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Soll ich um ihn kämpfen oder besser vergessen?

Hola15
Zitat von Nachtlicht:
Hallo coffee-to-go, ziemlich große Baustelle, die du da seit geraumer Zeit beackerst. Nach meiner Meinung und Erfahrung kann man durchaus zwei ...

Immer wieder schön dich zu lesen. Du bringst es auf den Punkt.

18.06.2021 15:21 • x 3 #91


C
Vielen Dank für eure Nachrichten und auch guten Ideen von gestern. Entschuldigt bitte, dass ich euch allen jetzt mal gemeinsam antworte.
Über alternative Beziehungsformen, offene Beziehung und Polyamorie haben wir uns mehrfach ausgetauscht und hinterfragt, ob es etwas gäbe, wo wir alle gut mit zurechtkämen, mit dem Schluss, dass keiner von uns langfristig damit glücklich wäre, weil grundlegende Bedürfnisse sich überschnitten hätten und nicht vereinbar gewesen wären. Es kommt auch dazu, dass trotz unseres Alters ein Wunsch nach Familienplanung bestand, was zuvor leider nicht geklappt hat. Das hätten wir uns alle aber auch nur mit einem Partner vorstellen können und wollen, nicht aber in einer Drei- oder Vielecksbeziehung.
Was ich zur psychischen Vorbelastung und zu meinem Beuteschema sagen kann: Ich habe kein Beuteschema weil Menschen für mich keine Beute sind, die ich jage und festleine, sondern ein Glück, das einem begegnet und bleiben will oder nicht. Ich war nie aktiv auf Partnersuche und meine ehemaligen Partner waren sehr unterschiedliche Menschen, mit denen ich langjährige Beziehungen hatte und denen ich auch treu war. Nur die letzten beiden Männer hatten psychische Vorbelastungen, von denen ich aber erst erfuhr, als ich verliebt war. Das war aber kein Grund für mich, den Menschen nicht anzunehmen.
Die psychischen Vorbelastungen haben aber bei keinem der beiden ihre Selbstverantwortlichkeit eingeschränkt, dass sie nicht imstande gewesen wären, sich zu distanzieren. Mein Freund hatte sich auch schon einmal von mir zeitweise getrennt, wir waren aber aufgeschlossen und haben gesagt, dass, wenn es sich stimmig anfühlt, wir es nochmals versuchen werden, was nach 6-monatiger Pause auch so kam. Der andere Mann hat seine zweitletzte, an sich harmonische und langjährige Beziehung zu seiner Freundin beendet, obwohl er sie liebte, weil er sich mehr Entwicklung und Bewegung wünschte. Ich schreibe das, weil ich damit zeigen möchte, dass beide durchaus imstande dazu waren, eigenständige Entscheidungen zu fällen und keine Marionetten sind, die abhängig von einer Fremdentscheidung waren.
Und ich weise keine Schuld von mir, dass ich auf etwas angesprungen bin, was ich mir viele Jahre gewünscht und kommuniziert habe, was mir plötzlich mit offenen Armen angeboten wurde. Ich hatte nie eine vergleichbare Situation in meinem Leben und wußte selbst nicht, wie ich damit umgehen soll, ich hätte mir auch nicht vorstellen können, dass es möglich ist, geschweige denn dass mir so etwas passieren würde. Und ich mache mir dafür heftige Vorwürfe, etwas signalisiert zu haben, bevor ich einen klaren Cut mit meinem Freund gehabt hätte. Nein, ich wollte nicht warm wechseln, die Situation war fremd für mich und hat mich überfordert.
Ich habe aber erkannt, dass ich meine Trennungsversuche, auch die, die klar so formuliert waren, dass vor etwas neuem ein cut zum alten sein muss, wenn es kein Teufelskreis sein soll, durch Appelle an mein Mitgefühl unterbunden wurden, Nervenzusammenbrüche, cholerische Anfälle, die Bitte, nicht zu gehen). Ich habe den Mann geliebt aber die Entscheidung gegen ihn zur Klärung mit meinem Freund, in welche Richtung es sich auch immer entwickelt hätte - durfte ich nicht treffen, ohne dass Appelle an meinen Gerechtigkeitssinn und heftige Zweifel an der Richtigkeit und die Art meiner Entscheidung aufgekommen wären. Auch, wenn viele von mir hier keinen Funken an Empathie zutrauen, hat es mich zutiefst berührt und immer wieder neue Fragen aufgeworfen. Es war ja nicht so, dass ich ihn nicht liebe und mir nicht hätte vorstellen können, dass wir nach einer Aussprache tatsächlich eine Chance gehabt hätten. Er hat sich aber von vornherein heftig gegen eine Distanzierung gewehrt und sich abgelehnt gefühlt.
Wir haben uns gestern auf jeden Fall voneinander verabschiedet. Das Treffen war mit dem schlimmsten Anfall verbunden, den ich bei ihm erlebt habe. Ich habe ihn im übrigens nicht zum Choleriker gemacht, das war er auch vor meiner Zeit, da mir das jemand von euch hier auch mal vorwarf.
Er wird sich nun frei sich und seinen Bedürfnissen zuwenden und ich mich meinen.
Mit meinem Freund werde ich Klärung schaffen und wenn er denn möchte und bereit dafür ist, auch eine gemeinsame Therapie in Anspruch nehmen.
Danke nochmals für eure Meinungen, ich verstehe auch eure harte Kritik und danke euch für viele gute Anregungen.

19.06.2021 14:39 • x 2 #92


A


Soll ich um ihn kämpfen oder besser vergessen?

x 3


Sentimentalo
War das jetzt das Wort zum Sonntag?
Ich wünsche dir und deinen Partnern alles Gute auf diesem wundervollen Weg in die Zukunft!

19.06.2021 15:14 • #93


C
@Sentimentalo wenn du es gern als Wort zum Sonntag hättest, dann bitte. Ich wollte mich nur aufrichtig bedanken bei den Beitragenden, die sich die Zeit genommen haben, ernsthafte und lösungsorientierte Vorschläge zu machen, statt sich darüber lustig zu machen, dass jemand in einem emotionalen Dilemma steckt. Ich wünsch Dir keins und auch sonst niemandem.

19.06.2021 15:58 • x 2 #94


Plentysweet
Zitat von coffee-to-go:
Ich habe kein Beuteschema weil Menschen für mich keine Beute sind, die ich jage und festleine, sondern ein Glück, das einem begegnet und bleiben will oder nicht.

Das finde ich eine schöne Beziehungsphilosophie!
Zitat von coffee-to-go:
psychische Vorbelastungen, von denen ich aber erst erfuhr, als ich verliebt war. Das war aber kein Grund für mich, den Menschen nicht anzunehmen.

Sehe ich auch so.
Zitat von coffee-to-go:
Die psychischen Vorbelastungen haben aber bei keinem der beiden ihre Selbstverantwortlichkeit eingeschränkt, dass sie nicht imstande gewesen wären, sich zu distanzieren.

Das dachte ich beim Lesen Deiner Beiträge auch.
Zitat von coffee-to-go:
Ich hatte nie eine vergleichbare Situation in meinem Leben und wußte selbst nicht, wie ich damit umgehen soll

Einmal ist halt immer das erste Mal.
Zitat von coffee-to-go:
Und ich mache mir dafür heftige Vorwürfe, etwas signalisiert zu haben, bevor ich einen klaren Cut mit meinem Freund gehabt hätte.

Es ist menschlich, Fehler zu machen. Andere lassen sich auf außereheliche heimliche Affären ein. Du brauchst Dir nichts vorzuwerfen. Sowas passiert und das nächste Mal bist Du sicher schlauer.
Zitat von coffee-to-go:
Auch, wenn viele von mir hier keinen Funken an Empathie zutrauen, hat es mich zutiefst berührt und immer wieder neue Fragen aufgeworfen.

Ich glaube, daß Du sehr empathisch bist.
Zitat von coffee-to-go:
Wir haben uns gestern auf jeden Fall voneinander verabschiedet

Das finde ich sehr gut und konsequent von Dir!
Zitat von coffee-to-go:
Das Treffen war mit dem schlimmsten Anfall verbunden, den ich bei ihm erlebt habe.

Das klingt n bißchen nach Narzißmus.
Zitat von coffee-to-go:
Mit meinem Freund werde ich Klärung schaffen und wenn er denn möchte und bereit dafür ist, auch eine gemeinsame Therapie in Anspruch nehmen.

Gut!
Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute und ein gutes Geschick für Deine Entscheidungen !

19.06.2021 19:51 • x 2 #95


C
@plentysweet danke für Dein verständnisvolles und zugewandtes Feedback. Ja, der Narzissmusgedanke war bei mir auch präsent. Ich denke, er hat davon Anteile, ist unsicher und sucht viel Bestätigung und Anerkennung, aber ist zugleich ein wahnsinnig zugewandter Mann, den jede Gefühlsregung seines Gegenüber ehrlich interessiert. Mit Kritik konnte und kann er aber leider sehr schlecht umgehen, zumal er Kritik oft hörte, wo gar keine geäußert wurde. Ich konnte es leider bis zuletzt nicht einordnen. Ich hab versucht, sehr vorsichtig zu formulieren und habe doch oft irgendwas getriggert, wo ich es überhaupt nicht erwartet hätte. Ich hoffe, er wird sein Glück finden, und einen Menschen an seiner Seite, der keine Hindernisse mitbringt und bei dem er sich sicher fühlen kann.

19.06.2021 20:37 • x 2 #96


Error
Zitat von coffee-to-go:
Was ich zur psychischen Vorbelastung und zu meinem Beuteschema sagen kann: Ich habe kein Beuteschema weil Menschen für mich keine Beute sind, die ich jage und festleine, sondern ein Glück, das einem begegnet und bleiben will oder nicht. Ich war nie aktiv auf Partnersuche und meine ehemaligen Partner waren sehr unterschiedliche Menschen, mit denen ich langjährige Beziehungen hatte und denen ich auch treu war. Nur die letzten beiden Männer hatten psychische Vorbelastungen, von denen ich aber erst erfuhr, als ich verliebt war. Das war aber kein Grund für mich, den Menschen nicht anzunehmen.


Mal unabhängig von Deiner Story - für diesen Part möchte ich mich bei Dir bedanken, denn Du sprichst mir aus der Seele.
Wenn ich meine bisherigen Beziehungen mit Abstand betrachte, stelle ich auch fest, dass ich kein Beuteschema habe, dass sich meine bisherigen Partnerinnen nicht vergleichen lassen.
Und liebenswert waren und sind sie alle

19.06.2021 20:42 • x 2 #97


Plentysweet
Zitat von Error:
Beuteschema

Vielleicht eher ein Muster, was sich ähnlich wiederholt? Oder eine Art Typ ?!

19.06.2021 21:06 • x 1 #98


Error
Zitat von Plentysweet:
Vielleicht eher ein Muster, was sich ähnlich wiederholt? Oder eine Art Typ ?!


So sehr ich auch vergleiche - aber Nein auch kein immer gleicher Typ, kein Muster.
Ich denke es liegt daran, dass man sich selber im Leben stetig verändert / entwickelt (ob zum Guten oder auch nicht), aber niemals auf der Stelle tritt.
So sucht man, sofern man ungebunden ist, nach dem passenden Pendant - und ich wünsche mir sehr, dass man im gesetzten Alter dem Ziel, den passenden Partner zu finden und beieinander zu bleiben, immer näher kommt.
Für irgendwas müssen die Trials and Errors doch gut sein

19.06.2021 21:16 • x 2 #99


A


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