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Trennung aus Vernunft

yelevence
Lieber @Tomi , dein Satz die schönste Art der Trennung ist bei mir sofort auf Resonanz gestossen. Aus dieser Perspektive habe ich es tatsächlich noch nie angeschaut. Ich darf mich wohl dankbar schätzen, dass ich diese Art der Trennung erfahren durfte.

Ohne jetzt all zu spirituell zu werden, aber ich habe mir schon überlegt, ob das ebenfalls eine Lesson aus der ganzen Erfahrung ist. Leider hat meine vorletzte Beziehung (hat 4 Jahre gedauert) damals aus dem Null-Komma-Nichts geendet. Er hat mir über Zoom mitgeteilt, dass seine Gefühle für eine Beziehung nicht mehr reichten. 3 Wochen zuvor hatten wir noch Wohnungen angeschaut und wollten zusammenziehen. Ich, im völligen Schock-Zustand über diese Nachricht, musste dann die Trennung aussprechen. Ein Abschiedsritual, wie ich es mit A. erleben durfte, fand nie statt.

27.03.2024 18:46 • #16


E
Zitat von yelevence:
Liebe Forum-Mitglieder Vor ein paar Tagen haben sich A. (33 Jahre) und ich (30 Jahre) getrennt. A. hatte Zweifel, da sich bei ihm das tiefe Gefühl ...

Na ja, ich sag mal so: Um nach so einer schmerzhaften Trennung ( die ich auch schon mal in ähnlicher Form erlebt habe/ Stichwort: Gefühle waren auf beiden Seiten da, aber für eine gemeinsame Zukunft hat es nach einem Jahr Beziehung dann doch nicht gereicht ) sich als Single wieder wohl zu fühlen, dauert es natürlich eine gewisse Zeit. Je tiefer die Gefühle waren und je größer die Enttäuschung über die Trennung ist, um so länger dauert die seelische Heilung. Ich habe meinem damaligen Traummann 8! Jahre hinterher getrauert, d.h. ich wollte die ganze Zeit über auch keinen anderen Mann kennen lernen. Danach war ich kuriert und konnte mich anderen Männern auch wieder öffnen. Bei einem guten Freund von mir hat es z. B. auch viele Jahre gedauert, bis er wieder Lust auf eine Frau und eine neue Beziehung hatte. Es ist bei jedem Menschen anders. Der eine verarbeitet so eine emotionale Niederlage schneller/besser, ein anderer braucht Jahre dafür. Nimm dir die Zeit, die du brauchst und verarbeite eure Beziehung erstmal richtig. Aber vergiß dabei nicht zu leben. Irgendwann verschwindet der Schmerz und du hast es überstanden.

27.03.2024 18:52 • #17


A


Trennung aus Vernunft

x 3


brokenforever
Eben! Und wenn du dir es mal genau überlegst, ist er es, der jemanden verloren hat.
Du hast nicht jemanden verloren, der dich aufrichtig geliebt hat, sondern jemanden, der zwar gut und gerne von deiner Liebe profitiert hat, aber sie nicht erwiderte.
So gesehen hast du Ballast abgeworfen.

Du hast geschrieben, deine Beziehung war sehr schön und nah, vertraut.
Was meinst du erst, wie schön eine Beziehung ist, wenn beide echte Gefühle haben und sich ihrer Liebe sicher sind?

Eine einseitige Liebe ist niemals erfüllend, immer präsent, eine starke Verlustangst und das Gefühl nicht gut genug zu sein.

Hast du Freundinnen, die sich auffangen und für dich da sind? Bei uns ist kollektives zusammensitzen bei Spritzwein und Popcorn das Liebeskummer-notfallmedizinische Versorgung erster Wahl und dabei wird die ganze Situation mit viel Humor und Selbstironie totanalysiert.

Humor hat mir generell in fast allen x. Situationen des Lebens total geholfen. Heißt, man darf auch gern mal im Selbstmitleid versinken und sich auch darin baden, solange man sich selbst dabei nicht allzu ernst nimmt.


Wie war denn dein Exfreund so? In Liebeskummer-Trauerphase stellt man den Expartner immer zu auf ein Podest, sicherlich gab es aber auch Eigenschaften oder Charakterzüge, die nicht so toll waren. Führe dir vor Augen, was dich schon immer an ihm gestört hat und sprich es aus. Das tut sooo gut!

27.03.2024 19:06 • #18


darkenrahl
Zitat von Gefühl:
Das tut mir wirklich leid , und ich empfinde es als fast unzumutbar für Dich schon vor einem Jahr diesen Zweifeln ausgesetzt zu sein .
Blieb da nicht täglich ein Gefühl sich besonders anstrengen zu müssen , um i h m zu gefallen ?
Das hast Du nicht verdient .
Fast wie ein Hündchen im Tierheim , das drauf wartet , macht es fein Sitz und Platz adoptiert zu werden .
Das braucht keiner.

Nun ja, sie wusste schon vor einem Jahr, dass die Gefühle in dieser 'Beziehung' einseitig waren.
Anstatt sich daran zu klammern hätte sie die Reissleine ziehen können als es für sie noch nicht so hart war. Klar hätte auch er damals Schluss machen müssen, aber er hat anscheinend dieses eine Jahr eben mehr bekommen als er ihr zugestanden hat.
Und der alte Spruch stimmt halt immer noch und wird stimmen, bis die Menschheit sich selber eliminiert hat.
Liebe TE, ich wünsche dir für deine Zukunft einen Partner der zu dir passt und dir das geben kann, was dir auch zusteht.

27.03.2024 20:38 • #19


H
@Yevelence
Momentan weiß ich noch nicht weiter. Ich werde zwar nicht rausgeschmissen, aber ich kann dort einfach nicht mehr bleiben, das halte ich nicht aus. Zumal wir gerade umbauen wollten und er das jetzt alleine macht, das möchte ich nicht mit ansehen. Im Moment lese ich hier viel im Forum um zu sehen, wie andere mit einer Trennung umgehen. Es war nicht meine erste Trennung, aber die schmerzhafteste, obwohl es die kürzeste Beziehung war..

27.03.2024 22:17 • x 1 #20


yelevence
Hey @Hamburgerin23 , wie geht es dir heute? Ich bin in der Phase angekommen, wo der Schock nicht mehr so tief ist ,ich aber viel nachdenke und einfach nur traurig bin. Ich denke viel an ihn, was gewesen ist, was nicht mehr sein wird und was gar nie eintreffen wird. Finde es sehr schwer, mich gedanklich von dieser Person zu trennen. Oder das Gefühl zu entwickeln, du bist mir jetzt sch.gal, ich vergesse dich. Man verliert ja auch einer seiner besten Freunde Mir fehlt seine Anwesenheit sehr und hadere damit zu akzeptieren, dass es diese Person jetzt einfach nicht mehr gibt in meinem Leben, obwohl sie in der gleichen Stadt lebt.

02.04.2024 14:11 • #21


yelevence
Übrigens bin ich, was Kontaktsperre anbelangt jeweils immer sehr gut darin. Wir haben uns seit dem Moment der Trennung nicht mehr gesprochen oder gehört. Es würde dann auch über meinen Stolz gehen, mich bei ihm zu erkundigen, wie es ihm jetzt geht mit der ganzen Sache. Da stelle ich mich lieber völlig auf kalten Entzug ein. Was ja aber nicht heisst, dass man nicht ständig an die Person denkt und teilweise dann doch noch Hoffnung hat, das alles wieder gut kommt. Was mein Verstand aber weiss, dass es nicht so ist, sondern dass ich jetzt 100% meinen Weg alleine gehen muss.

02.04.2024 14:14 • x 1 #22


yelevence
Liebe @brokenforever ,ich habe mir deine Geschichte ebenfalls gelesen und es freut mich sehr für dich, dass du mittlerweile dein Lebensglück wieder gefunden hast. Hast du Tipps ,wie du die belastenden Gedanken abstellen konntest bzw. wie du wirklich loslassen konntest?

02.04.2024 14:16 • #23


H
Hey yelevence, ich habe heute meine restlichen Sachen für den Auszug am Samstag gepackt. Es schmerzt sehr und ich mag gar nicht an diesen Tag denken. Dementsprechend geht es mir nicht so gut. Ich habe ab und zu Momente, wo mir alles schlechte wieder in den Kopf kommt, weswegen ich froh sein sollte, dass es vorbei ist. Und einen Moment später holt mich alles wieder ein und ich bin einfach nur traurig. Ich hoffe sehr, dass es besser wird, wenn ich eine Wohnung gefunden habe. Die Zwischenlösung bei meiner Mutter soll nicht von langer Dauer sein.
Es freut mich, dass es dir einigermaßen gut geht mit der Kontaktsperre. Ich bin leider gar nicht eisern, obwohl ich weiß, dass ich nicht schreiben sollte. Aber wie du schon sagst, dann ist da doch noch ein wenig Hoffnung, die aber in Wirklichkeit nur eingebildet ist..

02.04.2024 14:49 • #24


brokenforever
@yelevence

Loslassen konnte ich erst, als ich erkannt habe, wie unfair sich mein damaliger Freund mir gegenüber verhalten hat und wie bescheuert ich war, dass ich das ertragen habe. Ich habe mir meinen Selbstwert zurück erkämpft und endlich gesehen, wie einseitig diese Beziehung war, und wie ich ausgebeutet wurde.

Du weißt seit über einem Jahr, dass dein Freund keine oder zu wenig Gefühle für dich hat - eigentlich hättest du da bereits aus reinem Selbstschutz deine Sachen packen müssen! Er hat die Situation einfach ausgenutzt - deine emotionale Abhängigkeit, deine Fürsorge, deine Nähe, den sicheren Hafen einer vertrauten Beziehung eben - aus reiner Bequemlichkeit, dem Gewohnten, den Vorteilen. Die Rosinen rausgepickt.
Das ist schwach. Und absolut nicht fair. Er hat dir wertvolle Zeit gestohlen und dich warten, hoffen, hadern lassen.

Ist er wirklich so ein guter Fang? Wohl kaum, sonst hätte er die Eier in der Hose gehabt, sich von dir zu trennen. Ein gut getarnter Egoist.

Jetzt schreib doch mal, was dich an ihm gestört hat, fang an, abzurechnen. Hol den Feigling mal vom Podest runter, er gehört da wirklich nicht hin.

02.04.2024 15:16 • #25


darkenrahl
Zitat von Gefühl:
Aber für S. haben seine ,, Gefühle ,, gereicht ?

Interssante Aussage, hmmm.
Hier wird doch immer geschrieben, Männer brauchen für S. nicht unbeindingt Liebe, Frauen eher.
Also, was ist in diesen beiden Stories jetzt falsch?
Die Männer sprachen im Gegensatz zu den Ladys nicht von der grossen Liebe, aber die Ladys hielten doch an der Partnerschaft fest.
Jetzt praktisch von Ausnutzung zu schreiben finde ich hart.

02.04.2024 17:22 • x 1 #26


yelevence
@Hamburgerin23 och herjee, ich fühle so mit dir! Aber du packst das und am Samstag, nach dem Auszug, hast du dann wieder einen grossen Meilenstein in deinem Heilungsprozess gepackt! Heilung verläuft linear und es ist ganz normal, dass es an manchen Tagen besser und dann wieder schlechter gibt. Was mir ganz schwer fällt ist der Weg zurück in den Alltag. Ich befinde mich so im Schwebezustand zwischen Altem und Neuem Kapitel. Kann mich kaum auf die Arbeit fokussieren. Geht dir das auch so? Wie verbringst du deine Tage?

03.04.2024 13:04 • #27


H
Ich arbeite diese Woche nicht, ich muss 100% geben, wenn ich vor den Kindern stehe. Das schaffe ich nicht, ich komme morgens kaum hoch.. morgens trifft es mich besonders hart direkt nach dem Aufwachen. Da will ich mir nur die Decke über den Kopf ziehen. Morgen geht's nochmal zum Arzt, vielleicht hat er einen Tipp..

03.04.2024 13:12 • #28


yelevence
@Hamburgerin23 du bist so stark! Bitte vergiss das nicht. Der Morgen ist für mich auch am Schlimmsten. Weil mir mein Gehirn dann in den Träumen eine heile Welt vorspielt mit Happy End, dann wache ich um 4 Uhr auf, die Realität kickt ein und egal was ich mache (Meditieren, Podcast hören) , geht der Druck im Bauch und in der Kehle nicht weg. Wenn ich dann fix aufstehe, muss ich mich erstmal übergeben. Eine typische psychosomatische Reaktion. Ich war bis jetzt noch nicht beim Arzt. Lasse mich gerne wissen, was er dir empfohlen hat

03.04.2024 14:15 • #29


A


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