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Seltsame Zeichen nach der Trennung

Colawasser
Hallo zusammen, meine Freundin hat sich vor zwei Wochen von mir getrennt. Es kam für mich plötzlich obwohl ich wusste, dass mit ihr etwas nicht stimmt und sie mit mir reden wollte. Unsere Beziehung lief eigentlich ohne große Konflikte ab und sie hat unsere Beziehung als die glücklichste bezeichnet, die sie je hatte, weshalb ich das noch weniger verstehen kann. Sie kam vor zwei Wochen zu mir, nachdem sie eine Klausur geschrieben hatte und sagte, dass sie Schluss machen will weil sie mich nicht mehr liebt. Sie hat mir gesagt, dass sie den Entschluss schon seit mehreren Wochen mit sich herumgetragen hat, es mir nicht sagen wollte, weil meine Großmutter zwei Wochen davor gestorben ist (soweit verständlich). Ich weiß nicht genau wann es war als sie den Entschluss gefasst hat, aber es muss eine oder zwei Wochen davor schon passiert sein. Ich habe sie zwei Tage nach dem Tod meiner Großmutter noch gesehen, sie kam zu mir und wir haben gemeinsam etwas gegessen. Eigentlich hätte ich mir gewünscht, dass sie an dem Abend für mich da wäre, aber sie hat gesagt, dass es ihr gerade nicht gut gehen würde weil sie etwas bedrückt und ich ihr in der aktuellen Situation keine große Hilfe sein würde. Im nachhinein hat sie mir gesagt, dass sie mir an dem Abend eigentlich ihren Entschluss mitteilen wollte. Es gab dann weitere Anzeichen, dass etwas nicht stimmte mit ihr, aber ich habe das damit erklärt, dass sie gerade im Prüfungsstress ist und lernen muss.

Soweit die gekürzte Fassung unserer Trennung. An dem Abend unserer Trennung hat sie mir einige Punkte genannt, warum sie Schluss machen will, ich habe die wenigsten aber nachvollziehen können. Irgendwann im Laufe des Gesprächs hat sie dann noch gesagt, dass es schön wäre, wenn wir uns ab und zu nochmal treffen könnten um zu wissen wie es dem anderen geht und was er so alles macht. Gleichzeitig hat sie gesagt, dass ich weiterhin ein wichtiger Mensch für sie bin und unsere Beziehung die schönste, beste und längste war die sie je hatte. Sie hat während dem Gespräch auch mehrmals versucht mich zu trösten, wollte mich am Schuss sogar nochmal umarmen.

Ich habe ihr die Woche darauf dann einen Brief geschrieben, in dem ich sie gebeten habe das alles nochmal zu überdenken und mich nochmal zu treffen. Auch weil mir noch hunderte Fragen durch den Kopf geisterten. In ihrer Antwort hat sie dann geschrieben, dass es ein endgültiger Entschluss ist aber gleichzeitig nochmal betont, dass ich ein wichtiger Mensch für sie bin und ich mich gedrückt fühlen soll. Wir haben und jetzt am Montag getroffen und nochmal in aller Ruhe geredet. Dabei hat sie nochmal betont, dass ich ihr wichtig bin, sie mich aber nicht so liebt, wie sie es gerne hätte. Sie sei ein selbstständiger Mensch, der viel freiraum braucht und deshalb auch starke Gefühle in einer Beziehung braucht. Sie will keine Beziehung führen um eine Beziehung zu haben, sondern um glücklich zu sein. Ich habe sie dann auch gefragt, ob sie Liebe und Verliebtheit verwechselt und deshalb die Unsicherheit da ist, aber das hat sie verneint. Sie sei sich bewusst wie sich das anfühlen würde.

Ganz am Ende des Gesprächs hat sie dann auch noch erzählt, dass sie noch ein Weihnachtsgeschenk für mich hat und es mir vielleicht vorbeibringen wird. Am Schluss haben wir uns lange umarmt, sie hat mir einen Kuss auf die Wange gegeben und wir haben uns soweit nicht mehr wiedergesehen. Ich weiß, dass sie sich schwergetan hat mit der Entscheidung und es ihr gerade auch nicht gut geht. Sie macht viel Sport um die Situation zu verdrängen.

Jetzt sind aber einige Fragen in der ganzen Geschichte noch offen für mich und ich wollte einmal Eure Meinung aus der Distanz hören. Ihr habt da vielleicht Mehr Erfahrung, es ist bisher die erste Trennung in meinem Leben.

- Kann es wirklich sein, dass man innerhalb von ein, zwei Wochen so eine rasante Entwicklung der Gefühle durchmacht?
- Was ist Eure Einschätzung zu ihrem Verhalten. Ist das Logisch, kann man das irgendwie verstehen?
- Warum trennt sie sich von mir, aber sagt mir trotzdem diese lieben Sachen und will mir ein Geschenk machen?

Heute morgen war ich schon an dem Punkt einen gewissen Hass auf sie zu entwickeln, aber ich weiß nicht wie lange das anhält und ob das überhaupt gut ist. Ich weiß, dass ich irgendwann abschließen muss mit der Beziehung, und das die Chancen nicht gut stehen, dass wir nochmal zusammen kommen. Aber ich würde die Situation gerne verstehen ohne, dass ich sie dieses Jahr noch einmal treffen muss.

Kleines Update: Eben hat sie mir geschrieben ich solle doch in den Briefkasten schauen. Wahrscheinlich ist da mein Weihnachtsgeschenk drin.

20.12.2017 17:20 • #1


Kuraina
Hallo Colawasser,

hui, da hast ja erstmal viel zu verdauen :/

Zitat von Colawasser:
- Kann es wirklich sein, dass man innerhalb von ein, zwei Wochen so eine rasante Entwicklung der Gefühle durchmacht?

Meiner persönlichen Einschätzung nach - nein, jedenfalls nicht, wenn nicht etwas wirklich gravierendes passiert. Das ist vermutlich ein schleichender Prozess gewesen, den sie aber selbst gar nicht einzuordnen wusste, eher das dumpfe Gefühl etwas stimmt nicht. Hätte aber auch die Prüfungszeit sein können.
Es kann auch sein, dass ihr das schon länger durch den Kopf geht und ein bestimmtes Ereignis, ein Gespräch oder sonstiges etwas in ihr ausgelöst haben.

Zitat von Colawasser:
- Was ist Eure Einschätzung zu ihrem Verhalten. Ist das Logisch, kann man das irgendwie verstehen?

Kurz und knapp - ja.

Zitat von Colawasser:
- Warum trennt sie sich von mir, aber sagt mir trotzdem diese lieben Sachen und will mir ein Geschenk machen?

Tja... weil du ihr eben noch wichtig bist. So wie du es beschreibst, hat sie es sich mit der Entscheidung nicht leicht gemacht.
Ich habe meinem Ex 6 Monate nach der 'offiziellen' Trennung (fast ein Jahr, nachdem wir im Grunde getrennte Wege gegangen sind), noch zu einem Anlass etwas geschenkt, weil er mir wichtig war.


Die Frage ist eher, was geht in dir vor? Du schreibst von ihr und ihrer Situation, aber was ist mit dir? Wie geht es dir, wie willst du weitermachen?

20.12.2017 17:31 • x 2 #2


A


Seltsame Zeichen nach der Trennung

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Colawasser
Wie es mir geht ist ein gute Frage. Ich habe in den ersten Tagen kaum gegessen, schlecht geschlafen, bin nicht in die Uni gegangen und hatte keine Lust zu gar nichts. Als sie Schluss gemacht hat habe ich ihr sogar an den Kopf geworfen, dass es nur noch eine Situation gab die für mich schlimmer war, nämlich als mein Vater gestorben ist. Sie hat mir gesagt, dass sie das total schockiert und mitgenommen hat, aber für meine damalige Gefühlslage war es - so hart es klingen mag - der treffendste Vergleich.

In der ersten Zeit habe ich gehofft, dass wir es nochmal versuchen können, aber seit dem Gespräch am Montag habe ich mich mit der Situation abgefunden und glaube nicht mehr, dass es was werden kann. Langsam fange ich auch an zu realisieren, dass ich wieder Single bin und gehe auch wieder vor die Türe. Das Leben muss ja schließlich weitergehen.

Ich will mich in der nächsten Zeit definitiv nicht mehr bei ihr melden, weil ich auch Abstand von ihr brauche und die Situation verarbeiten muss.

20.12.2017 17:41 • x 2 #3


W
Sie mag dich aber sie liebt dich nicht. Das kannst du nur akzeptieren. Es muss dafür keine Grund oder Auslöser geben, daher würde ich ihre Gefühle auch nicht in Frage stellen.

Ich mag auch meinen Ex noch gern. Er ist eigentlich ein guter Typ. Abr nix für mich, das ist keine Liebe. Es ist für alle besser das einfach zu akzeptieren. LG

20.12.2017 17:42 • #4


T
Zitat von Colawasser:
Dabei hat sie nochmal betont, dass ich ihr wichtig bin, sie mich aber nicht so liebt, wie sie es gerne hätte. Sie sei ein selbstständiger Mensch, der viel freiraumbraucht und deshalb auch starke Gefühle in einer Beziehung braucht. Sie will keine Beziehung führen um eine Beziehung zu haben, sondern um glücklich zu sein. Ich habe sie dann auch gefragt, ob sie Liebe und Verliebtheit verwechselt und deshalb die Unsicherheit da ist, aber das hat sie verneint. Sie sei sich bewusst wie sich das anfühlen würde.


Ich finde, das ist einer der besten Gründe, die ich hier seit langem lese. Ich kann das nachvollziehen, auch wenn du es vielleicht (jetzt noch) nicht kannst. Ich finde das sogar sehr aufrichtig, wenn es der Wahrheit entspricht.

Was deine fragen angeht:

1. Ich stimme Kuraina zu. Sowas ist ein schleichender Prozess und Menschen hinterfragen sich ja auch, soweit sie reflektieren können. Ist es das, was mich glücklich macht? Ist es das, was ich brauche? Bin ich lieber alleine ohne Verpflichtungen? Was empfinde ich? Was sagt mir mein Bauchgefühl?
Ich finde es wichtig, sich diese Fragen ab und zu zu stellen und manchmal kommt da eben etwas raus, was nicht so angenehm für den Partner ist.

2. Was daran logisch ist und was nicht, kann man als Außenstehender kaum beurteilen. Sie nannte aber ihre Begründung, und da ist dann eine Kausalität zu sehen. Von daher ist die Logik gegeben. Eines sei dir dazu noch gesagt: Wenn Gefühle logisch wären, dann gäbe es hier um einiges weniger Mitglieder im Forum. Es geht hier also eher um ihre Taten, die zu ihren Gedanken passen.

3. Auch da stimme ich Kuraina zu. Frauen können viel besser differenzieren, ob ein Mensch ihnen emotional und oder rein platonisch wichtig ist. Wir Männer neigen dazu das Wichtig zuviel Wert oder einen falschen Wert beizumessen.

20.12.2017 18:09 • #5


Colawasser
Ich kann es absolut nachvollziehen, dass man in einer Beziehung nicht nur Nähe sondern auch Abstand voneinander braucht. In den ersten Monaten sind wir sehr oft zusammen gewesen, vielleicht auch öfters als es gut war. Aber seit einiger Zeit haben wir uns dann nicht mehr 5 Mal die Woche gesehen, sondern nur noch drei, vier Mal. Als sie zum Beispiel einen Tanzkurs (nein, da läuft nichts mit dem Tanzpartner) angefangen hat habe ich ihr den Freiraum gegeben und auch nicht bestanden, dass wir uns an den Abenden sehen.
In den 1,5 Wochen bevor sie mit mir schlussgemacht hat, habe ich sie auch nicht gesehen. Weil sie auf Klausuren lernen musste und abends ein Seminar hatte. Ich habe ihr ganz bewusst den Freiraum gegeben.

Aber was die Nähe angeht hat sie zum Beispiel auch gesagt, dass ihr die Nähe zu mir gefehlt hat um mich voll und ganz zu verstehen. Ich habe sie aber als Teil meines Lebens begriffen und ihr auch alles gesagt, was gerade bei mir los ist. im Studium, in der Familie, im Freundeskreis. Sie war immer der erste Ansprechpartner.

Und das was Kurina und Du beide sagen:
(1) Dass es ein schleichender Prozess ist kann ich auch nachvollziehen. Niemand legt einen Schalter um und sagt: Jetzt liebe ich meinen Partner nicht mehr und verlasse ihn. Und genau deshalb kann ich es nicht verstehen. Wenn ihr unsere Beziehung so am Herzen lag, warum hat sie nicht schon mit mir gesprochen, als sie die ersten Zweifel hatte? Das müsste zu einem Zeitpunkt gewesen sein, als in meiner Familie noch alles in Ordnung war. Sie hat um unsere Beziehung nur mit sich gekämpft und hat sich zum Beispiel auch keine Auszeit erbeten.
(3) Ich hatte immer das Gefühl, dass ich ein Ruhepol für sie bin. Sie hat auch mehrmals gesagt, dass das für sie wichtig war und es ihr in schwierigen Zeiten geholfen hat. Platonisch ist das nicht. Sie fand es total entspannend, dass ich keine Eifersucht hatte, als sie sich mit ihrem Ex getroffen hatte oder mit ihrem anderen Ex in einer WG lebt (nein, da läuft auch nichts). Sie fand es schön und entspannend, dass ich nie gemeckert habe, wenn sie bis nachts im Labor war und Versuche machen musste.

20.12.2017 18:52 • #6


S
Klingt so als wollte sie mit jemanden echt wenig Zeit, dafür aber sehr intensiv verbringen.
Und ansonsten selbstständig ihr eigenes Leben führen.

Dafür scheinst du nicht der Typ zu sein.

Was soll sie denn dazu sagen?
Sie hat sich das angeschaut und gesehen dass das nicht geht mit euch.

Das fatale ist, mit einem anderen, der auch sehr selbstständig ist, könnte sich das bei ihr ganz anders darstellen.

Mädels halt.
Die und ihre Gefühle, das ist schon so ne Sache

Mit der fehlenden Nähe hat sie wohl fehlende intensive Anziehung gemeint.
Und nicht, dass du ihr alles von dir erzählst. Davon würde ich zumindest eh abraten.

Wahrscheinlich bist du einfach langweilig geworden.

20.12.2017 19:02 • #7


T
Nunja, was soll da noch geredet werden? Ich lese hier so oft was von Kämpfen. Ich sehe das etwas anders. Wenn ich etwas wirklich will und Gefühle vorhanden sind, muss ich nicht kämpfen. Sobald ich kämpfen muss verliert für mich eine Partnerschaft das, was ich für mich essentiell in einer Partnerschaft brauche (das weiß ich HEUTE!): die Leichtigkeit.
Du kannst keine Gefühle herbeireden, du kannst dich nicht auf den Kopf stellen und schon sind ihre Gefühle wieder wie am Anfang. Solche Dinge passieren eben - je früher du das im Leben lernst, desto besser. Gefühle sind eher nicht logisch. Menschen, Therapeuten und Ratgeber versuchen sie in logische Formen zu drücken, damit wir sie besser verstehen können. Der Mensch neigt dazu alles verstehen zu wollen. Ich gehe nicht mit diesen Ansichten. Ich habe für mich entdeckt, was relevant ist und was nicht - ohne es zu zerdenken. Manchmal ist es eben einfach so, dass man gewisse Gefühle hat und sie einfach da sind - oder eben auch nicht.

Du kannst dir natürlich nun 10000 Fragen stellen und wirst keine Antworten darauf finden. Wenn doch (durch sie) werden daraus weitere Fragen entstehen. Sowas ist wie ein Hydra.

Was du zu drittens aufführst.... das kann man auch anders sehen. Sie hat sich nicht wirklich zugehörig gefühlt bzw. du dich nicht. Meine Vermutung: Ihr wart einfach zusammen, weil ihr zusammen wart. Wenn du als Mann nur Ruhepol bist, wirst du dir da nicht selbst mal langweilig? Da soll kein Angriff sein. Aber vielleicht hat sie sich als Frau mehr Begehren von deiner Seite aus gewünscht, oder, oder, oder... Das kann dir niemand sagen. Sie hat dir einen Grund genannt, den ich gar nicht so abwegig finde.

Ich kann dir nur den guten Rat geben, dass du darauf nicht rumdenken solltest. Es wird dir keinen Frieden geben.

Lenk dich ab, rede mit Freunden, unternimm etwas, besuche deine Familie und meide den Kontakt zu ihr. Was anderes wird dir nicht übrig bleiben.

20.12.2017 19:07 • x 2 #8


Colawasser
Ablenken tue ich mich definitiv. Ich treffe mich mit Freunden und versuche auch wieder Sport zu machen, das konnte ich bisher nicht weil mir die Kraft dazu gefehlt hat. Es macht die Sache halt nicht einfacher, dass sie mir noch ein Weihnachtsgeschenk gemacht hat.
Was ich definitiv weiß ist, dass ich nicht mit ihr befreundet sein kann. Noch liebe ich sie. Wenn ich mich mit ihr irgendwann auf einer freundschaftlichen Basis wieder treffe kommt das alles wieder hoch. Eine Freundschaft kann nicht funktionieren, wenn ich noch Gefühle für sie habe. Und ich weiß nicht wie ich reagieren werde, wenn ich sehe, dass sie mit einem anderen Mann zusammen und glücklich ist.

20.12.2017 19:33 • #9


T
Schon dran gedacht, dass sich eine andere glücklicher machen kann? Scheint für dich derzeit weit weg. So dachte ich im Mai und Juni auch noch. Ich wurde nun eines Besseren belehrt.

20.12.2017 19:40 • #10


L
Du klingst sehr gefasst, wenn man in Betracht nimmt, dass du frisch getrennt bist. Gutes Zeichen. Wiederum: Wie lange wart ihr überhaupt zusammen?

20.12.2017 19:41 • #11


Colawasser
Zitat von Leonie85:
Du klingst sehr gefasst, wenn man in Betracht nimmt, dass du frisch getrennt bist. Gutes Zeichen. Wiederum: Wie lange wart ihr überhaupt zusammen?


6 Monate. Das ist keine lange Zeit, aber auf beiden Seiten die längste Beziehung.
Gefasst ist der falsche Ausdruck, aber wenn ich am PC sitze und schreibe kann ich das alles ganz gut verarbeiten. Und jammern bringt nix. Am Wochenende bin ich ausgerastet und hab leider meine Mutter angeschrien, gestern hab ich mich konzentrieren können solange ich was zu tun hatte aber abends auf unserer Weihnachtsfeier war alles wieder da. Erst mit jeder Menge Alk. bin ich ruhiger geworden.

Zitat von TinTin1980:
Schon dran gedacht, dass sich eine andere glücklicher machen kann? Scheint für dich derzeit weit weg. So dachte ich im Mai und Juni auch noch. Ich wurde nun eines Besseren belehrt.


Es ist total weit weg. Als ich mit ihr zusammen war, da war ich glücklich. Egal ob sie da war oder nicht. Weil ich wusste, dass mich jemand liebt. Jetzt sitze ich abends da und weiß nicht was ich tun soll. Ich trinke B. und schaue Netflix. Wahrscheinlich mehr als gut tut.

Ich habe gerade ihr Geschenk bekommen, das sie mir in den Briefkasten geworfen hat. Sie schreibt, dass ich gut auf mich aufpassen soll und ich nach vorn schauen soll. Und das ich mich gedrückt fühlen soll. Jetzt weiß ich nicht was ich damit machen und denken soll.

20.12.2017 21:26 • #12


Kuraina
Nimm es erstmal so an.

Ich finde, dass du hier instinktiv vieles richtig machst. Vorerst eine Kontaktsperre, die es für dich leichter macht, alles zu verdauen. Der erste Schmerz ist ja völlig normal.

Warum sie das mit sich ausgemacht hat, können wir, genauso wie du, nur spekulieren. Da ist nun mal jeder Mensch anders. Vielleicht hat sie sogar mit dir geredet und du hast es nicht so aufgefasst.. schwer zu sagen.
Ändert aber letztlich nichts. Ihr habt euch respektvoll voneinander getrennt, das ist etwas sehr wertvolles und beileibe nicht selbstverständlich.

20.12.2017 23:10 • x 2 #13


Colawasser
Zitat von Kuraina:
Nimm es erstmal so an.

Ich finde, dass du hier instinktiv vieles richtig machst. Vorerst eine Kontaktsperre, die es für dich leichter macht, alles zu verdauen. Der erste Schmerz ist ja völlig normal.

Warum sie das mit sich ausgemacht hat, können wir, genauso wie du, nur spekulieren. Da ist nun mal jeder Mensch anders. Vielleicht hat sie sogar mit dir geredet und du hast es nicht so aufgefasst.. schwer zu sagen.
Ändert aber letztlich nichts. Ihr habt euch respektvoll voneinander getrennt, das ist etwas sehr wertvolles und beileibe nicht selbstverständlich.


Naja, Kontaktsperre wünsche ich mir, aber es ist schwer.
Als sie sich von mir getrennt hat, habe ich ihr am Abend nochmal geschrieben und gesagt, dass sie mich verletzt hat. Sie hat geantwortet und ich hab ihr am nächsten Tag nochmal eine längere Nachricht geschrieben auf die sie nochmal geantwortet hat. Nach ein paar Tagen dahinvegetieren und überlegen hab ich ihr am Montag einen Brief geschrieben und weil ich Ewigkeiten nichts gehört habe, habe ich sie Freitags nochmal angeschrieben. Darauf hat sie geantwortet und dem treffen am Montag zugestimmt - heute kam dann die Nachricht, dass sie mir ein kleines Weihnachtsgeschenk in den Briefkasten geworfen hat. Ich habe ihr dann noch zwei Nachrichten geschrieben, einmal wie das aussah und einmal, dass ich es gefunden habe. Darauf hat sie gefragt wo es war, aber ich habe noch nicht zurückgeschrieben.

Ich weiß nicht ob ich ihr schreiben soll, dass sie mich in Ruhe lassen soll, es sei denn, dass sie unserer Beziehung noch eine Chance gibt. Wahrscheinlich passiert das nicht, aber dann habe ich Gewissheit, dass es nichts mehr wird.

20.12.2017 23:19 • #14


scallisia
Zitat von Colawasser:
Sie war immer der erste Ansprechpartner.


Und ich denke, genau das macht es auch so schwer bei einer Trennung. Nicht nur der Partner ist auf einmal nicht mehr da, auch der beste Freund/die beste Freundin, der Rückhalt, fehlt.

Zitat von Colawasser:
Und das was Kurina und Du beide sagen:
(1) Dass es ein schleichender Prozess ist kann ich auch nachvollziehen. Niemand legt einen Schalter um und sagt: Jetzt liebe ich meinen Partner nicht mehr und verlasse ihn. Und genau deshalb kann ich es nicht verstehen. Wenn ihr unsere Beziehung so am Herzen lag, warum hat sie nicht schon mit mir gesprochen, als sie die ersten Zweifel hatte? ... Sie hat um unsere Beziehung nur mit sich gekämpft und hat sich zum Beispiel auch keine Auszeit erbeten.


Das sind Fragen, die dir leider niemand beantworten kann. Ich habe das gleiche durch und als Antwort nur ein: Ja, ich habe es mit mir selbst ausgemacht. Aber es ändert nichts. Und das ist es auch. Es ändert nicht. Es ist nur das Gefühl der Ohnmacht, der Hilflosigkeit. Dass man keinen Einfluss mehr auf eine solche Entscheidung hatte. Dass man es einfach so hinnehmen muss. Das ist sehr schwer. Und der Prozess genau das zu verarbeiten, wird wohl etwas länger dauern.

21.12.2017 10:03 • x 1 #15


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