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Auseinandergelebt - habe einen Schlussstrich gezogen

Koffer
@scallisia Hmm, das ist jetzt ein bisschen widersprüchlich. zuerst weiß er nicht, warum und nun liebt er Dich nicht mehr. Und welche 5 Punkte meinst Du, die, die ich aufgeführt habe? Welche 3 sind denn dann für Dich absoluter Quatsch?

13.10.2017 11:20 • #16


mafa
Zitat von Koffer:

Ich hatte lange Angst vor der Trennung, dass sie so endgültig ist, dass die Kinder leiden, vor dem Shitstorm im Freundeskreis, dass man vieles aufgibt (wir haben ein Haus und einen großen Freundeskreis).

Aber es ist tatsächlich befreiend und Freiheit ist wesentlich mehr wert als Geld, Autos oder Häuser.

Und der Freundeskreis wird das auch auf die Reihe bekommen, sind ja schließlich erwachsene Menschen und wir sind nicht das erste Paar, was sich trennt.


Ich bin ein Kind von Eltern die sich ewig nicht trennten .. ich wäre froh gewesen sie hatten es früher getan. Als Eltern denkt man das wohl oft , als Kind leidet man aber mehr und länger wenn man so eine kaputte Beziehung mitbekommt der Eltern ...

13.10.2017 11:21 • #17


A


Auseinandergelebt - habe einen Schlussstrich gezogen

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scallisia
Zitat von Koffer:
Ich hatte lange Angst vor der Trennung, dass sie so endgültig ist, dass die Kinder leiden, vor dem Shitstorm im Freundeskreis, dass man vieles aufgibt (wir haben ein Haus und einen großen Freundeskreis).

Aber es ist tatsächlich befreiend und Freiheit ist wesentlich mehr wert als Geld, Autos oder Häuser.

Und der Freundeskreis wird das auch auf die Reihe bekommen, sind ja schließlich erwachsene Menschen und wir sind nicht das erste Paar, was sich trennt.


Das bringt mich schon mal weiter. Genauso denke ich, ging es auch meinem Ex. Aber warum hast du deine Frau nicht mit einbezogen und ihr die Möglichkeit gegeben sich mit dir zusammen zu trennen? Weil du dann wieder weich geworden wärst?

13.10.2017 11:21 • #18


Koffer
Zitat von mafa:
Ich bin ein Kind von Eltern die sich ewig nicht trennten .. ich wäre froh gewesen sie hatten es früher getan. Als Eltern denkt man das wohl oft , als Kind leidet man aber mehr und länger wenn man so eine kaputte Beziehung mitbekommt der Eltern ...


Das ging mir in meiner Jugend genauso und ich habe mir vorgenommen, es besser zu machen. Meine Eltern haben ihre Trennung damals sehr geheim gehalten, bei der Beerdigung meines Vaters wusste selbst der Pfarrer nicht, das sie zig Jahre getrennt lebten.

War damals eine andere Zeit, da schämte man sich wohl mehr über eine Trennung.

13.10.2017 11:23 • x 1 #19


scallisia
Zitat von Koffer:
@scallisia Hmm, das ist jetzt ein bisschen widersprüchlich. zuerst weiß er nicht, warum und nun liebt er Dich nicht mehr. Und welche 5 Punkte meinst Du, die, die ich aufgeführt habe? Welche 3 sind denn dann für Dich absoluter Quatsch?

Er wusste nicht, warum er das so lange mit sich selbst ausgemacht hat. Bis dann die Liebe völlig weg war. Meine Frage an ihn war ja warum er mich nicht mit einbezogen hat. Sicherlich wusste er ganz genau, warum er sich trennt.

Zum einen, dass er mir nicht mehr genügt hätte. Blödsinn. Dann, dass er nicht genug Geld mit nach Hause gebracht hat (ich weiß nicht, warum ihr Männer solche Gedanken habt) und dann noch, dass ich zuviele Erwartungen hatte (wobei er nicht erläuterte um welche Erwartungen es im Einzelnen ging)

13.10.2017 11:23 • #20


Koffer
Zitat von scallisia:

Das bringt mich schon mal weiter. Genauso denke ich, ging es auch meinem Ex. Aber warum hast du deine Frau nicht mit einbezogen und ihr die Möglichkeit gegeben sich mit dir zusammen zu trennen? Weil du dann wieder weich geworden wärst?


Wir haben uns in den letzten 2-3 Jahren oft gestritten und das Wort Trennung viel auch öfters. Auch von ihr, von daher gehe ich jetzt mal davon aus, dass wir uns gegenseitig einbezogen haben. Ich habe Punkte, die mir an unserer Beziehung nicht gefallen haben und sie genauso.

Also müsste die Trennung für uns beide eine Verbesserung sein. Sie leidet jetzt, warum auch immer (interessiert mich irgendwie nicht, sie hat es ja auch nicht interessiert, dass ich lange unter der Beziehung gelitten habe). Zumindest hör ich von anderen, dass sie sich dort ausweint.

13.10.2017 11:26 • #21


K
Hi Koffer,

es passiert oft, dass bei Geburt von Kindern die Beziehung zwischen den Eltern Änderungen erfährt. Deine Bemerkung dahingehend verstehe ich so, dass Du es als gewissen Liebesentzug wahrgenommen hast. Gerade in den ersten Lebensjahren haben die Mütter eine sehr sehr hohe Aufmerksamkeitsschwelle für ihr/ihre Kind(er). Aber das bedeutet keinesfalls, dass die Frau für ihren Mann deshalb weniger empfindet. Meist gibt es dafür eine verständnisvolle Basis.

Sicherlich dient eine Beziehung oder eine Ehe nicht dazu, ständig im Streit zu leben oder zu sein. Ihr habt euch ja mal kennen- und lieben gelernt, habt euch 2 Kinder geschenkt und eine lange Zeit euer Leben gemeinsam gemeistert. Auch eine Beziehung unterliegt über einen so langen Zeitraum Veränderungen, weil sich auch Prioritäten ändern und auch das Alltagsleben wechselnde Anforderungen an einen stellt.

Es passiert, dass es Meinungsverschiedenheiten gibt, die aber nicht unbedingt im Streit enden sollten, sondern sich im Zuhören und im Aufeinanderzugehen konstruktiv klären lassen können. Das erfordert auch Streitkultur und Disziplin. Wichtig dabei immer die gegenseitige Wertschätzung und der zu erweisende Respekt, der (leider) im Alltagsleben manchmal verloren geht - und auch, weil man sich schon so lange kennt.

Niemand muss sich für ein Leben lang aneinander ketten - nein, Änderungen sind zulässig und diese Freiheit hat jeder. Aber auch sich seine Freiheit nehmen bedeutet dennoch auch Verantwortung gegenüber nicht nur sich selbst, sondern auch dem anderen gegenüber.

Wünsche Dir weiterhin ein erfüllendes Leben.

13.10.2017 11:27 • x 1 #22


scallisia
Hat es sie wirklich nicht interessiert oder war ihr dein Leid gar nicht klar? Ich habe meinem Mann bis ca. 6 Monate vor der Trennung nichts angemerkt. Wir haben noch das Haus umgeschuldet, Urlaub gebucht, den 10. Hochzeitstag in Rom verbracht, über Patientenverfügungen nachgedacht etc. Alles Dinge, die man doch nicht mehr macht, wenn man eigentlich nicht mehr will. Auch hat er sich aus einem Streit heraus getrennt. Hätte ich ihn als nicht auf den Pott gesetzt, würde alles noch so weiter laufen.
Sie wird gewiss leiden, auch wenn sie selbst schon Trennungsgedanken hatte. Da ergeht es mir genauso wie deiner Frau. Und ich denke, du wirst auch noch sehr leiden, wenn erstmal das jetztige Gefühl der Befreiung etwas umschlägt.

13.10.2017 11:29 • #23


Koffer
Zitat von scallisia:
Zum einen, dass er mir nicht mehr genügt hätte. Blödsinn. Dann, dass er nicht genug Geld mit nach Hause gebracht hat (ich weiß nicht, warum ihr Männer solche Gedanken habt) und dann noch, dass ich zuviele Erwartungen hatte (wobei er nicht erläuterte um welche Erwartungen es im Einzelnen ging)


Ich glaube, Männer denken so etwas (zu wenig Geld, nicht genügt) und Frauen befürchten, dass ihr Hintern zu dick oder die eine Falte im Gesicht zu schlimm aussieht. Ist wahrscheinlich geschlechterspezifisch

Wenn meine Frau gejammert hat, dass die Autoreparatur so teuer und man im Urlaub ja auch das bessere Hotel hätte nehmen können, hab ich auch schon mal kurz gedacht, mehr Gehalt (bzw. eine andere Karriere) wäre besser gewesen. Aber man merkt schnell, dass solche Sticheleien egal bei welchem Jahresgehalt kommen, man kann also gar nicht genug verdienen

@scallisia: bei uns würde ohne den Streit auch noch alles so weiterlaufen wie vorher, aber man kann das nicht mehr rückgängig machen. Und ich bin echt froh, dass ich so entschieden habe. Hatte im Sommer auch lange Zeit, darüber nachzudenken, was meinen Entschluss nur noch gefestigt hat.

Hätte man mich vor einem halben Jahr gefragt, wie lange Ehen funktionieren, hätte ich eine gute Antwort darauf geben können.

Aber nun ist die Vorstellung, vielleicht wieder einen Partner zu finden, der mich versteht, liebt, sich für mich interessiert, sich freut, mich zu sehen und vielleicht sogar 6 mit mir will ein echtes Licht am Ende des leider viel zu langen Tunnels.

@_konstantin: ich hatte seit der Geburt des ersten Kindes das Gefühl, dass es ihr Kind ist und dass ich alles falsch mache, was das Kind betrifft. Klar teilt man die Liebe des Partners mit dem Kind (den Kindern) und man ist nicht mehr die Nummer 1 bzw. der Einzige, aber was da begann, war eine Art Mobbing. Die Kinder waren irgendwie nicht unsere gemeinsamen Kinder sondern ihre.

Vielleicht wäre das in anderen Kulturen oder bei anderen Männern weniger ein Problem, wenn man die Aufgaben komplett trennt (Frau=Kinder, Mann=Arbeit o.ä.), aber ich bin halt ein Vater, der sich um seine Kinder kümmert. Und dazu gehörte eben auch Windeln wechseln oder Kochen. Und über die Zeit fiel mir immer mehr auf, dass ich da belächelt wurde, dass vor (weiblichen) Freunden über meine Künste gelacht wurde oder dass sie eben immer alles richtig macht und ich falsch.

13.10.2017 11:30 • x 1 #24


scallisia
Ok, das verstehe ich, aber wir haben beide verdient und das nicht schlecht. Ich habe nie gejammert, dass es zu wenig ist. Ich hätte ja auch mehr arbeiten gehen können (obwohl ich zwei Jobs habe). Deshalb verstehe ich diesen Gedanken bei ihm nicht.

13.10.2017 11:32 • x 1 #25


estutsoweh28
Danke scallisia,
[quote Und ich denke, du wirst auch noch sehr leiden, wenn erstmal das jetztige Gefühl der Befreiung etwas umschlägt.

Genau das wirst du... Nach der langen Zeit ist es furchtbar schwer neu anzufangen. Und auch der Verlasser leidet. Im Moment ist das das pure Befreiungsgefühl. Endlich etwas für sich getan. Doch das vergeht. Spätestens dann, wenn sie nicht mehr als die Leidende gesehen wird. Wenn sie ihr Leben in den griff bekommt und du siehst das es ihr gut geht. -- und das wird es früher oder später---- Dann kommen so Tage, wie Weihnachten, Geburtstage etc. und quälende Gedanken --- wir haben immer dies und das getan.... Es war bei uns immer so, dass wir.....
Und die Vorstellung des neues Partners, der mich liebt wie ich bin, nimmt wie ich sein will und alles akzeptiert, was ich tu.. schön, aber alles andere als einfach, denn du bist geprägt von 23 Beziehungsjahren. Hast Erwartungen, Forderungen und Vorstellungen. Der neue Partner hat genau das auch, eine Vorgeschichte. Glaub mir, einfach wird das Ganze auch für dich nicht!

13.10.2017 11:55 • #26


Koffer
Glaube mir, ich leide auch schon. Gerade bei Themen wie Weihnachten oder Erinnerungen an schöne Momente (also z.B. gemeinsame Aktivitäten). Da muss eben die Vernunft (hat ja eh nicht mehr funktioniert bzw. ist schon lange nicht mehr so) stark sein.

Und dass eine neue Beziehung auf dem Rücken der früheren stattfindet, ist mir klar und da lasse ich mir auch Zeit. Eine Kollegin (die sich auch vor ein paar Jahren getrennt hat) meinte, dass man die Hälfte der Jahre braucht, die die Beziehung gedauert hat.

Naja, soo lange sollte es nicht dauern

Und vielleicht ist es auch nicht nur eine neue Frau, sondern eine für's Radfahren, eine für's Kochen, eine für Urlaube und eine für's Bett.

13.10.2017 12:05 • #27


estutsoweh28
Zitat von Koffer:
Naja, soo lange sollte es nicht dauern

Und vielleicht ist es auch nicht nur eine neue Frau, sondern eine für's Radfahren, eine für's Kochen, eine für Urlaube und eine für's Bett.


Ups, na wenn das nicht nach Midlife-Crisis klingt..... Sorry aber das musste jetzt raus.
Was ist dein Problem? Das auseinandergelebt oder ein Angst, das dies alles war?

13.10.2017 12:12 • x 2 #28


K
Zitat von estutsoweh28:
:oops: Ups, na wenn das nicht nach Midlife-Crisis klingt..... Sorry aber das musste jetzt raus.
Was ist dein Problem? Das auseinandergelebt oder ein Angst, das dies alles war?


Diese Frage habe ich mir auch gerade gestellt?

13.10.2017 12:32 • x 2 #29


scallisia
Zitat:
ich hatte seit der Geburt des ersten Kindes das Gefühl, dass es ihr Kind ist und dass ich alles falsch mache, was das Kind betrifft.

Komisch, genau das kam zwischendurch auch mal von meinem Ex. Er fühle sich wie das 5. Rad am Wagen und wäre sowieso überflüssig. Ich wollte ihn mit einbinden, aber im Nachhinein gesehen, gingen unsere Erziehungsvorstellung in deutlich andere Richtungen.

Zitat:
@scallisia: bei uns würde ohne den Streit auch noch alles so weiterlaufen wie vorher, aber man kann das nicht mehr rückgängig machen. Und ich bin echt froh, dass ich so entschieden habe. Hatte im Sommer auch lange Zeit, darüber nachzudenken, was meinen Entschluss nur noch gefestigt hat.


Warum lässt man aber etwas so weiterlaufen, obwohl man unglücklich ist? Warum ist dir nie der Gedanke gekommen, dass man es gemeinsam wieder ins Lot bringen könnte. Ich wusste nicht, was in meinem Ex vorgeht. Ich weiß auch nicht, ob wir das wieder hätten hinbiegen können, aber allein die nicht erhaltene Möglichkeit eine Antwort darauf zu finden schmerzt sehr. Deshalb kam für mich die Trennung auch so hoppla, einfach so eben. Und ich leide sehr darunter. Man hat dem Menschen schließlich vertraut. Und zwar blind. Dieses Vertrauen wurde so nun zu Nichte gemacht und wird nie wieder da sein.
Ich wollte mehr mit meinem Ex allein unternehmen. Dass wir mal wieder mehr für uns tun. Aber er hatte überhaupt keine Motivation mehr, hat mir dennoch zum Schluss angekreidet, dass er sich als Ehemann nicht mehr wahrgenommen fühlte. Hä?


Edit: Zum Radfahren stehe ich gern zur Verfügung

13.10.2017 12:59 • #30


A


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