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Trennung aus Bindungsangst

A
Hallo ihr Lieben,

wie wohl viele hier hänge ich auch gerade etwas im Liebeskummer fest und würde mich riesig über Einschätzungen freuen.

Wir sind beide w, 37 und 39 und haben uns im April auf einer App kennengelernt. Die reinen Fakten (Alter, Einkommenssituation, das, was wir suchen usw. passten perfekt). Die schriftliche Kommunikation lief auch super, so dass schon bald das erste Treffen folgte. Hier war auch alles gut, wir konnten ewig quatschen, über die gleichen Dinge lachen, gegenseitig die angefangenen Sätze vervollständigen. Die Wellenlänge passte einfach. Sie hat mir dann erzählt, dass sie noch nie eine Beziehung hatte. Das fand ich zwar etwas schräg, aber noch nicht bedenklich. Ich selbst habe als Erwachsene in zwei langjährigen Beziehungen gelebt, die jeweils ohne Drama verliefen und im Guten auseinander gingen.

Ein paar Tage später haben wir uns zum zweiten Mal getroffen. Hier sagte sie dann, dass sie in Therapie sei, auch schon vor einigen Jahren eine Therapie und kürzlich eine Reha gehabt hätte. Das klang erstmal nicht so toll, aber da das, weshalb sie die Therapie macht, so auf den ersten Blick keinen Bezug zu uns hatte, beschloss ich, das einfach so hinzunehmen. Grundsätzlich finde ich es auch gut, wenn jemand an seinen Problemen arbeitet.

Wir trafen uns dann im Regelfall einmal in der Woche und Freitag/ Samstag. Ab und an sagte sie ein Treffen ab oder verschob es, weil sie Zeit für sich brauchte. Dies habe ich immer ohne Diskussion akzeptiert, da ich entsprechend Hobbys und Freunde habe, mit denen ich auch gerne etwas unternehme. Nach vier Wochen, in denen sie mir häufig sagte, wie toll sich alles mit mir anfühlt, wollte sie wissen, ob es mit uns etwas festes ist. Das wurde meinerseits bejaht. Daraufhin wurde ein gemeinsamer Urlaub im Juli anvisiert. Am folgenden Tag stellte sie mich dann auch schon ihrer Familie vor, die mich (laut ihrer Aussage) mochten.

Am nächsten Wochenende sollte sie zu mir kommen, rief aber Samstag früh an und sagte mir, sie wolle Schluss machen. Ich konnte sie dann überzeugen, dass wir uns persönlich treffen und miteinander sprechen. Hier erzählte sie mir dann, ich würde sie war nicht einengen, aber sie wolle frei sein und könne mir keine Verbindlichkeit geben. Ihr Therapeut hätte zwar gesagt, sie brauche doch jetzt gar nichts zu entscheiden und solle erstmal schauen, wie es ist, wenn wir uns weniger sehen. Das habe ich dann auch vorgeschlagen, wurde aber alles abgelehnt. Am Ende saßen wir beide weinend dort, sie blieb aber bei ihrem Entschluss.

Am Tag darauf rief sie mich an, sagte, sie habe einen riesigen Fehler gemacht. Wir trafen uns und sie sagte, dass sie mich weggestoßen habe aus Angst, verletzt zu werden. Außerdem sei die Vorstellung, mich nicht mehr in ihrem Leben zu haben total schlimm gewesen. Jetzt wäre sie frei gewesen und habe gemerkt, dass sie das doch nicht wolle. Sie wolle dann auch in ihrer Therapie an die Bindungsangst gehen.

Ich gab ihr also eine zweite Chance. Die folgenden Wochen liefen ähnlich wie zu Beginn ab. Regelmäßige, aber nicht sehr häufige Treffen, die harmonisch verliefen. Unter anderem sagte sie, dass ihr Vater mich für die perfekt passende Schwiegertochter halte, dass alles Wichtige zwischen uns super passt, sprach relativ konkret über Kinderwunsch etc. Das Einzige, was sie störte, war das Stockwerk meiner Wohnung und dass mein Hund derzeit etwas pubertär ist. Ich bin dann immer zu ihr gekommen und auch mit dem Hund kam sie von Mal zu Mal besser klar. Ab und an sagte sie, dass sie mir nicht versprechen könne, dass es zwischen uns für immer ist. Ist ja auch kein Problem gewesen. Das habe ich auch so kumminiziert.

Ende Juli ging es dann mit ihrem (psychisch stark angeschlagenen) Bruder in den Urlaub, den sie ursprünglich auch mit mir hatte machen wollen. Wir hatten schriftlich und telefonisch ganz normalen Kontakt. Am Tag als sie wiederkamen, war sie komplett gestresst, weil sie noch einkaufen und Wäsche waschen musste. Ich ließ sie dann natürlich in Ruhe. Am nächsten Tag schrieb sie dann, dass sie Abstand brauche und wir erstmal nicht mehr jeden Tag schreiben sollten. Kein Problem. Ich schrieb, sie solle sich einfach melden.

Eine Woche später wollte sie sich treffen und beendete die Beziehung schon wieder. Sie wolle frei sein und das könne sie mit mir nicht, außerdem hätten sich ihre Gefühle nicht weiterentwickelt und sie würde mich jetzt weniger mögen als vorher, wir würden auch nicht zueinander passen. Sie würde keine Zukunft sehen. Sie wisse, dass sie gerade Mist baut und uns beide verletzt, könne aber nicht anders handeln. Es wäre ein innerer Zwang, sich zu trennen. Ich erklärte ihr kurz meine Sicht der Dinge, dass man an einer Beziehung auch arbeiten muss, nahm die Trennung aber so hin. Meine Sicht fand sie auch vernünftig. Am Ende weinte sie.Ich blieb zumindest äußerlich gefasst. Wir verblieben, dass wir uns jeweils beim anderen melden können, falls es nicht gut geht.

Eine Woche später rief ich an, weil für mich noch einiges offen geblieben war. Sie sagte, sie müsse an ihrer Bindungsangst arbeiten, dabei könne ich ihr aber nicht helfen. Außerdem müsste ich mich angeblich verbiegen, weil sie mich dauernd kritisieren würde. Stimmt aus meiner Sicht überhaupt nicht. Ich habe mich kein Stück verbiegen müssen. Mich selbst hat sie auch nicht kritisiert, sondern nur die Wohnung und den Hund. Die Wohnung könnte man leicht ändern und der Hund ist auch nicht ewig in der Pubertät. Also wirklich absolute Kleinigkeiten. Außerdem sagte sie noch mehrfach, dass wirklich Schluss wäre. Ich wäre super und sie würde mich vermissen, aber für ihr Gefühl passen wir nicht zueinander. Sie konnte allerdings nicht sagen, was nicht passt. Am Ende war sie wieder in Tränen aufgelöst. Es täte ihr total leid, dass sie uns beide so verletzt. Und sie hätte sich so sehr gewünscht, dass es klappt mit uns.

Eine Woche später schrieb sie wegen etwas organisatorischem, was sie aber auch leicht anders hätte lösen können. Ich antwortete freundlich, aber knapp.

Soweit ich mich schon über Bindungsangst informiert habe, scheint es typisch zu sein, dass die Leute ihre Partner kritisieren um auf Distanz gehen zu können und auch diese starken Gefühlsschwankungen scheinen üblich zu sein. Andererseits scheint es aber auch gut therapierbar zu sein, wenn jemand wirklich möchte.

Wie seht ihr denn das Ganze? Iigendwie stresst mich das relativ, weil es bis dato super gepasst hätte und ich auch das Gefühl nicht loswerde, dass in dem Urlaub mit dem Bruder irgendetwas vorgefallen ist. Da fehlte ja auch die offenbar notwendige Stabilisierung durch den Therapeuten.

Ganz lieben Dank schonmal für eure Antworten.

17.08.2022 14:46 • #1


DieSeherin
Zitat von Annika_84:
Iigendwie stresst mich das relativ, weil es bis dato super gepasst hätte

puh... diesen eindruck habe ich überhaupt nicht. ja, vielleicht habt ihr ein paar gemeinsamkeiten gehabt, die euch geeint haben, aber alle, was rund um euch als paar passiert ist, ist doch drama von beginn an! ständiges schluss machen ihrerseits, wenn ihr zusammen wart, dann musste alle nach ihren regeln ablaufen... ein ständiges hin und her...

ich glaube, dass es ziemlich egal ist, ob sie bindungsangst hat, zu wenig beziehungserfahrung, oder einfach keine beziehungskompromisse eingehen kann - es passt einfach nicht und ich würde mich nicht weiter so behandeln lassen wollen.

17.08.2022 15:04 • #2


A


Trennung aus Bindungsangst

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A
Zitat von DieSeherin:
puh... diesen eindruck habe ich überhaupt nicht. ja, vielleicht habt ihr ein paar gemeinsamkeiten gehabt, die euch geeint haben, aber alle, was rund um euch als paar passiert ist, ist doch drama von beginn an! ständiges schluss machen ihrerseits, wenn ihr zusammen wart, dann musste alle nach ihren regeln ablaufen... ...


Danke erstmal für die Antwort. Sorry, aber das kann ich echt so nicht stehenlassen. Es war kein ständiges Schlussmachen. Es war auch nicht ständig Drama und es musste auch nicht alles nach ihren Regeln ablaufen. Im Gegenteil. Aber natürlich habe ich im Eingangspost nicht alles geschildert, was toll war und passte. Das würde den Rahmen sprengen.

Und mir ist es tatsächlich nicht egal, warum Menschen handeln, wie sie handeln. Wenn ich den Grund kenne, fällt es mir wesentlich leichter abzuschließen und loszulassen.

17.08.2022 15:23 • #3


DieSeherin
Zitat von Annika_84:
Es war kein ständiges Schlussmachen. Es war auch nicht ständig Drama und es musste auch nicht alles nach ihren Regeln ablaufen. Im Gegenteil. Aber natürlich habe ich im Eingangspost nicht alles geschildert, was toll war und passte. Das würde den Rahmen sprengen.

hmmm... aber vielleicht hast du ja auch tatsächlich genau die szenen wiedergegeben, weil das die schlüsselszenen sind? und klar, in so eonem eingangsbeitrag kann man nur kurz umreißen, um was es geht und was passiert ist - aber alleine was genau als wichtig angesehen wird, sagt oft schon viel aus.

und natürlich ist es wichtig zu wissen, was der grund sein könnte. aber diese ganzen nuancen von bindungsängsten, -störungen, -problemen, -unwilligkeiten usw.... da wirst du nie eine klare antwort bekommen! ihr bindungsverhalten ist ein anderes als das deine und deswegen seid ihr - trotz vieler dinge, die toll sind - auf dauer wohl nicht glücklich miteinander.

17.08.2022 15:29 • #4


G
Zitat von Annika_84:
passten perfekt

Bei diesem Adjektiv kriege ich regelmäßig noch ein paar graue Haare mehr ...

Zitat von Annika_84:
Sie hat mir dann erzählt, dass sie noch nie eine Beziehung hatte.

Das würde mir allerdings schon zu denken geben.

Zitat von Annika_84:
Hier sagte sie dann, dass sie in Therapie sei, auch schon vor einigen Jahren eine Therapie und kürzlich eine Reha gehabt hätte.

Die nächsten Alarmsignale ...

Zitat von Annika_84:
aber da das, weshalb sie die Therapie macht, so auf den ersten Blick keinen Bezug zu uns hatte,

Und das wäre? Vielleicht hat es ja auf den zweiten oder dritten Blick einen Bezug?

Und dann dieses On-Off hier:
Zitat von Annika_84:
Am nächsten Wochenende sollte sie zu mir kommen, rief aber Samstag früh an und sagte mir, sie wolle Schluss machen.


Zitat von Annika_84:
Am Tag darauf rief sie mich an, sagte, sie habe einen riesigen Fehler gemacht. Wir trafen uns und sie sagte, dass sie mich weggestoßen habe aus Angst, verletzt zu werden.


Zitat von Annika_84:
Am nächsten Tag schrieb sie dann, dass sie Abstand brauche und wir erstmal nicht mehr jeden Tag schreiben sollten.


Zitat von Annika_84:
Eine Woche später wollte sie sich treffen und beendete die Beziehung schon wieder. Sie wolle frei sein und das könne sie mit mir nicht, außerdem hätten sich ihre Gefühle nicht weiterentwickelt und sie würde mich jetzt weniger mögen als vorher, wir würden auch nicht zueinander passen. Sie würde keine Zukunft sehen. Sie wisse, dass sie gerade Mist baut und uns beide verletzt, könne aber nicht anders handeln. Es wäre ein innerer Zwang, sich zu trennen.


Zitat von Annika_84:
diese starken Gefühlsschwankungen

Nur so eine Vermutung, aber für mich weht durch diese Geschichte keine Bindungsangst, sondern was ziemlich emotional-instabiles.

Zitat von Annika_84:
Wie seht ihr denn das Ganze?

Deine Ex hat vermutlich größere Probleme als nur Bindungsangst.
Sollte meine Vermutung richtig sein, kannst Du froh sein, dass die Sache nicht noch weitergegangen wäre, denn dann wäre das, was Du schon erlebt hast, nur der Auftakt zum Dauerdrama geworden.

17.08.2022 16:06 • x 2 #5


A
Zitat von DieSeherin:
hmmm... aber vielleicht hast du ja auch tatsächlich genau die szenen wiedergegeben, weil das die schlüsselszenen sind? und klar, in so eonem eingangsbeitrag kann man nur kurz umreißen, um was es geht und was passiert ist - aber alleine was genau als wichtig angesehen wird, sagt oft schon viel aus.

Da hast du auf jeden Fall Recht. Ich habe natürlich die Problematiken geschildert.

Zitat von DieSeherin:
und natürlich ist es wichtig zu wissen, was der grund sein könnte. aber diese ganzen nuancen von bindungsängsten, -störungen, -problemen, -unwilligkeiten usw.... da wirst du nie eine klare antwort bekommen! ihr bindungsverhalten ist ein anderes als das deine und deswegen seid ihr - trotz vieler dinge, die toll sind - auf dauer wohl nicht glücklich miteinander....

Auch da kann ich nur zustimmen. So wie es jetzt ist, werden wir nicht glücklich miteinander werden. Trotzdem finde ich es gut, dass sie die Therapie macht. Und jemand, der mit Ende 30 noch nie eine Beziehung hatte, hat definitiv kein normales Bindungsverhalten. Das hätte ich ahnen müssen. Und das muss ich wohl für die Zukunft aus der Geschichte mitnehmen.

Danke dir für deine Antworten.

17.08.2022 16:19 • #6


A
Zitat von gabehcuod:


Zitat von Annika_84:
Sie hat mir dann erzählt, dass sie noch nie eine Beziehung hatte.


Das würde mir allerdings schon zu denken geben.

In der Rückschau betrachtet hätten da ganz klar bereits die Alarmglocken leuchten müssen. Da war ich zu naiv.


Zitat von gabehcuod:

Zitat von Annika_84:
aber da das, weshalb sie die Therapie macht, so auf den ersten Blick keinen Bezug zu uns hatte,


Und das wäre? Vielleicht hat es ja auf den zweiten oder dritten Blick einen Bezug?

Depression und Esstörung.


Zitat von gabehcuod:

Nur so eine Vermutung, aber für mich weht durch diese Geschichte keine Bindungsangst, sondern was ziemlich emotional-instabiles.

Das könnte sein. Auch Kontakte zur Familie, Arbeitskollegen und Freunden liefen nicht ganz reibungslos und teilweise im on-off-Modus. Das habe ich allerdings erst nach und nach erfahren. Mir fehlt auch komplett die Erfahrung mit Leuten mit psychischen Problemen. Daher habe ich das wohl einfach nicht gesehen. Es ist gut, wenn jemand von außen draufschaut.

Zitat von gabehcuod:

Deine Ex hat vermutlich größere Probleme als nur Bindungsangst.
Sollte meine Vermutung richtig sein, kannst Du froh sein, dass die Sache nicht noch weitergegangen wäre, denn dann wäre das, was Du schon erlebt hast, nur der Auftakt zum Dauerdrama geworden....

Danke für die Einschätzung. Drama ist das letzte, was ich in einer Beziehung möchte...

17.08.2022 16:36 • #7


G
Zitat von Annika_84:
Depression und Esstörung.

Häufige Begleitmusik bei einer Thematik, die in Richtung Borderline geht.

Zitat von Annika_84:
Auch Kontakte zur Familie, Arbeitskollegen und Freunden liefen nicht ganz reibungslos und teilweise im on-off-Modus.

Hin- und herschwankend zwischen Idealisierung und Abwertung bzw. Komm-her und Geh-weg?

Zitat von Annika_84:
Mir fehlt auch komplett die Erfahrung mit Leuten mit psychischen Problemen.

Einmal ist immer das erste Mal.

17.08.2022 16:40 • #8


WillyWichtig
"Bindungsangst"

Das liest sich auch hier im Forum fast schon inflationär.

Da wird sicherlich irgendetwas im Argen sein.
Aber vielleicht wird das auch oft benutzt, um das schlechtes Verhalten zu rechtfertigen!
Oder einfach das mangelnde Interesse hübscher zu verpacken.

Viele Männer meinen dann auch noch, der Retter in der Not zu sein.

Das wird den meisten Männern aber nicht gelingen!

LAUF sage ich da nur!
Du bist nicht ihr Therapeut und Du wünscht Dir mit Sicherheit etwas anderes.

Manchmal ist es schade wenn es so läuft. Aber ein gesunder Egoismus hilft hier weiter.

Willy

17.08.2022 16:55 • x 2 #9


G
Zitat von WillyWichtig:
Viele Männer meinen dann auch noch, der Retter in der Not zu sein.
Das wird den meisten Männern aber nicht gelingen!

Hier geht's um zwei Frauen ...

17.08.2022 16:57 • x 2 #10


A
Zitat von gabehcuod:
Hin- und herschwankend zwischen Idealisierung und Abwertung bzw. Komm-her und Geh-weg?

Nein. Sie meinte, sie mag ihre Familie usw. Aber in Anwesenheit ihr nahestehender Personen würde sie ihre eigenen Emotionen nicht mehr spüren. Deshalb brauche sie regelmäßig Pausen im Kontakt und beantwortet dann noch nicht einmal Anrufe der Personen. Danach erfolgte aber wieder ein soweit normaler Kontakt. Das scheint sich in Phasen immer zu wiederholen. Es wurde aber nie jemand idealisiert oder abgewertet.

17.08.2022 17:07 • #11


G
Zitat von Annika_84:
Aber in Anwesenheit ihr nahestehender Personen würde sie ihre eigenen Emotionen nicht mehr spüren.

Klingt auch nicht gerade gesund.

17.08.2022 17:12 • #12


B
Ich würde nicht unbedingt sagen, dass es ein Alarmsignal ist, wenn Leute (noch) zur Therapie gehen. Das beweist für mich (und schreibt ja auch die TE), dass man bereit ist, an seinen Problemen zu arbeiten - und mir ist es lieber, so jemanden zu daten, als jemand, der total planlos mit seinen Traumata oder was weiß ich rumläuft. Leider gibt es davon mehr als genug... zumindest bin ich jedes mal relativ schockiert, wenn ich sehe, wie viele Menschen ernsthafte Probleme mit sich rumtragen und überhaupt keine Einsicht zeigen oder Bereitschaft, daran zu arbeiten. Aber: es kommt auch drauf an, wie schwerwiegend das Ganze ist.

Es kommt natürlich darauf an, wie fortgeschritten man in der Behandlung ist - wenn jemand gerade erst ein paar Sitzungen hinter sich hat, würde ich auch sagen, dass es kein günstiger Zeitpunkt für ein Kennenlernen ist; muss aber auch nicht zwangsläufig so sein. Und leider gibt es auch Persönlichkeitsstrukturen, die sich nur schwerlich ändern lassen, bzw. überhaupt nicht oder nur mit Einfluss von Medikamenten (was ja nicht soo schön ist). In jedem Fall hört es sich hier nach einer traurigen Geschichte an - traurig deshalb, weil man hier gut sehen kann, wie sehr sich Menschen im Weg stehen können, obwohl sie gerne was ändern möchten...

17.08.2022 17:32 • x 2 #13


WillyWichtig
Zitat von gabehcuod:
Hier geht's um zwei Frauen ...

Stimmt!
Mein Fehler!

Trotzdem ist der Wunsch nach Harmonie sicherlich da.
Und zu meiner Aussage, dass Bindungsangst gerne vorgeschoben wird, stehe ich!

Willy

17.08.2022 18:48 • #14


Phasepunch
Ich denke egal welche Diagnose nun vorliegt oder nicht, es kommt darauf an ob du damit umgehen kannst.
Dieses Muster wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach wiederholen. Sie scheint einfach nicht bereit zu sein.
Und meistens werden diese Symptome schlimmer, je mehr der gesunde Part mit sich machen lässt.

Dass sie in Therapie ist, ist erfreulich. Allerdings kein Freifahrtschein. Diesen nutzen einige. Und nein, das Unterstelle ich ihr an dieser Stelle nicht.

Mir tut es leid für euch beide.
Ich denke aber aus Eigenschutz würde ich die Sache beenden.


Edit:
Das klang erstmal nicht so toll, aber da das, weshalb sie die Therapie macht, so auf den ersten Blick keinen Bezug zu uns hatte, beschloss ich, das einfach so hinzunehmen.

Eine Essstörung und vor allem die Depression hat keinen Bezug auf euch?
Ich denke doch, das ist nichts, was man in einer Beziehung außen vor lassen kann.

17.08.2022 19:16 • #15


A


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