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Sind wir noch zu retten?

Ahnjunst
Hallo zusammen!

Ich fange mal ganz von vorne an. meine Freundin und ich (beide 29 Jahre jung) sind seit etwas mehr als einem halben Jahr ein Paar. Zu Beginn hat sich das ganze zwischen uns etwas schwierig gestaltet, da sie sich noch im Studium befindet, dazu mit einer 3/4 Stelle arbeitet, ein Pferd und einen Hund hat. In Hoch-Zeiten kamen da summa sumarum schonmal 60 Wochenstunden zusammen, in denen ich einfach keinen Platz gefunden habe.

Mit der Zeit hat sich das ganze jedoch gewandelt und wir haben für vieles eine Lösung gefunden. Der Vater - der selbst ein Pferd am gleichen Stall unterhält - kümmert sich 3 x die Woche um ihr Tier, sodass wir gemeinsame Wochenende haben. Zusätzlich arbeitet sie am Dienstag von mir aus im Homeoffice (ich auch), dann muss sie nachmittags und mittwoch früh in die Uni und ich nehme ihr dafür den Hund ab.

In idealen Wochen sehen wir uns dann: Montag Abend (sehr spät) bis Mittwoch mittag, sowie Freitag abend bis Sonntag mittag.
In dieser Konstellation - die mir manchmal schon etwas viel ist - ist es dann auch vertretbar, wenn mal einer von uns am Freitag Abend einen privaten Termin / Feier hat, und man sich nur SA / SO sieht.

Wir wohnen ca. 30-40 Autominuten voneinander entfernt, was ja eigentlich keine unüberwindbare Hürde ist, ABER:

a) Sie muss immer zu mir kommen, da nur ich alleine wohne und sie mit ihrem Vater zusammen, und sie möchte nicht, dass wir uns dort treffen (kann ich zu einem gewissen Grad verstehen!) - ist ok für mich, sie nimmt die Fahrerei auf sich (ist ja wirklich nicht DIE WELT und auch Sprittechnisch kein Grund für eine nahende Armut), dafür mache ich in der Zeit in der Regel das Essen - faire Arbeitsteilung.

b) Sie ist ein totales Papa-Kind, was ich in diesem Alter einfach seltsam finde - natürlich ist es super lieb von ihm, dass er sich um ihr Pferd kümmert (sonst wird seine Tochter wohl auch niemals unter die Haube kommen ), aber die beiden haben glaube ich ein ziemliches Abhängigkeitsverhältnis.
Ich weiß nicht, in welcher Weise er sie und ihr Pferdehobby finanziell unterstützt. Er ruft sie aber täglich mehrfach an und sie gibt ihm öfters live-ticker was wir machen, wo wir sind. Ziemlich schrecklich!
Dazu heißt es oft: Ich muss heute mal zu Hause bleiben, mein Vater wünscht sich das.

Soweit alles kein Problem - aber in letzter Zeit kommt es immer häufiger vor, dass sie die Treffen unter der Woche stark abgekürzt werden oder (wie diese Woche) komplett gecancelt werden - dieses mal mit der Begründung: Ich kann Montag abend nicht kommen, weil ich Mittwoch mittag mit meinem Vater xy machen muss und dann kann ich mir die Fahrerei sparen.

Dabei klingt aber kein Wort vom für uns entgangenen Dienstag, bzw. den beiden Nächten zusammen an - es wird von ihrer Seite bestimmt: Ich komme heute nicht, sehen uns dann am Wochenende, ciao!
Mich stört gar nicht per se, dass sie mal ein paar Tage nicht da ist, alles cool - aber es ist immer sehr kompromisslos. Ich würde mir wünschen: Du, es passt mir heute nicht, aber wir könnten ja DI / MI zusammen etwas essen gehen, wenn du magst?

Ich habe auch angemerkt, dass ich die Art und Weise nicht ok finde, aber das blockt sie dann ab.

Ansonsten ist bei unseren Treffen wirklich alles harmonisch, toll, innig, herzlich. Wir unternehmen viel zusammen, usw. usw.

ABER Punkt 2:

Seit knapp 3 Monaten ist jegliche Leidenschaft zwischen uns irgendwie verschwunden.
Wir haben höchstens 1 x pro Woche S. und das irgendwie von ihrer Seite nur aus Pflichtgefühl.
Keine Experimente mehr wie am Anfang, kein spontanes Lieben am Nachmittag. Es geht meist nur Samstag Abend, im Bett, sie macht die Beine breit, ich soll zu ihr kommen und dann nimmt das Spiel seinen kurzen Lauf.
Wehe, ich versuche es mal am Morgen bei ihr.

Ich habe sie darauf auch schonmal angesprochen und sie hätte das gar nicht groß bemerkt, hätte so viel Stress / zu tun / im Kopf.

Viel Ärger in einer jungen Beziehung, und ich habe so sehr das Gefühl, dass es irgendwie zum scheitern verurteilt ist. Ich habe mich mehr als Hals über Kopf verliebt und wir harmonisieren eigentlich so gut zusammen, aber die Zweifel werden einfach größer.

Was meint ihr?

23.11.2021 08:25 • #1


Tee-Freundin
Guten Morgen und willkommen im Forum @Ahnjunst ,

deine Zweifel und Bedenken kann ich nachvollziehen.
Ich würde Dir super gerne anderes schreiben, doch das würde nicht helfen.
Fühl' Dir mal auf die Schulter geklopft.

Dein Gefühl liegt glaube ich goldrichtig.
Der Himmel sollte nach 6 Monaten eher noch voller Geigen hängen und beide Seiten gleichermaßen kompromissbereit sein UND den Partner vermissen.

Deine Freundin hat vermutlich nie woanders gewohnt?
Sie klingt mir nach einem Vater-Töchterchen.
Ich kannte das männl. Pendant, gegen den Elternteil kommst Du nicht an.
Wenn das Kind das nicht so sieht / sehen will, doch alles schön ist und das Verhältnis zu Papa voll normal...

- Stehst Du auf verlorenem Posten.

Dass sie immer zu Dir fährt bringt auch mit, dass DU nicht in ihre Familie integriert wirst.

Rede mit ihr und frage sie, ob sie glücklich mit Dir ist.
Ob sie sich was anders wünscht. Wo sie euch in 3 -4 Monaten sieht.
Finde heraus, ob sie eure Partnerschaft noch so will.
Entweder kommt was von ihr und sie will ebenfalls mehr Zeit mit Dir verbringen und das es zw. euch gut läuft oder Du bist ihr nicht so wichtig.

Mache Dich aber darauf gefasst, dass es auseinander gehen wird.

23.11.2021 09:27 • x 1 #2


A


Sind wir noch zu retten?

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K
Moin Ahnjunst,
alles was du beschreibst, passt zu dem, was man an der Dauer eurer Beziehung ablesen kann. Da ist nichts Ungewöhnliches, wohl aber etwas, das unbedingt anzusprechen und zu bewältigen ist. Denn nach etwa einem halben Jahr verliert fast jede neue Beziehung den Automatismus. Was bis dahin durch die Hormonausschüttung mehr oder weniger ohne eigenes Zutun funktionierte, muss ab jetzt bewusst getan werden oder es hört auf. Es gibt einen schönen Vergleich von einem der ersten deutschen Paartherapeuten von Rang, Hans Jellouschek. Er bezeichnet die Verliebtheit (also die Hormonphase) als Bleistiftskizze. Und nach einem halben Jahr entscheidet sich, ob ein Bild daraus wird, ein farbiges Kunstwerk. Und das nennen wir dann LIEBE.

Weniger blumig ausgedrückt wird jetzt aus der Verliebtheit entweder Liebe oder die Trennung schimmert am Horizont. Viele vor allem junge Paare ignorieren das erst einmal, weil sie es nicht wissen. Sie halten aus, versuchen einiges, und nach einem Jahr ist es irgendwie hohl, nach spätestens zwei Jahren siegt die Vernunft und man trennt sich, weil nichts mehr von dem zu finden ist, das einen zusammengeführt hat.
In den ersten Monaten ist die Anziehungskraft also sehr groß, die beiden wollen zeitweise fast ineinander kriechen. Dann taucht bei einem der beiden ein Distanzierungswunsch auf. Manchmal haben das auch beide, aber meistens ist es bei einem stärker als beim anderen. Der ist irritiert und kann das nicht einordnen. Dabei ist dieser Wunsch sinnvoll und normal. Denn ohne eine gesunde Distanz kann im Normalfall keine Liebe entstehen. Ich bezeichne das gern als Insellandschaft, in der die beiden Ich-Inseln wichtiger sind als die Wir-Insel und sogar ein Schild haben Betreten verboten. Das alles ist gesund bis dahin.

Ob aber wirklich eine tiefe und tragfähige Liebe daraus entstehen kann, hängt von sehr vielen Parametern ab, vor allem davon, was die beiden denn nun nach und nach auf die Wir-Insel mitnehmen und dort auch von Herzen genießen. Das ist sehr individuell, manchen reicht ein Tag in der Woche oder weniger, manche sterben den Heldentod, wenn man sich 24 Stunden nicht gesehen hat. Das muss nun also angesprochen, ausgehandelt und vereinbart werden. Und dabei hat jeder das Recht, seine Bedürfnisse offen anzusprechen und vom jeweils andere auch Kompromisse zu erwarten.

An dieser Zeitspanne (die etliche Monate dauern kann und bei einigen nie aufhört) stellt sich nun heraus, wie gut man auf die Bedürfnisse des anderen eingehen kann. Es werden Eckpfosten eingeschlagen, die unverrückbar sind und an denen man sich orientieren kann. Und einer davon scheint ihr Vater-Verhältnis zu sein. Da schimmert durch: Entweder akzeptierst du das oder das wird nix mit uns.

Es kann sehr hilfreich sein, wenn beide die Herausforderung dieser Zeit erkennen und klug darüber sprechen und damit umzugehen lernen. Dann muss man den jeweils anderen nicht als Spielverderber sehen, sondern man handelt aus, ob und wie man am besten mit den immer wieder auftauchenden Distanzierungswünschen und Herausforderungen umgeht. Eine Garantie, dass es Liebe wird, gibt es nicht.

Ich gebe dir Recht, dass deine Partnerin offensichtlich ziemlich starke Signale setzt. Und für die nachlassende Leidenschaft scheint es mir auch etwas früh. Es kann hilfreich sein, darüber in Ich-Botschaften zu reden, also die jeweils eigenen Gefühle zu schildern und nicht in Vorwürfen zu artikulieren. Dann ist da noch alles möglich.

Macht was draus, dann wird vielleicht noch ein farbenfrohes Kunstwerk draus.

23.11.2021 09:29 • x 2 #3


Ahnjunst
Zitat von Tee-Freundin:
Guten Morgen und willkommen im Forum @Ahnjunst , deine Zweifel und Bedenken kann ich nachvollziehen. Ich würde Dir super gerne anderes schreiben, doch das würde nicht helfen. Fühl' Dir mal auf die Schulter geklopft. Dein Gefühl liegt glaube ich goldrichtig. Der Himmel sollte nach 6 Monaten eher noch voller Geigen ...


Danke dafür - manchmal denkt man ja, man verrennt sich total und macht sich die wirrsten Gedanken.. aber aber aber..!

Es ist nicht so, dass sie mir nach 3 Tagen ohne mich nicht schreibt, dass sie mich vermissen würde - da kommt schon was.
Aber es wird so vieles anders und weniger.. morgens kommt kein guten Morgen mehr sondern nur noch eine Nachricht mit Inhalt dahingeklatscht, früher gab es zwischendurch mal eine anzügliche Bemerkung, das traue ich mich schon gar nicht mehr zu schicken.

Ich habe sie schon gefragt, ob es ihr mit der ganzen Sache gut ginge, und sie hat geantwortet: Ja!

Integrieren in ihre Familie... ich habe den Vater schon kennengelernt, wurde auch für den 2. Weihnachtstag zum essen eingeladen dort zu Haus - am 1. WT ist sie bei meiner Familie.

Eigentlich planen wir auch langfristiger, haben z.b. unsere Urlaubsplanung für 2022 - die wir beide auf der Arbeit vorlegen mussten - schon zusammen gemacht und uns 2-3 nette Wochen zusammen ausgeguckt.

Ich habe ihr auch klargemacht, dass ich mit Ende 20 keine Lust auf große Experimente habe, sondern durchaus etwas sicheres und festes suche. Klar muss ich nach einem halben Jahr nicht zusammenziehen, aber ich muss für mich die Perspektive haben, dass dies vielleicht innerhalb des kommenden Jahres passiert.

Für mich ist sie schnell (vielleicht zu schnell) zum Lebensmittelpunkt geworden, auch wenn ich genügend andere Hobbies, einen erfüllenden Job und reichlich andere Kontakte und Freunde habe.

Ich glaube sie sieht auch gar nicht, was ich für sie alles in Kauf nehme... ich passe (gerne!) auf den Hund auf, wenn sie zur Uni muss, wenn sie von der Arbeit 3 Tage auf Fachtagungen sitzt, habe letzten Monat den Hund bei ihr abgeholt, als sie und der werte Herr Vater beide mit Magen-Darm-Infekt flach lagen und niemand mit dem Gassi gehen konnte.. das sind für mich so Unselbstverständlichkeiten die ich aber gerne tue, auch damit es für sie etwas einfach ist.

Aber ich bin bei ihr irgendwie nur Teil des Gefüges, der auch mal gebraucht wird, damit der ganze Apparat am Kacken gehalten wird.. habe auch schonmal überlegt, ob ich denn zu lieb bin, aber das liegt irgendwo in meinem Naturell.

Ich könnte Sie auf Händen tragen, mag gern kleine Aufmerksamkeiten und Überraschungen und bin ziemlich aufmerksam, wenn sie was erzählt - sie erwähnt öfters, dass sie genau das an mir mag, aber ich habe manchmal das ungute Gefühl, dass ich zu sehr für sie da bin und sie einfach nicht mehr reize.

23.11.2021 09:43 • #4


Heffalump
Drehst du den Schuh auch um, wenn sie Dich bis zum WE aus ihrer Woche plant? Oder wartest du wedelnd, das sie wieder zu dir fährt?

23.11.2021 09:49 • x 1 #5


Ahnjunst
Zitat von Heffalump:
Drehst du den Schuh auch um, wenn sie Dich bis zum WE aus ihrer Woche plant? Oder wartest du wedelnd, das sie wieder zu dir fährt?


Inwiefern?

23.11.2021 09:51 • #6


Heffalump
Hast du auch mal keine Zeit für sie?

Das Spiel ist ja auch geben und nehmen. Sie nimmt dich für Hund, für Freizeit, wenn kein Andere Zeit hat, warst du schon dabei, wenn sie Pferd bewegt?

Es wirkt auf mich, laut deiner Schilderung schon etwas einseitig, wie sie agiert und du wartest, bis du dran bist

23.11.2021 09:54 • x 1 #7


Ahnjunst
Zitat von Heffalump:
Hast du auch mal keine Zeit für sie? Das Spiel ist ja auch geben und nehmen. Sie nimmt dich für Hund, für Freizeit, wenn kein Andere Zeit hat, warst du schon dabei, wenn sie Pferd bewegt? Es wirkt auf mich, laut deiner Schilderung schon etwas einseitig, wie sie agiert und du wartest, bis du dran bist


Ich plane in der Regel zumindest um das Wochenende herum, habe aber auch öfters Freitag mal Verabredungen, an denen ich sie dann hinten anstelle. Stört sie aber nicht weiter, sie geht dann halt zum Gaul!

23.11.2021 10:03 • #8


Ahnjunst
Muss aber dazu sagen, dass ich über wesentlich mehr Freizeit verfüge, die ich nunmal gern durch eine Partnerin, bzw. die gemeinsame Zeit gefüllt wissen will.

Habe vielleicht an 2 Abenden in der Woche richtig was vor und seit Covid sehen die (vorher prallvollen) Wochenenden entsprechend leer aus.

23.11.2021 10:14 • #9


Ahnjunst
Da es gestern Abend etwas geknallt hat, muss ich mir das jetzt doch von der Seele schreiben:

Sie war gestern - wie gehabt - abends beim Pferd und hat dann angemerkt, wie gut es sei, dort wieder mehr zu sein [anstatt bei mir] - Wind auf den Mühlen!
Anstatt Montag - Mittwoch zu mir zu kommen möchte sie zukünftig Montag und Dienstag Abend (sowie auch Donnerstag und Freitag Abend) das Pferd bespaßen und mich somit auf Mittwochs (aber bitte erst ab Mittwoch Vormittag, Dienstag Abend wird zu viel) und das Wochenende begrenzen.

Daraus entflammte dann eine beherzte Diskussion (leider auf Whatsapp, unpassend - ich weiß, aber es kam so aus der Situation) über das Für und Wider und dass ich das Pferd zu akzeptieren hätte und ebenfalls die Intensität, in welcher sie nun wieder dort sein wolle.
Ich habe meine Sorgen und Ängste geäußert, dass es mir über kurz oder lang aber zu wenig sein kann - insbesondere dann, wenn am Wochenende mal wieder Verpflichtungen anstehen sollten (bei wem von uns beiden auch immer) und wir uns dann manchmal nur an 1-2 Tagen in der Woche sehen würden - fände sie aber nicht ganz so tragisch, das wären ja eher die Ausnahmen.
Und außerdem hätten wir uns in der jüngsten Vergangenheit ja so häufig gesehene (ja, stimmt - mit Abstrichen), dass es ja nicht so schlimm wäre, wenn das dann zukünftig nicht immer der Fall wäre, weil sie die Zeit beim Pferd will / braucht, whatever.

Ich muss dazu gestehen, dass für mich die ganze Pferdegeschichte neu war und ich die Faszination, Unmengen an Geld und Zeit in ein solches Getier zu stopfen, leider auch nach all den Monaten nicht verstehen kann. Dazu kannte ich den Schlag Mensch von der Gattung Pferdemädchen vor ihr noch nicht - ich hatte das immer für ein Phänomen gehalten!

Sie hat mir auch klipp und klar gesagt: Wenn du damit (dem Pferd, der Zeit beim Pferd) nicht klar kommst musst du für dich entscheiden ob du damit leben kannst oder nicht.
Klar, das Pferd war vor mir da, und ich habe am Anfang auch gehadert, ob ich mit dem Faktor Zeit grün werde. Aber dann hat sie ja von sich aus auf das Modell umgestellt, hier stets montags bis mittwochs zu bleiben - ja, auch als Mittel zum Zweck, damit ich den Hund nehmen kann und ich konnte da prima mit Leben.

Es ist aus meiner Sicht auch einfach eine Frage der Gewohnheit. Ich hatte nie ein Problem damit, alleine zu sein, aber die Zeit miteinander kriegt natürlich den Vorzug und ich genieße die Zeit, wenn sie abends da ist und mit mir die Zeit auf der Couch verbringt, wir nebeneinander einschlafen, morgens aufwachen, frühstücken - sie halt da ist !
Den Faktor kennt sie ja nicht, da Hund und Vater dauerhaft bei ihr sind und sie sich im häuslichen Kontext befindet.

Wir haben uns letztendlich drauf geeinigt, dass wir uns die Situation mal genauer beschauen und es sicherlich unter einen Hut bekommen. Allerdings habe ich wahnsinnige Magenschmerzen dabei, weil ich befürchte, dass ich die Situation so nicht allzu lange schlucken kann. Ich habe keine Lust auf eine Wochenendbeziehung (die sie dann ja wird), das ist nicht mein Ding - ein Partner gehört für mich an meine Seite. Und das mit andauernder Zeit der Beziehung immer mehr, und nicht dann abnehmend.

Es tut weh - und da passt auch kein anderer Begriff. Ich mache mir (berechtigt ?) Sorgen, wie das alles weitergehen wird.

24.11.2021 04:53 • x 1 #10


H
Hi Ahnjunst,

als Pferdemädchen kann ich dir sagen, dass mich dein Verhalten echt nerven würde. Ja das Pferd ist vor dir da gewesen und es ist auch ein Lebewesen für das man sich entschieden hat. Ja es kostet viel Geld und ja es beansprucht auch extrem viel Zeit.
Als ich deine Beiträge gestern gelesen hab, hab ich mir schon gedacht, mal gespannt wie lange das dauert bis sie sagt, ich verbringe zu wenig Zeit am Stall.
Das wird so nicht funktionieren. Warum auch, sie macht schon genügend Abstriche, fährt immer zu dir, plant ihre Freizeit um dich und du sitzt nur da und beschwerst dich über ihr Zeitmanagement, aber wirklich was dazu beitragen tust du nicht.
Warst du jemals mit beim Pferd? Ich schätze nein, alleine schon wie du darüber redest würde mir, wenn ich deine Freundin wäre, leicht gegen den Kamm gehen.
Auch wenn sie nicht möchte, dass du zu ihr kommst, würde ich das trotzdem mal als Vorschlag bringen. Du wirst ja damit keine Probleme haben oder?
Weil meiner Meinung nach ist bei euch ein so fettes Ungleichgewicht, das wird sowieso nicht lange gut gehen.

Entweder du Arrangierst dich mit dem Thema Pferd und das es für sie Quality Time ist oder du lässt es besser sein. Denn ich glaube, die wenigsten Pferdemädchen würden sich für den Freund entscheiden.
Abgesehen davon, glaube ich kaum, dass du dir von deiner Freundin deine Hobbys verbieten lassen würdest?

24.11.2021 12:01 • x 2 #11


Tee-Freundin
Guten Morgen @Ahnjunst ,

so wie jetzt wird es nicht dauerhaft bleiben.
Was auch geschieht, das Leben geht weiter und Du wirst zurecht kommen.
Zitat von Ahnjunst:
Für mich ist sie schnell (vielleicht zu schnell) zum Lebensmittelpunkt geworden

Meinst Du, dass das ein Mensch werden sollte?
Hälst Du es für sinnvoll?
Warst Du vor ihr plan- ziellos?
Damit hast Du ihr eine ziemliche Bürde und einen sehr großen Einfluss auf dein Glück eingräumt.
Zitat von Ahnjunst:
Ich glaube sie sieht auch gar nicht, was ich für sie alles in Kauf nehme...

Dann erinnere sie daran.
Z.T. wirst Du das gerne machen und es gehört zur Partnerschaft dazu. Aber wenn einer generell zum Spender wird, sorgt das für ein Ungleichgewicht.
Hier würde ich auf Ausgewogenheit achten.
Zitat von Ahnjunst:
Aber ich bin bei ihr irgendwie nur Teil des Gefüges, der auch mal gebraucht wird,

Was willst Du für sie sein?
Weiß sie das?
Würde sie das auch so wollen?
Ich meine, wenn sie gerade keine ernsthafte Beziehung will oder nur mit einem Gestütsbesitzer bei dem sie, Papa, Pferd und Hund einziehen kann...
Wäre das auch 'ne klare Sache.
Zitat von Ahnjunst:
aber ich habe manchmal das ungute Gefühl, dass ich zu sehr für sie da bin und sie einfach nicht mehr reize.

Mach' Dich rarer.
Hab' gelegentlich weniger Zeit für sie.
Zitat von Ahnjunst:
mich somit auf Mittwochs (aber bitte erst ab Mittwoch Vormittag, Dienstag Abend wird zu viel)

Entweder Du bist damit okay / ihr findet eine Lösung oder eure Nähe-Distanz wünsche passen nicht zusammen.
Zitat von Ahnjunst:
Diskussion (leider auf Whatsapp,

Lieber zumindest telefonisch austauschen.
Vermeidet Missverständnisse.
Zitat von Ahnjunst:
dass ich das Pferd zu akzeptieren hätte und ebenfalls die Intensität, in welcher sie nun wieder dort sein wolle.

Ersteres steht außer Frage, nur wer nicht kompromissbereit ist, keinen Platz im Leben für einen Partner frei macht, der ist wohl ohne glücklicher.
Zitat von Ahnjunst:
außerdem hätten wir uns in der jüngsten Vergangenheit ja so häufig gesehen (ja, stimmt - mit Abstrichen), dass es ja nicht so schlimm wäre, wenn das dann zukünftig nicht immer der Fall wäre

Cool!
Ihr reicht also die Erinnerung der Vergangenheit für Gegenwart und Zukunft.
Oder wie?
Und wenn ihr euch dann einen Monat ganz oft gesehen habt, dann braucht ihr euch die folgenden 3 gar nicht sehen?
Zitat von Ahnjunst:
Wenn du damit (dem Pferd, der Zeit beim Pferd) nicht klar kommst musst du für dich entscheiden ob du damit leben kannst oder nicht.

Klare Sache von ihr aus.
Stehst Du auf der selben Stufe bei ihr wie das Pferd?

Könntest Du sie beim Reiten mit Rad begleiten o.ä.?
Zitat von Ahnjunst:
Wir haben uns letztendlich drauf geeinigt, dass wir uns die Situation mal genauer beschauen und es sicherlich unter einen Hut bekommen.

Viel Erfolg.
Zitat von Ahnjunst:
Allerdings habe ich wahnsinnige Magenschmerzen dabei, weil ich befürchte, dass ich die Situation so nicht allzu lange schlucken kann.

Etwas runterwürgen, bzw. Dir antun würde ich gar nicht.
Zitat von Ahnjunst:
Ich habe keine Lust auf eine Wochenendbeziehung (die sie dann ja wird), d

Auch eindeutig.
Würde ich ihr genauso sagen.

Wisse, was Du willst vor eurem Gespräch, schau', wo ein Entgegenkommen möglich ist und wo nicht.

24.11.2021 14:03 • #12


X
Hi @Ahnjunst

nun - die Erwartungen und Vorstellungen über euer Beziehungsgefüge sind doch sehr unterschiedlich. Es besteht scheinbar kein Bemühen, die unterschiedlichen Bedürfnisse in eine kompromissfähige Lösung zu überführen.

Zitat von Ahnjunst:
Sie hat mir auch klipp und klar gesagt: Wenn du damit (dem Pferd, der Zeit beim Pferd) nicht klar kommst musst du für dich entscheiden ob du damit leben kannst oder nicht.

Das ist klar und deutlich und unmissverständlich - heißt doch soviel wie: da gibt es für mich (Freundin) keine Kompromisse - Pferd ist mir wichtiger als Du.

Zitat von Ahnjunst:
weil ich befürchte, dass ich die Situation so nicht allzu lange schlucken kann. Ich habe keine Lust auf eine Wochenendbeziehung

Die zeitlichen Vorstellungen für die gewünschte Gemeinsamkeit entwickeln sich immer mehr auseinander. Ich kann Dich verstehen und sehe deine Prognose darüber wie Du, dass Du das nicht sehr lange dulden und ertragen wirst.

Zitat von Tee-Freundin:
Ersteres steht außer Frage, nur wer nicht kompromissbereit ist, keinen Platz im Leben für einen Partner frei macht, der ist wohl ohne glücklicher.

Ja - so ist es. Kompromisslosigkeit spaltet und bringt die Brücke der gemeinsamen Verbindung zum Einstürzen. Dann ist es besser, sich neu zu orientieren, was zueinander passt.

Es kann gut sein, dass eure unterschiedlichen Vorstellungen der Gemeinsamkeit zu der Erkenntnis führen, dass es jeder für das Beste hält, doch seine eigenen Wege zu gehen.

24.11.2021 14:36 • #13


H
Wo kommt denn bei ihm eine Kompromissbereitschaft raus? Weil er den Hund mittwochs nimmt?
Sie fährt ständig von A nach B, studiert, hat einen 3/4 Job und hat die Zeit mit dem Pferd verkürzt.
Ich finde sie ist genügend Kompromisse eingegangen und hat sich Zeit für ihn verschafft. Es ist natürlich leicht zu sagen, es wird mir zu wenig Zeit, wenn man sich nicht aktiv daran beteiligt.
Denn im Moment lese ich nur, dass sie alles verschoben hat und versucht hat es passend zu machen und du daheim sitzt und wartest bis sie kommt.
Das dies so auf Dauer nicht funktioniert ist ja wohl absehbar.

24.11.2021 14:57 • #14


ElGatoRojo
Zitat von hilflos666:
Das dies so auf Dauer nicht funktioniert ist ja wohl absehbar.

Aber eben weil offenbar sie ihre Interessen rigoros verwirklicht

24.11.2021 15:03 • #15


A


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