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Trennung durch Depression - Liebe wieder finden?

U
@Impossible hab oben was geändert, bzw ergänzt zum Egoismus.

04.06.2025 10:58 • #76


I
Um das nochmal einzuordnen - ich habe meine Situation offen kommuniziert, ich habe sie nicht blind in die Situation laufen lassen.

Also die Entscheidung an dem Samstag war ungeplant und natürlich ein stück weit überraschend. Aber dass es mir nicht gut ging wusste sie. Sie wusste aber vermutlich auch nicht was sie dagegen machen kann außer zu hoffen. Letztendlich hätte sie auch nicht viel daran ändern können.

Hätte sie mich an dem Tag nicht gefragt was los ist (mir gings tagelang wirklich furchtbar), hätte ich nicht gefragt ob ich ehrlich antworten soll, hätte sie nicht ja gesagt............

Am Ende ändert es alles nichts mehr...
- Mir geht es im sinne der Depression besser. Ich empfinde das ganze Spektrum an emotionen - konnte ich jahrelang nicht mehr. Das bedeutet erstmal wieder den Umgang damit zu lernen...
- Ich hab Bockmist gebaut mit der Trennung, weil mein Herz das nie wollte.
- Sie scheint damit abgeschlossen zu haben und will uns keine zweite Chance mehr geben. Der Brief hat wohl auch nichts geholfen...

04.06.2025 11:05 • #77


A


Trennung durch Depression - Liebe wieder finden?

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U
@Impossible klar, aber ob du die Situation offen kommunizierst oder nicht, das ändert letztlich nichts.
Man kann als Angehöriger nur versuchen, beizustehen.
Unterstützen. Bis man selbst nicht mehr kann.
Und vermutlich ging sie über die Grenze schon lang raus, hat aber trotzdem weiter gemacht, obwohl sie nicht mehr konnte. Aus Liebe.

Bis du dann, trotz allem was sie für dich erduldet hat, gegen ihren Willen alles hingeworfen hast.
Siehst du jetzt den Egoismus?

Als ihr dann getrennt wart, da hat sie nun ihre Grenzen gespürt, und vermutlich dann auch die Erleichterung, als all die Last von ihr abfiel. Und nun will sie die Belastung nicht mehr zurück.

Manchmal reicht Liebe halt nicht.

04.06.2025 11:13 • x 5 #78


I
Also Egoismus ist definitiv was anderes.

Aber ich verstehe was du sagst und damit hast du recht. Sie musste viel auffangen und ich konnte es nichtmal wahrnehmen. Das habe ich ihr such im brief geschrieben...

04.06.2025 11:15 • #79


U
Zitat von Impossible:
Also Egoismus ist definitiv was anderes. Aber ich verstehe was du sagst und damit hast du recht. Sie musste viel auffangen und ich konnte es nichtmal ...

Ich nenn es schon Egoismus. Du hast die Beziehung als Belastung gesehen und gedacht, wenn du sie los wirst, gehts dir besser.
Es ging um dein Wohlergehen.

Du hast dich getrennt, was sie wollte, wie es ihr damit ging, war egal, gezählt hast nur Du.

Als dir klar war, dass das doof war, wolltest du sie zurück, weil du sie brauchst. Wieder dein Wohlergehen.

Ist das kein Egoismus?

04.06.2025 11:20 • x 4 #80


I
Nein habe ich nicht. Ich habe mich als Belastung für die Beziehung gesehen und wollte mich los werden.

Ich wollte sie ja gar nicht wegstoßen. Als die Gefühle dann wieder gekommen sind wollte ich sie definitiv wieder zurück. (Und da kann man denke ich von Egoismus sprechen)

04.06.2025 11:41 • x 1 #81


I
Ich brauche sie nicht so wie du es darstellst. Ich denke ich bekomme mein Leben schon irgendwie hin, da die Depression ja nicht mehr im Weg steht.

Aber sie ist der Mensch mit dem ich meine Zukunft bereits vor der Depression verbringen wollte und geplant habe. Sie ist mein Lieblingsmensch. Wir haben unsere Gesellschaft immer gegenseitig genossen, ohne wenn und aber.

Aber leider ist das wohl nicht mehr möglich wieder dort hin zu kommen... und das ist okay, aber nicht das was ich mir wünsche.

04.06.2025 11:45 • x 1 #82


U
Zitat von Impossible:
Nein habe ich nicht. Ich habe mich als Belastung für die Beziehung gesehen und wollte mich los werden. Ich wollte sie ja gar nicht wegstoßen. Als ...

Du hast aber nicht gefragt, wie sie das sieht. Ob sie eine Trennung will.
Du hattest deine Meinung, und so hatte es zu sein.
Du hast entschieden dass es ihr ohne dich besser geht.
Nicht sie durfte für sich entscheiden, nein, du hast entschieden.
Du. Kein ihr gemeinsam. Du.

Ich weiß, ich drücke das drastisch aus. Ich will dich damit nicht runterziehen oder verletzen.
Ich versuche dir die Augen zu öffnen.
Ich hab es durch, ich war die Weggestoßene. Und mein Mann verstand lange nicht, dass sein Egoismus NICHT das beste für mich ist.

04.06.2025 12:20 • x 6 #83


I
Zitat von Und_jetzt:
Du hast aber nicht gefragt, wie sie das sieht. Ob sie eine Trennung will. Du hattest deine Meinung, und so hatte es zu sein. Du hast entschieden dass ...

Da hast du wohl recht...

04.06.2025 12:23 • x 2 #84


Fenjal
@Und_jetzt ich lese hier manchmal Texte über Depressive und auch Kommentare von Depressiven.
Im Umfeld kenne ich tatsächlich 2 Leute, die wegen Depression in Therapie sind.
Ich möchte das nicht kleinreden, diese Erkrankung sehe ich manchmal als Legitimation für Entgleisungen vielfältiger Natur.
Da wird fremdgegangen,.... da wird munter den Hobbies nachgegangen,.... da wird feudal geurlaubt,.... da wird Monate lang krank gemacht,..... da wird Familie manipuliert,.... jaja, man ist depressiv, antriebsarm, weinerlich.... dennoch für Entgleisungen s.o., sieht man sich dann doch im Stande.
Tja, wenn man dann von anderen auf dieses egoistische Verhalten aufmerksam gemacht wird,..... natürlich war das Ganze der Depression geschuldet und wer das nicht versteht,... jo, der ist nicht empathisch.

Für mich eine entsetzliche Denkweise, derartige Klientel nehme ich nicht mit in meine Hütte, diese Köpfe können die wem auch immer machen, mir jedenfalls nicht!

04.06.2025 12:32 • #85


I
Hat keiner behauptet du wärst nicht empathisch - habe nur versucht zu erklären was in meinem inneren Sache war. Verstehe euch jetzt bissle besser.

Anders ausgedrückt - ich habe nicht im Eigensinn gehandelt. Auch wenn es von außen aussehen mag als wäre es Egoismus.
Im inneren war sicherlich nicht mein Vorteil gestanden - für andere vergleichbare Fälle kann ich nicht sprechen...

Ich hab auch nicht damit gerechnet dass nach 5-6 jahren und über einem jahr Therapie so schnell eine Heilung bzw. ein Aufwachen möglich gewesen wäre...

04.06.2025 12:45 • #86


U
Zitat von Impossible:
Hat keiner behauptet du wärst nicht empathisch - habe nur versucht zu erklären was in meinem inneren Sache war. Verstehe euch jetzt bissle besser. ...

Das ist das Traurige. Depressionen können in den meisten Fällen (nicht immer) mit der richtigen Therapieforn gut und schnell in den Griff bekommen werden.
Allerdings verweigern viele das extrem lange...

04.06.2025 13:35 • x 1 #87


U
Zitat von Fenjal:
@Und_jetzt ich lese hier manchmal Texte über Depressive und auch Kommentare von Depressiven. Im Umfeld kenne ich tatsächlich 2 Leute, die wegen ...

Ich wage zu behaupten, wer noch Energie für feudale Urlaube, Hobbies etc hat, der ist zumindest nicht schwer depressiv.
Schwer depressive sind meist auch nicht weinerlich. Sie sind einfach nur noch still, tun das aller Notwendigste um den Schein nach Außen zu wahren, und ansonsten einfach nichts.


Das mit dem Fremdgehen ist was anderes. Das passiert meist, wenn man dann zur Behandlung in einer Klinik ist. Wenn die Medikamente beginnen zu greifen, kommt ein erster Energieschub. Und um einen herum sind lauter andere Depressive, denen es ebenso geht.
Und nach monatelangem nichts fühlen denkt man, für den Partner fühlt man nichts und verliebt sich dann in einen anderen Kranken, der einen völligst versteht.
Aus diesen kurzen Phasen wird so gut wie nie eine ernste Bindung, aber es reicht halt, um alles gewesene kaputt zu machen.
Und erst, wenn diese erste Euphorie vorbei ist, sieht man wieder klar und kann die Gefühle wieder richtig ordnen. Und versteht dann, was man kaputt gemacht hat.

04.06.2025 13:37 • x 4 #88


Fenjal
Zitat von Und_jetzt:
Wenn die Medikamente beginnen zu greifen, kommt ein erster Energieschub


Achso, dieser erste Energieschub ist dann folgerichtig zu nutzen um sich mit anderen zu vergnügen, während der Partner zu Hause darüber nachdenkt wie es dem schwer Depressiven, der sich nicht mal im Stande sah, einen Besen zu halten, geht.
Na, eine solche Klientel könnte den Energieschub nutzen um in die Pötte zu kommen ihre Jobs zu machen und zu Hause den vernachlässigten Partner zu unterstützen.
Ehrlich? Was da so abläuft, sollte zumindest in Einzelfällen einer Kontrolle zugeführt werden, damit die Solidargemeinschaft soetwas nicht auch noch finanziert.
Geschenkt, etwas zu benennen ist schon einem Angriff unterworfen und weiter im Text wird gern genommen.
Wenn 2024 37% aller Fehltage psychische Erkrankungen verursachten, ist das schon eine Hausnummer.

04.06.2025 15:05 • #89


I
So wie @Und_jetzt das beschreibt habe ich mich die 5-6 Jahre gefühlt.

Ja ich bin auf Geburtstagen und Weihnachtsfeiern gewesen. Ich hab auch gelacht, aber das war eher eine Maske um nicht aus der Reihe zu tanzen. Die einzige guten Momente in dieser Zeit hatte ich mit meiner Ex-Partnerin. Da habe ich mich wirklich (rückblickend) gut gefühlt. Aber das hab ich immer sofort fehlgedeutet und wegdiskutiert...

Ich habe auch nie aufgehört Arbeit deswegen gefehlt... Ich bin zwar nicht in der Lage gewesen morgens aufzustehen, aber auf Arbeit hatte ich wieder diese Maske auf...

04.06.2025 15:15 • x 1 #90


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