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Seit 3 Jahren unglücklich verliebt

M
Liebes Forum,

Ich möchte meine Geschichte mit euch teilen und hoffe, dass ihr mich nicht verurteilen werdet. Vielleicht geht es hier jemandem ja ähnlich? Oder ihr wisst, was helfen könnte.

Meine Geschichte in Kurzfassung:
Ich lernte ihn von 3 Jahren kennen als ich gerade frisch getrennt war von meinem Mann (andere Geschichte, die inzwischen abgeschlossen ist, wir haben ein gemeinsames Kind und sind inzwischen sowas wie Freunde). Er ist deutlich älter als ich und war (und ist) seit langem verheiratet. Hat auch Kinder und die Ehe ist wohl in einem Zustand, in dem sehr viele Ehen nach der langen Zeit sind Wir hatten beruflich miteinander zu tun und er gab seit unserer ersten Begegnung alles, um mich näher kennenzulernen. Ich fand ihn sehr nett, aber durchschnittlich, nicht mein Typ eben, dazu verheiratet, und 16 Jahre älter. Dennoch freundeten wir uns an. Ich fühlte mich wohl bei ihm. Im Grunde war es anfangs nur ein harmloser Flirt bei der Arbeit. Er gab mir etwas von dem, was mir so fehlte und umgekehrt. Das Ganze intensiverte sich, wurde intimer, auch s.eller. Dennoch muss ich dazu sagen, dass wir nie S. hatten. Er hat in der Hinsicht die Notbremse gezogen als es 5 vor 12 war. Daneben kamen wir uns emotional sehr nahe. Soetwas habe ich noch nie mit einem Mann erlebt, nicht mal mit dem, mit dem ich verheiratet gewesen bin. Ich hasse Esoterik, aber ich kann es nicht anders formulieren: Wenn wir in einem Raum sind, ist eine Energie zwischen uns.

Es kam dann für ihn einiges beruflich und privat zusammen, sodass ihm unsere Sache wohl zu heiß wurde. Ich habe es akzeptiert und mich sehr zurückgezogen. Dazu muss ich sagen, dass ich nie erwartet hätte, dass er seine Frau für mich verlässt. Er ist mir einfach sehr wichtig geworden. Der Kontaktabbruch hat mir wahnsinnig weh getan. Viel mehr als die Trennung von meinem Mann. Ich fiel in ein tiefes Loch, alles war grau. Ich kam meinen Aufgaben noch nach, weinte aber, sobald ich allein oder auch nur unbeobachtet war. Einige Zeit lang ging es mir so schlecht, dass ich professionelle Hilfe gesucht habe. Irgendwelche Erkrankungen wurden bei mir nicht festgestellt, nur eine Anpassungsstörung.

Ich tat alles, was man Liebeskummergeplagten empfielt. Ich mied den Kontakt, löschte alle E-Mails, SMS, Nummern. Ablenkung bis zum geht nicht mehr. Habe auch versucht andere Männer zu daten, aber das ging nicht. Ich bin wie blockiert. Deswegen habe ich das gelassen, weil ich letztendlich Menschen nur unnötigerweise Hoffnungen gemacht habe.
Ich habe mein Leben umgekrempelt und habe angefangen, mehr auf mich zu achten. Wer mich jetzt erlebt, wundert sich, wie ich das alles unter einen Hut kriege. Ich sorge gut für mein Kind, bin beruflich erfolgreich und finanziell unabhängig, habe eine schöne Wohnung, viele Freunde, treibe sehr viel Sport, pflege mich gut, ich tanze viel und leidenschaftlich gern. Mein Kind geht in die Grundschule und hat dazu noch haufenweise außerschulische Aktivitäten und Freunde. Kurzum: Ich habe kaum eine freie Sekunde. Dazu habe ich an mir gearbeitet, um mich noch wohler zu fühlen in meinem Körper (inkl. Zahnkorrektur und vieles andere). An sich geht es mir gut, ich genieße mein Leben. Das Problem ist aber, dass mein Herz kaputt ist. Es ist so als wäre die Wunde nur ganz oberflächlich zugewachsten. Darunter blutet sie. Manchmal kann ich diese Gefühle verdrängen, aber oft ist es wie die Trauer um einen Nahestehenden, der gestorben ist. Er ist ständig in meinen Träumen.

Und wenn ich ihn sehe (passiert sehr, sehr selten, aber lässt sich beruflich nicht vermeiden), dann ist es wie früher. Die Anziehung, die Energie. alles noch da. Wie am Anfang.

Wie kann das nur sein? Kann das überhaupt einseitig sein? Alles nur von mir eingebildet?
Vom Kopf her habe ich längst mit der Sache abgeschlossen. Aber in letzter Zeit habe ich von mehreren Fällen gehört, wo Leute nach Jahren und ähnlichen Geschichten doch zusammenkamen.

Dazu muss ich sagen, dass ich Mitte 30 bin und sowas noch nie erlebt hatte. Weder von der Intensität noch von der Dauer her.

14.10.2017 20:41 • x 6 #1


K
Du willst jetzt Deine Lebenszeit damit verschwenden, darauf zu warten, dass Ihr nach Jahren vielleicht doch noch zusammen kommt? Zumal das eher unwahrscheinlich ist und meistens auch nicht von Dauer?

14.10.2017 20:56 • #2


A


Seit 3 Jahren unglücklich verliebt

x 3


M
Was heißt denn will? Ich beschreibe nur, wie es ist. Könnte ich wählen, hätte ich längst jemanden getroffen, in den ich nicht unglücklich verliebt wäre, sondern beiderseitig.
Und auch das verschwenden... Es gibt irgendwie nichts mehr, womit ich mein Leben noch mehr ausfüllen könnte. Es ist das Herz, das blutet, nicht die Lebensgestaltung, die zu viele Löcher hat.

14.10.2017 20:59 • x 2 #3


Sabine
Hallo und herzlich Willkommen bei uns

An deiner Beschreibung, was du alles gemacht hast für dich, fehlt etwas. Du hast alles richtig gemacht, nur dich selbst nicht aufgeräumt. Das betrifft, wahrscheinlich auch, deine Ehe.

Das Ding ist, man nimmt sich selbst mit. Über all hin und zu jeder Zeit. Du kannst noch so viel im Außen machen, an dir machen, wenn es in dir nicht nicht aufgeräumt ist.

Ich denke, dass du dazu neigst, dich sehr von außen aufzuwerten und dabei geht es um Anerkennung und wie du deinen Selbstwert difinierst.

Wärest du mit dir aufgeräumt, dann würde dir wahrscheinlich vie weniger reichen.

Kurz, du suchst etwas von ihm, was du dir selbst nicht geben magst oder kannst. Ich nehme an, dass dir dieses Gefühl dir in deiner Ehe auch fehlte. Kein Frisör, kein tolles Haus oder eine Villa, können dir dieses gefühl vermitteln. Es gibt leider unzählige Beispiele davon, dass Menschen, erfolgreich und schön, die alles haben, dennoch unglücklich sind. Man ist dann oft dazu geneigt, sich zu betäuben, im noch mehr von allem.

Ich dachte auch nie, dass ich hier so etwas mal schreibe

Es ist, als wenn du mir einen Spiegel meiner Vergangenheit vor die Nase hälst. Ich hatte alles, lies dennoch meine Augen läsern, machte Sport, habe drei Kinder aufgezogen und war ständig unglücklich mit Irgendwas in mir.

Jetzt, angekommen bei mir, brauche ich niemanden. Was ich lebe, lebe ich in Zufriedenheit mit mir. Es ist, weniger zu brauchen, geworden.

Ich dachte einmal, dass man Anerkennung braucht, Bestätigung von außen. Irrläufer. Und genau das suchte ich bei jedem Mann. Man erwartet, dass es das Loch in einem ausfüllt. Das Ding nur, man sieht sein eigenes Loch nicht. Man denkt, dazu fehlt DER Mann. Erkennen, dass man sich selbst zu wenig hinterfragt? Dazu braucht man genau derartige Situationen.

Verschwende deine kostbare Lebenszeit nicht an irgend eine Hoffnung. Nähre keine Hoffnung, denn somit näherst du deine Entäuschung. Ich glaube nicht, dass es das Ende nimmt, wie es du dir wünscht. Und selbst 10 Jahre darauf warten, was für einverschwendetes Leben.

Ich verstehe dich sehr wohl, auch wenn du vielleicht auf die Idee kommst, dass es an dir vorbei geht. Nur ist deine Beschreibung von dir so bildhaft, dass mir genau das fehlende Puzzle ins Auge stach. Das was dir wiklich fehlt, ist dein ICH.

Wer bist du? Damit meine ich nicht, deine Kleidergröße, deine Augenfarbe oder was du hast oder nicht hast. Eine einfache Frage, für die manche ein halbes Leben brauchen, um auf sie zu stoßen und doch erst nach Monaten eine leise Antwort finden.

Dir alles Liebe

Lilly

ps. Das passt gut dazu

Zitat von Malena3:
. Es gibt irgendwie nichts mehr, womit ich mein Leben noch mehr ausfüllen könnte. Es ist das Herz, das blutet, nicht die Lebensgestaltung, die zu viele Löcher hat.

14.10.2017 21:18 • x 4 #4


M
@Lilly

Danke für deinen Beitrag. Hm, du sagst leider nicht, wie du dich gefunden hast und was du genau gefunden hast. Wäre sehr interessant.

Ich spüre in mir nicht unbedingt den Wunsch mich per se zu definieren. Ich kann sehr unterschiedlich sein. Sicherlich sind die Sachen, die ich aufgezählt habe, sehr nach außen gewandt. Letzten Endes habe ich sie ja auch als Ablenkung und Betäubung verwendet. Um's zu vergessen. Hilft aber nicht. (Natürlich bringen sie auch Anerkennung, aber auf die habe ich es nicht abgesehen).

Was meine Ehe angeht. Ich stamme aus einer relativ harmonischen und wie man so schön sagt klassischen Familie. Meine Großeltern führten und meine Eltern führen liebevolle Ehen. Ich dachte von Klein auf, dass es bei mir auch so sein würde. Ich müsste nur den passenden Mann treffen. Dann traf ich meinen Ex und alles schien zu passen. Im Vergleich zur Geschichte jetzt war das auf keiner Seite eine große Verliebheit oder so. Es war eher aus Vernunft. Es ging uns gut zusammen, das Alter passte, wir wollten Familie. Er erzählte mir früh, dass er es mit seinen Eltern nicht leicht hatte und einige Dinge aus seiner Kindheit, die schon an Misshandlung grenzten. Das war für mich sicher kein Grund ihn abzuweisen. Im Gegenteil. Ich dachte, ich könnte ihm helfen. Großer Fehler. Er hatte (und hat) massive Probleme mit sich selber, die letzten Endes ein Zusammenleben mit Frau und Kind unmöglich gemacht haben. Wir haben lange um die Ehe gekämpft, aber es ging einfach nicht. Ich habe mich in diesen Jahren quasi völlig aufgegeben. War nur für Kind, Mann und Arbeit da. Er konnte mir keine Liebe und Zuneigung geben. Das ging nur am Anfang der Beziehung. Als ich mich von ihm trennte und einige Monate später den Mann traf, den ich nicht vergessen kann, war ich ausgehungert nach Anerkennung als Frau und nach Zärtlichkeit (sowohl in Worten als auch körperlich). Dies gab mir dieser Mann.

Was meine Ehe und die Beziehung zu meinem Ex angeht, ist in der Tat inzwischen alles sortiert. Er hat sich, nachdem ich ihn verlassen hatte, wieder gefangen, weil er die Verantwortung nun selber tragen musste. Wir haben die Scheidung ohne jedes Drama durchgezogen und sind unserem Kind gute Eltern und sowas wie Freunde. Die Vergangenheit lassen wird ruhen.

Und ja, es ist das Herz das blutet, weil ich diese Energie vermisse, die zwischen uns war - und ja auch jetzt ist, wenn wir uns mal sehen. Das kann sich ein Mensch nicht selber geben. Es gibt Zeiten, wo es mir auch alleine sehr gut geht, wo ich eine lange Radtour in die Natur mache und diese geniesse oder wenn ich tanze. In solchen Momenten bin ich glücklich, aber auch das ist nur Verdrängen und Ablenken.

14.10.2017 21:36 • x 2 #5


Sabine
Zitat von Malena3:
. Das kann sich ein Mensch nicht selber geben.


Sorry, du weißt noch nicht einmal, wer du wirlich bist, und dann dieser Satz

Sicher kein S6. Aber das Lebensgefühl an sich schon

Wie soll ich es dir schreiben. Ich nenne es für mich persönlich, den Ruf des Lebens. Das Loch kann kein Mensch ausfüllen. Hast du noch Großeeltern? Dann höre ihnen gut zu

Als ich in deinem Alter war, tat ich es ebenso als Geschwätz ab.

Das ist hier ein Trennungsforum, es könnte aber genau so gut ein Forum für schwer Erkrankte sein oder für menschen, denen ein naher Mensch durch Tod genommen wurde.

Man fragt sich, warum ist das Leben so zu mir. Was ist Leben, was ist das, was du bei deinen Eltern und Großeltern wahrgenommen hast, und wie kommt man dahin.

Der höchste Status hier im Forum ist : bei sich selbst , kannst du damit etwas anfangen? Man geht quasi zu sich selbst. Wer nicht wiklich etwas bei sich selbst ist, ist unglücklich, sobald es nichts mehr für ihn zu tun gibt, was ihn persönlich aufwertet.

Fakto geht es dann nur noch über eine innere Aufwertung. Und das ist genau der Punkt, an dem man dann ankommt, es erkennt und versteht oder aber betäubt, um das nicht mehr spüren zu müssen. Nur man nimmt es eben mit, sein Ich.

Man kann es nicht ertränken, man kann es mit nichts übertünchen oder bei Seite schieben.

Ich habe dazu Monate gebraucht. Und keinen kenne ich hier, der nicht auch mindestens 12 Wochen damit zu tun hatte, um das alles auch nur ansatzweise zu verstehen. Die Beiträge von @Balance sind mir da noch in bester Erinnerung. Sie rannte im wahrsten Sinne des Wortes zur Selbsterkenntnis.

Das Selbstbewusstsein oder sich selbst bewusst sein, kann man auch sehr unterschiedlich verstehen.

Es gibt ein schönes Buch. Es ist ein Bestseller. Die sieben Wege der Effektivität von Stephen R Cover

Nach dem ich mit mir durch war, bekam ich dieses Buch von meinem Sohn geschenkt. Und Hesse, der auf meinem Profil zitiert ist, hat auch vieles dazu geschrieben, in Büchern und Verse verpackt.

Man kann diesen weg nicht lehren. Man kann führen und begleiten. Sich erkennen, zu sich gehen, geht leider nur für jeden allein. Selbstreflektion.

Darum meine Frage? Wer bist du?

14.10.2017 22:12 • x 1 #6


M
Ich bin erstmal ein Mensch und als solches ein Herdentier. Ich habe Bedürfnisse, wie sie jeder andere Mensch auch hat. Dazu gehören auch die Bedürfnisse nach Kommunikation, nach Zuwendung, nach Menschen, die auf einer Wellenlänge sind etc. Ich bin die Mutter eines Kindes und für mich ist es natürlich prioritär, dass es meinem Kind gut geht. Ich bin eine heteros.uelle Frau, die von Männern begehrt werden und selber begehren möchte.

Und wer bist du?

P.S.
Und dann, liebe Lilly, verliebt sich ein selbstreflektierter Mensch nicht? Hat er keine Sehnsucht? Ist er sich selber in allen Belangen genug?

14.10.2017 22:27 • x 1 #7


Sabine


Ich brauche Musik, ich liebe himmelblau und brauche die Natur. Ich habe gerne den Blick für das Detail und schau auch gern dahinter. Ich denke gerne nach. Ich brauche nicht viel und brauche auch die Zeit, für mich allein zu sein. Bevor ich etwas tue, bedenke ich, oft viel. Ich mag Spontanität und Abwechslung. Ich mag andere Menschen und bewege mich gern. Ich bin neuem gegenüber unvoreingenommen. Ich möchte geliebt werden um meiner selbst willen. Ich erwarte nichts von anderen. Wen mich wer bedenkt, ist es ein Geschenk. Ich bin Ehefrau, 3 x Mutter, und werde diese nacht das 6 x Großmutter und noch Tochter.

Das Bildnis, andere Erwartungen erfüllen zu müssen, damit ich anderen gerecht werde, habe ich an den Nagel gehangen. Es gibt sicher Dinge, die gerechtfertigt sind und ich nicht in Frage stelle. Ich war ein Mensch, der sehr lange mehr als über seine körperlichen Grenzen gegangen ist, um Erwartungen zu erfüllen.

Und jetzt, das Mädchen ist da.

Ich kann von mir ein Buch füllen, das eigene Leben zu verstehen, sich selbst,

ich will das Leben verstehen . . . doch das Leben steht nicht still . . . verdammt und wunderschön

Nun, dein Loch ist noch nicht groß genug in dir. Der Ruf deines Herzens noch zu leise. Dein Weg wird wohl noch etwas weiter sein. Naja, ich bin auch erst mit 50+ darauf gekommen.

Zitat von Malena3:
verliebt sich ein selbstreflektierter Mensch nicht? Hat er keine Sehnsucht? Ist er sich selber in allen Belangen genug?


Doch, er verliebt sich.

Nein, er hat eher mehr Wünsche.

Nein, aber man kommuniziert es anders.

Ein langer Weg halt, für den es kein wirkliches Buch gibt. Das Buch ist das Leben. Jeder schreibt sein Leben selbst. Und wenn man es fertig geschrieben hat, geht man ohne Traurigkeit aus dem Leben.

14.10.2017 22:46 • x 2 #8


M
Ja, die 50 muss noch etwas warten. Ich bräuchte was für die Zwischenzeit.

14.10.2017 22:55 • x 1 #9


Sabine
Naja, Balance war erst Anfang 20, sie kam her in eines meiner Themen und dachte an Suizid. Es ist wirklich so, dass manchmal tiefste Herzensnot nötig ist, um erkennen zu können.

Du bist hier gut aufgehoben. Hier sind einige, diesich gefunden haben und geblieben sind. Leider nicht viele.

Wenn du auch so stark bist, wie ich es war, dann braucht das Leben viel Mühe, dich einzuholen. Ich verlor einen lieben Menschen zu früh, wer schwerst erkrankt und hatte ständig so viel Zweifel am Leben, dass ich zwischen der Entscheidung Ja zum Leben oder zum Gehen stand. Es erdet einen. Du hast davon sicher auch schon einmal gehört.

Es ist schwer zu vermitteln, wenn der andere noch nicht einmal ansatzweise verstehen kann, was man schreibt und warum. Das nun aber zu lesen, auch hier und da von anderen, zeigt auf, das es das gibt.

Aber was sagt uns Hesse da? Nichts ist dem Menschen mehr zu wider . . .

Oder was schreibt Hesse zum Glück:



Es ist sehr nahe dran

14.10.2017 23:15 • #10


M
Naja, für mich ist das, was Hesse da beschreibt, der Tod bzw. erst mit diesem erreicht.

14.10.2017 23:22 • x 1 #11


A
Warum redest du nicht mit ihm und schilderst ihm deine Situation? Das kann befreiend wirken.

Vielleicht geht es ihm ja ähnlich. Du sagtest er ist verheiratet, aber vllr ist er nicht glücklich, warum an etwas fest halten was einen unglücklich macht.

Auf jeden Fall hättest du so besser die Chance abzuschließen.

Ich kenne am eigenen Leib das einen sowas auffressen kann, es ist schrecklich, meine Kollegin, seit über zwei Jahren habe ich so tiefe Gefühle und fühle mich so wie du oft so extrem schlecht, dabei wollte ich nie so abhängig von jemandem sein, wie vorher hier schon geschrieben, man sollte sich doch selbst genügen, man ist ja schließlich wer, mit sich selbst in reinen sein. Aber wie schafft man das? Wie soll man aus sich selbst heraus glücklich sein?

Ich hoffe jeden Tag das mich die Erleuchtung erteilt, Weisheit wie man mit solchen Situationen bessert umgehen kann.

Wenn ich dann wieder am jammern bin, komme ich mir dann gleich wieder schlecht vor, weil andere wirklich schlimme Probleme haben.

Also was ich dir nur raten kann ist mit ihm zu reden, schimmer kann es ja eigentlich nicht werden, nur besser.

Hab ich in meinem Fall immerhin getan, ich habe mit ihr geredet, bringt wenigstens etwas Bewegung in die Sache, das ist besser als Stillstand.

15.10.2017 09:59 • x 3 #12


M
Hallo Artanis,

Das mit dem schlechten Gewissen kenne ich. Ich arbeite im medizinischen Bereich, bekomme so viel Leid mit. Ich weiß es absolut zu schätzen, welches Glück es ist, wenn die Gesundheit mitmacht und finde es selber schlimm, dann wegen sowas doch unglücklich zu sein.

Was ihn angeht. er war stellenweise sehr offen und hat sich dann wieder völlig verschlossen. Nach außen hin ist er der erfolgreiche, zupackende Machertyp, der alles in Griff hat. Er hat in seinem Leben auch wirklich vieles geleistet und will, das war er aufgebaut hat, nun nicht verlieren. Er sagte, dass er in seiner Ehe nicht glücklich ist. Nach so vielen Jahren ist sie einfach totgelaufen. Aber einer Öffnung würde seine Frau nie und niemals zustimmen und eine Scheidung wäre für ihn der Alptraum (v.a. finanziell). Daher flüchtet er sich in seine Arbeit. Was er in der ganzen Situation mit mir wollte, weiß ich nicht. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich da irgendwie einen Traum verkörpert habe/verkörpere, den er nicht umsetzen kann oder will. Weil ich jünger bin und freier und evtl. auch mutiger. Er sagte auch, dass er sich bei mir (wegen dem Altersunterschied) keine Chancen ausgerechnet hätte, sich aber oft fragte, wie ich denn reagieren würde, falls er doch den Schritt wagt.
Wieso er es bis 5 vor 12 hat kommen lassen, weiß ich auch nicht. Ich weiß nur, dass in der Zeit auch noch großer Druck auf ihm lastete. Er versetzte mich und tauchte für längere Zeit ab. Du kannst dir vorstellen, wie das für mich war. Später entschuldigte er sich mehrfach, sagte, er hätte eine schwere Zeit gehabt. Dann wieder Stille. Und nach Wochen eine kurze SMS von wegen, er will seine Ehe nicht gefährden. Das habe ich akzeptiert. Es vergingen Monate, bis wir uns wieder sahen. Er war wie ausgetauscht. Sehr gefasst, sortiert, kalt. Früher war er in meiner Gegenwart sichtbar nervös, aufgeregt. Jedenfalls sprachen wir kurz miteinander. Er meinte bei ihm sei alles gut, mit seiner Frau wie gehabt, aber er will keinen Stress mehr. Wollte dennoch wissen, ob ich noch solo wäre. Mich hat diese Wandlung so kalt erwischt, dass ich kaum was vernünftiges herausbringen konnte. Dafür habe ich ihm später sehr offen geschrieben, wie das alles für mich war, dass ich ihn nicht vergessen kann und auch dass ich keine Antwort erwarte, da mir nichts mehr zuwider ist, als mich aufzudrängen.

Ich habe keine Antwort erhalten. Dafür ist er, wenn wir uns denn über den Weg laufen, wieder so nervös wie früher. Letzten Freitag war es wieder soweit. Wir liefen uns über den Weg und sprachen kurz zwischen Tür und Angel über belangloses Zeug. Aber alles andere (vom Inhalt des Gesprächs abgesehen) war exakt wie am Anfang. Da ist einfach was zwischen uns und ich frage mich, ob es wirklich sein kann, dass ich mir das einbilde.

15.10.2017 10:39 • x 2 #13


A
Das hört sich wie ein klassischer Fall von unterdrückten Gefühlen an, seinerseits.
Aber immerhin weiß er wie du dich damit fühlst, dann brauchst du dir wenigstens nicht vorwerfen das du nicht alles versucht hast.
Das sage ich mir auch, ich habe ihr meine Liebe gestanden, gut, das Verhältnis ist etwas abgekühlt, aber immer noch herzlich, nur schreiben wir nicht mehr, wenn wir uns aber auf Arbeit sehen ist es wie früher.
Ich habe jedenfalls meine Pflicht getan, ich habe es ihr gesagt und bald werde ich hoffentlich in Ruhe noch mal mit ihr sprechen können um Missverständnisse aus dem Weg zu räumen, mir ist es nämlich wichtig das wir trotzdem befreundet sein können.

Kommt das für dich nicht in Frage? Mit ihm befreundet sein? Wie viel älter ist er denn?
Die Frau in die ich mich verliebt habe ist 21 Jahre älter.

Das er abgetaucht ist für Monate ist echt heftig, meine war auch mal für Monate weg, zwar nicht abgetaucht, aber versetzen lassen, ich war so fertig, brauche auch erst mal psychologische Hilfe.

Jetzt ist es auf jeden Fall besser, manchmal denke ich, ich brauche mehr Vertrauen in den Lauf der Dinge.

Ich arbeite auch im medizinischen Bereich. Bist du auch Krankenschwester?

15.10.2017 13:20 • x 1 #14


M
Hallo Artanis,

Ja, vieles von dem was du schreibst, ist auch mein Eindruck. Natürlich wäre ich mit ihm gern auch nur befreundet. Er hat mich geprägt. Er ist 16 Jahre älter und hat meiner Meinung nach einiges so gut hingekriegt, dass ich es auch möchte. Ich habe mir in vielen Dingen ein Beispiel an ihm genommen.

Die Medaille hat aber auch eine Rückseite. Um so weit zu kommen, braucht man eine ungeheure Selbstdisziplin, Rationalität und letzten Endes auch die Fähigkeit, sich von allem distanzieren zu können. Gerade in der Hinsicht ist es schon fast erstaunlich, wie lange das ganze Hin und Her gegangen ist. Er hat mir mehrfach Hoffnungen gemacht und sich dann doch wieder zurückgezogen. An bösen Willen glaube ich da nicht. Aus unseren vielen Gesprächen weiß ich auch, dass er sich sehr gut in andere einfühlen kann. Er sagte, dass mein Mut ihn berührt hätte (im Zusammenhang mit einer Situation). Umso weniger konnte ich verstehen, wie man so jemandem, dessen Mut einen berührt hat, der einem die Seele öffnet einfach stehen lässt. Solche Dinge passierten, wenn er Zeit/Musse hatte, sich alles in Ruhe zu überlegen.
Im persönlichen Kontakt und ohne Vorbereitung wirkt er wie ein 9. Klässler.

15.10.2017 13:50 • #15


A


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