Tipps gegen die Einsamkeit

E
hier wieder eine interessante Fundsache ;)

Tipps gegen die Einsamkeit

Wer sich einsam fühlt, leidet darunter oft sehr. Wir fühlen uns dann verlassen und der Einsamkeit ausgeliefert und vielleicht auch hilflos, gelähmt, wie ein Opfer.
Und so sitzen dann gerade einsame Menschen allein zu Hause, womöglich noch in der stillen Hoffnung, jemand würde kommen, um sie aus ihrer Einsamkeit zu retten. Ein Teufelskreis der krank machen kann.

Das Wichtigste: Einsamkeit ist keine Schande
Das Allerwichtigste beim Thema Einsamkeit ist, dass Sie sich unbedingt klar machen sollten, dass Einsamkeit kein Makel ist und nichts, wofür Sie sich schämen müssen. Sehr viele Menschen fühlen sich einsam - insofern sind Sie ironischerweise sogar in guter Gesellschaft. Einsamkeit ist aber auch kein Schicksal, das Sie hinnehmen müssen. Einsamkeit ist etwas, das Sie ändern können.

Einsamkeit ist eine Gefängniszelle, die sich nur von innen öffnen lässt.
Alfredo La Mont

zum weiterlesen:
.zeitzuleben.de/inhalte/pe/einsamkeit/einsam.html

23.03.2004 19:36 • #1


E
Einsamkeit ------- Alleinsein



und

der lebenslange Versuch sie

loszuwerden, zu besiegen und

nicht darunter leiden zu müssen


Wir kommen auf diese Welt - allein - da beginnt es dann... - nein, es fängt schon früher an, im Mutterleib.

Wohl sind wir durch die Nabelschnur mit der Mutter verbunden und erhalten Nahrung. Wir sind behütet, werden geschaukelt und es ist wohlig warm.

Aber wer kümmert sich um unsere Gefühle, wie Schmerzen, Trauer, Freude? Wer teilt mit uns das Glücksgefühl im Bauch vor dem Start ins materielle Leben? Alles müssen wir allein ertragen und durchstehen - und wachsen müssen wir auch noch alleine!

Endlich geht es durch den Geburtskanal. Nachher ist sicher alles besser und wir sind nicht mehr so einsam. Die Welt, das Leben wird wunderbar sein und wir können frei atmen. Noch ein kurzer Schmerz, die Nabelschnur ist durchtrennt, jetzt ist es geschafft!





------- IRRTUM -------





Nun beginnt der lebenslange Kampf im materiellen Bereich.

Niemand versteht unser Weinen, Schreien, Lachen, Quängeln oder Schweigen. Irgendwie haben wir zu funktionieren, essen --- schlafen --- spielen --- wachsen --- lächeln.

Also freuen wir uns auf die Zeit, wo wir sprechen und uns mitteilen können. Dann werden wir von den „Grossen“ bestimmt verstanden und fühlen uns nicht mehr so klein und verloren.





------- IRRTUM -------





Wir beginnen uns zu fragen, ob wir denn eine andere Sprache sprechen, obwohl die „Grossen“ ja alles vorsagen.

Wir schliessen uns Gleichaltrigen an, knüpfen Freundschaften, bilden Gruppen. Wir nehmen an gemeinsamen Veranstaltungen teil, treten Clubs und Vereinen bei. Für eine gewisse Zeit erleben wir das wunderbare Gefühl der Zweisamkeit, des Nichtalleinseins.

Doch auch in diesen Situationen erkennen wir irgendwann: Niemand kann uns nahe genug sein um im Innern dieses leere Etwas, welches weiss nicht was ersehnt, zu befriedigen, zu füllen.

Wir beginnen zu ahnen, dass wir auf Erden unseren Weg alleine gehen müssen. ---

Aber es bleibt ja noch die Hoffnung: Wenn wir erwachsen sind gehören wir zur Gesellschaft. Dann wird es sicher funktionieren!





------- IRRTUM -------





Die vermeintlich grosse Liebe, vielleicht sind es auch zwei, drei oder mehr, jetzt ist es geschafft! Das Puzzleteil, welches in unserem Innern gefehlt hat, ist gefunden. Wir sind wirklich glücklich und eins. Das Alleinsein, die Leere in uns ist überwunden, besiegt, vorbei.





------- IRRTUM -------





Die Nähe und Liebe, die Zärtlichkeit, das Verstehen, auch die Zweisamkeit und das Füreinanderdasein sind ja wunderbar und in unserem Leben auch sehr wichtig. Aber früher oder später realisieren, spüren wir, keine noch so nahe Nähe, keine noch so tiefe Liebe kann auf Dauer diesen Platz im Innern ausfüllen und dieses „ach wie nenn ich es denn nur“ Gefühl

befriedigen, beruhigen.

Jeder Mensch geht anders mit diesem Gefühl um.

Wir können davonlaufen, indem wir uns vorspiegeln, von allen gebraucht zu werden, unersetzlich zu sein. Oder wir sind dauernd mit etwas beschäftigt und haben keine Zeit uns auszuruhen. Wir wollen möglichst viel leisten und arbeiten um Geld und Ansehen zu erreichen. Vielleicht sind wir auch stets unterwegs und engagieren uns gleichzeitig vielerorts. Ebenso können wir das Leben mit all seinen vielfältigen Genüssen voll auskosten, oder uns dem Reichtum verschreiben.

Andere Möglichkeiten sind Flucht in die Krankheit, die wir dann hegen und pflegen. Wir ziehen uns in uns selbst zurück und kreieren eine Fantasiewelt. Auch können wir über all die bösen Menschen schimpfen die uns umgeben, denn die ganze Menschheit ist ja schlecht.

Wie auch immer wir mit diesem Gefühl umgehen, eines bestätigt sich immer wieder:

Allein kommt man zur Welt und geht im Endeffekt auch seinen Lebensweg allein.

Irgendwann steht der Tod vor uns und siehe da, auch hier müssen wir allein hindurch. Keine Begleitung, kein Streicheln oder tröstende Worte, keine noch so intensive Nähe kann uns helfen. Auch diesen Weg müssen wir alleine gehen.

Niemand kann für uns auch nur ein einziges Gefühl leben, nicht die positiven, nicht die negativen. Niemand kann sie uns nehmen. Auch können wir keines austauschen, ersetzen oder verlieren.

Niemand kann für uns wichtige Entscheidungen treffen oder an unserer Stelle handeln. Niemand kann für uns leben! --- Wir müssen es allein tun!





DAS WARS !



WARS DAS ?





Nein! --- Es gibt eine Möglichkeit dieses Alleinsein, diese Einsamkeit im Innern auszufüllen, zu befriedigen.

Wir müssen all diese Variationen von falschen Spiegeln erkennen wollen, müssen das Rebellieren, Verleugnen und Davonlaufen aufgeben und still im Herzen werden.

Wir müssen dieser Einsamkeit ins Gesicht schauen, sie akzeptieren und verstehen lernen.

Dann können wir erkennen, dass wir die ganze Zeit am falschen Ort nach Zweisamkeit gesucht haben, dass wir in falscher Art und Weise nach Erfüllung, nach dem Stillen dieser Sehnsucht im Innern geforscht haben.

Wir sind nicht allein, nicht eine Sekunde lang --- wir sind nie allein gewesen!

In uns selbst ist die Ganzheit. Wir sind mit allem verbunden, werden begleitet und getragen.

Aber diese Erkenntnis, dieses Wissen finden wir nicht aussen im Materiellen, denn dort wird die Leere nur noch grösser. Wir können diese Sicherheit, diese Zweisamkeit nur in der Stille und in der Innenschau entdecken, wahrnehmen und erfahren.





Sylvia Pellegrino 20.2.2000




23.03.2004 20:22 • #2


A


Tipps gegen die Einsamkeit

x 3


S
Danke :)

ja, so ist es wohl.

Ohne uns selbst an die Hand zu nehmen, uns zu behüten und zu vertrauen, uns zu kennen und zu verstehen, ohne die Einigkeit in uns wird das Leben eine lebenslange Suche bleiben.......

Lieben Gruß
Regine

23.03.2004 22:58 • #3


D
Hallo ,

trotzt meine Entscheidung nicht mehr hierher zu schreiben möchte ich da noch etwas loswerden (ich bin halt nicht konsequent genug :0(( )
Und zwar Folgendes:
Ich möchte Dich doch sehr darum bitten, die Worte die Du da geschrieben hast – insbesondere der erster Abschnitt bis zum 1. „Irrtum“ – erneut zu denken...
Auf diese Weise möchte ich nicht ins Detail gehen, habe jedoch das Bedürfnis Dir mitzuteilen, dass fast jedes Wort zu widerlegen ist, von meinem Standpunkt her gesehen.
Denke mal nicht nur aus der Sicht der Verletzten und lasse nicht ganz die biologischen Erkenntnissen beiseite! Es gibt immer Wegen, alles grau und schwarz zu sehen, zu interpretieren; es bedarf dazu lediglich eine dunkle Brille.

Mir hat sich einen Satz eingeprägt: „Einsamkeit ist, wenn man nicht mehr liebt.“
Sicher bin auch ich oft sehr einsam. Aber wir sprechen da wohl nicht von dieselbe Einsamkeit.

Einen wunderbaren Mittwoch,

Dom

24.03.2004 10:11 • #4


E
Hallo Dominique,

der Text ist nicht von mir, sondern von Sylvia Pellegrino.

Zudem glaube ich, dass diese Aussage nicht auf jeden zutrifft, was auch sehr vermessen wäre.

Es ist doch wie bei allen Dingen im Leben, es kommt auf die Sichtweise und die Empfindung an.

Was für den einen hilfreich ist, kann für jemand anderen absolut unbrauchbar sein.

Deswegen verwehre ich mich ja auch so, dass jemand hier Hilfe, Ratschläge oder Tipps geben kann. Es ist lediglich die Empfindung eines jeden einzelnen, ob er es als solches annimmt oder so sieht, und empfindet.

Selbst Therapeuten können dir keine aktive Hilfe geben. Sie können dir und den anderen lediglich einen Weg aufzeichnen oder Hilfestellung geben. Hilflosigkeit, tritt doch dann auf, wenn man in eine Situation gerät in der man unfähig zu handeln und zu denken ist.

Einsamkeit ist doch auch ein sehr individuelles Gefühl und jeder empfindet es doch anders.

Was ich persönlich daran verwerflich finde, ist die Tatsache, dass es Menschen gibt, die nicht lernen damit umzugehen und sich dann aufgrund der Einsamkeit in eine neue Beziehung stürzen und dann der Auffassung sind, dass der neue Partner sie vor der Einsamkeit bewahren kann.

Für mich ist es immer sehr verwunderlich, wenn ich sehe und höre, wie viele Dinge, der oder die neue Partnerin in eine Beziehung mit einbringen muss. Oft stelle ich mir die Frage, ob diese Personen von einer oder mehre Personen träumen.

Wenn ich solche Wünsche und Sehnsüchte lese oder höre, dann fühle ich mich schon vom zuhören überfordert und frage mich, wer wohl all diese Dinge bewerkstelligen kann.

Es ist mit Sicherheit ein widerliches Gefühl, wenn man nach einer Beziehung in ein tiefes Loch fällt und sich klein, verlassen und einsam fühlt, aber verantwortlich ist jeder selbst für seine Situation. Natürlich ist es auch schwer, einen Weg zu finden, um der Einsamkeit oder diesem Gefühl zu entrinnen, aber niemand kann diese Situation für dich ändern.

Ich für meinen Teil, möchte jedenfalls kein Unterhaltungsclown sein oder dazu gemacht werden.

Lerne positiv zu denken und zu handeln. Denn nur, wenn du glücklich und zufrieden bist, dann wirkst du auch auf deine Mitmenschen so, und sie werden dich auch so sehen und sich an deiner Nähe erfreuen.


Auch dieser Auszug aus dem Internet könnte lesenswert sein.

Wünsche dir auch einen schönen Tag.

Gruß




Was ist nun die Wahrheit?

Als kleine Kinder haben wir uns vielleicht oft nicht in der Lage gefühlt, unsere Entscheidungen und unser Leben zu kontrollieren. Wenn diese Erfahrung intensiv genug war, kann sie im Erwachsenenleben Phobien zur Folge haben.
Menschen, die in ihrer Kindheit häufig in Angst lebten, haben in ihrem Unterbewußtsein die Angst konditioniert.
Sie reagieren schneller und intensiver mit Panik in Stress-Situationen.
Menschen, deren Kindheit relativ angstfrei verlief, haben diese Probleme deshalb nicht.
Wir müssen uns dessen bewusst werden und erkennen, dass wir jetzt erwachsen und die Ängste von damals heute unbegründet sind und die alte Programmierung nicht mehr gültig ist.
Der Mensch schafft sich seine eigene Realität und kann sie auch jederzeit verändern. Die Realität ist deshalb nicht immer die Wahrheit.

Wir haben uns falsche Überzeugungen zugelegt, um die Kontrolle nicht zu verlieren.
zum Beispiel:
- ich gebe nach, um am Ende nicht allein zu sein.
In diesem Fall hast Du Angst, andere zu verlieren, also einsam zu sein.
Du wirst merken, bei den meisten Deiner falschen Überzeugungen, geht es darum, nicht allein zu sein.

Bei Angstkranken ist häufig die Aufmerksamkeit nach außen gerichtet.
- hoffentlich merkt keiner, das ich Angst habe.
- wie reagieren andere auf mich, usw...... (eigener Anspruch perfekt zu sein, um somit Anerkennung und Aufmerksamkeit zu erhalten. Also auch Angst vor Einsamkeit.)
Alles wird kontrolliert.
Dabei verlieren wir den Kontakt zu uns selbst. Wir sind nicht mehr so, wie wir wirklich sind.
Verlassen wir das Haus, sind wir überfordert, weil wir nicht mehr alles kontrollieren können (zu viele Menschen, zu viele Autos, zu viel Verkehr....). Dadurch entsteht Angst.

Angstkranke sind häufig zu sensibel.
Fast alles wird hinterfragt, oft kann man keinen klaren Gedanken mehr fassen. Man ist unfähig abzuschalten. Eine Angstsituation entsteht, wenn man gedanklich überfordert ist. Dinge, die im Alltag passieren werden oft überbewertet. Du mißhandelst Dich selbst durch Deine (negativen) Gedanken. Wenn Du Dich verletzt fühlst, Dir etwas peinlich ist, Du Dich minderwertig fühlst, dann sind es Deine Gedanken (falschen Überzeugungen), die dies verursachen. Wir beeinflussen also unsere Gefühle selbst.
Du machst Dir über alles Mögliche Sorgen und quälst Dich mit Deinen Gedanken. Wenn wir ehrlich sind, waren 99% der Sorgen, die wir uns bislang gemacht haben überflüssig. Eine Panikattacke ist wie ein Kurzschluß, weil wir gedanklich nicht zur Ruhe kommen.
Durch diese negative Energie, die wir selbst verursachen fühlen wir uns niedergeschlagen und deprimiert.
Dann, nach der ersten Panikattacke wird alles nur noch schlimmer, weil wir nicht mehr Auto fahren können, nicht mehr einkaufen oder sogar das Haus nicht mehr verlassen können, ständig machen wir uns Gedanken und Sorgen. Wir sind einfach zu kopflastig und müssen das auch erkennen.
Du selbst setzt Dich unter Druck und bist gedanklich in Deinen Befürchtungen gefangen.
Dies erzeugt Enge, also Angst. Du befindest Dich in einem Zustand gedanklicher Unfreiheit.
Deine Seele und Deine Gedanken brauchen mehr Freiraum.
Deshalb ist es sinnvoll, zunächst erst einmal wieder zur Ruhe zu kommen, abzuschalten und zu üben, zeitweise gar nicht zu denken und danach:
Erforsche Deine falschen Gedanken (Gefühle).
Betrachte sie sachlich und realistisch!!
Du kennst die Wahrheit, also bewerte Deine Gedanken neu und zwar zu Deinen Gunsten. Dadurch entstehen neue Denkstrukturen, also positive Energie.



Wahrheit (Einsamkeit)

Wenn die Ursache Deiner Angst, die Angst vor Einsamkeit ist, dann kann es sein, dass Du möchtest, dass alle Dich mögen. Auch die Menschen, denen Du vielleicht nur einmal begegnest. Deshalb fühlst Du Dich oft abgelehnt.
Auch hier gestaltest Du Deine negativen Gefühle (Realität) selbst.
Du solltest Dir klar machen, dass Du niemals absolut einsam oder vollkommen allein sein wirst. Es wird immer Menschen geben, die mit Dir zusammen sein wollen.
Es wird auch immer einen Partner geben, der mit Dir eine Beziehung haben möchte. Möglicherweise wirst Du eine Weile ohne Partner sein, aber auch das bedeutet nicht wirklich Alleinsein. Du hättest immer noch Freunde.
Wenn Du Dir das immer wieder vor Augen hältst, wenn Du in Deine Angst abrutschst, wird es bald Deine Überzeugung sein und Deine Angst vor Einsamkeit wird immer weniger. Um Einsamkeit zu überwinden ist es wichtig ein Gefühl der Verbundenheit zu entwickeln. Verbundenheit ist das Gegenteil von Einsamkeit.
Denk einfach an die vielen Dinge, mit denen Du Dich in Deinem Alltag verbunden fühlst. Menschen in Deiner Umgebung, Haustiere, Pflanzen, ein Schmuckstück, Deine Wohnung, in der Du dich wohlfühlst usw....
Das Gefühl von Verbundenheit kann Dir niemand geben. Das ist ein Gefühl in Dir selbst. Verbunden kann man sich auch mit einer Aufgabe oder Tätigkeit fühlen.
Also, auch wenn ein für Dich wichtiger Mensch Dich verlässt, wirst Du niemals wirklich einsam sein.
Außerdem gibt es genügend Menschen, die Dich mögen, also bist Du auch beliebt.
Du fürchtest Dich vor einer Panikattacke, weil Du glaubst unangenehm aufzufallen. Du denkst, man wird Dich deshalb ablehnen. Du verlierst die Kontrolle und keiner wird Dir helfen. Es ist also die Angst vor Einsamkeit.
Denk immer daran, nur Du kannst Deine Gefühle (Realität) verändern. Einsamkeit und Verbundenheit sind Gefühle. Also ändere sie zu Deinen Gunsten.
Sag Dir die Wahrheit, denn Einsamkeit kann nicht passieren.
VERBUNDENHEIT IST NICHT VON ANDEREN MENSCHEN ABHÄNGIG.
ES IST LEDIGLICH EIN GEFÜHL UND NUR DU KANNST DEINE GEFÜHLE BESTIMMEN. WENN DU VERBUNDENHEIT SPÜRST, HAST DU KEINE ANGST MEHR!!! Man kann nicht beide Gefühle gleichzeitig haben.









Wahrheit (Selbstzweifel)

Angstkranke neigen in der Regel zu Selbstzweifel.
Nun ist es leider so, dass Zweifel sich verstärken, sie wirken wie eine Programmierung.
Die Schlußfolgerung daraus besteht darin, an seinen Zweifel zu zweifeln.
Zweifelst Du also daran, eine Situation ohne Angst zu bewältigen, dann bezweifel diesen Zweifel.
Sage Dir immer vor jeder Angstsituation:
Ich bin mir inzwischen im Klaren darüber, wodurch meine Ängste entstehen (Gedanken/Gefühle), ich kenne die Ursachen. Also bezweifel ich, dass in bestimmten Situationen die Angst wiederkommt. Es ist eher wahrscheinlich, dass ich keine Angst haben werde.

Du zweifelst in diesem Fall daran, dass Du Angst bekommst. Dieser Zweifel wird sich, wie alle Zweifel nach einiger Zeit verstärken.
Diese Programmierung passiert nicht sofort, deshalb ist es wichtig, auf die Formulierung zu achten. Sage Dir nicht, dass Du bestimmt keine Angst mehr haben wirst, sondern gebe Dich mit dem Wort wahrscheinlich zufrieden, sonst würde der Zweifel ja wieder entstehen.



Wahrheit (Angst vor der Angst)

Bei der Angst vor der Angst, sag Dir die Wahrheit.
Nämlich, es passiert Dir gar nichts!!!
Keiner ist je in Ohnmacht gefallen oder hat einen Herzinfarkt bekommen.
Dieses Gefühl der Angst ist Dir vertraut, Du hast es vielleicht schon 100mal erlebt.

Stell Dir vor, Du bist anfällig für Schnupfen.
Immer wenn Du Schnupfen bekommst, machst Du Dir doch auch keine Gedanken. Es ist einfach typisch für Dich und Du weißt, der Schnupfen geht wieder vorbei.
Du schämst Dich nicht, weil Du Schnupfen hast und Du fühlst Dich deshalb auch nicht minderwertig. Du akzeptierst diesen Zustand und beachtest den Schnupfen nicht weiter (Der Vergleich Schnupfen/Angst wird vielen nicht passend erscheinen, es soll lediglich aufzeigen, wie man mit der Angst umgehen sollte).
Wir ziehen das an, womit wir uns am meisten gedanklich beschäftigen. Beschäftigen wir uns hauptsächlich mit der Angst, dann fühlen wir Angst. Gedanken stehen im Wechselspiel mit Deinen Gefühlen.
Genauso ist es mit der Angst vor der Angst. Akzeptiere dieses Gefühl und mehr nicht, denn Dir passiert nichts!!!!
Durch die Gedanken vorher, kommt es überhaupt erst zur Panikattacke.
Es ist also nur Deine Fantasie, die die Angst verstärkt (negative Energie).


Wir dürfen uns also nicht mit dem beschäftigen, was wir nicht wollen (Angst/Einsamkeit), sondern mit dem, was wir wirklich wollen und uns wünschen!!
Dadurch entstehen neue Überzeugungen.
Überzeugungen sind besondere Glaubensformen, die zu Bestandteilen Deines Gefühlssystems werden. Du wirst etwas nur erfahren, wenn Du auch daran glaubst. Zuerst muss die Überzeugung (Glaube/Gefühl) da sein. Der Glaube geht also der Erfahrung voraus und nicht umgekehrt. Deshalb haben auch viele Probleme, wenn Sie sich immer wieder der Angstsituation stellen und sich nichts ändert. Erst wenn Du wirklich glaubst (fühlst) und es als Wahrheit erkennst, hast Du Deinen Weg aus der Angst gefunden.

Deine Gefühle werden hauptsächlich davon bestimmt, was Du für die Wahrheit hälst. Erkennst Du, dass es keine Wahrheit ist, verändert sich sofort Dein Gefühl.

Um die falschen Überzeugungen zu erkennen und das auch zu glauben, ist es allerdings erforderlich sich
Selbst zu vertrauen.


24.03.2004 14:18 • #5


D
Re-Hi ,

wieso spüre ich denn bei jede direkte Ansprache von Dir so einen imperativen Unterton?
Bilde ich es mir ein? Hmm... Bin gern bereit, darüber nachzudenken...

Ich benötige keine Internet-Lektüre, um glücklich oder unglücklich zu sein; und ich gehöre auch nicht zu denen, die sich ständig der Frage ausgeliefert fühlen, ob sie gerade nun glücklich sind oder eben gerade nicht. Situationen wechseln sich stets ab, und mit ihnen auch der emotio-Zustand.
Der Punkt war die Einsamkeit, nicht wahr? Und diese Aussage von „Ich-Weiß-Nicht-Wehr“ fand ich nicht zutreffend, vor allem nicht im ersten Teil, denn dort werden massiv empirisch/biologisch nachgewiesene Zustände glatt verleugnet!

Ich weiß sehr wohl, Du hast es gut gemeint. Dennoch ist es im allgemeinen von Vorteil, wenn es alle akzeptieren können, dass verschiedene Meinungen zu einen und denselben Sichtpunkt geben darf. Frei nach dem Motto: ich muss nicht die gleiche Brille tragen wie du und meine Erfahrung/Empfindung darf von die deinige divergieren, ohne dass einer von uns sich „abnormal“ fühlen soll. Es gibt immerhin immer wieder die Möglichkeit, ein Telos so einzupflegen, dass die eigene Meinung zunächst als unumstößlich gelten kann.

Wie schon erwähnt: wir sprechen hier nicht von der gleichen Einsamkeit, und auch nicht von die gleiche Liebe...

Aber Schwamm drüber... Die Diskussion würde zu weit führen und möglicherweise in die Absurdität führen (zu mal, wie ich finde, das Thema hier nicht unbedingt unter der rechte Überschrift untergebracht ist).

Ein Tipp gegen die Einsamkeit ist z.B.: sich zunächst mit sich derart zu beschäftigen, dass man einen Weg zu sich findet, den man auch begehen kann.

Jedenfalls danke ich Dir für den Anstoß und die versuchte Verteidigung (wozu denn Verteidigung?).

Lieben Gruß,

Dominique

Ah! Qui suis-je de supporter ce genre de dialoge, de parler comme cela? (wirklich nicht überheblich gemeint!)

24.03.2004 22:14 • #6


E

Hallo Dom

na, du schießt ja aus allen Rohren. ;D

Ich weiß sehr wohl, Du hast es gut gemeint. Dennoch ist es im allgemeinen von Vorteil, wenn es alle akzeptieren können, dass verschiedene Meinungen zu einen und denselben Sichtpunkt geben darf. Frei nach dem Motto: ich muss nicht die gleiche Brille tragen wie du und meine Erfahrung/Empfindung darf von die deinige divergieren, ohne dass einer von uns sich „abnormal“ fühlen soll.

Also, da muss ich dir aber vehement widersprechen.

Sind wir nicht alle verschieden und macht dass nicht gerade die Menschheit aus? Ich habe nie den Anspruch erhoben, dass wir aus Textpassagen alle eine Erkenntnis ziehen müssen und ein und derselben Meinung sein müssen.

Ganz im Gegenteil, ich finde, es sollte sich jeder das herausnehmen, was für ihn wichtig ist und was er denkt und fühlt. Ich bin absolut nicht darauf fixiert, Zusprüche oder Dankesreden für meine Einträge zu bekommen. Es sind lediglich Textpassagen, welche ich zu diesem Thema gelesen habe. Ich mache mir meine Gedanken dazu, und wenn ich sie für gut befinde, dann setze ich sie ins Forum, wenn es passt.

Na, vielleicht sollte ich mal einen Witz ins Forum setzen, über denn dann alle gut lachen können. ;D

Nein, Scherz beiseite!

Wir werden wohl nie auf einen Nenner kommen und ich denke, dass es auch gut so ist.

Menschen sind verschieden und reagieren auch unterschiedlich.

Aber mit der Zeit verändern sich Sichtweisen und Einstellung eben.

Wichtig ist doch, dass man sich weiterentwickelt. Wohin und ob gut oder schlecht, kann doch nur von anderen beurteilt werden.

Ich bin doch kein Moralapostel.

Wenn mir ein Mensch, oder seine Einstellung nicht gefällt, oder er sich so verändert hat, dass er mich negativ beeinflusst, dann muss ich mich eben von diesem Menschen distanzieren.

Verändern kann ich ihn ja wohl kaum.

Ich sehe es recht pragmatisch. Wir beide, leben in unterschiedlichen Welten und wir beide haben auch ganz unterschiedliche Lebensformen.

Eines ist sicher, wir beide würden kein gutes Ehepaar abgeben. ;D

Wünsche dir aber einen schönen Abend, mit einer noch besseren Flasche Rotwein.

Gruß








24.03.2004 22:52 • #7


E
Ups, fast vergessen!

wieso spüre ich denn bei jede direkte Ansprache von Dir so einen imperativen Unterton?

Hm, kann es sein, dass du Untertan bei mir warst, als ich Imperator war?

Also, ich meine, als ich Nero war oder Cäsar oder Napoleon.

Sorry, es liegt schon alles so lange zurück, dass ich mich kaum noch erinnern kann.

Komisch, kann mich gar nicht an dich erinnern.

Aber du wirst sicherlich verstehen, dass ich mich nicht mehr erinnern kann, da mir so viele Menschen zu Füsse lagen. ;D

He du Humorist, höre bitte auf, mir so etwas zu suggerieren, sonst glaube ich noch wirklich daran. ;D

Gehe dann mal zu Cleopatra.

Frage mich, wo mein Lorbeerkranz wohl liegen mag. ;D

Ich kann doch nicht ohne gehen.

Ciao Claudius Antonius


24.03.2004 23:01 • #8


E
Hallo Lilia,

danke für dieses Thema, was mich derzeit, wie viele andere wohl auch, sehr stark beschäftigt.

Zeit zu leben ist eine sehr interessante und vielseitige Homepage. Ich kenne sie seit einigen Jahren und bekomme auch die verschiedenen Newsletter. Es gibt immer etwas, was ich für mich herausziehen und verwenden kann.


Hmmm........Einsamkeit

Ja, auch ich fühle mich oft einsam, obwohl ich es eigentlich gar nicht bin. Ich habe meine beiden lieben Kinder, meine Familie (Eltern und Geschwister), viele liebe Menschen, die mich mögen und die ich auch mag, und auch einige wenige ganz besondere Menschen und sehr intensive Freundschaften. Ich habe viele Interessensgebiete und etliche Hobbies. Warum fühle ich mich also oft sehr einsam? Weil ich keinen Partner mehr an meiner Seite habe? Wenn ich ehrlich bin, muss ich zugeben, dass ich mich auch in meiner Ehe oft einsam gefühlt habe. Also kann es doch nicht daran liegen, dass ich keinen Partner habe. Oder dass ich keine anderen lieben Menschen um mich hätte. Oder dass ich mich in meiner Bude verschanze und nicht rauskäme.

Nein - ich denke, dass das Gefühl der Einsamkeit nur aus und von uns selbst kommt. Aus unserem Inneren und von unseren eigenen negativen Gedanken.

Und deshalb spricht mich gerade dein Beitrag , besonders stark an. Auch das unter dem Thema Angst und Selbstzweifel geschriebene, trifft für mich in den meisten Bereichen zu. Es sind Gefühle, mit denen ich mich immer wieder auseinander setzen muss.

Aber auch das stimmt: wir haben Einfluss auf unsere eigenen Gedanken und Gefühle und können sie verändern. Durch jahrelanges Autogenes Training, weiss ich dieses aus Erfahrung...und doch - falle ich oft genug auch wieder zurück, weil ich meine negativen Gedanken (Angst und Selbstzweifel und somit auch Einsamkeitsgefühle) immer wieder zulasse. Da gibt es also noch viel zu tun für mich.


Liebe Grüße

Wolfsfrau

25.03.2004 05:12 • #9


M
Hallo,

mir geht es ähnlich wie der Wolfsfrau. Auch ich habe habe mich in meine Beziehung oft einsam gefühlt und statt auf das Alleinsein einzulassen, habe ich lieber Kompromisse gemacht und Ablenkung gesucht. Heute weiss ich, das ich dadurch verhindert habe, das vieles an die Oberfläche kommt, was ich damals nicht sehen wollte.
Für mich gehört Alleinsein-können zu meinem Leben, genau wie auch die Partnerschaft. Deswegen finde ich s Beitrag sehr zutreffend.
Ich unterscheide Einsamkeit zwichen Alleinsein-können. Einsamkeit kann sehr quälend sein. Aber Alleinsein-können bedeutet ein Stückchen Freiheit für mich, denn ich mache es freiwillig, um ganz mit mir allein zu sein. Wie zum Beispiel diese Woche, in der ich mit einer Gruppe faste, wo das Alleinsein-können und Eimsamkeit erwünscht ist. Es mag zwar vielleicht für viele ungewohnt sein, aber es ist für mich eine wunderbare Erfahrung und hat eine ganz besondere Bedeutung.

Gruss
Mirja


25.03.2004 11:30 • #10


E
Diese Untersuchung ist zwar schon im Jahr 2002 gemacht worden, aber ich finde, es ist einfach lesenswert.




TEXT VON Ines Possemeyer

Einsamkeit
Noch nie haben Wissenschaftler so viel Aufwand getrieben, sich dem Menschheitsthema Einsamkeit zu nähern: Sie analysieren Verhalten und Immunfunktionen, Empfindungen und soziale Kontakte - und lassen in Experimenten sogar Tiere einsam sein.

Amerikanische Forscher sind alarmiert durch die Prognosen der Statistiker: Im Jahr 2010 werden in den USA 40 Prozent mehr Menschen allein leben als 1980, darunter vor allem Ältere. In Deutschland ist dieser Trend sogar schon weiter fortgeschritten - die Zahl der Single-Haushalte hat sich in den vergangenen 30 Jahren mehr als verdoppelt. Alleinlebende, Alleinstehende und jene mit einem schwachen sozialen Netzwerk haben im Durchschnitt mehr Gesundheitsprobleme und eine geringere Lebenserwartung als andere. Wir vermuten, dass Einsamkeit dabei eine wichtige Rolle spielt, so John Cacioppo, Leiter des Chicagoer Projekts Soziale Isolation, Einsamkeit, Gesundheit und der Alterungsprozess. Er wagt eine Definition: Einsamkeit spiegelt wider, wie ein Mensch seine soziale Situation empfindet - wie isoliert oder innerlich abgetrennt von der Welt er sich fühlt.
Aus der Verknüpfung von Tierversuchen, der genauen Beobachtung von 240 älteren Menschen und der Analyse umfangreicher sozio-demographischer Daten soll in Chicago von der genetischen Ebene bis zur Rolle von Familie und Nachbarschaft ein differenziertes Bild der Einsamkeit entstehen: Welche Bedeutung hat die Lebenssituation, welche die Persönlichkeit? Wie geht das Gefühl unter die Haut und verändert Hormon-, Nerven- und Immunsystem?


Ganz weit vorn: Zweisamkeit

Gefragt danach, was sie glücklich macht, nennen die meisten Menschen hierzulande nach der Gesundheit eine erfüllte Partnerschaft, Familie und Menschen, von denen sie geliebt werden, gefolgt von einem Lebenssinn.
Entsprechend schmerzhaft ist es deshalb, wenn das Bedürfnis nach Verbundenheit ungestillt ist und das Alleinsein ungewollt. Isolationshaft und Verbannung gelten nicht umsonst in vielen Kulturen als schlimmste Strafe, so Cacioppo. Und selbst wer physisch unter Menschen ist, kann sich ähnlich ausgestoßen, abgetrennt und wertlos empfinden. Nicht nur die Psyche reagiert, sondern - untrennbar mit ihr verknüpft - der gesamte Organismus: Säuglinge drohen ohne enge Bindung an andere körperlich und seelisch zu verkümmern; einsame Erwachsene leiden unter Erschöpfung, Magenbeschwerden, Kopfschmerzen und Herzproblemen. Sie entwickeln Depressionen und sind besonders stark suizidgefährdet.

Bedeutung der frühen Kindheit
Die wenigen Langzeitbeobachtungen, die es zur Einsamkeit beim Menschen gibt, erstrecken sich über kaum mehr als ein Jahrzehnt. Zahlreiche Querschnitte durch verschiedene Altersgruppen zeigen allerdings, dass Einsamkeit ein drohender Schatten über allen Lebensphasen ist. Unweigerlich taucht er auf, wenn wichtige Verbindungen abreißen: etwa durch Umzug, Trennung oder Tod. Manchen aber ist er ein ständiger Begleiter.
Ein Grundton wird schon in den ersten Lebensjahren gelegt, wie Studien zur Bindungstheorie nahe legen. Ihr Begründer, der britische Psychiater John Bowlby, postulierte bereits in den 1960er Jahren die fundamentale Bedeutung der Bindung zwischen dem Kleinkind und seiner Mutter oder einer anderen wichtigen Bezugsperson: Sie schafft eine sichere Basis, von der aus das Kind die Welt erkunden kann - ansonsten wäre es verunsichert, in permanenter Angst, verlassen zu werden.

Einer der derzeit wichtigsten Ansätze, die Bindungsstile Erwachsener zu kategorisieren, stammt von der Psychologin Kim Bartholomew. Sie unterscheidet vier Typen, deren Steckbriefe ungefähr so lauten könnten:


Sicherer Typ: hat keine Probleme, enge Bindungen einzugehen, auf andere angewiesen oder für andere da zu sein. Ängstigt sich aber auch nicht davor, partnerlos zu sein, oder nicht akzeptiert zu werden. Er trägt das geringste Einsamkeitsrisiko.
Anklammernder Typ: leidet ohne feste Beziehung; möchte sich mit anderen eins fühlen, gewinnt jedoch den Eindruck, dass andere sein Bedürfnis nach Nähe nicht gleichermaßen teilen. Sorgt sich, nicht genug geschätzt zu werden.
Ängstlicher Typ: wünscht sich enge Bindungen, findet es aber schwierig, anderen zu vertrauen oder abhängig zu sein. Aus Angst, verletzt werden zu können, lässt er niemanden wirklich nah an sich heran. Von Einsamkeit ist er am häufigsten bedroht.
Abweisender Typ: fühlt sich ohne enge Beziehungen wohl und verneint das Bedürfnis nach Nähe. Will auf niemanden angewiesen sein und möchte auch nicht, dass andere von ihm abhängen.
Der abweisende Typ zeigt nur ein mittleres Einsamkeitsrisiko, obwohl er Bindungen meidet: Weil er schon früh Ablehnung und emotionale Kälte erfahren hat, so die Bindungstheorie, zieht er sich von Menschen zurück und wendet sich lieber Dingen zu. Daher hat er vermutlich von allen Bindungstypen die geringsten Probleme, sehr viel Zeit mit sich alleine zu verbringen.

Vom Segen der Einsamkeit
Die Enthebung von der Zeit und sozialen Kontakten kann aber auch bereichernd sein. Das zeigen sogenannte Isolations.perimente des Max-Plank-Instituts für Verhaltensphysiologie in Andechs. Für mehrere Wochen lebten Freiwillige jeweils allein in ein Zimmer gesperrt: nur mit künstlichem Licht, ohne Radio, Fernsehen oder Telefon. Einziger Kontakt zur Außenwelt waren Briefe. Sie durften für diese Zeit vom Klavier bis zum Heimtrainer mitbringen, was sie wollten; konnten lesen, arbeiten, kochen. Ziel war es, die chronobiologischen Rhythmen des menschlichen Organismus in einer zeitfreien Umgebung zu beobachten - doch die Experimente gaben auch bemerkenswerte Einblicke in das Alleinsein.
Am Anfang stand bei allen die Frage: Halte ich das durch, berichtet Jürgen Zulley, der die Versuche geleitet hat. Anschließend sagten 80 Prozent, sie würden gerne wiederkommen. Vor allem der Wegfall äußerer Reize wurde als extrem positiv empfunden: Literatur, Musik, Träume waren viel intensiver. Die Konzentration und Intensität war verblüffend, so Zulley. Man merkt erst dann, wie viel durch die Reizüberflutung im Alltag untergeht.

Entscheidend war, dass alle die Möglichkeit hatten, abzubrechen. Anschließend brauchten die Testpersonen eine Woche, um sich wieder an den Alltag zu gewöhnen - doch auch später zeigten Persönlichkeitstests, dass sie wesentlich ruhiger und ausgeglichener geworden waren.


Suche nach Gesellschaft
Allein zu sein fällt besonders Jugendlichen schwer - vor allem am Wochenende, wie amerikanische Wissenschaftler mithilfe aufwendiger Messungen festgestellt haben. Dass sie einsam seien, erklärten mehr als 20 Prozent der 12- bis 16-Jährigen in einer großen Befragung in den USA, Australien und Irland. Bei 20-Jährigen waren die Einsamkeitswerte dagegen deutlich niedriger. Die Pubertät birgt möglicherweise das größte Einsamkeitsrisiko: wenn der Drang nach neuen Bindungen wächst - aber auch der Wunsch nach Autonomie; wenn Gleichaltrige zum wichtigsten Maßstab für den Selbstwert werden - aber auch die eigene Identität noch gefestigt werden muss. Wem es in dieser Zeit nicht gelingt, genügend Freundschaften aufzubauen, die Zugehörigkeit vermitteln, der läuft Gefahr, sich sozial isoliert und einsam zu fühlen. Aber auch, wer auf die Frage nach Lebenssinn und persönlicher Bedeutung keine erfüllenden Antworten findet.
Allein in der Anonymität? Nach einer Studie von Walter Bien am Deutschen Jugendinstitut zählen allein lebende Singles doppelt so viele Verwandte, zweieinhalbmal so viele Freunde und sechsmal mehr Nachbarn zu ihrem engen persönlichen Kreis als jene, die mit Partner und Familie leben. Dabei zeigt sich allerdings ein eklatanter Geschlechtsunterschied: Zwar sind deutlich mehr Frauen als Männer partnerlos, aber sie sind zufriedener mit ihrem Leben und haben größere soziale Netzwerke. Von den Frauen sind viele sehr gut ausgebildet, so Bien. Bei Männern dominieren dagegen die weniger erfolgreichen am unteren Ende der sozialen Leiter.






25.03.2004 13:13 • #11


E
Hallo ,

auch ich muss mich zu diesem Thema melden, mein Thema ist nicht zwingend die Einsamkeit, denn die Angst und die Panik. Ich habe das schon seit mehr als 10 Jahren und weis oft mittlerweile damit umzugehen. Alles was du geschildert hast ist so zutreffend, nur die Lösungsansätze funktionieren eben nicht so einfach, genau so wenig, wie der Therapeut dir hilft, denn nur einen Weg aufzeigen kann. Wenn man mit dem was du beschreibst verstrickt ist, dann nutzt es nichts zu sagen, es ist nur mein Kopf, es sind meine konstruierten Gefühle. Wenn die Spirale mal anfängt sich zu drehen, dann ist sie gewöhnlich so leicht nicht zu stoppen und es dauert ewig bis man dort wieder heraus kommt. Der Ansatz wäre für Menschen, die gerade anfangen sich mit der Angst die sie einholt mit den von dir beschriebenen Folgen, zu einfach und sie würden denken, nur wenn ich das so und so kann, dann wäre alles vorbei. Angst bedeutet oft einen langen Leidensweg und so ganz verliert man diese nie. Erst neulich Nachts habe ich gebrübelt bis zum Abwinken und konnte nicht schlafen, meine Angst hatte mich wieder voll im Griff, obwohl ich mich einigermassen damit auskenne.

In diesem Sinne, vieles fand ich gut - aber es war mehr wie die Angst 'funktioniert' als Lösungen.

In diesem Sinne


lg
sabs

25.03.2004 13:14 • #12


E
Fortsetzung:

Gemeinsam einsam

Einsame können in einer Partnerschaft leben, das Gefühl aber bleibt. Experten unterscheiden deshalb häufig zwischen vorübergehender und chronischer Einsamkeit oder einem einsamen Wesenszug. Tatsächlich sehen auch chronisch Einsame die Ursache für ihr Leiden weniger in unbefriedigenden Beziehungen oder anderen äußeren Umständen - als in sich selbst.
Einsame unterscheiden sich von Nichteinsamen weder in körperlicher Attraktivität, Gewicht, Größe, noch in Ausbildung oder Studienleistung. Sie haben gleich viele soziale Kontakte, aber ein Drittel weniger Freunde und sind vor allem ängstliche und anklammernde Bindungstypen. Sie denken oftmals schlecht von sich selbst und haben ein niedrigeres Selbstwertgefühl: Chronisch Einsame erwarten, dass andere Menschen sie ähnlich negativ einschätzen wie sie sich selber - was allerdings anfangs oft gar nicht der Fall ist. Weil sie innerlich schon mit Ablehnung rechnen, begegnen sie der Außenwelt mit mehr Misstrauen und haben weniger Interesse, neue Bekanntschaften noch einmal wiederzusehen.

Oft meiden extrem Einsame in Gesprächen persönliche Themen und bleiben auf Distanz - oder aber sie verfallen ins andere Extrem. Ein klassisches Beispiel ist das Eisenbahnphänomen: Wer auf der Strecke Hamburg-Berlin einem Fremden sein ganzes Leben erzählt, hat ein immenses Bedürfnis, sein inneres Abgetrenntsein zu überwinden - zeigt aber kein Gespür für die soziale Situation und die Bedürfnisse des anderen. Chronisch Einsame verlieren das rechte Maß im Feingefüge menschlicher Beziehungen. So geraten sie in einen Teufelskreis: Die Umwelt zieht sich wirklich von ihnen zurück; sie fühlen sich in ihrem negativen Bild von sich und der Welt bestätigt und geben die Hoffnung auf, jemals etwas daran ändern zu können. Aus der inneren Isolation wird auch eine äußere.


Biologie eines Gefühls

Eine in den 1960er Jahren angelegte Längsschnittuntersuchung über neun Jahre gilt bis heute als Klassiker: Die Alameda County-Studie der Amerikanerin Lisa Berkman ergab, dass Menschen ohne Partner, Freunde und ohne Ehrenamt ein dreifach erhöhtes Sterberisiko hatten - verglich man sie mit jenen mit den meisten sozialen Beziehungen. Und zwar unabhängig von anderen denkbaren Einflussfaktoren wie etwa Einkommen, Übergewicht, körperlicher Betätigung, Rauchen oder Alk..

Seither wurde der Zusammenhang zwischen sozialen Netzen und Gesundheit von der Epidemiologie vielfach bestätigt. Auch die Bedeutung der Ehe wurde dabei analysiert: Vergleicht man etwa Ledige mit Verheirateten, ist das Sterberisiko bei unverheirateten Frauen um 50, bei Männern gar um 250 Prozent erhöht. Die Erklärungen dieser Unterschiede reichen von der Bedeutung emotionaler Unterstützung über Hilfe bei praktischen Dingen und gesündere Lebensweise bis zur S..

John Cacioppo sucht nach subtilen Unterschieden in den biologischen Abläufen von Einsamen und Nichteinsamen. Auf einige ist er schon in früheren Studien gestoßen. So mussten knapp 100 Studenten in Ohio für ihn Rechenaufgaben lösen und kleine Vorträge halten. Oberflächlich reagierte ihr Blutdruck gleichermaßen auf den Stress - der kam aber anders zustande: Die zuvor als nicht einsam analysierten Personen hatten ein höheres Schlagvolumen, Einsame dagegen einen höheren Gefäßwiderstand.
Die Werte passen zu zwei verschiedenen Reaktionen, mit denen der Organismus auf Stress antwortet: einer aktiven, die den Körper zu Kampf oder Flucht mobilisiert - und einer passiven, die ihn erstarren lässt. Ich vermute, dass Einsame schneller innerlich erstarren, weil sie ihr Leben eher als Bedrohung und nicht als Herausforderung empfinden, und zwar permanent, so Cacioppo. Denken Sie nur an Menschen in sozialen Situationen, die ihnen Angst machen. Sie stehen außerhalb der Gruppe, sind wie gelähmt und sprechen mit niemandem. Sie machen sich lieber unsichtbar, als dass sie Gefahr laufen, sich bloßzustellen. Bislang aber könne er nur spekulieren, schränkt Cacioppo vorsichtig ein.

Während die innere Erstarrung langfristig zu erhöhtem Blutdruck führen könnte, hat Cacioppo auch Indizien dafür gefunden, dass bei Einsamen restaurative Funktionen gestört sind. So konnte er zeigen, dass bei ihnen bestimmte entzündungshemmende Immunwerte deutlich niedriger waren als bei Nichteinsamen.


Allein im Alter

Vereinsamung wird oft als Millionenschicksal alter Menschen wahrgenommen: verwitwet, gebrechlich und zunehmend isoliert in der individualisierten Gesellschaft. Einsamkeitsforscher jedoch entkräften solche Vorstellungen: Viele Alte haben zwar weniger soziale Kontakte als die Jungen - empfinden aber auch das Alleinsein als weniger belastend. Wir dürfen deshalb nicht automatisch annehmen, dass sie generell einsamer sind, so Daniel Russell, der zur Zeit eine Langzeitstudie unter alten Menschen im US-Bundesstaat Iowa durchführt.
Wie die repräsentative Befragung von 516 Berlinern im Alter von 70 bis 103 Jahren, die Hälfte davon allein lebend, zeigte, fühlten sich von denen, die Kinder haben, 75 Prozent diesen emotional sehr eng verbunden, 31 Prozent auch ihren Enkeln. Unter den Verwitweten war die Nähe zur Familie noch ausgeprägter. Familienforscher überraschen solche Ergebnisse nicht: Sie registrieren eine hohe Konstanz der Beziehungen zwischen den Generationen - und keineswegs einen Verfall.

Weder Partner noch Kinder zu haben, erhöhte zwar das Einsamkeitsrisiko, aber insbesondere jene Menschen, die ihr Leben lang ledig geblieben waren, empfanden sich umso stärker Nichtverwandten emotional verbunden. Die traditionelle Familie ist also nicht der einzige Weg zu befriedigenden Netzwerken im Alter, so Frieder Lang. Erkenntnisse, die wenig in das weit verbreitete Klischee vom einsamen Alten oder einsamen Single passen. Die Zahl derer, die sich hierzulande einsam fühlen, ist in den vergangenen 30 Jahren stabil geblieben - trotz steigender Scheidungsraten, Internet und Patchwork-Biografien.

Zurück zu alten Werten

Und seit Mitte der 1990er Jahre beobachten Soziologen , dass das Bedürfnis nach Gemeinschaft wächst: Freiheit, Unabhängigkeit und Selbstentfaltung sind Menschen laut entsprechender Befragung längst nicht mehr so wichtig wie zuvor - an erster Stelle stehen soziale und familiäre Werte.
Ist dies vielleicht nur Symptom einer anderen Form von Einsamkeit? Die meisten haben zwar jemanden, mit dem sie reden können, aber sie quält die Frage: Wo will ich hin im Leben?, meint der Soziologe Stefan Hradil, der an eine weit verbreitete Sinneinsamkeit glaubt, besonders bei den Jüngeren. Sie flüchteten geradezu in traditionelle Werte, weil für sie Individualisierung und Wirtschaftswandel mit großer Unsicherheit verbunden seien.

Hm, auch wenn es ernüchternd klingt, aber ich werde jetzt nicht in Panik verfallen und doch noch heiraten. ;D

Und überhaupt, wer will mich jetzt noch? :o









25.03.2004 13:20 • #13


E
Hallo Sabs,

na die Untersuchungen sind ja nicht von mir, sondern von Wissenschaftlern und die Wissenschaft ist doch erst auf der Suche nach Lösungen.

Natürlich ist es einfach, wenn man weiß, wie die Angstzustände funktionieren. Und vielleicht kann man dann auch einfacher damit umgehen. Aber es gibt so viele verschiedene Phobien, dass es unmöglich nur einen Lösungsweg geben kann.

Viele Therapien sind doch lediglich nur Gehversuche und jeder, der eine Phobie hat, weiß doch, daß nur er sie reduzieren kann.

Grundsätzlich wird man Ängste, Phobien, Abneigungen oder Verhaltensmuster nur begrenzt ablegen können.

Die Betroffenen können lediglich lernen, damit umzugehen und wenn eine Attacke kommt, diese entsprechend zu entschärfen.

Einsamkeit und Ängste gehören ja nun zu den Gefühlen und eigentlich wissen wir noch sehr wenig darüber.

Wir wissen nicht woher, und wie sie zustande kommen.

Auch so ein merkwürdiges Phänomen sind Tränen, woher kommen sie und wozu sind sie dienlich.

Warum weint der Mensch, und wozu produziert der Körper dann Tränen? Haben Tränen eine biologische Funktion, oder sind sie nur so da?

Es gibt zwar zu der Frage ein paar Vermutunge und Thesen, aber nichts, was wissenschaftlich nachweisbar wäre.

Na, vielleicht stöberst du ja mal zu diesem Thema im Internet.

Wenn du etwas schönes gefunden hast, dann kannst du es mir ja schicken. Auf Geo, ist eine süße Erklärung, aber eben nur süß. ;D

Wünsche dir einen schönen und sonnigen Tag.

Gruß








25.03.2004 13:47 • #14


E
Entscheidend ist nicht, was unsere Erziehung aus uns gemacht hat.
Es kommt darauf an, was wir aus dem machen,
was wir mitbekommen haben.

Unsere Einstellungen und Überzeugungen sind wie das Drehbuch eines Films. Sie entscheiden darüber,
was wir sehen, erleben und fühlen.


Unsere Einstellungen sind erworben und können deshalb verändert werden, wenn sie uns schaden oder daran hindern, das Leben zu führen, das wir gerne führen möchten.

Wenn wir glauben, andere, das Schicksal, die Hormone, die Gene, das Wetter, die Vergangenheit, die Umstände oder die Sterne entscheiden über unser Glück oder Unglück, dann fühlen wir uns hilflos und geben das Ruder unseres Lebens aus der Hand.

Wir alle möchten ein erfülltes und befriedigendes Leben führen. Wir alle möchten am Ende unseres Lebens sagen können: Ich habe gelebt. Ich bereue nichts. Mein Leben war erfüllt und aufregend.

Für die meisten Menschen bleibt dies jedoch ein Traum: sie sterben mit dem Gefühl, nicht wirklich gelebt zu haben. Sie nehmen ihre Träume und Sehnsüchte mit ins Grab.

Es wird ihnen bewusst, dass vieles, was sie für so wichtig hielten, verdammt unwichtig ist und vieles, dem sie keine Bedeutung beigemessen haben, so enorm wichtig ist. Es wird ihnen bewusst, dass sie ein Leben nach dem Fahrplan anderer Menschen geführt haben und deshalb nie ihr ganz persönliches Lebensziel erreicht haben.

Sie waren so sehr damit beschäftigt, es anderen recht zu machen und nach deren Vorstellungen zu leben, dass sie sich und ihr Leben völlig aus den Augen verloren haben.


Wir müssen uns zunächst bewusst werden, welche negativen Erfahrungen und Botschaften unserer Vergangenheit uns heute noch beeinflussen und uns daran hindern, ein Leben zu führen, wie wir es uns wünschen. Wir müssen uns darüber klar werden, was wir möchten, welche Träume und Bedürfnisse wir haben und was uns wichtig ist.

Unsere Antworten beinhalten einen Fahrplan, einen Entwurf für ein neues Leben.

25.03.2004 18:54 • #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag