Sie liebt mich nicht mehr und ich soll gehen

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Hallo Andreas,

uns gehört das Haus auch gemeinsam, unsere Kinder sind erwachsen, mein Stiefsohn wohnt in der Einliegerwohnung.
Ich hatte im Namen der Familie ein Einzimmerapartment in der nahen Stadt gemietet, wir waren inoffiziell getrennt, Freunde und Bekannte wussten es.

Ich würde Dir raten, das zu tun, was Deine innere Stimme Dir sagt.

Ich bitte gern Gott im 'Strom des Guten' zu sein.
Und mit zwei Schritten vor einen zurück ist das dann der Fall.

Mein Mann und ich haben uns nicht nur einmal A ... genannt und nicht nur einmal z.B. den tönernen Gartenzwerg vor die Füße geschmissen, das meine ich mit einem Schritt zurück.

Ich begann in der Krise zur buddhistischen Meditation zu gehen, das tut mir sehr gut und hilft mir auch 'im Strom des Guten' immer wieder 'Das Gute zu suchen'.

Ich umarme Dich von Herzen !

Das Leben ist nicht leicht, trotzdem bringt es viel Freude.

Mach neben dem Schmerz das, was DICH freut, bzw. Dich und Deine Söhne !
22.12.2015 08:13 •
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Troglodyt
Hallo, ich bin neu hier.
Bis gestern abend habe ich nicht geglaubt das ich je hierr sein würde - ich wusste nichtmal das es solche Foren gibt... So schnell kann es gehen.
Zur Vorgeschichte. Ich bin 57 , Dipl.Ing und seit 2006 mit einer Frau (31) verheiratet die ich durch meine Arbeit auf den Philippinen kennengelernt habe. Wir haben einen gemeinsamen 10-jährigen Sohn. Nachdem meine Maximaldienstzeit als Sachverständiger bei einer Internationalen Organisation 2010 endete sind wir aus den Niederlanden auf die Philippinen gezogen um dort ein Geschäft aufzubauen. Das ging 2011 auf Grund verschiedener Umstände, auf die ich nicht näher eingehen will, die aber mit der Psychologie und dem Rechtsempfinden der Philippinos im Allgemeinen zu tun hatten. Dadurch habe ich praktisch meine gesamte Altersvorsorge (250k €) in den Sand gesetzt. Meine Frau besitzt das Land zwar noch (mit mir als eingetragenen Ehegatten) kann es aber tatsächlich/angeblich ? nicht zu einem halbwegs angemessenen Preis verkaufen - seit 2012. Anfang 2012 habe ich dann zu 1/4 meines vorherigen Gehalts bei einem ehemaligen Studienkollegen eine Anstellung in DE gefunden. 3 mal ist meine Frau auf die Philippinen geflogen um das Land zu verkaufen, 3 mal musste ich Schulden machen um sie (tatsächlich?) aus dem Knast freizukaufen - durchaus üblich in PI. Im August diesen Jahres habe ich auch noch meinen Job verloren und bin seitdem wegen schwerer Depressionen in medikamentöser Behandlung - Therapieplatz in 4 -6 Monaten. Meine Frau arbeitet als Hotelhilfe auf 450 € Basis aber das Geld reicht (auch wegen der Kreditraten) hinten und vorne nicht. Da ich zu Weihnachten meine Mutti (87) nach langer Zeit mal wieder besuchen wollte, schlug mir meine Frau vor sie könnte doch mit dem Kleinen zu einer Freundin in Süddeutschland fahren, deren Mann hat ein Hotel und sie könnten dort für lau wohnen. Meine Mutti ist halbblind und behindert, die kann den Stress mit einer quirligen, unordentlichen Filippina und unserem ADHS kranken Sohn nicht verkraften. Also im Prinzip kein schlechter Kompromiss.
Gestern abend sollte sie ankommen, hat aber weder angerufen noch mein e Anrufe auf's Handy beantwortet. Also bin ich an ihren Laptop um wenigstens die Telefonnummer oder Adresse ihrer Freundin rauszufinden.
Was ich rausgefunden habe war der Schock meines Lebens! Die Freundin ist ein pardon, fetter, Grieche und Hotelbesitzer der sich von seiner Frau scheiden lassen will (kommt mir bekannt vor... schäm). Sie sind auch schon hier im Hotel in die Kiste gesprungen - und das war ja sooo toll. Eigentlich müßte ich lachen, weil ich die gleichen Sprüche vor 10 Jahren wortwörtlich genauso gehört habe. Mir ist aber eher zum Heulen

Ich habe dann gestern abend den Herren auf seinem Handy angerufen und nach meiner Frau gefragt. Die kam dann auch gleich und meinte, ja, sie hätte ihr Telefon in der Tasche gehabt und nicht gemerkt das ich angerufen hätte blahblahblah. Ich sagte dann noch zum Abschluss I love you! und das Sie doch das Gleiche sagen möchte - klick.

In den Viber und Facebook Mitteilungen (die ich vorsichtshalber die letzte Nacht alle kopiert habe) ist eigentlich schon alles geregelt - ich bin schon der EX, mein Sohn will auch lieber mit Mama als mit Papa (komisch das war bisher immer umgekehrt?) und am 5. Januar habe ich schon einen Termin beim Rechtsanwalt gemacht - sagt meine Frau. Weiß ich aber nichts von.

Was mach ich jetzt? Ich wollte sie heute anrufen und vorschlagen das ich nur kurz (23.-24.) zu meiner Mutti fahre und dann zu ihr komme damit die Familie Restweihnachten und vielleicht den Jahreswechsel gemeinsam in BW verbringt. Sagt sie ja (glaub ich nicht) könnte man vielleicht etwas klären, sagt sie nein stehe ich vor einem Scherbenhaufen der meine Kraft zum Weiterleben übersteigt - arm, arbeitslos, allein - da nehm ich mir lieber den Strick.

Was sagt ihr?
22.12.2015 09:02 •
A
Sie liebt mich nicht mehr und ich soll gehen
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L
Hallo Troglodyt,

das tut mir sehr leid für Dich.
Ein Freund von uns hat mit deutschen Frauen ein ähnliches Schicksal durchgemacht.
Schreibe hier, kläre was zu klären ist, besuche Deine Mutter, Freunde, eine Selbsthilfegruppe.
Du wirst wieder Land sehen, so bitter alles ist, und auch wieder eine Partnerin finden !
Alles Gute!
22.12.2015 09:21 •
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Andreas_66
Hallo Troglodyt,
Das tut mir sehr leid.

Du hast bereits einen ersten wichtigen Schritt gemacht, indem du dieses Forum besucht hast.

Bin selber erst ein paar Tage hier, aber es tut unglaublich gut, sich hier auszutauschen, verschiedene Möglichkeiten durchzudenken, auf die ich selber so nicht gewonnen wäre.

Und es tut gut, doch das alles mal von der Seele zu schreiben...

Ich wünsche Dir viel Kraft für die nächste Zeit.
22.12.2015 10:10 •
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Andreas_66
Zitat von luckyhappy:Ich würde Dir raten, das zu tun, was Deine innere Stimme Dir sagt.

Mach neben dem Schmerz das, was DICH freut, bzw. Dich und Deine Söhne !


Hallo luckyhappy,
Schöne Idee. Danke.
Diese Trennungssituation macht mich ganz taub. Ich höre einfach nichts raus... Und da ist nicht nur eine innere Stimme. Da sind ganz viele Quatschis in meinem Kopf, die sich anschreien.

Ich hoffe, es wird irgend wann leiser....
22.12.2015 10:18 •

SilentOne78
Sorry, aber die Kinder entscheiden lassen, bei wem sie bleiben wollen, halte ich für keine gute Idee. Bei Teenagern von 16 oder 17 würde ich das als Option sehen, aber nicht wenn sie noch so jung sind.

Der größte Wunsch der Kinder wäre wohl, weiterhin mit Mama und Papa unter einem Dach zu wohnen, weil sie beide lieben und brauchen. Wollt ihr ihnen ernsthaft die Last aufbürden, dass sie sich selbst aktiv GEGEN einen Elternteil entscheiden müssen? In dem Alter können die doch die langfristige Tragweite einer solchen Entscheidung nicht überblicken... aber sie werden instinktiv merken, dass beide - sowohl Mama als auch Papa - sich innig wünschen, dass die Entscheidung auf sie fällt, und dass sie einem Elternteil weh tun, egal wie sie entscheiden.

Und wenn sie dann in drei Wochen ganz spontan oder auch aus schlechtem Gewissen doch lieber beim anderen Elternteil leben wollen, dann wird alles wieder umgeworfen? Oder haben sie dann halt Pech gehabt?

Also ich für mich sehe da die Eltern in der Verantwortung, eine Vereinbarung zu finden und sich dann auch daran zu halten.
22.12.2015 13:05 •

Andreas_66
Zitat von SilentOne78:Sorry, aber die Kinder entscheiden lassen, bei wem sie bleiben wollen, halte ich für keine gute Idee.


Sehe ich ganz genauso, ist bei uns auch keine Option, die Kids entscheiden zu lassen.

Unabhängig davon stelle ich mir aber schon die Frage, wie man die Kids am besten mit einbezieht. Denn die Mühen auch das Gefühl haben, dass ihre Gefühle und Meinung wichtig sind und gehört werden.
22.12.2015 15:51 •

T
Stimmt, du bist wirklich mit sehr viel Herz dabei, und alleine schon deswegen mache ich mir wegen deinen Kindern keine Sorgen.
Du merkst es selbst, das Leben ist nicht immer ein Spielplatz. Aber man muss Kinder nicht vor allem beschützen, so zerbrechlich sind sie nicht. Gerade Kinder können sehr gut verstehen, sie sehen die Dinge noch nicht so ernst und vielschichtig wie ein Erwachsener. Wenn sich deine Expartnerin und du deinen Kindern gegenüber im Trennungsverlauf einfach nur normal benehmen, dann garantiere ich dir dass die Kinder die Trennung viel besser wegstecken werden als du bzw. deine Expartnerin.

Ich persönlich würde die Kinder zunächst nur insoweit miteinbeziehen, dass ihnen klar gemacht wird weshalb eine Trennung stattfindet, aber sonst keine weitere große Sache daraus machen. Grössere Entscheidungen, wie Haus verkaufen oder der weitere Umgang mit den Kindern, dass sollte vielleicht nocht warten.
Ich bleibe bei der räumlichen Trennung als ersten wichtigen Schritt, dann können alle erstmal Luft schnappen und zur Ruhe kommen, besonders du.
22.12.2015 17:54 •
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Andreas_66
@top:

Schöne Sichtweise, gefällt mir.
Du schreibst von meiner Expartnerin, da zucke ich innerlich zusammen. Denn ich habe bisher immer noch von meiner Partnerin geschrieben.... Puh. Und mich noch nicht überwinden können, sie meine Ex zu nennen.

Ist schon komisch...
22.12.2015 18:50 •

SilentOne78
Hallo Andreas,

meine Gedanken zum Umgang mit den Kindern….

Einerseits: Offenheit. Die Kinder sehen und spüren, dass zwischen euch etwas nicht stimmt. Sie bekommen mit, dass ihr traurig, wütend, angespannt und in Gedanken seid. Versucht nicht, ihnen ein Bild von heiler Welt und aufgesetzter Fröhlichkeit vorzugaukeln – solche widersprüchliche Signale sorgen nur für noch mehr Verwirrung und lassen an der eigenen Urteilskraft zweifeln.

Andererseits: Übertreibt es nicht mit der Ehrlichkeit. Das heißt insbesondere: Aussagen, die den Partner direkt oder indirekt abwerten, oder ihm Schuld zuweisen, sind vor den Kindern tabu. Hier ist Selbstbeherrschung angesagt. „Es macht mich traurig, dass wir uns soviel streiten“ ist ok. Aber nicht: „Ich bin traurig, weil Mama die Trennung will“ oder gar „ich soll gehen, weil Mama einen anderen Mann hat“ .

Und noch was zum Thema „Schmerz zeigen“: es sollte nicht soweit kommen, dass die Kinder in die Rolle des „Trösters“ gedrängt werden oder Verantwortung für das Befinden der Eltern zugeschoben bekommen. „Ihr seid alles was ich jetzt noch hab“ überfordert ein Kind.

Ganz, ganz, wichtig: sagen und ZEIGEN, mit liebevollen Gesten – egal was zwischen Mama und Papa passiert, ihr seid unsere Kinder. Es wird sich einiges verändern in unserem Alltag, aber wir bleiben eure Eltern. Wir sind weiterhin für euch da. Wir lieben euch. Ihr müsst euch nicht für den einen oder den anderen entscheiden. Ihr seid nicht Schuld an der Trennung.

Und: soviel Stabilität bieten wie irgend möglich unter diesen Umständen. Nicht krampfhaft so tun als ob alles in Ordnung wäre, aber auch nicht von heute auf morgen alles Gewohnte auf den Kopf stellen und bei allem was man sagt und tut nur noch „um das Thema Trennung kreisen“. Versucht, kleine Alltagsrituale, die ihr mit den Kindern hab, soweit es geht beizubehalten. Seid zuverlässig – wenn ihr etwas versprecht oder zusagt, dann haltet euch daran. Heißt im Umkehrschluss: nichts versprechen, was ihr nicht halten könnt. Sagt ihnen, dass sie immer zu euch kommen können, wenn sie Fragen haben oder etwas brauchen, zu Mama genauso wie zu Papa.

Deinen 3-Punkte-Plan, den Du weiter vorne mal angebracht hast, find ich da schon einen guten Weg.
22.12.2015 19:15 •

G
Zitat von Andreas_66:@top:

Schöne Sichtweise, gefällt mir.
Du schreibst von meiner Expartnerin, da zucke ich innerlich zusammen. Denn ich habe bisher immer noch von meiner Partnerin geschrieben.... Puh. Und mich noch nicht überwinden können, sie meine Ex zu nennen.

Ist schon komisch...

Ich finde das auch komisch.
Ich sage auch immer noch ich ziehe voraussichtlich in eine eigene Wohnung.
Ich verwende immer Wörter, die Ausflüchte ermöglichen.
Es fühlt sich aber auch immer ganz falsch an, wenn ich von Trennung rede.
Aber ich hoffe, dass es bald besser wird.
Ich will ja ab Weihnachten einen Neuanfang machen.
Vorhin habe ich eine Spruch gehört: Immer wenn eine Geschichte zu Ende ist, dann beginnt eine neue.
Vielleicht ist da ja was dran.
22.12.2015 20:03 •

Andreas_66
Zitat von GhostTown:Vorhin habe ich eine Spruch gehört: Immer wenn eine Geschichte zu Ende ist, dann beginnt eine neue.
Vielleicht ist da ja was dran.


Ich will aber nicht, dass diese Geschichte zu Ende ist.
...Ich will ich will ich will....
Ich weiss. Ist nicht meine Entscheidung...

Mir ist heute noch etwas eingefallen, was in mir Wut und Ärger aufsteigen lässt.
Meine Partnerin hat sich im letzten Jahr immer weniger Zeit für uns genommen. Wir hatten auch selten Jemanden für die Kinderbetreuung da. Und wenn ich danach fragte, reagierte sie mit Rückzug und noch weniger Zeit.
Das wenige Miteinander ist sicher eine der wichtigsten Belastungen für die Beziehung gewesen.
Und vorhin kam mir dann der Gedanke, dass sie mit ihrem nächsten Partner viel Zeit zusammen haben kann. Ohne Betreuungsproblem für die Kinder. Denn dann werde ich ja da sein, um auf sie aufzupassen. Für mich hatte sie kaum Zeit.

Und das ärgert mich heute schon...
23.12.2015 01:07 •

G
Hallo Anderas,
denke nicht daran, was Deine Frau davon hat sondern was Du und Deine Kinder davon haben.
Du bist doch keine Kinderbetreuung, Du bist der Vater.
Freue dich doch darauf.
23.12.2015 01:13 •

Andreas_66
Ja.
23.12.2015 01:33 •

L
Hallo Andreas,

neben dem Schmerz was zu tun, was Dir gut tut,
geht über learning by doing ...

Wenn Du 'den inneren Schweinehund', der Dich mutlos machen will, überwindest, wird Dir das GutTun dessen was DIR gut tut, gut tun !

Wenn Du die Kinder öfter haben solltest als sie, ist verständlich dass Du Dich ärgerst und Dich um Gerechtigkeit bemühst,
doch wenn Du mit den Kindern machst was Dir bzw. Euch gut tut, wird Dir das GutTun dessen gut tun !

Geh aus dem Kopfkino was sie angeblich mit dem anderen macht,
denke nüchtern über das nach,
was nicht so toll war, das hilft fürs wirkliche Leben

Komm zur Ruhe, der Typ der im Gegenzug schnell eine andere Vorzeigepartnerin braucht, bist
Du nicht.

Irgendwo ist die Frau, mit der Du
Dich gegenseitig verlieben könntest.
Das gibt's mindestens einmal im Jahrzehnt, wenn Du aufmerksam durchs Leben gehst,
und wenn beide in ihrer Ehe und Familie bleiben, ist das eben 'like a love that might have been' und möglicherweise eine gute Freundschaft ..

Deine Frau ist Deine Traumfrau, schriebst Du,
ich würde sagen , war,
denn was sie Dir nun Egoistisches bietet, war schon immer ein Teil ihres Charakters

Wenn es für Euch eine Zukunft gäbe, müsstest Du ihr diese egoistische Seite verzeihen, egal wie weit sie nun geht.

Ich denke Beziehungen und Ehe halten dann, wenn beide es sich wert sind, da zu bleiben und wieder gemeinsam weiterzumachen.
So geht es mir mit meinem getrennten Mann, wir ziehen gerade wieder zusammen und haben kurz nach Weihnachten Hochzeitstag ...

Alles Gute, und tu neben dem Schmerz das, was DIR gut tut, in learning by doing ...
23.12.2015 08:58 •
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