3

Selbstachtung verloren-Kurve kriegen?

S
verstehe ich alles, war ja bei mir auch so!
Aber überlege auch, dass sich das kaum ändern würde....dieses sprunghafte Umschalten, kämst Du damit auf Dauer zurecht? Ich nicht, das will ich mir nicht geben, so schön die Nähe auch war!
ich hoffe, ich schaffe es, mich irgendwann nur noch an das Schöne zu erinnern. Und davon zu zehren. Muss jetzt aber mal schlafen gehen, um sechs ist die Nacht rum.
Gute Nacht und Kopf hoch! Lassen wir uns die Zeit, die wir brauchen!
Gedanklich knuddeln wir jetzt noch, ok?

26.07.2012 23:37 • #61


F
ja,das tun wir!

26.07.2012 23:39 • #62


A


Selbstachtung verloren-Kurve kriegen?

x 3


M
@stellina

Irgendwie hat es bei dir schon ein bisschen Klick gemacht, oder? Du liest dich viel ruhiger und weniger verzweifelt als noch vor ein paar Tagen. Klar, ausgestanden ist die Sache noch nicht, aber ich finde es schön, dass du schon in beide Richtungen denkst, nicht nur zurück, sondern auch schon im Hier und Jetzt.
Das machst du gut!

@felix

Bei dir kreisen noch viele Fragen im Kopf, auf die du wahrscheinlich keine Antworten bekommen wirst. Ich kenne das auch, weil ich mir eine zeitlang genau dieselben Fragen gestellt habe. Doch auch du hast einen guten Schritt nach vorne gemacht und ich freue mich, dass du so gut durchhältst.

27.07.2012 06:54 • #63


S
Morgen!

Und, alles Sorgen noch da ?

Danke MaraLou, das tut gut, diese Rückmeldung zu bekommen! Ja, ein bisschen Klick hat es schon gemacht. Ich kann auch die Wut auf ihn zulassen und sehe nicht mehr die Schuld nur bei mir. Ist zwar auch nur ein Schritt, und vielleicht irgendwann einzusehen, dass es halt einfach nicht gepasst hat und man gar nicht von Schuld sprechen kann.
Aber auf dem Weg dahin eben auch wichtig. Über Dein Lob freue ich mich sehr!

Aber wehe, wenn ich mich richtig einsam fühle...dann kreisen die Gedanken wieder wie bei Felix und es ist so schwer, den A hochzukriegen...

27.07.2012 08:11 • #64


M
Guten Morgen, stellina

Hast du gut schlafen können?

Die Entwicklung, die man durchmacht, merkt man erst hinterher. Währenddessen fühlt sich alles so wirr, sprunghaft und klein an, doch wenn etwas mehr Zeit vergeht, merkt man, wie viel sich eigentlich getan hat, ohne dass es sich so anfühlte.

Meine Trennung ist jetzt fast zehn Wochen her (nach fünf Jahren Beziehung) und wenn ich so darüber nachdenke, kommt mir diese Zeit nüchtern betrachtet gar nicht lang vor. Und trotzdem hat sich so viel verändert und so viel ist mit und in mir passiert.

Ich kann gar nicht genau sagen, wie ich es geschafft habe, dadurch zu kommen (ich habe einfach immer weitergemacht), doch immer wenn ich hier lese, wie es anderen kurz nach der Trennung geht, ziehe ich Vergleiche. Manchmal kommt es mir so vor, als würden nicht bloß vier Wochen zwischen der abgrundtiefen Verzweiflung und der jetzigen relativen Gefasstheit liegen, sondern schon Monate.

Die einsamen Momente kenne ich auch gut. Sie taten mir anfangs unglaublich weh. Ich war sehr verzweifelt und wusste oft nicht, woher ich die Kraft nehmen sollte, weiterzumachen.
Auch jetzt gibt es solche Momente noch, doch ich empfinde sie anders. Ich habe schon länger nicht mehr geweint, war schon länger nicht mehr richtig verzweifelt, denn mittlerweile gleichen sich der Blick auf die Vergangenheit und der Blick nach vorne besser aus.

Es macht mich auch jetzt manchmal noch traurig, wie alles gekommen ist. Manches verstehe ich immer noch nicht und ich vermisse noch einiges. Doch gleichzeitig weiß ich, dass all das kein Grund ist, einfach liegen zu bleiben.
Ich bleibe für den Moment stehen, doch morgen muss es weitergehen, d.h. ich möchte, dass es weitergeht, egal wie anstrengend es wird - da muss und möchte ich einfach durch.
Und irgendwann werde ich wahrscheinlich sagen: Es hat sich wieder so viel verändert und ich weiß gar nicht, wie ich überhaupt durch den Sommer gekommen bin. Doch ich habe es irgendwie geschafft und jetzt fühlt es sich noch ein bisschen leichter an als vor ein paar Wochen.

Das Durchhalten in der ersten Zeit ist am kraftraubendsten. Danach wird das Durchhalten zum Weitermachen. Und irgendwann gewöhnt man sich ein wenig an den neuen Alltag allein, bis es sogar ganz gut so ist. Solche guten Momente habe ich schon, aber rundum fröhlich bin ich noch nicht. Das braucht noch ein wenig mehr Zeit, weil ich noch dabei bin, mich zusammenzusetzen, anstatt mich noch als Teil eines Paares zu sehen.
Das ist ein wenig albern, aber ein gutes Beispiel: Wenn ich irgendwo in einer Zeitschrift oder im Netz ein Horoskop sehe und drüberlese, lese ich seines noch mit und wenn da etwas von Partnerschaft steht, beziehe ich es automatisch noch auf uns. Ich beachte zwar auch den Single-Teil, doch das andere ist irgendwie noch in mir verankert.
Solche alten Gewohnheiten sind eben noch da.

27.07.2012 08:59 • #65


S
Hallo MaraLou,

wow, vielen Dank für Deine ausführlichen Schilderungen. Das klingt alles aufbauend und ich lese daraus schon eine gewisse Distanz zur Vergangenheit - super!
Die herzustellen fällt mir noch schwer. Bei mir sind es ja erst 3einhalb Wochen und ich kann nicht glauben, dass er das alles so schnell abhaken, kann, alles weggeschmissen hat, dass es kein Wir, keine gemeinsame Zukunft mehr gibt.
Gleichzeitig verändert sich glaub ich aber von mir fast unbemerkt schon was in mir, indem ich eben auch nach vorne schaue.
Mich drauf einstelle, den gemeinsam geplanten Urlaub nun alleine mit meiner Tochter antreten, denn sie möchte das unbedingt. Mir graut es etwas davor, weil ich da stark sein muss.
Das Daseinmüssen für mein Kind hat Vor- und Nachteile. Ich muss mich dann zusammenreißen und bin abgelenkt. Obwohl sie mit knapp 15 schon sehr ihre eigenen Wege geht und sich im Moment sehr zurückzieht. Sie muss halt auch erst verarbeiten, was sie mitgekriegt hat. Das gab ihr schon einen Knacks und ich weiß, dass ich ihr einen dritten Neustart mit meinem Exfreund niemals zumuten könnte, das macht es leichter, keinen Kontakt zu suchen.

Ja, und ich überlege, im Herbst eine weitere Fremdsprache zu lernen (italienisch mach ich schon lange), und einen weiteren Pilateskurs zu belegen.

Auch einige Wochenendseminare zum Thema Persönlichkeitsentwicklung, denn diese Arbeit an mir selbst ist mir sehr wichtig.

Und ich hab bei uns im Wlochenblatt eine Anzeige aufgegben, dass ich Gleichgesinnte zum Aufbau eines Single-Netzwerkes suche.

ich weiß ja, dass ich auch das mit mir alleine sein zulassen und lernen muss.

Aber die Vorstellung, viel allein zu sein, macht mir momentan Angst.

Das mit dem zusammensetzen hast Du gut geschrieben!

Ich schau unbewusst immer noch nach Klamotten für ihn, mir fällt jedes Auto aus Bamberg, wo er her ist, auf, und ich denke immer: heute wollten wir eigentlich das uns jenes zusammen machen...an meinem Geburstag am Sonntag wird es nochmal besonders schlimm Davor graut es mir echt!
An seinem Geburstag holte er ja seine Sachen ab, setzte seinen Panzer auf und es eskalierte so....

ich kann es immer noch nicht glauben, aber es rückt weiter weg.
Und genau das macht mich schon wieder traurig!

Dass es doch nur eine Episode war und eben nicht DIE einzigartige Liebe.

Geschlafen hab ich ganz gut....kannn hier nur im Büro grad nicht so schreiben....

vielen lieben Dank aber für Deine Gedanken!
Dieser Austausch ist so wohltuend!

27.07.2012 10:30 • #66


M
Hallo du Fleißige,

wenn du im Büro nicht schreiben kannst, schreib einfach später. Ich schau hier immer mal wieder rein, wenn auch etwas weniger als noch vor kurzem, denn manchmal brauche ich schon eine kleine Auszeit von dem ganzen Trennungsleid, weil ich mich sonst zu sehr damit beschäftige.

Im Moment habe ich Urlaub und genau wie bei dir war eigentlich eine gemeinsame Reise geplant. Der erste Urlaub seit Ewigkeiten und ich habe mich soo sehr darauf gefreut, das glaubst du gar nicht. Tja, und dann war plötzlich alles weg und ich wollte erstmal überhaupt nirgendwohin.
Doch dann kam plötzlich mein Mut zurück und ich habe mich drangesetzt noch irgendwas Passendes zu finden. Das wiederum war auf die Schnelle so schwierig (finanziell habe ich kein allzu großes Polster), dass ich in meinem Frust doch tatsächlich gedacht habe Du Blödmann! Hättest du nicht früher mit mir Schluss machen können?! Dann hätte ich wenigstens rechtzeitig was Schönes buchen können!

Letztendlich habe ich doch noch einen Kurztrip gefunden und war somit vor kurzem im Urlaub. Und weißt du was? Ich habe genau dasselbe gedacht wie du. Auf der einen Seite habe ich mich total gefreut, endlich mal rauszukommen, doch auf der anderen Seite hatte ich ziemliche Angst davor, weil ich befürchtete, dass mich dort alle Sehnsüchte wieder überrollen, weil ich das doch mit ihm gemeinsam erleben wollte!

Was soll ich sagen, die Sehnsüchte kamen und ich war auch in manchen Momenten traurig. Verliebte Pärchen am Strand, Sonnenuntergänge, schöne Momente, die ich so gerne mit ihm geteilt hätte...
ABER - und das muss ich hier einfach betonen - es war absolut richtig zu fahren, denn trotz dieser Momente habe ich soviel Neues und Schönes erlebt, dass ich mich unerwartet frei und zufrieden gefühlt habe.
Es ist nichts Außergewöhnliches passiert, aber allein die andere Umgebung und die neuen Eindrücke haben mich so beschäftigt und für sich eingenommen, dass ich wesentlich weniger an ihn gedacht habe als hier und vieles auch einfach nur genießen konnte - ganz ohne düstere Gedanken. Ich konnte also zwischendurch durchaus abschalten und einfach mal vergessen, was mir die ganze Zeit auf dem Herzen liegt.

Freu dich auf die Reise! Nimm deine Ängste wahr und stell dich darauf ein, dass du an so manchem Abend vielleicht ein bisschen traurig und melancholisch wirst. Doch vergiss nicht, dass du eine zauberhafte Begleitung an deiner Seite hast und die Möglichkeit, all das Neue/Andere zu genießen, nicht so schnell wiederkommt. Also nutze die Möglichkeiten und nimm mit, was du sehen und erleben kannst.

Abgesehen davon glaube ich, dass deine Tochter bestimmt verstehen kann, wenn du ab und zu mal etwas nachdenklich oder traurig wirkst. Du musst gar nicht immer stark sein und darfst ruhig auch ein wenig deiner Gefühlswelt rauslassen. Solange du nicht in Weinkrämpfen zergehst oder die ganze Stimmung fortwährend runterziehst, dürfte das kein Problem sein. Du bist auch nur ein Mensch und gerade Töchter haben da manchmal ein feines Gespür, wodurch sie mit der Mama noch enger zusammenrücken - auf positive Weise.

Zumal es in dem Alter auch schön sein kann, wenn sie das Gefühl hat, dass du sie als Halb-Erwachsene wahr- und ernstnimmst und nicht nur als Kind, von dem du alles fernzuhalten versuchst. Erfahrungsgemäß wollen die Mädchen garantiert nicht alles aus dem Liebesleben der Mama wissen, doch es kann verbinden, wenn man sich ein wenig auf Fast-Augenhöhe austauscht (ohne die schlimmen Details natürlich). Sie ist ja kein Baby mehr.

Und auch die Traurigkeit kann ich nachvollziehen. Ich habe auch noch Momente, in denen ich einfach fassungslos bin, dass er das wirklich und tatsächlich einfach so weggeworfen hat bzw. dass er überhaupt dazu fähig ist und das lässt mich nicht nur an ihm sondern auch an der ganzen Beziehung, also an all dem, was uns verbunden hat, zweifeln. All die Jahre einfach futsch, als wäre da nie was gewesen.
Aber ich glaube, da spricht noch die Enttäuschung aus uns. Irgendwann werden wir es besser verstehen oder zumindest anders einordnen können, sodass wir erkennen, dass es doch etwas Besonderes war, was nur leider nicht fortgeführt werden konnte. Manchmal ist das so. Es war etwas Besonderes und die Liebe war auf ihre ganz eigene Art einzigartig, doch leider kann man diese Einzigartigkeit aus verschiedenen Gründen nicht für immer festhalten. Aber wenigstens war sie überhaupt da und das erlebt (leider) auch nicht jeder.

Ansonsten finde ich deine Aktivität im Moment einfach großartig! Ich freue mich wirklich sehr, dass du dich nicht einfach nur hängenlässt, sondern nebenbei auch bemüht bist, dein Leben neu zu ordnen.
Diese Einstellung ist sehr wertvoll!

27.07.2012 11:31 • #67




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag