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Trennt sich Mann wirklich nie ohne "harten" Grund?

T
Hallo liebe Mitleser,

ich bin seit inzwischen 2 Jahre stille Mitleserein. Wobei das nicht ganz stimmt, ich hatte mal einen Thread eröffnet, im Sommer 2019. Aber dann gab es eine Neuauflage der Beziehung und ich hatte meinen Account gelöscht und bin daher aktuell damit nicht verknüpft (finde ihn selbst nur schwierig wieder).

Was ich hier so häufig lese, ist, dass Männer (vermutlich auch Frauen) nie ohne gravierenden Grund trennen würden. Die Frage ist natürlich, was ist ein gravierender Grund? Hier wird an Stelle 1 immer ein neuer Partner / eine neue Partnerin erwähnt. Gewalt und ähnliches kann ich aufgrund meiner letzten Beziehung ausschließen.

Mein Ex-Partner hat sich - nach seinen Aussagen - getrennt, weil er für sich grundsätzlich Beziehungen ausschließt. Kurz dazu: Er hat bis Ende 20 bei seinen Eltern im Mehrfamilienhaus unterm Dach gewohnt (War ja ok, er hatte sein Zimmer und sein Bad, Küche bei den Eltern). Bis Ende 20 hatte er keine nennenswerten Beziehungsgeschichten, nur zwei ONS. Er hat sich immer auf Sport und den kleinstädtischen Männerfreundeskreis konzentriert. Dann rutschte er mit Ende 20 in seine Ehe rein (sie 8 Jahre älter als er, er damals Ende 20, sie Mitte 30). Nach zwei Jahre wusste er (angeblich) schon, dass sie es nicht ist. aber er kam nicht mehr raus aus dieser Beziehung (seine Worte). Naja, wenn ich das alles von Tag 1 an gewusst hätte, wären meine Alarmglocken damals schon angegangen.

Er ist 2 Jahre älter als ich. Wir haben uns kennengelernt, da war ich Anfang 40, ich war Single und damit nicht unbedingt super froh, aber sehr zufrieden, er war noch gebunden. Und um das gleich vorab zu nehmen: Nein, wird mir nie wieder passieren!

Ich überspringe jetzt mal ein paar Jahre. Wir waren am Ende 7,5 Jahre zusammen, mussten viele Klippen überwinden. Einige haben wir geschafft, viele nicht.

Seine erste Trennung inklusive Auszug (seine Heimat liegt mehrere hunderte Kilometer von meiner weg) war recht fluchtartig und feige und nicht als vollständige Trennung vollzogen. Nach drei Monaten haben wir uns wieder angenähert, die 2. Runde hielt neun Monate, aber auch die waren schwierig.

Seine Antwort bzw. Begründung war: Er ist nicht bereit Kompromisse einzugehen. Er wäre lieber alleine. Natürlich habe ich mir auch sofort die Frage gestellt, ob es da jemanden gibt. Werde ich wohl aufgrund der Entfernung auch niemals erfahren. Aber ich frage mich, ob es hier noch andere Menschen gibt, die so eine Entscheidung treffen, weil sie einfach lieber alleine sein wollen?

Es heißt immer so lapidar, dass der Mensch ein soziales Lebewesen ist. Aber gibt es auch wirklich einfach Menschen, die lieber alleine sind?

Freue mich mich über Rückmeldungen.

25.01.2021 20:30 • #1


T
Sorry, hab nicht gegendert: Liebe Mitleser:innen

25.01.2021 20:31 • #2


A


Trennt sich Mann wirklich nie ohne "harten" Grund?

x 3


N72
Hallo T.,
Bindungsangst wäre ein Grund dafür, dass man vorgibt , lieber alleine sein zu wollen , trotz all der Bedürfnisse , die ein soziales Wesen hat. LG

25.01.2021 21:03 • #3


T
Ja, das ist sicherlich ein Thema. Habe ich auch vorgeschlagen. Schwierig, wenn jemand Gefühle als solche immer negiert.

25.01.2021 21:06 • #4


B
Zitat von TinTin72:
Hallo liebe Mitleser, ich bin seit inzwischen 2 Jahre stille Mitleserein. Wobei das nicht ganz stimmt, ich hatte mal einen Thread eröffnet, im Sommer 2019. Aber dann gab es eine Neuauflage der Beziehung und ich hatte meinen Account gelöscht und bin daher aktuell damit nicht verknüpft (finde ihn selbst nur schwierig wieder). Was ich hier so häufig lese, ist, dass Männer (vermutlich auch Frauen) nie ohne gravierenden Grund trennen würden. Die Frage ist natürlich, was ist ein gravierender Grund? Hier wird an Stelle 1 immer ein neuer Partner / eine neue Partnerin erwähnt. ...


Ja!hab ich schon gemacht. Trotz super Partner.
Der wahre Grund war: ich liebte ihn nicht von ganzem Herzen. Man kann leider nur sehr wenige Partner in seinem Leben richtig lieben, ist leider so. Sicher lernt man jemand lieben aber das meine ich nicht. Ich meine die große Liebe. Die war er nicht für mich und ich wusste das und wollte frei sein.

25.01.2021 21:10 • #5


B
Man geht immer dann, wenn das Bleiben mehr schmerzt als das Gehen.
Das ist sehr individuell.

25.01.2021 21:12 • x 2 #6


alleswirdbesser
Zitat von TinTin72:
Hallo liebe Mitleser, ich bin seit inzwischen 2 Jahre stille Mitleserein. Wobei das nicht ganz stimmt, ich hatte mal einen Thread eröffnet, im Sommer 2019. Aber dann gab es eine Neuauflage der Beziehung und ich hatte meinen Account gelöscht und bin daher aktuell damit nicht verknüpft (finde ihn selbst nur schwierig wieder). Was ich hier so häufig lese, ist, dass Männer (vermutlich auch Frauen) nie ohne gravierenden Grund trennen würden. Die Frage ist natürlich, was ist ein gravierender Grund? Hier wird an Stelle 1 immer ein neuer Partner / eine neue Partnerin erwähnt. ...


Ja, ist mir vor zwei Wochen passiert. Nach seiner psychosomatischen Reha hat er entschieden, dass er allein besser dran ist, als mit uns, ich und meine Kinder. Nur er wäre jetzt wichtig, und sein Kind. Den unnötigen Ballast, uns, wirft er ab und geht seinen Weg lieber mit einem leichten Päckchen weiter. Das ist das Ergebnis der Therapie und doch auch seine eigene Erkenntnis und freiwillige Entscheidung. Ich bin Mitte 2020 mit meinen Kindern zu ihm gezogen, weil er das unbedingt wollte, Familie usw. Wir waren quasi immer noch frisch verliebt und glücklich als er zur Reha ging und dann der Knall. Ich bin am verarbeiten, inzwischen schon etwas nüchterner, aber der Schmerz sitzt sehr tief und ist meine 2. Trennung aus heiterem Himmel quasi.
Sein kleiner Aufhänger war, was er mir überhaupt vorwerfen konnte, meine Eifersucht (Er war dort von Frauen umzingelt, um die er sich rührend gekümmert hatte, laut seinen Erzählungen, da habe ich mich mal dazu geäußert ). Mit diesem meinen Problem wollte er sich nicht auch noch beschäftigen. Aber eigentlich ist das nicht der wirkliche Grund.

25.01.2021 21:22 • #7


FinnVox
Ich bin sehr gerne für mich alleine.....!

Sicher ich bin sozial, habe Freunde und Familie.
Dennoch genieße ich die Zeit alleine sehr.
Es kann aber auch sein, dass ich ein paar anstrengende Zeitgenossen (platonisch) um mich herum habe, die ziemlich viel Energie kosten und ich deshalb sage, ach.... so ein Haus oben am Bergsee mit viel Stacheldraht um den Wald herum wäre so schön.

Ich denke, man kann das gar nicht pauschalisieren.
Sicherlich haben einige Faktoren aus vergangenen Beziehungen oder Ehen Einfluss darauf, wie weit man kompromissbereit ist oder eine Sichtweise darauf legt.

Für Einige ist eine Fernbeziehung kein Problem, für Andere die absolute Hölle.

25.01.2021 21:28 • x 3 #8


alleswirdbesser
Ich wäre so froh für mich sagen zu können, dass ich in Zukunft lieber für immer allein bleiben möchte, anstatt wieder so verletzt werden zu können. Aber irgendwie wäre ich mir gegenüber nicht ehrlich. Mir fehlt jetzt schon die Zweisamkeit mit einem Partner.

25.01.2021 21:32 • x 3 #9


Gorch_Fock
Du liebe Güte... ganz ehrlich? Warum macht man so etwas mit Anfang 40? Hier sind die Probleme doch schon von Anfang an sichtbar. Hattest Du Torschlusspanik?
Jemand der bis Ende 20 bei den Eltern lebt (absoluter Traum, Mama putzt und wäscht und er kann da oben - retrospektiv - Duke Nukem und Quake zocken). Der Rest des Lebens dreht sich um die lieben Kumpels, die immer mit ihm Bitburger im holzgetäfelten elterlichen Partyraum trinken. Hilfe.... Beziehungserfahrung hat er wenig bis null. Für mich ist das nicht vollziehbar, warum man sich als Frau mit Lebenserfahrung überhaupt in eine solche Konstellation begibt.

25.01.2021 21:37 • x 1 #10


T
Ach, wenn man immer vorher wüsste ,was einen hinterher ereilt . wusste ich natürlich nicht.

25.01.2021 21:44 • x 1 #11


FinnVox
Zitat von alleswirdbesser:
Ich wäre so froh für mich sagen zu können, dass ich in Zukunft lieber für immer allein bleiben möchte, anstatt wieder so verletzt werden zu können. Aber irgendwie wäre ich mir gegenüber nicht ehrlich. Mir fehlt jetzt schon die Zweisamkeit mit einem Partner.


Verwechsel Isolation nicht mit Für sich sein....
Es ist nicht ungesund auch mal alleine zu sein, genauso wenig wie Langeweile langweilig ist.

Es kann einen durchaus weiter bringen, zu sich selbst zu finden, Kraft zu schöpfen und seine Mitte zu erforschen.

Für Viele ist dieses Verhalten oder der ausgesprochene Wunsch ein Tritt vor die Brust, eine Ohrfeige oder Kränkung.
Jeder Mensch ist anders.... Das klingt so abgedroschen.... Is aber so.....
Klammern ist dann auch ein Argument was häufig ausgesprochen wird.

Meine Ex-Frau ist zum Beispiel absolut süchtig nach sozialen Kontakten, kann nie alleine sein, fängt an an sich zu zweifeln. Das ist natürlich krass das Gegenteil und sicherlich auch nicht gesund. Ich konnte nie alleine sein und wenn ich mir das heraus genommen habe, dann war ich kalt oder sozial inkompetent oder ein Eigenbrödler.
(ich habe gerade kein besseres Beispiel gefunden, daher meine Ex)

Aber ich denke, dass dieses Alleine sein nix mit alledem zu tun hat..... Eventuell ist er nur ein kleiner Fratz, der sich nicht binden kann.

25.01.2021 21:48 • x 3 #12


T
Zitat von Gorch_Fock:
Du liebe Güte... ganz ehrlich? Warum macht man so etwas mit Anfang 40? Hier sind die Probleme doch schon von Anfang an sichtbar. Hattest Du Torschlusspanik?
Jemand der bis Ende 20 bei den Eltern lebt (absoluter Traum, Mama putzt und wäscht und er kann da oben - retrospektiv - Duke Nukem und Quake zocken). Der Rest des Lebens dreht sich um die lieben Kumpels, die immer mit ihm Bitburger im holzgetäfelten elterlichen Partyraum trinken. Hilfe.... Beziehungserfahrung hat er wenig bis null. Für mich ist das nicht vollziehbar, warum man sich als Frau mit Lebenserfahrung überhaupt in eine solche Konstellation begibt.


Naja, das wusste ich ja nicht von Tag 1. Wir hatten über 2 Jahre eine Fernbeziehung, da kommen solche Themen ja nur häppchenweise. Hätte ich das alles vorher gewusst, hätte mich das sicherlich sehr stutzig gemacht... Nee, Torschlusspanik habe ich auch jetzt nicht. Nur so langsam verliere ich den Glaube daran, dass es noch funktionierende, ehrliche Beziehung auf Augenhöhe geben kann...

26.01.2021 08:53 • x 1 #13


T
Zitat von FinnVox:
Verwechsel Isolation nicht mit Für sich sein....
Es ist nicht ungesund auch mal alleine zu sein, genauso wenig wie Langeweile langweilig ist.

Es kann einen durchaus weiter bringen, zu sich selbst zu finden, Kraft zu schöpfen und seine Mitte zu erforschen.


Ja, ich vermute auch, dass er sich jetzt die Zeit genommen hat, um für sich rauszufinden, was er wirklich will. Hätte mir natürlich gewünscht, dass er das nicht gerade in der Beziehung zu mir macht. Aber die Zeit für sowas kann man sich vermutlich nicht aussuchen. Und ganz sicher will ich keinen Partner, der nicht weiß, ob er das mit mir richtig will. Aber nach fast 8 Jahren Beziehung tat es ziemlich weh. Die 2. Runde war insofern aber hilfreich für mich, dann obwohl er wieder in die Heimat gezogen ist und alles wieder hatte, was er vermisste, wurde die Beziehung zwischen uns nicht besser. Was mir hilft, damit besser klarzukommen ist, dass ich sehe, dass er sich anderen Menschen gegenüber auch nicht verbindlicher gegenüber verhält. Im Grunde ist er froh, wenn er möglichst ohne Erwartungen an ihn durchs Leben gehen kann. Hätte ich am Anfang nur die gedacht. Ich glaube, er konnte meine Gefühle einfach ziemlich gut spiegeln. Bis ihm die Puste dafür ausging...

26.01.2021 09:04 • #14


B
Mit alleinsein ist nicht gemeint dass er einsam im Haus sitzt. Gemeint ist dass er normale soziale Kontakte hat und nicht allwin ist aber er will das ICH ausleben und hat das WIR satt.
In eurer Beziehung konnte er das ICH nicht ausleben. Daher ist er gegangen.

26.01.2021 09:11 • x 1 #15


A


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