@ZuHause79 Guten Morgen liebe @ZuHause79. Es tut mir sehr, sehr leid, wie du unter deiner Situation leidest. Ich würde dir raten, einen Schlussstrich zu ziehen, du solltest - ebenso wie ich - nicht auf ein Wunder warten, von dem wir wissen, dass es nicht eintritt. Versuche doch, den schönen freien Tag zu genießen, tue etwas Gutes für Dich. Versuche, dem Mann möglichst wenig Raum in deinem Leben geben, setze Grenzen, auch, wie er deine Gefühle einnehmen darf. Und mit jedem Tag wird es dir ein bisschen besser gehen. Eine Userin hat mir mal geschrieben, in einer Situation wie meiner macht sich, weil man die Person, die die eigenen Gefühle nicht erwidert, immer wieder trifft, eine hoffnungslose Hoffnung breit. Das wollen wir doch beide nicht und haben wir auch nicht verdient.
Zu meiner Geschichte: Du findest sie sicher ganz schnell, wenn du bei meinen Beiträgen suchst, sie steht nicht in diesem Thread, sondern in einem anderen. Ich habe mich vor über 1 1/2 Jahren in die Kollegin verliebt. Von ihr kam aber nichts, was darauf hindeuten könnte, dass sie meine Gefühle erwidert, im Gegenteil, sie erzählte - in größerer Runde - von Treffen mit einem anderen Mann oder mit Freunden. Ich frage nicht nach ihre Freizeitaktivitäten, will das nicht wissen, zu meinem Selbstschutz. Ich bin mir sicher, dass sie weiß, was ich für sie fühle oder gefühlt habe, sie ist intelligent, auch emotional intelligent. Weil von ihr nichts zurückkommt oder jedenfalls nicht das, was ich möchte, und nicht auf Reaktionen von ihr warten will, die nicht kommen, meine Strategien in Bezug auf sie fehlgeschlagen sind, bin ich seit mindestens einem Jahr dabei, sie mir aus dem Kopf zu schlagen. Ich habe dabei auch schon Fortschritte erzielt, meine Gefühle für sie sind aber noch nicht ganz weg.
Ich bin ihr überhaupt nicht böse, ich kann von keiner Frau erwarten, dass sie sich in mich verliebt, ich kenne die Situation, dass man Liebe nicht erwidert, natürlich auch und habe auch schon Hoffnungen enttäuscht. Es gab auch Situationen, da hat mich die Kollegin die ich mich verliebt hatte, wegen ihrer Trennung um steuerlichen Rat gefragt, ich habe ihr geholfen, es war ein langes Gespräch, da waren wir uns sehr, sehr nahe, bei der Durchsicht von verschiedenen Schriftstücken für die Steuer berührten ihre Finger meine, unsere Schultern berührten sich, das kam alles von ihr, solche Situationen haben mich so aufgewühlt, dass ich fast die ganze Nacht nicht schlafen konnte. Als wir die Steuerangelegenheit in meinem Büro besprochen haben, kam ein anderer Kollege in mein Büro dazu. Der musste den Eindruck haben, dass zwischen mit und der Kollegin was läuft, so nahe waren sie und ich uns. Ich weiß nicht, was dieser andere Kollege sich gedacht hat. Diese Nähe kam von ihr. Kurz danach kamen aber wieder andere Äußerungen von ihr, in größerer Runde berichtete sie, dass sie ein Mann eingeladen hat, mit zu einem Champions League-Spiel zu begleiten. Wohl mit diesem Mann hat sie vor etwa einem Jahr einen Kurzurlaub in Italien gemacht, allerdings mit einer größeren Gruppe, dieser Mann hat sie auch dorthin eingeladen, ich weiß aber nichts davon, was in diesem Urlaub gelaufen ist.
Die Arbeitssituation von ihr und mir kann nicht geändert werden, unsere Arbeit ist so, dass wir wirklich tagtäglich gemeinsame Aufgaben besprechen müssen. Ich versuche schon länger, Abstand zu halten, vermeide körperliche Berührungen (sie nimmt Kollegen gern in den Arm, nicht nur mich, das ist ihre Art, hat sie vor kurzem mit einem Kollegen ausgiebigst gemacht), ich melde mich bei ihr nur, wenn es einen beruflichen Grund gibt, bin aber weiter freundlich und kollegial.
Ich meine schon, dass ich mit der Situation immer besser klarkomme. Aktuell tut mir gut, dass ich sie seit Dienstag nicht mehr gesehen habe und auch in dieser Woche nicht sehen werde. Ich habe viele Hobbys, einen großen Garten, wohne ländlich, bin schnell im Grünen, bin sehr naturverbunden, habe nette Freunde, die ich z. T. schon Jahrzehnte kenne, bin im Job anerkannt, all das gibt Kraft und Ablenkung. Es ist aber nicht nur alles schön, ich muss mich mit meiner Schwester um meine sehr pflegebedürftige Mutter kümmern, das kostet sehr, sehr viel Zeit.
Ich habe mich schon öfter unglücklich in nicht erreichbare Frauen verliebt, denke gerade an drei heftige, intensive, unglückliche Lieben. Eine dieser drei Frauen (sie heißt B.....) hat mich die ganze Zeit auf das Heftigste belogen und betrogen (obwohl sie angeblich nur mich liebte, hat sie z. B. mit einem anderen Mann eine Kreuzfahrt auf dem Schiff Royal Clipper gemacht), eine andere - auch eine Kollegin - hatte einen Partner, sie hat mich aber auf das Heftigste angemacht und angebaggert und wollte mich als Zweitpartner halten. Ich habe das nicht lange mitgemacht. Es hat aber trotzdem einige Monate gekostet, bis ich mich endgültig von ihr gelöst hatte. Bei den vorangegangenen Versuchen, mich von dieser Frau (sie heißt S.....) zu trennen, hat sie immer alles aufgefahren, was sie konnte, um mich weiter oder wieder an sie zu binden, und da bin ich ein paar Mal darauf reingefallen.
Ich meine. ich muss mich deshalb fragen, ob ich - aus welchen Gründen auch immer - den Hang habe, mich in unerreichbare Frauen zu verlieben. Man liest ja hier und an anderen Stellen so manches, auch, dass vieles im eigenen Beziehungsverhalten auf Erlebnisse in der Kindheit und das Verhältnis zu den Eltern zurückgeführt werden kann. Ich musste als Kind immer gehorchen und sehr gute oder zumindest gute Schulnoten nach Hause bringen. Bei einem befriedigend war die Stimmung, insbesondere bei meiner Mutter, schlecht. Können einem solche Kindheitserlebnisse die Überzeugung vermitteln, dass man sich Liebe erkämpfen muss und einem Liebe nicht in den Schoß fällt? Ich weiß es nicht.
Jedenfalls sage ich dir (ebenso wie mir): Du hast ein gutes Leben verdient und mache Dein Wohlbefinden bitte, bitte nicht von jemandem abhängig, der das nicht verdient. Tue dir etwas Gutes und versuche, deine Trauer und den Schmerz zu überwinden.
Ganz liebe Grüße und alle guten Wünsche!