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Traumaklinik Erfahrungen?

T
Ihr Lieben,

ich möchte mich kurz fassen. Ich bin weiblich, 43 Jahre alt und habe gerade starken Liebeskummer. Er wirft mich völlig aus der Bahn, nicht zum ersten Mal in meinem Leben. Die Schmerzen sind maßlos. Bin therapieerfahren und habe sämtliche Selbsthilfestrategien versucht- erfolglos. Ich bin in meiner Kindheit mehrfach schwer traumatisiert worden und vermute dass meine Liebesschmerzen daher so massiv sind.
Nun meine Frage. Hilft eine Traumaklinik nur zum Auffangen, Stabilisieren oder wird da tiefer gearbeitet? Ich möchte etwas grundlegendes ändern denn ich ertrage mein Leben schon lange nicht mehr, habe zwar Lichtblicke aber ich möchte dass mein Leben mehr als bloßes Ertragen und Hoffen ist. Meine letzte Beziehung war eine Katastrophe! Der 3. Narzisst in meinem Leben! Alle 3 diagnostizierte NPSler. Der dritte verschwieg es mir; ich wühlte irgendwann in seinen Akten und fand es heraus. Ja ich weiß- verwerflich aber wenn man so am Boden ist, so sehr nach einer Antwort sucht, tut man schon mal etwas völlig danebenes. Was ich erlebt habe, ist grausam, mir schmerzt Leib und Seele.

Was kann ich tun wenn ich grundlegend an mir arbeiten möchte?
Ich machte Therapie, ich war lange Zeit single aber in dieser zeit ging es mir sehr schlecht, ich arbeite mit meinem inneren Kind usf. Aber ich leide.

Hat jemand von Euch Erfahrungen mit Kliniken, Traumatheras? (habe noch keine spezielle Traumathera gemacht). Ich möchte mehr als nur das gröbste überstehen. Ich möchte ein Mensch werden.

Danke.

19.02.2014 20:07 • #1


T
Hallo Traumlos,

ich kenne mich mit Traumakliniken nicht aus. Aber möglicherweise könnte eine tiefenpsychologische Therapie Dir helfen. Welche Art der Therapie hast Du denn schon gemacht? Vielleicht solltest Du am Besten mit Deinem Therapeuten darüber sprechen. Der weiß sicher sehr gut, welche Therapieform für Dich die Beste ist.

Ich wünsche Dir sehr, dass es Dir bald (irgendwann) besser geht. Vielleicht hilft es Dir auch Deinen Kummer hier im Forum von der Seele zu schreiben. Hier gibt es sehr liebe Menschen, die einen versuchen aufzufangen und aus ihren eigenen Erfahrungen berichten und auch Trost spenden.

Liebe Grüße

19.02.2014 20:32 • #2


A


Traumaklinik Erfahrungen?

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MarcLemand
Hallo Traumlos

Ich bin ein Leidensgenosse,Kindheitstrauma,nach meiner letzten Trennung dann ptbs.
Ein Leben in Hoffen,Leiden und nicht Verstanden werden.
Kennst du ja alles sicherlich,wir leiden dadurch um ein Vielfaches mehr als Emotional Gesunde
Menschen.

Ich habe auch lange,10 Jahre,versucht daraus zukommen,Therapien,Klinik etc.
Nach fast jeder Trennung oder größerem Erreigniss wie Jobverlust oder Umzug.
Ich weiss allerdings erst seit ca 4 Monaten genau was los ist.

Ließ dir am besten meine Geschichte durch,solltest einige Parallelen finden,
hoffe ich zumindest,man ist ja froh wenn man Gleichgesinnte trifft!

https://www.trennungsschmerzen.de/der-se ... 15695.html

Bei meiner letzten Trennung fand ungewollt eine Retraumatisierung statt.
Die Trennung war der Ultimative Trigger,ich war absolut unfähig überhaupt
auch nur Irgendwas zu tun.
Für einen Tag war ich tatsächlich wieder 10 jahre alt.
Habe aber gesehen was Richtig ist,das erstemal in meinem Leben,ganz kurz nur,
das hat aber ausgereicht um eine Erfolgreiche Therapie in die Wege zu leiten.
Das war eine Emotionale befreiung,in einem Maße das man alles versteht!

Der Ablauf der letzten ca 15 Jahre bis vor 4 Monaten haben mich quasi auf
den Richtigen Weg geführt.

Heute gehe ich zur Therapie und sage nicht Helft mir sondern ich kann
hingehen und sagen wo ich Hilfe brauche und was genau meine Probleme sind.

Welche Therapie ist Richtig?
Das ist sehr schwierig zu beantworten.
Jeder Traumatisierte braucht einen anderen Weg für sich.

Hattest du schon eine Retraumatisierungs Therapie?

Das habe ich ja nun Unterbewusst durch falsche Partnerwahl schon herbeigeführt.
Mann lenkt sein Leben ja ,Krankheitsbedingt,mit absicht von eine Niederlage in die nächste,
nur um das Leid,Trauma wieder und wieder zu durchleben,damit Du mal Aufwachst und den ganzen Mist
verarbeitest und Rauslässt.

Danach dann Verhaltenstherapie und Tiefenpsychologische Sitzungen.

Mit jeder Sitzung verstehe ich mehr und mehr,wie weit weg man von Normal eigentlich ist.

Und mit jeder Sitzung muss auch sagen,kann ich mich immer weniger in meine alte Lage hineinversetzen.
Ich komme mir selbst völlig Fremd vor,wie ein anderes Leben das man geführt hat,
alle Fehler die man gemacht kommen einem vor als hätte man sie geträumt.
Ich sitze oft nach Sitzungen mit Offenen Mund da und kann mich selbst nicht fassen,
all die dinge die man verpasst hat,falsch gemacht,so offensichtlich,das man es einfach
nicht fassen kann.

Und dass ist eigentlich das Schlimmste am Gesundwerden!

Das verarbeiten des nicht Erlebten und der verpassten Chancen.

Dafür brauchst du dann eine Extra Therapie!
Du wirst während der Gesundungsphase absolut kein Verständniss mehr für dich selbst haben.
Ich hatte sogar eine Zeit,wo ich mir selbst sagte dass ich es verdient hätte so zu Enden jedesmal.
Als würde man das Leben eines fremden beurteilen und nur noch mit dem kopf schütteln.
Man kommt sich so Unglaublich dumm vor!
Aber das ist Normal und zeigt das man auf dem Richtigen weg ist!


Sorry das ich so Durcheinander schreibe,aber ich bin ganz aufgeregt mal jemanden zu Treffen der vielleicht das selbe durchhat!

19.02.2014 20:51 • x 1 #3


T
Danke Tara und MarcLemand!
Ich habe eine tiefenfundierte Thera gemacht, allerdings hat es mich immer nur kurz aufgefangen, nicht geholfen. Ja Marc, vielleicht liegt es daran dass ich etwas falsch mache, eine Haltung habe wie die Helft mir! Aber ich denke nicht dass das der Fall ist. Mir war immer klar dass ich verantwortung für mein Leben übernehmen muss und mir das niemand abnehmen kann. Ich habe es versucht aber offenbar kann ich mir selbst nicht helfen. Es gibt schon Fortschritte z.B. dass ich mich seit Jahren nicht mehr besinnungslos trinke, ja und einiges anderes und ich kenne es Marc, man schaut auf sein altes Leben mit riesen Augen. Dennoch geht es mir sehr schlecht. Nach meiner letzten Trennung brach ich völlig zusammen, Panikatacken, Wahnvorstellungen, geistige Umnachtung. Ich habe Ewigkeiten gebraucht da heraus zu kommen. War immer eine Kämpferin. Ich möchte mal über den Zustand des Erträglichseins herauskommen. Mein Thera war irgendwie naiv, arglos, hatte auch keine Ahnung von Kliniken Sehr liebevoll aber wir traten auf der Stelle. Ärzte wollten mich mit Medis vollpumpen aber das machte ich nur zeitweise.

Es ist so schrecklich wenn man mit dem Kopf genau versteht was wie warum aber die Seele rebelliert. Du scheinst einen guten Thera zu haben Marc! Ich hatte nie das Gefühl eines Aha Effekts in der Thera- fast nie. Mein Thera sagte mir auch ich sei extrem selbstreflektiert, müsse mir nichts beibringen. Hmmm, ich hab das Gefühl, ich muss beigebracht bekommen wie man lebt.

Ich gucke nachher mal in Deinen Thread hinein.

1000 Dank!

p.s. meint ihr ich sollte unterstützend im Narzisstenthread schreiben? Es ist so heftig...andererseits weiß ich ja dass ich mit schlafwandlerischer Sicherheit Männer auswähle Dir mir nicht gut tun.

pps. also geht es Dir heute gut Marc? Nur Du leidest unter dem Verpassten?Verstehe das gut...aber glaube ich wäre dankbar wenn irgendwann mein Leben begönne trotz Vergangenheit. Wie alt bist Du?

19.02.2014 21:13 • #4


T
kurzer Zwischenbericht:
Marc, ich habe jetzt die erste Seite Deines Threads durchgelesen und es war wie eine Reise 20. Jahre zurück. Mich hat nicht ein Wort gewundert, leider ist mir all das vertraut. Habe mich zwar nicht so kaputt gemacht aber alles was Du schreibst hätte von meiner ersten großen Liebe sein können! Als ich ihn das erste Malbesuchte, hatte er nur eine kahle Matraze, alles dreckig, kalt, Punkrock...Er hatte diese Energie wie Du Darling wir schaffen es Er hat mich auf Händen getragen, er war mein retter, ich war....?...ich glaube seine Heimat. Leider nahm er Dro. und sakte noch mehr ab und ich verließ ihn.
Er ist der liebevollste Mensch den ich kenne, bis heute, so voller Ideale, Energie aber genauso krank wie ich. Wir sind inzwischen wieder Freunde...
Naja... so viel erstmal...Das ist alles lange her...so habe ich die folgenden Jahre nicht gelebt aber war trotzdem nie glücklich...

19.02.2014 21:32 • #5


MarcLemand
Zitat von Traumlos:
Danke Tara und MarcLemand!
Du scheinst einen guten Thera zu haben Marc! Ich hatte nie das Gefühl eines Aha Effekts in der Thera- fast nie. Mein Thera sagte mir auch ich sei extrem selbstreflektiert, müsse mir nichts beibringen. Hmmm, ich hab das Gefühl, ich muss beigebracht bekommen wie man lebt.



Gute Therapeutin,schlechte Therapeutin.


In deiner jetzigen Situation...suchst du Automatisch nach dem falschen.


Als ich begann vor 10 jahren,mochte ich meine damalige Therapeutin sehr.
Als Mensch,es schien mir wichtig Vertrauen haben zu können.
Es schien mir wichtig das man mich auf Emotionaler ebene Versteht.
Aber auch wir traten auf der Stelle.
Ich war kein Stück weiter,fühlte mich nur kurz gut weil mal jemand da war und zuhörte.
Wichtiger sind vielmehr die Fachliche Kompetenz eines Therapeuten!
Das was du durch die Krankheit versuchst,ist das Pferd von hinten aufzuzäumen.

Deine Heilung beginnt von Innen nach aussen,nicht von aussen nach Innen.

Dieser Aha Effekt ist auch schwer durch reine Therapie und Dritteinwirkung herbeizuführen.
Es müssen bestimmte Dinge und Ereignisse stattfinden,damit du diese Mauer durchbrechen kannst.
In Therapien wird nur Versucht diese Dinge zu Provozieren.
Es wird die Schwächste stelle in dieser gesucht um sie zum Einsturz zu bringen.
Damit alles dahinter hinaus kann.
Versuch garnicht erst es selbst zu tun.
Dein Unterbewusstsein wird dich so gut es kann davon abhalten.

Um so besser wir erkennen was hinter dieser Mauer ist,umso weniger wollen wir Leben.
Um so weniger die Lebenslust um so viel dicker und höher die Mauer.

Diese Mauer hast auch nicht du sondern dein Unterbewusstsein aufgebaut.
Durch deine Krankheit kannst du nun weder von aussen nach Innen noch dein Inneres herrauschauen.
Wahrnehmungsstörung,Ichstörung,Depries,Somatische Störungen(Magen,Haut,Haarausfall etc.) sind die Folge.

Du musst wieder eine Verbindung herrstellen mit Körper und Geist wie man so schön sagt.

Erst wenn das passiert ist kannst du beginnen deinen Weg mit Verhaltenstherapien weiter zugehen.
Und ja nach so langer Zeit mit dieser Krankheit brauchen wir Anführer.
Menschen die uns sagen was Richtig,Falsch ist und was Recht und Unrecht sind.



Lies das alles bitte nicht als Vorwürfe,ich kann dir nur erzählen was ich Erlebt habe und wie ich da Rausgekommen bin.
Ich hoffe du findest dinge die dich ein Stückweit näher zu dir selbst bringen!


P.S. Ich bin 36

19.02.2014 21:59 • x 1 #6


F
hallo....vielleicht ist es ein guter gedanke mal in der threat von : expartner von Narzissten und gesucht zu schauen...
lieber gruß

19.02.2014 22:16 • #7


T
Zitat:
Dieser Aha Effekt ist auch schwer durch reine Therapie und Dritteinwirkung herbeizuführen.
Es müssen bestimmte Dinge und Ereignisse stattfinden,damit du diese Mauer durchbrechen kannst.
In Therapien wird nur Versucht diese Dinge zu Provozieren.
Es wird die Schwächste stelle in dieser gesucht um sie zum Einsturz zu bringen.
Damit alles dahinter hinaus kann.


Ich glaube, genau das ist nicht in meiner Thera geschehen. Er hat versucht mich zu schonen, wie ein Kind, nichts und nie provoziert, wenn dann zaghaft aufmerksam gemacht. Schwächste Stelle....Keine Ahnung....Würde es zu gerne wissen...Meinst Du Erinnerungen an Traumatisierungen? Die habe ich zur Genüge.

Hmmm wenn ich nichts forieren, beschleunigen kann...dann hilft wohl nur weiter in meinem Sumpf rumzueiern.

Danke Dir.

19.02.2014 22:19 • #8


T
ist es nicht heftig FrauAntje? Ich las nur Deinen Hinweis und brach gleich in Tränen aus. Danke, ich werde kommen. Vielleicht muss ich erstmal diese Beziehung aufarbeiten.

19.02.2014 22:20 • #9


A


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