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Trennung nach 17 Jahren ganz plötzlich

L
Vor 8 Tagen hat mein Lebensgefährte mir einfach so ins Gesicht gesagt, daß er die Trennung will. Er liebt mich nicht mehr. Hat sich in eine andere verliebt. Es hat mir den Boden unter den Füßen weggerissen. Wir wohnen noch zusammen in seinem Haus. Ich habe 3 Monate Zeit bekommen mir eine Wohnung zu suchen. Ich habe schon eine Wohnung. Ein Glück. Aber: erst zum 1.10.
Ich habe Freunde bei denen ich unterkommen könnte. Kein Problem. Jedoch wären das dann jeden Tag 80 km für die Hin- und Rückfahrt zu meiner Arbeit. Das kann ich mir jetzt nicht leisten.
Es ist soooo schwer hier noch wohnen zu müssen. Ich kann keinen Abstand gewinnen. Im Gegensatz zu ihm stecke ich in dieser Beziehung auch noch drin. Ich mag nicht nach Hause, eigentlich habe ich ja garkein Zuhause mehr, kommen. Ich muß so vieles Organisieren und weiß nicht so Recht wo ich anfangen soll. Mir geht es körperlich schlecht und es ist alles soooooooooooo anstregengend.
Ich kann das noch nicht verstehen, nicht einordnen. Ich bin traurig. Ich finde ich hätte eine Chance verdient. Zu einer betrogenen Nacht hätte ich vielleicht nichts gesagt, wahrscheinlich hätte ich es noch kappiert, aber er hat ja gleich auf Liebe gemacht. (Grönemeyer hat so Recht)

17.08.2018 19:48 • #1


Urmel_
Zitat von Luzi:
Zu einer betrogenen Nacht hätte ich vielleicht nichts gesagt, wahrscheinlich hätte ich es noch kappiert.

Willst Du damit sagen, dass da Probleme in der Beziehung waren, die die Liebe überlagert haben? Wenn ja ist das doch ein Silberschweif, um da zumindest konstruktiv positive Impulse zu setzen.

17.08.2018 19:52 • #2


A


Trennung nach 17 Jahren ganz plötzlich

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L
Probleme gab es am Anfang unserer Beziehung. Ich habe mich arrangiert und war friedlich.
Und irgendwann war alles Friede, Freude, Eierkuchen. Ich habe mich trotzdem wohl gefühlt. Ich liebte ihn ja so. Ich konnte so leben.

17.08.2018 19:59 • #3


Urmel_
Zitat von Luzi:
Probleme gab es am Anfang unserer Beziehung. Ich habe mich arrangiert und war friedlich.
Und irgendwann war alles Friede, Freude, Eierkuchen. Ich habe mich trotzdem wohl gefühlt. Ich liebte ihn ja so. Ich konnte so leben.

Ohne Dir etwas unterstellen zu wollen, aber wir Männer sind in einer entspannten Beziehung an sich Gewohnheitstiere. Wenn es harmonisch ist, dann gehen wir meist nicht.

Ist er also schon als sehr wankelmütiger Charakter (eigene Baustellen) in die Beziehung gegangen oder gibt es zwischen euch Probleme, die ihn gestört haben, die aber nicht gelöst wurden?

17.08.2018 20:01 • #4


L
Ich weiß nicht, was ihn dazu bewogen hat sich zu trennen. Wenn es mal Probleme gab, wollte er nie mit mir darüber reden. Er hatte keine Probleme und ich habe dann nur rumgezickt. Und irgendwann gab es auch für mich keine Probleme mehr die beredet werden mussten. So lebten wir dann gemeinsam aneinander vorbei. (wird mir gerade klar)

17.08.2018 20:06 • #5


S
Sei froh, dass er weg ist. Sowas ränkt sich nicht wieder ein. Ist er einmal soweit...

17.08.2018 20:49 • #6


L
Ich will nicht wieder mit ihm zusammen sein. Dennoch tut es sehr weh und ich muss da durch.

17.08.2018 21:01 • #7


M
Zitat von Luzi:
Wenn es mal Probleme gab, wollte er nie mit mir darüber reden. Er hatte keine Probleme und ich habe dann nur rumgezickt.

Reden über Probleme bedeutet, man muss es in Worte fassen, was einem Sorge bereitet. Was viele nicht können, nie erlernt Zuhause in der Prägephase des Kind-seins. Ihr wart zusammen, er durfte wohl viel und du hast dir viel gefallen lassen. Möglich er will nun wieder mehr Pfeffer in seinem Leben, da passt du nicht mehr dazu.

Es ist nie gut, sich selbst zu verlieren in der angeblichen Partnerschaft. Sich selbst so aufzugeben und sein Leben, als das eigene zu leben. Natürlich schmerzt es, keine Frage und dann hast du noch gut sechs Wochen vor dir, weil du nicht umziehen kannst. Aber nutze die Zeit, entmülle dein Leben und trenne dich von Dingen, die in die kleinere Wohnung nicht passen. Organisiere dir Möbel, Bilder und Deko, um deine zukünftige Burg, dein Reich schön zu gestalten, man will gerne heim kommen.
Sieh zu, das eure noch gemeinsame Zeit sehr minimiert ist und versuche dich auf dich zu konzentrieren. Ich wünsche dir viel Kraft und wenn du Hilfe und Zuspruch brauchst, im Forum ist eigentlich immer jemand online.

18.08.2018 06:49 • #8


B
Ich bin Indianer ähnlichen Situation, du musst erkennen,maß es jetzt eine Achterbahn bei dir ist, traure, weine und heule dir die Seele aus dem Lein, das befreit, macht den Kof frei, notiere dir alles auf einer to do Liste. Hast du einen guten Tag, und den wird es zwischendurch auch geben, dann setze Dinge von der Liste um, sei auch stolz auf dich, was du schon geschafft hast, wie viele Leuten finden nicht so schnell eine Wohnung. Habe Selbstvertrauen.

18.08.2018 07:06 • x 1 #9


Grasshopper
Hallo Luzi,
bin gerade in einer ähnlichen Situation. Als ich deine Geschichte gelesen habe, dachte ich, Eurer Zusammensein war nach diesen anfänglichen Differenzen, nur ein fauler Kompromiss. Mir geht es da wie dir, das habe ich gerade erkannt. Und wollen wir so was, faule Kompromisse?

18.08.2018 07:22 • x 2 #10


L
Hallo Grasshopper,
ich kann sehr gut nachempfinden wie du dich fühlst. Ich habe zwar einen Job, aber war auch noch bei ihm angestellt. 400 Euro. Das fehlt. Stimmt, du hättest dir kündigen lassen sollen. Leider sind wir zu emotional, von wegen schnelles Ende.
Auf jeden Fall hast du mir ein bischen die Augen geöffnet.
Du hast verdammt Recht. Weil er nicht reden wollte, und auch ansonsten nichts mehr unternehmen wollte, habe ich mich unbewußt zurück genommen. Es ist nicht so, daß er was alleine gemacht hätte. Nein, er hat Zuhause gewurschtelt. Ich habe dann meine Aktivitäten alleine gemacht. Was soll ich einen Mann mit ins Theater oder zum Weihnachtsmarkt schleppen wenn er es nicht will. Zum Glück habe ich meinen Freundinnen, die haben immer gerne was mit mir gemacht und machen es noch. Aber ich bin nicht mehr so oft weggegangen, ich wollte ja bei ihm sein. Dann habe ich sehr viel gearbeitet und brauchte die wenige Freizeit auch für mich. So ist dann die Beziehung eingeschlafen. Glaube ich jedenfalls. Natürlich ist es schlimm, daß er sich verliebt hat. Aber viiiiiiel schlimmer ist es, daß er mir keine Chance gegeben hat. Einfach nichts sagen, was sich ändern sollte und sich dann ne neue suchen. Zumal wir harmonisch zusammen gelebt haben. Das hat keiner verdient.
Ich finde es toll, daß du einen schönen neuen Job hast und dadurch wieder nach vorne schauen kannst. Aber so richtig nett war dein Typ nicht zu dir. Wie kann er verbieten, daß dein Sohn bei dir wohnt. Und Miete zu kassieren finde ich auch nicht in Ordnung. Betriebs- und Nebenkosten sind klar.
Es ist momental alles so schwer. Ich weiß nicht mal ob es besser ist traurig zu sein oder wütend.
Ich habe große Angst vor dem was kommt und wie ich das alles hinkriegen soll. Und momentan kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, daß es besser wird. Ich glaube da einfach nicht dran. Es ist ja auch eine unkalkulierbare Zeit. Es kann noch Tage oder Monate dauern. Unvorstellbar.
Ich wünsche dir ein paar schöne Momente heute. Mehr können wir wohl momentan nicht erwarten.

18.08.2018 15:04 • #11


Grasshopper
Hallo Luzi,
hatte heute wirklich ein paar schöne Momente, und wie war es bei Dir?
Also nach 17 Jahren so schnell alles hinschmeißen ist schon nicht ganz nachvollziehbar. Kennst du seine neue Partnerin?

18.08.2018 21:46 • x 1 #12


L
Hallo Grasshopper,
nein, ich kenne sie nicht, will ich auch nicht.
Es freut mich, daß du ein paar schöne Momente hattest. Was hast du denn erlebt?
Mir ging es ähnlich. Ich war heute Nachmittag bei meiner Freundin. Wir haben gemeinsam alles aufgeschrieben was ich so erledigen muss. Und was ich kaufen muss für meine neue Wohnung. Ich habe ja ein Exposé von der Wohnung und dann haben wir meine Möbel Masstab gerecht zugeschnitten und alles mal so zur Probe platziert. Das war sehr lustig, weil meine Freundin mm mit cm verwechselt hat und plötzlich passte nichts mehr. Und sie war felsenfest davon überzeugt, daß es richtig ist. Cm war natürlich viel zu groß. Dann hätten meine Möbel vielleicht einen Platz gefunden, ich dann aber nicht. Ich habe schon lange nicht mehr so gelacht. Es war einfach köstlich. Wir haben dann noch zusammen gegessen und es hat mir gut geschmeckt. Hatte ich lange nicht. Ich habe mich sehr gut gefühlt und bin mit einem guten Gefühl nach Hause gefahren. Ich hoffte ein leeres Haus vorzufinden (außer meine Katze Emmi natürlich). Hatte ich doch gestern eine Nachricht in der Küche von dem Hauseigentümer : Ich bin wahrscheinlich das ganze WE nicht da. Außer meiner Katze war auch keiner da.
Dann habe ich erstmal aufgeatmet. Gut so. Wenn er nicht da ist geht es mir besser. Leider wird er morgen kommen. Jedenfalls habe ich noch ordentlich ausgemistet. Ich will keinen Ballast mitnehmen.
Und: Wir hatten auf der Kommode ein Bild von uns beiden stehen, das liegt nun in der Mülltonne. Ich wolle es zerstören. Da mußte dann Gewalt ran, ich habe gesiegt, schade um den Rahmen aber den will ich auch nicht mehr.
Jedenfalls habe ich mich heute mal aufgerafft etwas zu organisieren. Es ist auch wichtig mit anderen zu reden. Andere Perspektiven zu sehen. Und ich habe mich gefreut als mein Sohn mich heute anrief um mir zu sagen, daß ich nur einen Umzugstermin nennen muss und er dann mit Schleppern kommt. Er kümmert sich um mein Internet und hängt mir Lampen auf. Ist ja dann schon Oktober und dunkel wenn ich von dr Arbeit komme.
Trotzdem, alles ist DOOF!
Heute war sehr gut. Aber meine Gefühle fahren Acherbahn. Ich bin einfach wirr.
Ich weiß nicht, wie ich das noch 6 Wochen aushalten soll. Und dann: Die neue Wohnung, sie ist nicht schlecht, 53 qm, gut geschnitten, aber in einem Block der nich so schön ist. Ich bin ja froh durch meine Kollegin die Wohnung so schnelle bekommen zu haben. Aber schön ist es nicht. Ich muß mich halt dran gewöhnen. Das gute ist, daß ich es mir jetzt so machen kann, wie ich es mir gefällt. Darauf freue ich mich auch. Über kurz oder lang werde ich auch wieder nach Lübeck ziehen. Ich muß halt warten, bis es dort eine Ganztagsstelle für mich gibt.
Was machst du denn so? Außer deinen Kummer zu verarbeiten und irgendwie den Alltag zu bewältigen, und den Abend und das Einschlafen und das Durchschlafen und das Aufwachen.....

19.08.2018 00:10 • #13


Grasshopper
Hi Luzi,
es ist schon total witzig, dass du auch einen Sohn hast, der dir kräftig beim Umzug mit Anpacken hilft. Meiner ist 20 Jahre alt und echt ein Schatz. Deiner sicherlich auch und das weiß ich! Es ist auch wirklich schön Freundinnen zu haben, die einem in dieser Zeit beistehen. Da habt ihr euch ja auch echt Mühe gemacht mit den cm und mm
Die viele Wochen bis zum Umzug sind natürlich anstrengend. Ich würde dich gerne einladen mich hier in Süddeutschland zu besuchen. Vielleicht kannst du ein paar Tage frei nehmen und abhauen. Allerdings muss ich ab 6. Sept. meine neue Stelle antreten. Wäre aber auch egal, dann könntest du dir die Umgebung anschauen. Was meinst du dazu? Irgendwie fühle ich mich dir sehr verbunden, vermutlich kommt es daher, dass wir denselben sch. gerade durchleben müssen.

19.08.2018 10:10 • x 2 #14


H
Ich habe hier mitgelesen und ich finde es super wie du in die Zukunft schaust. Die neue Wohnung wird dir viel Freude bereiten und ich wünsche dir das du immer gern nach Hause kommst. Mach es dir gemütlich und tue in der Zukunft was dir gefällt.
Viel Glück und Kraft zu deinem Neuanfang. du packst das!

19.08.2018 10:28 • x 2 #15


A


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