Lies es durch oder auch nicht. Zu deiner Sicherheit liest du es am besten alleine. Ich habe die vergangenen Tage leider vieles alleine aufgearbeitet, um dich zu schützen. Ich habe viel reflektiert und über ALLE Ereignisse nachgedacht. Es ist sowieso vorbei und du sagst selbst, dass ich mir keine Hoffnungen machen soll darüber, dass wir in der Zukunft vielleicht wieder zueinander finden. Das zeigt mir schon, dass du mich nicht wirklich geliebt hast, wahrscheinlich hast du es selbst auch bemerkt, dass das keine Liebe war. Du siehst mich sowieso nicht mehr als Option, selbst, wenn es in der Zukunft anders aussieht, wir beide gesünder sind, an uns gearbeitet haben. Auch die Tatsache, dass du mir gesagt hast, dass ich irgendwann einen anderen Mann treffen könnte und sogar sollte und du eine andere Frau. Mir ist inzwischen wirklich alles egal. Ich habe keine Hoffnung mehr, so wie du es wolltest. Ich bin dir dankbar dafür, dass du mit mir geredet hast, das war mutig und richtig von dir, aber ich möchte mal etwas loswerden. Damit ich nicht die Einzige bin, die mit diesen Erinnerungen leben muss. Es wirkte nämlich so, als hättest du bereits alles vergessen. Ich habe mich bisher nur entschuldigt, aber meine richtige Seite der Geschichte hast du noch nicht gehört.
Du hast mich kaputt gemacht. Du hast gesagt, dass du auch Fehler gemacht hast. Und inzwischen denke ich mir, was auch bedeuten soll. Dass ich mehr Fehler gemacht habe? Das kannst du dir noch so lange einreden, dadurch wird es nicht zur Wahrheit. Angefangen hat es schon davor, schon immer, aber richtig angefangen hat es mit dem Vorfall vor 5–6 Jahren. Es wäre besser gewesen, hättest du jemanden ermordet anstatt das zu tun, was du getan hast. Du weißt genau, was ich meine. Ich war traumatisiert, schon da hätte ich den Schlussstrich ziehen sollen, aber ich war blind vor Liebe und habe dir vergeben. Und irgendwann zog ich zu dir. Danach hast du mich behandelt wie Abfall, mich ständig beleidigt, ignoriert, klein gemacht, warst genervt von meinen Tränen, obwohl du dafür verantwortlich warst. Es war dir egal, wie sehr ich darunter gelitten habe, wie sehr ich allgemein gelitten habe, ob ich weinend einschlief, weil du mich verletzt hast. Ich war alleine, hatte nur dich. Keine Familie, keine Freunde, niemanden. Und es war so, als hättest du gewusst, dass ich abhängig von dir bin. Dass ich dir sowieso immer alles verzeihe. Darum hast du so gehandelt, als wäre ich nichts weiter als Abfall. Dazu ist noch mehrmals vorgefallen, dass du es mit mir im Schlaf gemacht hast, obwohl du wusstest, dass ich das nicht will. Du bist klug, du weißt selbst, wie man das definiert. Oder als du mir geraten hast, dass ich Zig. auf meinen Arm ausdrücken soll, damit ich in der Klinik ernst genommen werde und wir beide das dann noch gemacht haben. Oder als ich dich aus Versehen an der Brille getroffen habe, als wir gespielt haben, du mich danach fünf Mal hintereinander wirklich stark geschlagen hast und gesagt hast, dass es erst Schlagen ist, wenn man danach blaue Flecken hat, dass ich eine *beep* bin dafür, dass ich deswegen weine. Ich könnte noch mehr als hundert andere Sachen aufzählen und mehr als tausend kleinere Dinge, die sich angehäuft haben. Aber egal, du verstehst hoffentlich meinen Punkt.
Weißt du, der Unterschied zwischen dir und mir ist, dass du mich verletzt hast. Absichtlich, unabsichtlich, egal wie, du hast mich verletzt. Ich hingegen habe dich ganz sicher nicht so häufig und so dermaßen extrem verletzt wie du mich. Nicht mal ansatzweise. Der große Unterschied ist, dass ich hauptsächlich MICH SELBST verletzt habe. Mit meinem Konsum und meinen Dummheiten, mit meiner selbstdestruktiven Art. Ich habe mich immer um dich gekümmert, mich immer um dich gesorgt, dich immer in allem unterstützt, habe dir alles verziehen, dir immer Komplimente gemacht, dir immer wieder gesagt, dass ich dich liebe. Das konntest du bei mir nur auf Nachfrage machen oder wenn ich darum gebettelt habe. Nie oder ganz selten von dir aus. Ich bin zu dir gezogen, habe meine Familie hinter mir gelassen, habe dich jeden Tag besucht, als ich im besetzten Haus gelebt habe, egal wie sch. du zu mir warst oder wie oft du gesagt hast, dass du keinen Bock auf mich hast. Es ist fast so, als hättest du darauf gewartet, dass etwas schiefgeht. Ich habe das Gefühl, dass du mich schon länger wegwerfen wolltest. Eine Gelegenheit kam dann kürzlich, so gut, dass sogar deine Familie mich als Schuldigen sieht, weil sie ja selbst gesehen haben, wie ich drauf bin, das musstest du wohl nutzen. Ich habe das alles mitgemacht, ertragen und jetzt bist du derjenige, der keine Kraft mehr hat für die Beziehung. Ich muss dann ein Gott sein oder was? Wo kam all meine Kraft her?
Du hast dich teilweise verändert, ja. In einigen Punkten mehr, in anderen weniger. Aber auch nur, weil ich tagtäglich dafür gekämpft habe. Das ändert aber nichts an der Vergangenheit. Das macht es nicht ungeschehen. Und jetzt plötzlich kommt dir in den Sinn, dass du in eine Klinik musst, an dir selbst arbeiten musst? Dass du besser werden musst? Niemals hättest du dich so für mich bemüht. Ich habe dich zu einem besseren Menschen gemacht, erinnerst du dich nicht daran, wie du am Anfang warst? Und jetzt kriegt eine andere Frau die Version von dir, die durch meine Tränen, meinen Schmerz und meinen endlosen Bemühungen aufgebaut wurde. Das ist einfach nicht fair. Ich hätte alles für dich getan. Jetzt ist es einfach für dich, jemanden zu finden, aber finde erstmal jemanden, der dich trotz allem so bedingungslos geliebt hat wie ich dich. Erzähl den Leuten, wie schlecht ich war, wie sch. ich bin. Erzähl ihnen von meinen Fehlern. Lass sie dir alle sagen, dass es das Richtige war, Schluss zu machen, wie giftig und ungesund ich doch bin. Red dir selbst ein, dass du besser warst als ich, wenn es dir damit besser geht. Mir hat jeder jahrelang eingeredet, dass ich Schluss machen soll und trotzdem habe ich dich nie aufgegeben. Mehr als dich verabscheue ich sowieso mich selbst, weil ich dich trotz allem immer noch liebe, weil mein Kopf diese ganzen negativen Sachen ausblendet. Und sag nicht, dass ich deine guten Seiten, deine guten Taten, deine Veränderungen nicht gesehen habe. Dass ich undankbar bin oder die Dinge nicht wertgeschätzt habe, die du getan hast. Schließlich ist das komplette Gegenteil der Fall, sonst würde ich nicht so an dir hängen, sonst würde mir das alles nicht so schwer fallen. Ich müsste lügen, würde ich sagen, dass ich dich nicht mehr in meinem Leben haben will, aber ich kann keine Liebe erzwingen, die es nicht gibt. Was auch immer, mit diesem Text lösche ich jede Hoffnung auf deine Rückkehr aus, die verblieben ist. Jetzt bin ich alleine und muss die Scherben zusammenfügen, die du hinterlassen hast und mit den Problemen leben, die du mir mitgegeben hast.
Aber hey, ich kriege das hin. Ich habe schon Schlimmeres geleistet. Ich wünsche dir dennoch alles Gute, dass du glücklich werden kannst. Als letzten Liebesbeweis wünsche ich dir, dass du jemanden finden kannst, der dich so sehr liebt wie ich dich, den auch du stärker lieben kannst als du je mich. Jemanden, der für dich besser ist als ich. Aus Liebe, Respekt vor unseren schönen Momenten, Schutzbedürfnis dir gegenüber werde ich, wie immer, alles schweigend in meinem Herzen behalten. Also brauchst du keine Angst zu haben. Wahrscheinlich findest du deine Taten sowieso nicht so dramatisch, bist wahrscheinlich sogar gekränkt. Ich erwarte keine Antwort, darum blockiere ich dich. Lebwohl, Name.
Es war die erste Beziehung von uns beiden. Wir kannten uns 10 Jahre lang und waren 6 Jahre lang zusammen. Er ist 26 und ich bin 23.
Gestern 17:36 •
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