Trennung und Depressionen - Erfahrungen

@Füchsin83
Vielen Dank für den Tipp!

Da werde ich auf jeden Fall mal reinhören, ich habe das Gefühl es hilft mir zu erfahren wie es anderen Angehörigen oder auch Betroffenen damit geht bzw was man zur Unterstützung, auch für sich selbst tun kann.

Darf ich fragen welche Erfahrungen du mit dem Thema Depression gemacht hast?

@DJ990 ich kenne mich mit Depressionen nicht aus aber benötigst nicht auch du eine Therapie oder Coaching oder Beratung, um mit dieser Situation umgehen zu können? Bei Suchtkranken gibt es ja bspw. diese Co-Abhängigkeit bei den Partnern. Das, was du bei ihm sieht und hörst, musst ja auch du verarbeiten können bzw. dies lernen. Das kannst du natürlich nur selbst einschätzen, ob du dieses Verarbeiten für dich schaffst.

@Lost1
Hallo!

Ich war letzte Woche bei einer Beratungsstelle für Depressive und deren Angehörige, zwar nicht bei einem Therapeuten sondern einem Sozialpädagogen.
Nächste Woche habe ich wieder einem Termin, er meinte auch das wäre wichtig für mich das ich so gut es eben geht gesund bleibe.
Ich hoffe das hilft, ich rede zwar sehr offen über alles mit meiner Familie aber ich hatte mir eben auch gedacht das professionellere Hilfe nicht schaden kann.

@DJ990 das hört sich doch sehr gut an! Das wird dir sicherlich helfen. Ich bewundere dich sehr an der Stelle.

Zitat von DJ990:

@Füchsin83 Vielen Dank für den Tipp! Da werde ich auf jeden Fall mal reinhören, ich habe das Gefühl es hilft mir zu erfahren wie es anderen ...

Ich hatte 2021 eine depressive Phase

Man muss leider dabei sehr stark auf sich selbst aufpassen. Das man sich von einem depressiven Partner nicht selbst runterziehen lässt und in eine depressive Phase kommt.
Ansonsten finde ich, machst du alles richtig. Du bietest dich an ohne aufzudrängen.
Mehr kannst du aktuell nicht machen. Kannst ihn unterstützen, aber dass sind seine Depressionen, welche er angehen und dran arbeiten muss - was er ja bereits macht, was sehr positiv ist.
Achte dabei aber auch auf dich. Das sich dein Leben nicht nur noch um ihn und seine Krankheit dreht. Du hast auch noch ein eigenes leben. Vernachlässige dieses nicht.
Weil auch wenn es aktuell noch gut aussieht für euch. Er wäre nicht der erste, der sich während oder nach der Therapie komplett trennt.

Hallo @DJ990

ich stehe auf der anderen Seite. Ich bin der depressive Partner.
Ich kann dir einen kleinen Einblick geben von mir und meiner Ehe.
ich machs aber kurz

Ich fiel letztes Jahr durch Burnout in eine tiefe Depression.
Ich konnte zu der Zeit nicht meinen Partner sehen, konnte die Nähe nicht ertragen.
Ich wusste nicht wohin mit mir. Mit Gefühlen. Chaos.

Ich war dann direkt in Therapie als Selbstzahler, weil ich nicht warten konnte und wollte.
Dieser half mir am Anfang sehr, denn er machte mir klar - ICH muss mich zuerst finden und um MICH kümmern.
So sehr ich andere vielleicht dadurch verletze, aber wenn ich anfange mich wieder um andere zu kümmern, bringt mir das nichts.
Das ging bei mir soweit, dass ich ausgezogen bin in eine eigene Wohnung.

Zu dem Thema Liebe und Beziehung.
Meine Frau beteuerte mir immer ihre Liebe.
Ich konnte das nicht. Nicht weil ich nicht wollte - es war ein unmögliches für mich. So wie, wenn dir jemand sagt, heb doch mal den tonnenschweren Stein auf.
Ich konnte ihr auch nicht sagen, ob diese Trennung für immer ist, ob wir wieder zueinander kommen...oder nicht.
Es war mir einfach nicht möglich.
Ich habe sie sozusagen in einer Schwebe gelassen. Heute gesehen nicht fair, damals war einfach Chaos im Kopf und Lebenswille nicht sooo gut. Da hat man darüber nicht nachgedacht.

Wir haben uns in der Zeit danach auch ab und zu getroffen. Auch für mich gut um zu sehen, was ist denn da noch..
und.. ich war immer froh, wenn sie wieder weg war. Es tat mir nicht gut. Ich war noch nicht soweit.

Das lief nun 1 Jahr lang so....

Nun... bin ich auf dem guten Weg..Ich fühle mich gut... ich habe noch Tiefs und so... und wollte die Beziehung retten..Neuanfang..
Aber dann war es wohl schon zu spät.
Aber vorher hätte ich das einfach nicht geschafft.

Was das andere betrifft... Kontakt halten... Nachfragen wie es einem geht..wie die Therapie war usw.
Hat sie auch. Das war ok für mich. Das nervte auch nicht.

Thema Alk....ja...damit der Kopf nachts mal Ruhe gibt. Ein echtes Problem. Ich kenne das
Wenn man das einmal erlebt hat, dass man einschlafen kann ohne denken.... macht man das wieder.
Auch wenn die Probleme weiter da sind. Ist echt nicht einfach.

Ich wünsche euch auf jeden Fall, dass es nicht so läuft wie bei mir... dass meinte ich in Bezug auf die Dauer.
Ich glaube, wenn ich im Mai schon soweit gewesen wäre wie heute, wären wir wieder zusammen.
Würden an uns arbeiten, an unserer Beziehnung, an dem Verständnis. Offenheit. Ehrlichkeit.

Aber so ist es eben manchmal nicht.

Bei Fragen... frag mich einfach. Ich habe die andere Seite sozusagen nun ein Jahr durch.

Zitat von Stillermitleswr:

Man muss leider dabei sehr stark auf sich selbst aufpassen. Das man sich von einem depressiven Partner nicht selbst runterziehen lässt und in eine ...

Danke für deinen Beitrag!

So sehe ich das auch, ich kann versuchen zu unterstützen aber herausfinden kann er nur alleine.
Die Hoffnung bleibt das er wieder zu mir findet aber ich weiß dass das in seinem aktuellen Zustand nicht möglich ist.
Ich versuche mich auf mich und meine Arbeit zu konzentrieren und lenke mich so gut es geht ab, mehr weiß ich leider nicht zu tun um auf mich selbst aufzupassen.

@Keine_Zukunft
Ich habe mich bzw uns in so vielen von deinen Worten wiedergesehen, ich bin dir wirklich dankbar für den Einblick, das hilft so viel um die eigene Situation besser zu verstehen!

Bei ihm geht es eben auch darum dass er sich zuerst finden muss, so hat er es selbst gesagt.

Stösst man denn jemanden den man eigentlich liebt vielleicht auch weg um ihn zu schützen? Er hat in der Vergangenheit oft gesagt das er nicht gut genug ist, ich habe ihm immer gesagt das er so wie er ist genau richtig und perfekt für mich ist, ich bin mir aber nicht sicher ob er das auch so verstanden hat.

Bei uns ist es genauso, er meinte gestern auch das es ihm gut tut Kontakt mit mir zu haben was mich freut, ich versuche es aber nicht überzubewerten..

Du sagst du wolltest nach einem Jahr den Neuanfang aber sie nicht mehr wenn ich dich richtig verstehe? Hätte sie etwas anders machen können damit du dir früher schon einen Neuanfang hättest vorstellen können?
Wie geht es dir jetzt? Habt ihr noch Kontakt?

Hallo @DJ990

Thema Wegstoßen:
Ja, das macht man, bzw. ich auch. Zum Einen um sich zu schützen ( da man irgendwie erst mal mit sich klar kommen muss und der normale Beziehungsalltag einen dann doch wieder runterziehen kann ) und zum Anderen um den Partner zu schützen ( damit er nicht sieht wie sch. man sich vielleicht fühlt und dem Partner ein schlechtes Gewissen, schlechte Stimmung, etc. zu geben)

Weißt du, heute ist ef manchmal bei mir noch so, dass ich freundlich, lächelnd, redend zu einem Menschen bin, der mir was bedeutet. Aber innerlich zerreißt es mich..

Zu dem Neuanfang:
Sie hätte nichts anders machen können. Zu der Zeit, wo sie es noch unbedingt wollte, war ich noch nicht bereit.
Und als ich bereit dazu war, war sie es nicht mehr. Weil sie einfach irgendwann ihr Leben begonnen hat.
Es wäre vielleicht anders verlaufen, wenn ich früher gesünder gewesen wäre, oder sie länger hätte daran festhalten wollen.
Aber das kann man ja nicht steuern und jeder hat seine Grenzen.

Wie es mir geht ? Schlecht. Weißt du, seitdem es mir besser geht...seitdem ich den Neuanfang wagen wollte und das nicht stattfindet, denke ich oft darüber nach, was hätte ich anders machen können.
Warum ist das alles passiert ? Wieso musste diese Depression so heftig sein und mein Leben umdrehen.
Ich würde gerne die Zeit zurückdrehen - geht aber nicht.
und fröhlich in die Zukunft schauen ist schwer und funktioniert gerade auch nicht.

Und ja, wir haben noch Kontakt. Dieser schläft aber von Woche zu Woche mehr ein.
Zum Einen tut es mir gut, da ich nicht dauernd daran denken muss, wie es wäre wenn
Zum Anderen tut es weh, da ich weiß, dass es nie wieder was werden wird.

Und... das waren 17 Jahre

@Keine_Zukunft
Für mich ist das so schwer nachzuvollziehen, ich meine er weiß ja das ich ihm keine Vorwürfe mache und er so sein kann wie er ist bzw sich fühlt und trotzdem lässt er mich nicht bei ihm sein. Wenn ich bei ihm war und ihn abgelenkt hatte mit gemeinsam spazieren gehen etc dann hat ihm das immer (zumindest ein bisschen) geholfen. Es fällt mir schwer zu verstehen das er trotzdem die (zumindest körperliche) Einsamkeit wählt, schreiben tut er ja von sich aus jeden Tag.

Das habe ich bei ihm auch schon oft gesehen, er spricht und lacht mit anderen und danach bricht er fast zusammen...

Es ist ja nicht deine Schuld das du nicht früher wieder gesünder warst und nicht ihre das sie jetzt nicht mehr zu einem Neuanfang bereit ist. Trotzdem tut es mir so leid für dich!
17 Jahre sind halt eine lange Zeit, ich kann verstehen wie schwer das sein muss ...

@DJ990

Im Nachhinein gibt es viele Dinge, die ich nicht verstanden habe, warum ich wie gehandelt habe.
Es gab mich vor der Depression als Person A, in der Depression als Person B und nun bin ich Person C.
Ich habe nichts mehr mit den alten gemein.
Und ich verstehe nicht, wie sich Person A und B verhalten haben. Auch Freunden oder Partner gegenüber.

Gib einfach nicht auf. Er braucht dich.... auch wenn er das noch nicht weiß, bzw nicht zugeben kann.

@Keine_Zukunft
Ich hoffe sehr du hast Recht! Ich habe definitiv das gleiche Gefühl da er von sich aus ja ständig mit mir in Kontakt ist aber an schlechten Tagen fühlt sich alles so sinnlos an ...

Ich danke dir sehr für den Einblick den du mir gegeben hast!

Zitat von DJ990:

@Keine_Zukunft Ich hoffe sehr du hast Recht! Ich habe definitiv das gleiche Gefühl da er von sich aus ja ständig mit mir in Kontakt ist aber an schlechten Tagen fühlt sich alles so sinnlos an ... Ich danke dir sehr für den Einblick den du mir gegeben hast!

Nichts zu danken.
Ich kann nur meine Welt offenbaren, wie es bei mir war und noch ist.

Halli Hallo an Alle,

Ich bin neu hier und suche Rat nach einer Trennung.

Mein Partner hat such vorgestern nach über 2 Jahren Beziehung von mit getrennt.
Es war vorher über Wochen ein auf und ab. Er distanzierte sich von mir und sagte in einem Gespräch mit mir das er momentan nicht weiß was mit ihm los ist,er sich einfach nur noch leer und Müde vom Leben fühlt. Er will einfach seine Ruhe. Er weiß nicht wie es mit uns weiter geht.Ich vermutete das er unter Depressionen leidet.( Mutter als er 10 war gestorben,finanzielle Sorgen.etc.) Ich sagte ihm das er Hilfe brauch.....aber er spielte alles runter.....er würde das alleine packen. Ich bot ihm Hilfe an und sagte immer wieder das ich ihn unterstütze und auf jeden Fall sehr Liebe und er mir wichtig ist. Alles half nichts. Er trennte sich letztendlich von mir mit den Worten das wir keine Zukunft zusammen haben. Er sagte dabei aber auch immer wieder das ich eine so tolle Frau bin und er vielleicht den Fehler seines Lebens macht. Er weinte dabei auch und sagte selber das er leidet wie ein Hund.
Ich bin so durcheinander.....warum macht er Schluss wenn es ihn selber so belastet...
Ich hoffe mir kann hier jemand helfen damit ich das alles verstehe.