Ich sage es nochmals: Du bist viel zu sehr bei Dir als Mensch.
Du hast ihr geholfen, was selbstverständlich sein sollte in einer Partnerschaft und nicht ständig erwähnt werden sollte. Möchtest Du ewigen Dank und Ergebenheit dafür?
Du bist traurig. Meinst Du sie ist es nicht.
Immer wieder lese ich Sätze aus denen klar hervorgeht was Du willst, was Du fühlst, was Du geleistet hast, und was Du nicht von ihr zurück bekommst.
Das Leben ist Geben und Nehmen, aber Geben ist seeliger denn Nehmen. Und manche Nehmen lieber.
Grundsätzlich und vor allem in der Beziehung zu einer Frau musst Du lernen Dich zurück zu nehmen. Du bewegst Dich in Deinem eigenen Universum, und wer Dir nicht folgt bekommt postwendend eine aufs Dach. Das ist keine gute Charaktereigenschaft. Ich weiß ja nicht wie alt Du bist, vielleicht noch recht jung und musst das erst noch lernen. Wenn Du schon älter bist, dann wird es höchste Eisenbahn Dich mal damit auseinanderzusetzen. Partner sind gleichberechtigt in jeder Beziehung und man muss auch mal zurückstecken können. Es geht nicht das immer einer seinen Kopf durchsetzen will und sich dann wie eine beleidigte Diva aufführt. Ganz schlechte Sache und wird Dir im Leben, in der Liebe und im Beruf sicher immer wieder Probleme bereiten.
Es gibt zwei Möglichkeiten warum sie Dir diese Geschenke noch gemacht hat. Entweder waren es Abschiedsgeschenke, oder es war eine Investition in eure Beziehung aber nach dem letzten Eklat war ihr klar, dass sie so nicht weiter machen wird. Und wenn diese Entscheidung feststeht, dann ist es relativ wurscht ob man 2 Tage vorher noch Geld für den anderen ausgegeben hat. Geld und Geschenke sind in so einer Situation nebensächlich. Sie hat es gern gemacht, aber für sie spielte es später keine Rolle mehr.
Und es zeugt von einer gewissen Größe bei ihr, dass sie diese Sachen nicht zurück gefordert hat. Das wäre kindisch gewesen.
Natürlich ist es gut wenn Du sie jetzt erst einmal in Ruhe lässt. Aber das ist nicht alles was Du tun kannst. Ich glaube, Du musst es über Dich ergehen lassen Dir von ihr sagen zu lassen was sie wirklich an Dir stört. Und wenn man jemanden wirklich liebt und im Kopf einigermaßen normal funktioniert, dann muss man auch Kritik einstecken können, ohne auszuflippen, und diese als eine wertvollen Hinweis an dem man als Mensch wachsen und reifen kann ansehen. Sieh das Gute darin, wenn sie es Dir sagen kann, und fange damit an, an Dir zu arbeiten. Veränderungen sind gut und sinnvoll. Aber verbiegen ist tödlich. Du musst bei dieser Kritik für Dich abwägen können was machbar, was einigermaßen machbar ist, und was gar nicht geht. Und bei dem was gar nicht geht, müsst ihr entweder als Tabuzone erklären oder sie muss auch ein paar Schritte auf Dich zugehen und Akzeptanz und Kompromiss lernen.
Um das in Angriff zu nehmen, musst Du sie aber kontaktieren. Schreibe ihr am besten einen handschriftlichen Brief, in dem Du ihr sagst, dass Du verstanden hast das bei Dir einiges nicht stört und Du ihr dankbar wärst wenn sie Dir klipp und klar die Meinung sagt und sich offen und schonungslos darüber auslässt was ihr so gegen den Strich geht. Das es für Dich als Mensch wichtig ist zu wissen was sie wirklich von Dir denkt und wie sie Dich sieht. Und dann sieht man weiter. Wenn Du diese Bilanz bekommst, hast Du was in der Hand und wenn Du möchtest kann man dann hier im Forum mit Dir zusammen daran arbeiten. Aber auch mit Deinen Freunden und der Familie solltest Du darüber reden, denn wenn einer mal anfängt die Fakten auf den Tisch zu legen halten die anderen auch nicht mehr Mund.
Kann sein das da einiges auf Dich zukommt und Du schwer zu schlucken haben wirst.
Zum Thema S. habe ich eigentlich schon genug geschrieben. Diese Unlust kann noch eine Weile so bleiben. Einerseits kann es mit Hormonen zu tun haben, denn dieses Gift (Chemo ist Gift) zerstört nicht nur böse Zellen sondern auch ganz viele gute. Und die müssen sich erst einmal erholen und wieder auf einen Normalstand kommen. Andererseits verändert sich durch diese Erfahrung aber auch seelisch sehr viel. Andere Dinge bekommen erst einmal einen höheren Stellenwert, und S. steht da ganz unten auf der Liste. Das kannst Du mir glauben. S. wird nach so einer Geschichte eher nebensächlich, und man muss auch den Weg und die Bereitschaft dahin erst wieder finden. Und ohne die Lockerheit gibt es nun mal auch kein Verlangen und auch kein Bedürfnis. Diese beiden Faktoren konzentrieren u.U. sehr lange auf andere Dinge.
Das wars jetzt erst einmal von mir. Wenn es Neuigkeiten gibt, kannst Du sie mich ja wissen lassen.