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Trennung nach 14 Jahren

H
Hallo, Tinta.

Tja, das mit dem Lesen ist so eine Sache. Wenn mann etwas liest, was den eigenen Erfahrungen/Ereignissen so ähnlich ist, schweifen die Gedanken automatisch in die Richtung: ach ja, das hatten wir auch oder richtig! SO war es bei mir/ihr und schwupps ist man da, wo man nicht hinwill.
Ich will mein altes Leben zurück, ich kann nicht allein sein; das sind dann die Scenen die im Kopf ablaufen. Aber trotzdem scheint es ja wohl der einzig gangbare Weg zu sein. Immer wieder höre ich Ratschläge nach dem Motto: das wird schon wieder, die Zeit bringt es mit sich. Scheint wohl richtig. Blos wann zum Teufel ist dieser Zeitpunkt?

Trotzdem : es tut so weh..

Vielen lieben Dank für deinen Beitrag

02.06.2012 12:59 • #16


T
Lieber Hobraun,

ich weiß, wie sehr es weh tut. Es nimmt einem die Luft zu atmen, den Willen zu leben, die Freude an Groß- oder Kleinigkeiten, schlicht alle Freude die wir sonst gespürt haben. Denn: Was sind wir schon ohne Liebe? Ohne den Menschen, der uns ausmacht? Jedenfalls gehen wir davon aus, dass genau dieser Mensch uns ausgemacht hat. Wir wünschen uns von unserem Partner ein Ziel, ein vages Ziel, selbst wenn wir getrennt sind. Und all dies bekommen wir nicht.

ABER: Nur, wenn wir lernen uns selbst auch ohne den anderen zu mögen, können wir irgendwann einmal aufstehen und neu anfangen. All dies scheint dir noch in unerreichbarer Ferne und vor allem willst du das nicht. Aber glaube mir bitte! Das wird so kommen. Und eine Woche ist noch gar nichts - gib deiner Trauer und deinen Ängsten Zeit. Wir müssen durch diese Hölle um trauern zu können und dies zu verarbeiten.

K. und ich waren bloß sieben Jahre zusammen und trotzdem habe ich mich gefühlt, als sei ich einfach nur leer und ohne den Hauch einer Hoffnung - ich wollte am Liebsten (so, wie wohl viele andere auch) einfach nur sterben. K. hat mich drei Monate nach dem Tod meiner Mama verlassen und kurz danach ist meine beste Freundin gestorben, gefolgt von meinem Onkel. Ob du es glaubst oder nicht, ich lebe noch und heute geht es mir verhältnismäßig gut. Noch immer leide ich und bin wirklich versucht, auf seine Annäherungsversuche zu antworten aber ich kann nicht.

Lass die Trauer und Ängste zu und irgendwann einmal wirst du dich selbst lachen sehen und wieder Freude spüren, glaub mir. Wann das ist, hängt nur von dir ab.

Fühl dich umarmt.

02.06.2012 14:06 • #17


A


Trennung nach 14 Jahren

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H
Liebe Tinta.
Deine Worte sind sehr trostvoll und heben die Hoffnung auf eine Besserung des jetzigen Zustand. Aber das erscheint heute und hier in so weiter Ferne. Heute ist wieder so ein Tag, an dem ich platzen könnte vor Schmerz. Dieses verflixte Kopfkino will und will nicht aufhören zu spielen, immer wieder die gleichen Bilder - ich werd noch verrückt und dreh warscheinlich bald durch.
Versuchen will ich ja, wieder zurück in ein normales Leben zu gelangen. Aber ich sehe im Moment überhaupt keinen Weg, geschweige denn einen Trampelpfad aus dieser Schei....lage.

Danke für die Umarmung, die ich gern zurückgebe.

04.06.2012 18:21 • #18


R
Schade dad man die zeit nicht zurückdrehen kann, mit dem wissen von jetzt und der Situation, ich hätte einige Dinge anders getan, aber jetzt müssen wir alle durch die Hölle!

04.06.2012 18:28 • #19


H
Heute habe ich es geschafft, mal für zwei Stunden nicht an sie zu denken. Ist das der Anfang?

09.06.2012 09:27 • #20


R
Auf jeden fall!

09.06.2012 09:52 • #21


T
Glückwunsch! Ist dir das erst später aufgefallen? Oder hast du sie ganz bewußt aus deinen Gedanken gestrichen? Etwas schönes erlebt?

Auf jeden Fall ein sehr sehr guter Anfang!

09.06.2012 11:33 • #22


R
Also bei mir heute wieder und wahrscheinlich wetterbedingt ein schwerer Rückfall, versuche nicht an sie zu denken, schaffe es einfach nicht. !

09.06.2012 12:09 • #23


H
Hallo, Ihr Beide Tinta und Rocky78

Danke für Eure Unterstützung. Tut mir echt gut.
Tinta, ich hatte sie nicht bewußt ausgegrenzt, es ergab sich durch Arbeit im Garten, die ich normalerweise hasse wie den Tod. Aber mein Nachbar hatte mir seinen Rasentraktor zur Verfügung gestellt und ich bin wie ein kleiner Junge im Auoscooter über meine Rasenfläche gerast. Echt verrückt, aber - wie gesagt - zwei Stunden ohne Gedanken an sie. Sche.... geht schon wieder los
Aufgefallen sit es mir in der Tat erst später, als ich wieder etwas zur Ruhe kam.
Am Wochenende war ich bei meinem Bruder. Er und seine Frau sind die Einzigen Bezugspersonen, die mir bleiben. Ich hoffe, das ich durch meine Klammerung an die Beiden nichts Kaputtmache. Toi, toi, toi.
Rocky78: sei nicht traurig über den Rückfall. Du schaffst es.

Grüße an Alle

10.06.2012 19:35 • #24


T
Hey Hobraun,

na, da werden doch Jungen- und Männerträume wahr- wie beim Autoscooter über die Rasenfläche Mir hätte das wohl auch Spaß gemacht!

Es ist ein guter Anfang, dass du mal nicht an sie gedacht hast. Wirst sehen, dass diese guten Momente von Monat zu Monat mehr werden. Sie kommen heimlich, still und leise durch die Hintertüre und du bist dann völlig erstaunt, dass es sie gab/gibt.

Du, ich denke noch heute oft mit Wehmut an ihn - obwohl ich an sich über ihn hinweg bin, nachdem er solche Sachen mit mir veranstaltet hat. Aber das ist nunmal so, wenn man mal aufrichtig geliebt hat.

Wünsche dir ganz viele dieser Momente!

Lieber Gruß

Tinta

10.06.2012 22:17 • x 1 #25


H
Hey Tinta.
Danke.
Aber wie kann ich diesen Satz aus meinem Gedächtniss löschen: ich habe mich in einen Arbeitskollegen verliebt!?
DiesWorte haben alles ausgelöst, sie geistern immer und immer wieder durch meinen Kopf. Ich schreibe heute sehr früh, weil ich überhaupt nicht richtig schlafen kann, immer wieder wache ich aus einem Halbschlaf aus und dieser Satz steht vor mir wie in Granit gemeisselt.
Ich wünsche mir so sehr, wieder nicht nur stumpf zu funktionieren, sonder wieder zu leben, mich über etwas zu freuen, statt nur so vor mich hinzuleben.
Gut - das mit dem Rasenmäher war schon ganz ok, aber eben nur ein Moment, ein Augenblick. Die meiste Zeit, wenn ich allein bin, dreht sich alles nur um diese eine bewußte Thema. Ich bin in Behandlung meines Hausarztes, der mir Beruhigungsmittel verschrieben hat. Aber so richtig wirken die auch nicht.
Im Moment ist wieder so ein Tiefpunkt, an dem ich alles, aber auch alles hinschmeissen möcht.
Wie gut das es diese Forum gibt. Hier kann ich mir alles von der Seele schreiben
Danke für`s Lesen

11.06.2012 04:49 • #26


T
Lieber Hobraun,

du sollst gar nichts aus deinem Gedächtnis löschen. Im Gegenteil, denke daran, grüble über diese Worte, bis du selbst keine Lust mehr darauf hast. Die Hoffnung, dass man etwas vergessen oder aus seiner Gedankenwelt verbannen kann, ist hoffnungslos. Es ist einfach nur furchtbar, was dir passiert ist und das gilt aufgearbeitet zu werden.

Es ist auch normal, dass du nicht schlafen kannst. Ich bin damals jeden Tag wochenlang um fünf aufgewacht, nachdem ich um zwölf oder eins ins Bett gegangen bin. Es war grausam aber! ich habe die Zeit genutzt um meine Wohnung auf Hochglanz zu polieren

Ich möchte dir gerne sagen, dass es bald vorbei geht, kann ich aber nicht, da es wohl noch dauern wird. Aber Fakt ist, dass du es schaffen wirst, wenn du erkennst, welche Besonderheiten das Leben für dich noch bereit hält und du vor allem nicht alleine bist. Niemand wird dir/uns den Schmerz nehmen können aber er mildert sich von Monat zu Monat ab. Und wer weiß, vielleicht war sie einfach nicht die Frau, mit der du dein Leben teilen solltest.

Lieber Hobraun, schreib dir alles von der Seele, was darauf brennt, ich und viele andere lesen das gerne und dann fühlen wir uns auch nicht so einsam auf diesem Planeten.

11.06.2012 08:17 • x 1 #27


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