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Traurigkeit wird einfach nicht besser, eher schlimmer

Birkai
Zitat von Fiffi:
Und bei alldem hat nur der Kranke Recht auf Glück, Fairness und Verständnis?

Natürlich hat nicht nur der Kranke ein Recht darauf sondern auch du. Du musst dich aber wahrscheinlich von dem Gedanken verabschieden, dies alles von ihm zu erhalten. Dazu scheint er gerade nicht in der Lage zu sein und du weißt nicht, ob sich das in seiner restlichen Lebenszeit nochmal ändert.

Zitat von Fiffi:
Was ich bei dem ganzen Krankheitsthema nicht kapiere.... Meint denn ernsthaft irgendjemand dass so eine Diagnose für den Partner einfach ist?

Ich glaube nicht, dass irgendjemand hier bezweifelt, dass es auch für den Partner und andere Angehörige keine einfache Situation ist. Seine Krankheit stellt natürlich eine Punkt in eurer Beziehung dar, wo ihr beide vor wahnsinnigen Herausforderungen steht.

Sein Fokus scheint nur jetzt auf dem Rest seines Lebens zu liegen, welches er mit Next verbringen möchte. Ich denke so wirklich verstehen, kann man es nur, wenn man ebenfalls mit seiner eigenen Sterblichkeit konfrontiert wird. Ich kenne dies von meiner Schwester, welche sich nach einer Krebsdiagnose auch genau angeschaut hat, was ihr gut tut und wie sie ihr Leben verbringen möchte.

Die Art und Weise wie er mit dir umgegangen ist, ist natürlich nicht die feine Art (höflich ausgedrückt). Da kann ich gut verstehen, dass es dir dabei so unglaublich schlecht geht.

24.11.2023 16:14 • x 1 #46


AxelFoley
Zitat von Fiffi:
Und bei alldem hat nur der Kranke Recht auf Glück, Fairness und Verständnis?

Ganz klar NEIN!
Ich kenne ihn nicht und bin trotzdem sauer auf ihn...
Das sagt ja schon was aus. Das keinerlei Vorsorge getroffen wurde ist von Euch beiden nicht besonders vorausschauend....
Im Falle des Ablebens kommst Du an NICHTS ran!
Das mündet dann oft in einer Katastrophe...
Ich kann Dir nur wärmstens empfehlen dieses Problem an die zweite Stelle auf Deiner Dringlichkeitsliste zu setzen!
Auf den Platz eins gehörst Du und Deine Befindlichkeiten!

24.11.2023 16:24 • x 5 #47


A


Traurigkeit wird einfach nicht besser, eher schlimmer

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Elfe11
Da Ihr nicht geschieden seid, wirst du von deinem Mann erben. Hat er eine Lebensversicherung abgeschlossen?
Offensichtlich ist das Thema Finanzen wichtig für dich. Was noch?
Könntest du wieder mit Reiten einsteigen mit Ü60? Ich musste nach einer Krankheit leider aufhören mit Reiten. Die Pferde fehlen mir sehr. Hast du Haustiere?
Denkst du, du kannst Euer Häuschen halten alleine oder macht es Sinn sich im Alter eine kleine feine Eigentumswohnung zu suchen?
Ich denke, dein Mann ist einfach aus Eurem Alltag ausgestiegen und hat alle Verpflichtungen hinter sich gelassen. In Italien kann er momentan besser leben.

24.11.2023 16:43 • x 1 #48


B
Zitat von Elfe11:
Da Ihr nicht geschieden seid, wirst du von deinem Mann erben.

Ein ganz beliebter Irrglaube. Wenn kein Testament vorhanden ist, gilt die gesetzliche Erbfolge. Für dich, liebe @Fiffi heißt das vermutlich, deine Kinder und du erben. An die Konten kommt ihr zunächst nicht heran, um irgendwelche Kosten zu begleichen sofern du keine Kontovollmacht hast oder in der Vorsorgevollmacht als Bevollmächtigte ausgewiesen bist.

Lese ich das korrekt, dass auch weder Patientenverfügung noch Vorsorgevollmacht vorliegen?
Zitat von Fiffi:
Nein, Testament ist keins da, sonst hat er auch Nichts vorgesorgt.


Zitat von Fiffi:
Meint denn ernsthaft irgendjemand dass so eine Diagnose für den Partner einfach ist?
5 Jahre habe ich Angst um ihn gehabt, habe Zuversicht verbreitet obwohl ich nur hätte heulen können, habe ein ganz neues Leben akzeptiert weil es nunmal nicht anders möglich war, habe mein Pferd verkauft weil dieses auch viel Zeit gebunden hat und er mich drum gebeten hat, mehr da zu sein. Und bei alldem hat nur der Kranke Recht auf Glück, Fairness und Verständnis?

Ist das eine rhetorische Frage oder hast du das irgendwo hier im Thread heraus gelesen? Ok, die Antwort ist zwei Mal nein.

24.11.2023 18:06 • x 2 #49


B
Zitat von Fiffi:
Wir stehen beide im Grundbuch, haben Beide gleichermaßen rangeklotzt, allerdings habe ich seit einem Jahr alle Kosten alleine getragen weil er nur noch in Italien investiert hat.

Hat er in Italien Vermögen aufgebaut, in Immobilien investiert? Du solltest zumindest wissen, wo sich die Unterlagen dazu befinden. Denn all das dürfte -ohne Ehevertrag- in den Zugewinn fallen.
Zitat von Fiffi:
Ich habe ansonsten alles wichtige zusammen, außer seinen Kontoauszügen, ehrlich gesagt weiß ich gar nicht so genau was eine Trennungsvereinbarung sein soll. Vielleicht könnt ihr da meinen Horizont erweitern...

Die Trennungsvereinbarung regelt die wirtschaftlichen Modalitäten eurer Trennung im Vorfeld der Scheidung. Was passiert mit den Immobilien, wer bekommt was, Wertgegenstände, Ausgleichszahlungen, Zugewinnausgleich, Trennungsunterhalt. Setzt allerdings Einigungswillen voraus. Die Trennungsvereinbarung kann von einem Notar aufgesetzt werden und ist dann für euch beide bindend. Zwingend vorgeschrieben, wenn Immobilien überschrieben werden.

Lass dich bitte umfassend anwaltlich beraten. Denn ohne Testament lauern hier einige Fallstricke, die du vielleicht noch gemeinsam mit deinem Mann ausräumen kannst.

Zitat von Fiffi:
haben seinen Sohn gemeinsam großgezogen,

Gerade gelesen. Sein Sohn, nicht euer gemeinsamer, leiblicher Sohn?

24.11.2023 18:23 • x 2 #50


Haeschen
Liebe Fiffi, eine Krebsdiagnose ist für den Patienten und die engsten Angehörigen ein Schlag ins Kontor.
Chemo, OP's, Bestrahlung, die Nebenwirkungen und über allem schwebt die Prognose, machen Angst.
Du hast dich eingebracht, verzichtet, bist unbekannte Wege gegangen, immer zuversichtlich, Hoffnung weckend.

Dein Mann hat nun in seiner Jugendfreundin auch eine Krebspatienten gefunden, die ihn, an ihrer Erfahrung, ihrem eigenen Umgang mit der Erkrankung, teilhaben lässt, soetwas verbindet sehr, hat mit dir, mit deinem Engagement nichts zu tun.
Bleib versöhnlich, es ist ein sich verstanden fühlen, der Austausch über Schwächen, die auf die Knie bringen, was beide miteinander teilen, beide sehen ihr Leben gefährdet, soetwas lässt einander Hände reichen.
Eine Verbesserung der Symptomatik der Frau, lässt parallel deinen Mann hoffen und umgedreht.

Für dich gibt es Selbsthilfegruppen, die meisten Angehörigen der onkologischen Patienten sind überfordert, du solltest versuchen, Entgleisungen deines Mannes, seien sie nun verbal oder auch, dass eine Tasse vom Tisch gefegt wird, nicht persönlich zu nehmen, nicht wertend.
Und vor allem sorry, solltest du keine Dankbarkeit erwarten, dazu sind diese Patienten oft nicht in der Lage.
Alles Gute und vergiss dich selbst nicht.

24.11.2023 18:58 • x 3 #51


Fiffi
Montag bin ich schlauer wenn ich bei der Anwältin war. Bleiben wir verheiratet und er stirbt, greift die gesetzliche Erbfolge, Sein Vermögen wird zwischen seinem Sohn und mir aufgeteilt. Das ist mir im Grunde auch wurscht, ich möchte nur mein Zuhause behalten, ich habe einen riesigen Herdenschutzhund und 2 Katzen, die kann ich schlecht in eine 2 Zimmerwohnung stecken. Ansonsten haben wir immer schon getrennte Konten, verdienen etwa gleich viel. Das mit dem Geld ist nicht kriegsentscheidend. In Italien steht sein Elternhaus, daß er mit seinen Geschwistern zu gleichen Teilen besitzt. Ich möchte jetzt einfach meinen Frieden finden, momentan bin ich aber noch nicht so weit daß ich das mit ihm kann. Dazu wird noch viel Zeit vergehen, zu groß ist die Verletzung. Und er hat ( nur damit sein schlechtes Gewissen Ruhe gibt) kein Recht auf meine Freundschaft oder meinen Segen zu seiner Verbindung! Ich habe genug Rücksicht genommen und mich nach seinen Bedürfnissen gerichtet. Damit ist jetzt einfach Schluss, damit muss Schluss sein! In dem Moment wo er allen Ernstes erzählt hat, ich hätte nicht ihn, sondern seine Krankheit unterstützt und das alte Leben inklusive mir würde ihn nicht mehr interessieren hat er die Brücke angezündet die uns verband.
Er ist hier in Deutschland geboren, hat hier sein Leben gelebt, seinen Beruf ausgeübt, sein Kind groß gezogen und erzählt jetzt das sei das falsche Leben gewesen? Na gut, hoffen wir mal daß er sich jetzt nicht irrt und auf den letzten Metern Schiffbruch erleidet. Wer sollte das dann auffangen?
Danke für eure Hilfe, eure Gedanken, die auch mal ganz anders sein können als meine eigenen. Das hilft mir sehr, zumal Freunde ect die selbe Story auch nicht immer hören wollen.

24.11.2023 19:30 • x 8 #52


L
Zitat von Fiffi:
Und bei alldem hat nur der Kranke Recht auf Glück, Fairness und Verständnis?

Nein, natürlich nicht. Aber er denkt wohl nur an sich. Wird Zeit, dass Du nur an Dich denkst.

24.11.2023 19:38 • x 2 #53


L
@Haeschen das ist sehr viel verlangt von einem Angehörigen.
Man stelle sich vor sie hätte bei der Diagnosestellung plötzlich ihre Vorliebe für Italien entdeckt und wäre mit Geld und Vergnügen abgerauscht. Wenn er irgendwann mal die Kapazitäten hat sein Verhalten zu realisieren hat er auf gar nichts mehr ein Recht, wenn sie nicht mehr will.

24.11.2023 19:45 • x 1 #54


Einfachatmen
Zitat von Arnika:
Da er weniger verdiente, weil er eher behäbig ist, ging auch sonst vieles nicht, was sie gern gemacht hätte, außer, sie lud ihn ein, falls er sich dazu aufraffen konnte. Sich einmal im Nobellokal Champagner mit Austern gönnen als Jux lehnte er ab, er fühlte sich im billigen Wirtshaus mit 6 B. wohler. Urlaube verliefen dann ähnlich.

Ob Luxus Liebe und Zuneigung ersetzt? Es klingt hier doch eher extrem ein Ungleichgewicht der Vorlieben durch.
Zitat von Arnika:
Liebe kann man sich nicht verdienen. Sie brauchte keinen Pfleger, sie wollte noch Dinge tun, die sie immer tun wollte, aber nie getan hatte oder mit ihm machen hätte können. Da hätte er sie zuviel gebremst.

Ja, vielleicht wollte sie noch einmal die Sau rauslassen... Vielleicht sinds aber ganz andere Gründe. Du hast sie nur am Rande gekannt, oder?
Zitat von Arnika:
Ich weiß nicht, ob dich das jetzt tröstet. Aber wenn du ihn verstehst, fällt es dir vielleicht doch leichter, ihn loszulassen. Oder sogar nochmal deinen Frieden mit ihm zu machen, solange er noch da ist

Hmm, ich lese hier keinen Trost, nur Mutmaßungen. Warum der Mann von der TE so handelt, können wir nur ahnen, aber nicht wissen.
Zitat von Arnika:
sie konnte dann nur noch flüstern, also musste er auch alle Anrufen für sie erledigen etc Verlassen hat sie ihn für jemand, der auch Krebs hatte.

Dort hat die vielleicht auch einfach genau das Verständnis gefunden das sie brauchte. Wer weiß wie es dem Paar vorher mit der Krankheit ging...
Zitat von Arnika:
Ich kannte sie lange, aber nur flüchtig, aber ich konnte ihre Gründe verstehen

Wirklich? Oder nur das was du für gedacht hast, weil es dir so gehen würde?
Zitat von Arnika:
Wenn du ihn wirklich und selbstlos liebst, musst du ihn loslassen. So bitter das ist. Alles Gute!

Sie muss eigentlich nur aktzeptieren das er sie verlassen hat. Sie muss ihn überhaupt nicht mehr lieben
Zitat von Arnika:
Also mach dir nichts vor. Eine schöne Frau sieht schon nochmal anders hinter die Kulissen als der Kumpel, der und dessen Freundin mit beiden befreundet sind.

Tja, Schönheit allein macht es aber auch nicht. Freundschaft die nur auf Oberflächlichkeit basiert ist eigentlich für den Po.
Zitat von Fiffi:
Nächste Woche habe ich einen Anwaltstermin, es ist ja Nichts geklärt. Was mache ich wenn er alles Geld mit Next verprasst? Viell

Sehr gut, geh zum Anwalt, zur Bank und regel und kläre alles, dann wird es dir besser gehen, weil du nicht mehr so haltlos schwimmst.
Zitat von Fiffi:
Und bei alldem hat nur der Kranke Recht auf Glück, Fairness und Verständnis?

Nein - jeder von uns.
Und du darfst für dich diese Denkweise auch annehmen ohne schlechtes Gewissen.
Zitat von Fiffi:
Na gut, hoffen wir mal daß er sich jetzt nicht irrt und auf den letzten Metern Schiffbruch erleidet. Wer sollte das dann auffangen?

Tja, das wird sich zeigen.
Aber mach dich nicht mit solchen Gedanken verrückt.
Das sind ungelegte Eier.

24.11.2023 19:47 • x 2 #55


AxelFoley
Besser geht es nicht....!

24.11.2023 20:08 • x 1 #56


S
Hallo @Fiffi ,

hier hat sich ja seit meinem letzten reinschauen eine Menge getan. Super. Ich finde, Du siehst das alles sehr richtig.

Das mit dem Verzeihen und letztes Geschenk der Liebe und Co. ist so eine Sache. Es gibt in der Verarbeitung von Schicksals-Schlägen eine Reihenfolge, wo man nicht beliebig rumspringen kann.

Man muss erst durch Trauer und Wut hindurch. Wenn das verdaut ist, kommt wieder ein Stück innerer Frieden und den braucht es, um wirklich verzeihen zu können. Also - vom tiefen Gefühl her.

Der Kopf ist da oft ganz schnell, würde gerne direkt vom Trauma zum Frieden springen. Aber das ist so als wenn Du mit einem frisch gebrochenen Arm Gewichte stemmen willst.

Erst muss der Arm/die Seele wieder heilen. Die Trauer dient dem Loslassen, die Wut liefert die Energie ein neues Kapitel aufzuschlagen. Beides gut zu durchleben dient der Heilung.

Solange dieser Prozess nicht annähernd abgeschlossen ist, kannst Du zwar von Verzeihung reden, aber werden bloße Worte sein. Und ob Du das Verzeihen dann willst, entscheidest alleine Du. Es muss dann Dir gut tun. Nicht ihm

24.11.2023 20:09 • x 2 #57


Haeschen
Ich hatte vor längerer Zeit eine Begegnung, in den sehr frühen Morgenstunden, unterwegs im Hochwald hörte ich Schreie, lief auf die Laute zu, ein Mann ca Ende 30, Anfang 40 hielt sich an einer jungen Buche fest und heulte.
Als er mich sah erschrak er, auf meine Frage, ob ich helfen könne, sagte er, seine Frau habe Brustkrebs und würde wohl sterben, er wollte einfach schreien, weil ihn hier niemand hören würde, so glaubte er.
Ich habe ihn gelassen, ich muss sagen, wenn ich die Buche sehe, denke ich schon mal an diese Frau, unbekannterweise, ob sie noch am Leben ist. Als ich hier eben las, erinnerte ich mich auch wieder an diese Frau.

24.11.2023 20:35 • x 3 #58


Heffalump
Zitat von Fiffi:
Ich war doch nicht über 30 Jahre mit einem Soziopathen zusammen?!

Wer weiß das schon?
Zitat von Fiffi:
Und Weihnachten kommt er nach Deutschland

ins Hotel?
Zitat von Fiffi:
weiß ich gar nicht so genau was eine Trennungsvereinbarung sein soll. Vielleicht könnt ihr da meinen Horizont erweitern...

Naja, is n bisschen, wie ein nachträglicher Ehevertrag, genaueres kann dir ein Notar erklären
Zitat von Fiffi:
Und bei alldem hat nur der Kranke Recht auf Glück, Fairness und Verständnis?

Scheint so bei Euch gelaufen zu sein, du hast alles aufgegeben - um ihm beizustehen, dann erwarte nicht, das er dies für dich auch tut
Zitat von Elfe11:
Da Ihr nicht geschieden seid, wirst du von deinem Mann erben.

Irrtum
Zitat von Fiffi:
Bleiben wir verheiratet und er stirbt, greift die gesetzliche Erbfolge

Nö, wenn er ein Testament aufsetzt, gilt dies. Auch, wenn es nur handschriftlich ist. Es muss nicht notariell beurkundet sein.
Und er muss dies auch nicht zwingend in D tun.

24.11.2023 21:57 • x 4 #59


M
Zitat von darkenrahl:
Ich kann und möchte im Moment nichts weiter sagen als, fühl dich auch von mir gedrückt. Auch meine Frau ist vor 21/2 Jahren an Krebs erkrankt und ich pflege sie liebevoll... aber sie ist dankbar und zeigt mir das jeden Tag von neuem. Sorry, aber das wird dir wenig helfen... aber ich fühle mit dir, Trost? Ich weiss ...

Warum bist du eigentlich hier?

24.11.2023 22:14 • #60


A


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