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Trauerfall in der Kennlernphase

C
Hallo ihr Lieben!

Ich weiß nicht wo ich anfangen soll. Ich bin durcheinander. Und ich weiß nicht, ob meine unguten Gefühle einfach zu strak sind. Ich komme einfach nicht zur Ruhe.

Ich möchte euch kurz schildern, was los ist.

Wir haben uns Anfang September kennengelernt und es hat gefunkt auf beiden Seiten. Wir haben uns bisher zweimal über mehrere Tage gesehen und die Zeit sehr eng miteinander verbracht (wir wohnen sehr weit auseinander). Wobei ich dazu sagen muss, dass ich zögerlicher war (auch in meinen Äußerungen) als er. Es gab Zeiten, da telefonierten wie zwei bis drei Mall am Tag. Wir schrieben auch viel. Es gab aber auch Zeiten, in den kein Anruf zustande kam, obwohl er von seiner Seite abgemacht war.
Dann wurde es mal ewtas holprig. Hatten übers Wochenende keinen Kontakt und ich konnte ihn nicht erreichen. Er meldete sich dann an dem Mittwoch nach dem (Feiertags-)Wochenende und erklärte, warum er sich nicht melden konnte. Ich reagierte nicht gleich darauf, was ihm etwas missviel. Hatte ihm dann mitgeteilt, dass wir abends telefonieren können, was aber nicht zustande kam. Er teilte mir frühs mit, dass er unterwegs war. Und am nächtsen Tag bekam ich eine längere Nachricht, dass die Person (die dann verstorben ist, sein letztes verbliebende Elternteil) krank ist und er dort ist (wohnt etwas entfernt von ihm). Das er sich gefreut hätte mich zu sehen (wäre das Wochenende gewesen, wo ich ihn besuchen wollte) und er versucht mich später anzurufen. Das mit dem Telefonat hat nicht geklappt, aber er meinte, dass er morgen wieder zu Hause sei und er sich dann meldet. Das hat er dann auch getan. Er hat sich auch entschuldigt, dass er sich nicht gemeldet hatte und er keinen Kopf für nix hatte. Und das er mich vermissen würde. (auch schickte er mir alle Bilder von ihm, die ich wegen eines blöden Updates verloren hatte nochmals). Wir hatten dann einen regen Austausch und haben auch telefoniert und uns ein weiteres Treffen ausgemacht. Ich wollte dann am nächtsen Tag zu ihm fahren. Dann kam am morgen von ihm eine Nachricht, dass es der Person wieder schlechter geht und er noch bis 10 erreichbar sei, da er dann abgeholt werden würde. Wir hatten dann telefoniert und uns augemacht, dass ich dann eben den nächtsen Tag zu ihm fahren würde da er da auf jeden Fall wieder da wäre. Und dann kam abends von ihm die Nachricht, dass diese Person gerade gestorben sei. Und er mich später anruft, wenn er darf. Ich teilte ihm natrüclich meine Bestrützung mit, dass ich für ihn da sein und er anrufen kann, wann er mag.

Ein Anruf gabe es nicht (das war Mitte Oktober). Aber wir hatten noch etwas miteinander geschrieben. Er meinte, er hofft das wir uns bald wieder sehen.

Seid dem hat er sich 3 mal gemeldet und gemeint, wir könnten telefonieren. Aber dazu kam es nie. Einmal hatte ich ihn verpasst, da ich schon geschlafen hatte. Seine letzte Nachricht kam am Dienstag. Da fragte er, ob wir am nächste Tag Vormittag um elf telefonieren könnten, da seine Familie gerade da sei. Und er würde mich vermissen.

Ob er meine Antwort darauf noch gelesen hat, weiß ich nicht (seid dem keinen Kontakt mehr). Musste ihm eh mitteilen, dass ich zu der Zeit nicht hätte telefonieren können.
Hab ihm dann am nächsten Tag nach einem Telefonat gefragt und das ich mich freuen würde. Und gestern habe ich ihm nochmal eine aufbauende Nachricht geschrieben. Und wenn ich aus der Ferne irgendetwas für ihn tun könnte, dann helfe ich ihm gern.

Gut, ich muss dazu sagen, dass ich mich mit Gefühlsäußerungen meinerseits (Küsschen, Bussi - was so von ihm kam) etwas zurückhalte. Denn ich hatte mich, wo dieses ganze hin und her mit dem Wiedersehen war, ihm gegenüber geöffnet und gemeint, dass ich jederzeit kommen kann, ich mich ihm verbunden fühle und eh immer an ihn denken muss). Darauf kam von ihm aber nix. Was mich getroffen hat. Wenn ich aber so darüber nachdenke, weiß ich gar nicht wie und ob ich darauf hätte regaieren können, wenn ich kurz zuvor eine geliebte Person verloren hätte.

So, nun geht natürlich das Gedankenkarusell. .

Ich wäre für ein paar Antworten hier sehr dankbar! Meine Freundinnen haben die Sache nämlich schon abgehakt, und meinen, dass ich ihn vergessen sollte.
Ich blick selber nicht mehr durch und bin verwirrt.
Ich kann ihn auch nicht einfach so abhaken. Weiß auch nicht, ob das wirklich notwendig ist.
Ich mein, keiner kann wissen, wie und ob es weiter geht. Aber ein Austausch hier würde mir helfen.

Ich danke euch schonmal.

Lieben Gruß
Cio

27.10.2017 13:14 • x 1 #1


monchichi_82
Für mich klingt diese ganze Geschichte sehr nach warmhalten. So ganz überzeugt scheint er von dem Kontakt nicht zu sein. Ich finde auch, dass du viel zu viel machst und ihm hinterher bettelst ohne nennenswerter Resonanz und finde ebenso, dass deine Freundinnen recht haben.

Zitat:
Ich mein, keiner kann wissen, wie und ob es weiter geht.

Versuch es realistisch zu sehen! Was soll da weitergehen wo noch nie konkret etwas war?

27.10.2017 14:01 • #2


A


Trauerfall in der Kennlernphase

x 3


C
Danke für deine Antwort.
Die natürlich etwas hart ist. Und mich auch trifft.
Bei mir schiebt sich halt in Gedanken immer dazwischen, ob man in dieser Situation wirklich jemanden warmhalten würde? Also, ob man Nerven dafür hat, solche Spielchen zu spielen.
Oder ob er einfach den Kopf nicht frei hat.

Natürlich war noch nicht viel. Also keine lange Beziehung. Was soll ich denn da jetzt auch für einen Kontakt erwarten?

Oder vielleicht rede ich es mir auch gerade schön.....ich weiß es nicht.

Woran hast du fest gemacht, das ich zu viel tue?

27.10.2017 14:13 • #3


monchichi_82
Offensichtlich hat er die Nerven denn ansonsten würde er so langsam die Karten auf den Tisch legen. Er wirft dir immer wieder mal einen Brocken hin und zieht sich im gleichen Moment schon wieder zurück.

Zitat:
Woran hast du fest gemacht, das ich zu viel tue?

- ich mich ihm verbunden fühle und eh immer an ihn denken muss.. Darauf kam von ihm aber nix
- Und gestern habe ich ihm nochmal eine aufbauende Nachricht geschrieben. Und wenn ich aus der Ferne irgendetwas für ihn tun könnte, dann helfe ich ihm gern.
- Ich teilte ihm natrüclich meine Bestrützung mit, dass ich für ihn da sein und er anrufen kann, wann er mag.

Deine Freundinnen die scheinen ja nun nicht anders zu reagieren und ebenfalls der Meinung zu sein, dass das nichts wird und die werden sicherlich noch viel mehr in die Sache involviert sein und mehr Hintergrundinformationen haben.

27.10.2017 14:24 • #4


C
Ja und nun?
Was mache ich nun?
Hätte ich in dieser Situation mehr von ihm erwarten sollen?
Hatte auch schon daran gedacht, ihm zu schreiben, dass ich mich zurück ziehe. Das wäre aber nun sehr ambivalent zu dem, was ich ihm gestern geschrieben habe.....

Es macht mich auch ziemlich fertig, wie es gerade läuft. Und das ist ja schon ein paar Tage so. Ich schwanke dann auch immer zwichen Verständins für seine Situation und dem, das hätte mehr kommen können.

27.10.2017 14:39 • #5


B
Ich würde jetzt erstmal abwarten.
Wenn ein Elternteil stirbt, rückt alles andere in den Hintergrund, vielleicht.
Du kennst ihn noch nicht so gut, vielleicht stand er der verstorbenen Person sehr nah.

Gib ihm einfach etwas Zeit.
In so einer Situation solltest Du nicht zu hohe Erwartungen haben.

27.10.2017 14:47 • #6


monchichi_82
Es ist nicht nötig ihm zu schreiben das du dich zurückziehst, damit bringst du dich wieder in die Warteposition und erhoffst eine Reaktion. Tatsache ist ja, dass von ihm nichts/kaum etwas kommt und er auf Gefühlsäußerungen nicht reagiert, das ist für sich schon Antwort genug. Jemand der tatsächlich Interesse hat meldet sich auf und zwar regelmäßig. Da können Vater, Mutter und Geschwister sterben wird man sich an den Menschen wenden bei dem man sich aufgehoben fühlt.

Sicherlich kannst du Verständnis für seine Situation haben, sicher werdet ihr euch gegenseitig (sehr) sympathisch sein aber mehr ist von seiner Seite aus augenscheinlich nicht. Ich würde dir vorschlagen, dir einen Mann zu suchen, in deiner Nähe, der greifbar ist und offen dafür ist, mit dir eine Beziehung zu führen. Dieser Mann ist es nicht.

27.10.2017 14:49 • #7


C
Vielleicht wäre es sinnvoll, es ihm so zu schreiben, wie es ist, was ich fühle.
Das ich nicht weiß, wie es gerade um uns steht. Ob er Zeit braucht, keine Nerven für einen Kontakt hat oder ob es einfach nicht passt. Das mir ein Telefonat mit ihm sehr wichtig gewesen wäre. Ich aber auch verstehen könnte, wenn ihm alles einfach zu viel wäre. Das ich aber schlecht damit umgehen kann, so wie es gerade ist, es mir nicht gut tut, da ich überhaupt nicht weiß, was ist und ich keine Rückmeldung bekomme. Und das ich mich daher nun zurück ziehe.

Ich möchte nicht mit großen Vorwürfen kommen und kein Drama machen.

27.10.2017 14:50 • #8


C
Jetzt hatten sich unsere Nachrichten überschnitten.

Ja, in der Warteposition zu sein ist sehr sehr unangenehm! Ich bin jemand, der die Dinge geklärt haben will. So das ich besser damit umgehen kann. Und Geduld ist auch nicht gerade meine Stärke. Und in Liebensdingen ist das ja eh nicht so einfach.

Mir hat es ganz gut gefallen, dass er weiter weg wohnt, da ich mich eh in Zukunft örtlich verändern will und mir es dort gut gefallen hatte.
Aber auf Warteposition zu sitzen ist auch sehr unangenehm.....

Mit dem was ich zuletzt geschrieben habe, warte ich lieber noch etwas. Klint für manche vielleicht komisch. Aber ich will nichts überstürzen. Ich warte mal das Wochenende ab. Auch wenn ich weiß, dass diese Zeit sehr unschön werden wird....

27.10.2017 14:59 • #9


S
Ganz ehrlich: halt Dich mal zurück.

Wenn da wirklich ein Trauerfall vorliegt, nervt Dein ewiges *Hallo, ich bin auch noch da* garantiert. Wie willst Du ihm denn helfen können, Du kennst ihn kaum und seine Familie überhaupt nicht. Du hast nun signalisiert, dass Du da bist und das reicht ja auch. Meinst Du echt, der will jetzt einen Brief lesen, indem Du Deinen Gefühlsbrei zum Besten gibst?
Sorry, das ich so hart bin, aber Dir geht es doch echt nur um Dich und nicht um ihn und seine Gefühle. Er will jetzt nicht und fertig. Das Recht hat er. Und nein, er muss jetzt nichts erklären. Solche Situationen gibt es manchmal.


Wenn das Ganze nicht stimmt, dann verdreht er bestimmt schon die Augen, weil Du es nicht kapierst. Dann solltest Du eh aufpassen, dass Du das Hinterherrennen nicht bis zur Lächerlichkeit zelebrierst.

27.10.2017 15:06 • x 1 #10


B
Zitat von monchichi_82:
g. Da können Vater, Mutter und Geschwister sterben wird man sich an den Menschen wenden bei dem man sich aufgehoben fühlt.

t.


Die beiden kennen sich nicht mal zwei Monate.
Da ist die Bindung noch nicht groß, kann noch nicht groß sein.

Angesichts des Trauerfalls ist die TE jetzt einfach nicht sooo wichtig.
Ob sie später wieder wichtig wird, wird sich zeigen.

Du, Liebe Te, hast gezeigt, Du bist da.
Jetzt gib ihm mal Luft und Raum.
Wenn ihm an Dir liegt, wird er sich melden.

Du verlangst in dieser Situation echt zu viel, denke ich.

27.10.2017 15:36 • #11


monchichi_82
Nun ja, da hat sicher jeder andere Grenzen. Die beiden hatten 2-3 mal am Tag telefoniert, sich getroffen und mehrere intensive Tage miteinander verbracht bis dahin, dass er sich so gut wie gar nicht mehr meldet und das ist für mich mit einem Trauerfall der Wochen zurückliegt nicht zu erklären. Ich hatte ebenfalls schon Menschen verloren die mir sehr nahe standen, klar ist das eine schlimme Situation aber nicht derart raumeinnehmend, dass nichts anderes mehr Platz hat.
Ich würde in dem Fall mich wohl auch nicht gleich auf eine Beziehung einlassen aber den Menschen an meinem Leben teilhaben lassen und das will er offenbar nicht. Mal telefonieren oder sich melden, auch über Belangloses darf auch drin sein.

27.10.2017 15:41 • #12


T
Hier schreibt Cio.
Ich habe mich nun hier registriert und meine Name ist nun Tautröpfchen.

27.10.2017 15:45 • #13


Scarlett2016
@cio

Du hattest Deine Thematik doch schon einmal unter einem anderen Namen gepostet und keine anderen Antworten als jetzt erhalten.

Ein Trauerfall kann Menschen in eine schlimme Krise stürzen.

Generell scheint der Mann aber im Vorfeld nicht sonderlich zuverlässig gewesen zu sein oder irre ich mich?

Ich würde ihm übrigens nicht schreiben, sondern einfach mal anrufen. Wo liegt das Problem?

27.10.2017 15:47 • x 1 #14


T
Ich danke euch für eure Antworten.

Ja, ich muss zugeben, dass es mir nicht gut damit geht. Daher bin ich ja auch so hin und her gerissen. Vielleicht schaue ich auch zu sehr auf mich und wie es mir damit geht (ist aber auch schwer zu verhindern, wenn es einem weh tut und man so gar nicht an den anderen ran kommt und zu erfahren, wie es ihm geht). Über solche Rückmeldungen bin ich ehrlich gesagt dankbar. Da ich denke, dass ich mich in etwas hineinsteigern kann und dann mein Fokus zu sehr auf mir und meinen Verletzungen liegt. Das ist keine böse Absicht. Liegt an meiner Ängstlichkeit denke ich. Daher bin ich auch sehr dankbar, ein paar andere Meinungen hier zu lesen. Da ich dazu tendieren kann, die Sachen zu schwarz zu sehen.

Ich hatte das Gefühl, dass ich in meinen letzten Nachrichten zu wenige auf ihn eingegangen bin, auf seine Situation und etwas kühl regaiert habe (unbeabsichtigt). Ich tu mich auch schwer mit Beileidsbekundungen. Erscheinen mir manchmal nur als Standardworthülsen. Daher habe ich die letzte Nachricht geschickt, in der es nicht um mich, sondern um seine Situation ging. Und ja, ich bin weit weg und kann nichts ausrichten. Aber ich wollte ihn wissen lassen, dass ich (im Hintergrund) an ihn denke. Mentale Unterstützung sozusagen.


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Ja das stimmt. Ich hatte das schonmal beschrieben. Aber der war irgendwie fehlplaziert.

Entschudigt bitte das Durcheinander.

Ja, sehr Zuverlässig war er nicht immer.

Ja das Thema mit dem Anrufen. Habe ich in der Vergangenheit schon versucht. Ohne Erfolg.

Zu dem Warheitsgehalt möchte ich sagen. Zu aller erst will ich mir mehr Vertrauen angewöhnen, da ich immer sehr Misstrauig war. Daher gehe ich davon aus, dass es stimmt, bis ich vom Gegenteil überzeugt wurde. Zudem hatte ich schon etwas Einblick in seine Familiengeschichte. Ein Elternteil ist schlimm gestorben, als er noch recht jung war. Er ist ein Famiienmensch, das ist ihm wichtig. Ich denke daher nicht, dass er damit lügen würde. Das wäre eine Mutmaßung, zu der ich mich beim besten Willen nicht hinreißen lassen könnte.

27.10.2017 15:59 • #15


A


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