun. Würde mir nie weh tun.

War dann im Endeffekt noch viel schlimmer als bei der Ersten. Ich dachte mit genug Liebe von mir schaffen wir das. Ich dachte, wenn ich alles aushalte kann ich ihr helfen. Jetzt bin ich selbst kaputt.

Ich hoffe es geht dir bald besser. Keiner kann etwas am Einsam sein ändern, aber du musst nicht alleine sein. Du findest hier immer jemanden, der für dich da ist.

26.12.2017 02:10 • x 5 #4


Vicky76
Oh weia.........Ich kann sehr gut mit dir fühlen. Meine Trennung, war nicht so schlimm, wie deine, aber auch ich, fühlte und fühle mich wertlos und zurück gewiesen,von einem Menschen, den ich sehr geliebt habe.
Auch ich habe wochenlang geweint und die Welt nicht mehr verstanden.

Ich glaube, deine Freundin ist sehr, sehr krank. Nahestehende Menschen, können das oft gar nicht erkennen. Sie fühlen sich verletzt und gedemütigt, bei den Reaktionen.
Ich glaube, du, kannst ihr gar nicht helfen und das weiß sie.
Sie würde dich mit in den Sumpf ziehen, wo sie eigentlich, nur alleine raus kommt.
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß solche Menschen, sich selten helfen lassen, du bist aber im Moment nicht in der Lage, die Dinge auf sich beruhen zu lassen. Das verstehe ich gut, ich könnte das auch nicht.
Ich würde mir, an deiner Stelle, professionelle Hilfe holen, die dich berät, wie du weiter vorgehen könntest. Vielleicht ein Verband, für Angehörige, psychisch Kranker. Oder, eventuell, kann dich die Telefonseelsorge weitervermitteln.

Ich wünsche dir viel Kraft und Mut, für die nächsten Tage. Vergiss dabei aber nie, daß nichts deine Schuld ist.

26.12.2017 02:29 • x 2 #5


FLUUKE86
Liebe ist kein Medikament, aber ich würde dir erstmal empfehlen zu einem Arzt und Therapeuten zu gehen damit du erstmal i wo Luft zum Atmen bekommst .

Und was das Mädel angeht , lass sie ihren Eisberg finden und und untergehen . Du bist sicher nicht ihr Hüter. Sondern ein eigenständiger Mensch .

Bei allem Schmerz niemand ist deine Verantwortung

26.12.2017 07:45 • x 4 #6


V
Vielen Dank für eure Antworten und aufmunternden Worte.
Sie nimmt keine Medikamente, hat auch keine Krankheitseinsicht. Damals hat sie auch keine genommen. Sie sagte, die Wahnvorstellungen lagen damals an Nahrungsergänzungsmitteln / homöopathischen Mitteln, die sie eingenommen hat. Sie kam darauf, weil ich verschiedene Leute gesagt haben, sie sei wahnhaft. Als sie diese Mittel absetzte ging es ihr sofort (noch am gleichen Tag) besser. So erzählte sie es damals).
Rückblickend ist das schon komisch, das stimmt.
Ich kenne ihre Freunde nur vom Sehen (einmal), habe aber keine Nachnamen. Eltern leben nicht mehr, Bruder wohnt weit weg, aber von dem habe ich zumindest den Namen, allerdings verstehen die beiden sich nicht so gut.
Damals habe ich drauf gedrängt, dass sie einen Arzt aufsucht, das hat sie alles abgewehrt, sie bräuchte keinen Arzt.

Ja, es ist so wie ihr sagt, ich fühle mich vollkommen zerstört, erniedrigt und ohne jeglichen Kräfte. Die Gedanken lassen mich nicht los, jede Sekunde denke ich an all das schöne, an alles was uns verbunden hat, was wir erlebt haben usw. Ich suche nach Antworten, nach Erklärungen, aber finde sie nicht. Wahrscheinlich ist die Erklärung sie ist krank, aber das will mein Herz nicht verstehen, ich möchte sie nicht loslassen und komme mir so doof vor. Sie tritt mich mit Füßen und ich halte verzweifelt an ihr fest.
Ich kann mich nicht mal ablenken, weil mir völlig der Boden unter den Füßen weggerissen wurde. Alles was ich fühle ist nur noch Schmerz und Trauer und das zerfrisst mich grad.

26.12.2017 12:26 • x 1 #7


B
Als allererstes: fühl du dich mal ganz ganz fest von mir gedrückt.

Es klingt für mich auch so, als wenn deine Freundin leider unter einer schweren psychischen Erkrankung leidet.
Und da kann ihr leider niemand helfen außer ein Facharzt. So schwer es ist.
Hast du irgendwie die Möglichkeit, Kontakt zu ihrer Familie herzustellen? Vielleicht können sie dabei unterstützen, dass sie die nötige Hilfe bekommt.
Gerade, wenn jemand schon einen selbstmordversuch hinter sich hat ist damit nicht zu spaßen.
Und Vorfällen - du kannst nichts dafür. Fühle dich nicht verantwortlich. Das sind chemische Reaktionen in ihrem Kopf, die nicht so ablaufen wie sie sollen.
Versuche Abstand zu nehmen im Sinne davon, dass du es nicht auf dich projizierst. Aber mache dir keine Vorwürfe. So schlimm es ist - das wichtigste ist, dass du nicht weiter mit reingezogen wirst und nicht selber daran zerbrichst. Damit ist niemandem geholfen.

26.12.2017 15:41 • x 1 #8


V
Hallo Broken,

Danke für deine Antwort und vor allem für das Drücken!
Sie hat nur noch einen Bruder, mehr Familie nicht. Der Bruder wohnt weiter weg; aber ich habe seinen Namen und könnte damit versuchen eine Mail zu schicken (2-3 Varianten mit Vor- und Nachnamen ausprobieren). Das würde mich sehr viel Kraft kosten, die ich spätestens seit letzter Woche nicht mehr habe, aber vielleicht ist das der letzte Liebesbeweis den ich ihr machen könnte. Sie würde mich zwar dafür hassen, aber vielleicht kann ihr ihr Bruder helfen, auch wenn sie ihn nicht mag.
Ich weiß, dass das jetzt egoistisch klingt, aber ich gehe bei dieser ganzen Sache zu Grunde. Mir geht es so schlecht wie noch nie im Leben und ich habe schon viel durchgemacht.
Habt ihr irgendwelche Tipps wie man wieder auf die Beine kommt? Mir fehlt jegliche Kraft, ich klebe in einem Gedankenkarussel fest, kann mich nicht ablenken.

26.12.2017 17:37 • #9


B
Gerne
Leider kenne ich das mit den psychischen Erkrankungen zu gut von meiner besten Freundin (und zum Teil auch von mir selber, wenn auch nicht so extrem) . Da geht es auch darum, den Menschen erstmal vor sich selber zu schützen.
Es ist die Krankheit, die da bei ihr gehandelt hat. Und diese Krankheit ist leider richtig sch... und scheint sie gerade voll im Griff zu haben.

Und für dich: das wichtigste ist, dass du auch an dich denkst. Hast du Freunde in der Nähe, mit denen du was unternehmen kannst? Bei denen du einfach auf der Couch sitzen kannst und die für dich da sind? Auch du solltest mit dem allen nicht alleine sein. Das macht dich auch nur fertig.
Mache Sachen, die DIR gut tun. Egal, was es ist. Spazierengehen, laut Musik hören, hier alles von der Seele schreiben.
Denke nicht darüber nach, was morgen oder kn 2 Stunden ist. Sorge dafür, dass du dir JETZT etwas Gutes tust. Was auch immer das sein mag.

26.12.2017 20:58 • x 3 #10


V
Hallo Broken,

Ja ich habe Freunde in der Nähe, die sich auch Sorgen um mich machen, mich anrufen und mir Nachrichten schreiben. Bislang konnte ich auf fast nichts reagieren, weil ich mich innerlich so zerbrochen fühle. Ich weiß, dass das grad ein Fehler ist, aber ich kann momentan nicht anders. Aber ich versuche deinen Ratschlag zu beherzigen, weil ich weiß, dass du recht hast. Diese Isolation, die ich grad betreibe, bewirkt dass es mir schlechter und schlechter geht. Ich würde so gern anders handeln grad, aber ich bin wie gelähmt. Ich fühle mich regelrecht traumatisiert.
Was sie angeht, du hast Recht, man muss sie eigentlich vor sich selber schützen, aber ich weiß nicht wie. Sie ignoriert mich komplett. Und dazu kommt, dass sie keinerlei Krankheitseinsicht hat. Die hatte sie damals auch nicht. Ich habe sie mehrfach gefragt, ob es wieder so ist, wie damals in ihrer Phase mit dem Selbstmordversuch und den Wahnvorstellungen. Das verneinte sie und machte mir sogar einmal einen Vorwurf, dass das ja die einfachste Erklärung wäre, wenn die Arme X wieder krank wäre. Ich habe mich sofort entschuldigt und gefragt, was es denn sonst ist und was eine andere Erklärung wäre. Dazu kam nur, dass sie es nicht weiß, dass sie leer ist.
Ich habe große Angst, dass sie wieder abstürzt. Wie würdet ihr euch jetzt verhalten?

26.12.2017 21:57 • #11


K
Wenn Du Dir ernsthaft Sorgen um Ihr Wohl machst, könntest Du Dich beim sozialpsychiatrischen Notdienst oder bei der Telefonseelsorge beraten lassen.

26.12.2017 22:50 • x 4 #12


V
Hallo KBR,

Diese Schritte habe ich schon durch. Leider ohne Erfolg. Der SPD sagte nur, dass sie für sich selber verantwortlich ist und sie nichts tun können, wenn sie selber nicht um Hilfe bittet (so in der Art).
Ich weiß auch nicht, ob ihre Krankheit zurück ist oder ob sie mich einfach nur verarscht uns ausgenutzt hat.
Es hat sich alles so echt angefühlt und so richtig (letzteres hat sie auch immer betont), aber sie hat mich trotzdem eiskalt fallen gelassen. Es ist ihr vollkommen egal wie es mir geht und sie tut mir unbeschreiblich weh mit ihrem Ignorieren - und das weiß sie.

26.12.2017 23:07 • x 1 #13


K
Mist, das ist natürlich schlecht. Ich hatte gehofft, dass das mehr bringt, weil die ja auch immer damit werben, auch für Angehörige da zu sein. Obwohl ich mal eine ähnliche Erfahrung in einem vollkommen anderen Zusammenhang machte.

26.12.2017 23:10 • #14


F
gut möglich, dass meine antwort daneben ist... trotzdem schreibe ich dir meine spontangedanken, die mir beim lesen deines problems kamen.

klar, du leidest gerade extrem. das tut mir leid... aber ich glaube, dass deine wahrnehmung etwas verzerrt ist zur zeit, da du ja nichts lieber möchtest, als dass sie dich nicht verlässt. ist sie wirklich so krank, wie sie hier dargestellt wird od. dient diese fokussierung auf ihre störungen nicht eher deiner (vergeblichen) hoffnung, es könnte sich doch noch alles zum guten wenden? mit deinem helfen wollen hast du sie wahrscheinlich noch mehr in die flucht geschlagen.

diese frau will nicht mehr, kann nicht mehr. sie will in ruhe gelassen werden von dir. über die gründe kannst du zum jetztigen zeitpunkt anscheinend auch nichts von ihr erfahren u. möglicherweise gar nie.

schau jetzt nur für dich. man kann so eine geschichte auch ohne diesen anderen verarbeiten. manchmal werden einem sogar die gründe klar. aber das braucht jetzt noch etwas zeit.
alles gute!

26.12.2017 23:21 • x 1 #15


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