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Trennung nach 5 Jahren, 1 Kind und 600 km weggezogen

M
Ich bin neu hier im Forum und denke eigentlich nicht das mir es besser gehen wird, wenn ich hier schreibe. Nur habe ich niemanden, dem ich 100% offen gegenüber sein kann.

Aber zuerst meine Geschichte:

Ich (34 Jahre) habe meine Frau (30 Jahre) über unseren ehemaligen Arbeitgeber (2003) kennengelernt. Zu diesem Zeitpunkt war Sie fest vergeben, aber ich habe mich damals schon sofort in Sie verliebt. Sie erschien mir wie ein Engel, der mir alle Last von den Schultern nimmt. Ich habe mich auch nicht getraut, Sie anzusprechen - geschweigen denn SmallTalk mit Ihr zu führen. Ich habe in Ihrer Nähe immer ein flaues Gefühl im Magen gehabt und ich wurde auch schnell Rot wenn wir dann mal Kontakt (beruflich) hatten. Kurzum, mich hatte es voll Erwischt. Wie ein kleiner Junge, der eine Fee sieht und diese in sein Herz schließt. Es ist nicht so, das ich Frauen nicht ansprechen würde, aber das ich mich quasi auf den ersten Blick verliebt habe ist mir auch schon seit ewiger Zeit nicht mehr passiert.
Wir waren dann gemeinsam auf einer Messe (2006) und dort konnte ich in Erfahrung bringen, das Sie Ihren damaligen Partner liebt und sich keinen anderen vorstellen könnte. Keine Chance also. Dann war 2 Jahre Funkstille (Sie hat dann dann auch den Arbeitgeber gewechselt). Im Sommer 2006 hat Sie mir dann eine Mail geschrieben, das Sie einen neuen Arbeitgeber hat und alles total super wäre. Und ganz nebenbei erzählte Sie mir, das Sie sich von Ihrem Freund getrennt hat. Wir hatten dann ziemlich viel Kontakt über das Internet, haben sehr viel geschrieben und uns ausgetauscht. Ich schlug dann vor, das man sich doch treffen könnte (meine gefühle für Sie waren unverändert). Sie wohnte auch nur 30 Minuten mit der Bahn entfernt.
Wir haben uns dann auch getroffen und ich wußte: Ich werde alles tuhen, damit wir zusammen kommen. Und so war der ganze Sommer geprägt von Regelmässigen Treffen und Unternehmungen. Sie war aber zu keinen Zeitpunkt davon ausgegangen, das ich Ihn Sie verliebt bin und dabei bin um Sie zu werben. Irgendwann haben wir einen DVD Abend gemacht und ich habe mein Herz in die Hand genommen und Sie geküsst. Es war wunderbar, sehr zurückhaltend durch mich - aber erwidernd durch Sie. So kam es dann, das wir ein Paar wurden und ich war sehr glücklich (vor allem auch, weil ich mit meinem Job und dem Privatem sehr zufrieden war).
Ein halbes Jahr später sind wir dann zusammengezogen und unsere Beziehung wurde damit ernst. Wir haben uns von den Intressen her sehr gut ergänzt und haben in dieser Zeit viel miteinander geredet und uns ausgetauscht. Sie war nicht nur meine Freundin, sondern auch mein allerbester Freund. Wir sind 2009 dann gemeinsam in den Urlaub gefahren und dieser Sommer war die Beste Zeit in unserer Beziehung (für mich sogar die beste Zeit meines Lebens).
Auf Ihren Wunsch hin sind wir dann in eine größere Wohnung gezogen. Zum einen wollten wir uns verbessern was die Wohnqualität bertifft und zum anderen planten wir auch (seit dem Sommer 2009) ein gemeinsames Kind. Dieser Umzug war dann im Januar 2010. Auch ein gemeinsames Auto wurde angeschafft, man ist also auch materiell zusammen gekommen.
Ich verlor dann 3 Monate später meinen Job, der mir sehr viel bedeutet hat. Ohne Sie hätte ich diesen Schnitt nicht geschafft (ich habe auch insgesamt 2 ganze Jahre gebraucht, um das zu verarbeiten). Sie war der Anker für mich und hat mir in dieser Zeit sehr geholfen. In unserer gesamten Zeit die wir zusammen waren, hatte Sie mich zu diesem Zeitpunkt das erste mal heulen sehen. Im Spätsommer des Jahres 2010 wurde Sie dann endlich (nach einem Jahr probieren) schwanger. Wir haben dann auch geheiratet (Kind+Liebe naja, ihr wisst schon) aber ich glaube an dieser Stelle, haben wir uns mental voneinander entfernt (mehr dazu später).

Aber zurück zur Geschichte: Unser Sohn wurde im Frühjahr 2011 geboren. Wir waren so glücklich. Aber es gab schon erste Risse...
Zum einen musste ich einen Job annehmen, der mich körperlich und Mental fertig gemacht hat. Ich war sehr unzufrieden mit allem und habe diesen Ärger in gewissen Maße auch mit nach Hause genommen. Aber auch hier war Sie mein Anker und ich habe mir immer gesagt: Du machst diesen Job für deine Famillie. Finanziell ging es uns zu dieser Zeit nicht gut (auch wegen meinem neuen Job) und ich habe versucht, etwas Kontrolle über die Haushaltskosten zu erhalten. Bis dahin hatte meine Frau die Kontrolle über das gemeinsame Einkommen und solange wir nicht ins Minus gerutscht sind, konnte Sie (und auch ich selbst) damit machen was wir wollten. Aber das ging nun nicht mehr und ich musste Sie und mich selbst etwas regulieren. Das ging Ihr stellenweise zu weit, der Begriff Geizkragen fiel zwar nicht - aber gedacht hatt Sie es.
Zum anderen habe ich von meinen Soh im ersten Jahr nicht viel mitbekommen (lag auch an den Arbeitszeiten). Da war nur noch abends das Füttern mit der Flasche drinn und dann ins Bettchen legen. Irgendwie konnte ich nicht so recht eine Bindung aufbauen, oder anders ausgedrückt: Gefühlsmäßig konnte ich mich nicht so einbringen, wie es sich meine Frau gewünscht hätte.
Es fing also mit den Finanzen an, nährte sich an meiner Unzufriedenheit mit dem neuen Job und gipfelte dann in meiner gefühlsmäßigen Erkaltung dem kleinen gegenüber.

Zu diesen Zeitpunkt habe ich das natürlich alles so noch nicht wahr genommen.

Dann habe ich im Dezember 2011 einen neuen Job angenommen. Ich war beruflich wieder glücklich und auch etwas ausgeglichener. Nur leider ergab es sich, das nun meine Frau mit der Erziehungszeit sehr unzufrieden war. Den ganzen Tag zuhause, immer den kleinen beschäftigen, kochen, putzen, Flässchen machen und so weiter (eigentlich wünschen sich das ja viele Mütter, nicht so meine Frau). Ich denke, hier habe ich Ihre Unzufriedenheit nicht richtig wahrgenommen. Klar, wir haben drüber gesprochen, aber es endete immer mit dem selben: Bis zur Kita müsste Sie da durch, dann kann Sie ja wieder arbeiten.

Natürlich schlug sich das auch in der S. nieder. Klar im laufe der Zeit wird es weniger, aber ich musste schon fast betteln damit mal was passierte... Fremdgegangen ist aber niemand! Außerdem hatten wir 2-3 heftige Streitereien. Diese ergaben Sich auf Belanglosigkeiten, bis Ihr dann nur Fäkalwörter zur Beleidigung einfielen. Dann habe ich die Wohnung verlassen und es gab eine längere Funkstille. Ich sagte Ihr dann, ich möchte nicht das du mich so beschimpfst. Sie entegnete: So bin ich nun mal, lebe damit.

Sie wurde wohl immer unzufriedener. Als Ausweg erschien Ihr ein erneuter Umzug. Ich habe das damals nicht verstanden, weil das eigentlich unnötig war. Sie kam dann mit Argumenten wie Nebenkosten oder Vergrößerung der Wohnfläche. Heute weiß ich, das Sie mit diesem Umzug die letzte Chance für uns sah. Kommuniziert hatte Sie das aber nicht. Der Umzug war dann im Januar 2013, leider mit teils hohen Ausgaben (Küche, Kinderzimmer, Tische, Stühle, Gartenmöbel etc.). Im Sommer 2013 war Sie dann bei Ihrer Famillie (600 km entfernt). Dort muss Ihr klar geworden sein, das Sie mich nicht mehr liebt. Sie stellte mich dann zur Rede (ende Juli 2013), das ich etwas machen müsste - mehr einbringen in die Famillie, mehr Zeit für unseren Sohn aufbringen ganz allgemein mehr Famillienvater zu werden. Ich habe das dan auch wirklich versucht, wir waren wieder mehr unterwegs und haben die Wochenenden auch miteinander verbracht. Aber es war zu diesen Zeitpunkt zu spät. Ich hatte quasi eine Schonfrist erhalten (6 Wochen), die eigentlich keine mehr war. Ende August sagte Sie mir dann: Ich ziehe zu meiner Famillie und nehme unseren Sohn mit.

Realisiert habe das das bis zum Dezember 2013 nicht, denn wir wohnten ja noch zusammen (die Zeit war grausam für mich). Ab Januar 2014 war Sie dann weg und ich verbleib alleine in meiner neuen Wohnung. Seitdem habe ich viele downs, denke nur noch an Sie - vor allem Abends wenn ich ins Bett gehe ist es schlimm. Unseren Sohn sehe ich alle 3 Wochen über ein Wochenende, mehr geht finanziell nicht.

Mir blutet das Herz. Denn ich liebe diese Frau nach wie vor abgöttisch. Ich kann mich überhaupt nicht lösen. In den letzten Wochen habe ich dann mitbekommen das Sie sich neu verliebt hat und nun sehe ich nur noch eine schwarze Wand als meine Zukunft. So richtig kann ich mit niemanden darüber reden, zu meiner eigenen Famillie habe ich nicht den besten Draht und hier wo ich wohne bin ich auch fremd (zugezogen wegen dem Job). Also Freund und Famillie fällt komplett raus, wenn es darum geht das mit mir jemand (aktiv) helfen kann. Klar, vie Telefon geht einiges aber es ist halt niemand da. Ich bin alleine zurückgeblieben und verstehe das alles nicht. Warum habe ich die Signale übersehen? Warum hat Sie nicht mit mir über Ihre Gefühle (rechtzeitig) gesprochen?

Und zum Schluss bleibt für mich ein Problem: Mein Sohn. Er erinnert mich zu sehr an das was mal war. Ich tuhe mich schwer Ihn nahe an mich ran zu lassen. Ich liebe Ihn und würde mein Leben für Ihn geben, aber im Moment überwiegt der Liebeskummer und mein Sohn erinnert mich mit jeder Sekunde anwesenheit an meine große Liebe. Ich kann das nur schwer erklären, aber im Moment wäre es mir recht Ihn nicht zu sehen. Ich will aber auch nicht der böse Vater sein der seinen Sohn verstößt, es ist also schon eine Zwickmühle.

Auch habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben. Sogar als meine Frau mir sagte das Sie mich a) nicht mehr liebt, b) sie keine gemeinsame Zukunft mehr sieht und c) sich in jemand anderen verguckt hat. Mir bleibt einfach nur die Hoffnung, denn wenn ich diese aufgebe wäre einfach alles vorbei.

Vielen dank an alle, die es geschafft haben meine Geschichte bis zum Schluss zu lesen. Ich hoffe jetzt nicht, das mir dieser Post hilft - aber zumindest lenkt mich das Schreiben etwas ab.

04.06.2014 12:58 • #1


M
glaub mir...es ist nicht alles vorbei....

oft lernt man durch eine trennung erst, was man in einer beziehung nie gelernt hätte....
sich selbst besser kennen....

das mit deinem kind kann ich verstehen,
aber ihr habt euch nunmal dafür entschieden...
ihr wolltet es sogar unbedingt..
jetzt ist es da....

nicht nur wenn es gerade beziehungstechnisch passt und
unabhängig von der verbindung zu dieser frau...

du bist der vater...
und hast bewusst eine verantwortung für ein junges leben übernommen....
vielleicht hast du ja jetzt mal die gelegenheit deinen sohn richtig kennenzulernen....

ihr könnt ja vielleicht eine möglichkeit finden,
daß du ihr erstmal nicht über den weg läufst....
und dich lösen kannst...
unternimm etwas mit dem kleinen....spiel mit ihm....
baue eine verbindung zu ihm auf....

das hilft dir vielleicht auch....

04.06.2014 13:59 • #2


A


Trennung nach 5 Jahren, 1 Kind und 600 km weggezogen

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M
Vielen Dank, Minna.

Es ist so, das ich Felsenfest davon ausgegangen bin, das ich mit dieser Frau alt werde. Eine Trennung, wäre mir niemals und nimmernicht in den Sinn gekommen. Zumal ich immer treu war, habe keine groben Verhaltensfehler gezeigt und Ihr immer meine Liebe gezeigt (Blumen zum Hochzeitstag, ins Ohr flüstern wie gerne ich Sie hab usw.).

Alles was mir an werkzeugen fehlte, hätte man doch zusammen erarbeiten können. Anstatt dessen, Verschweigt Sie mir Ihre Gefühle/Gedanken und hofft einfach nur? Ist das Typisch für frauen? Zu Hoffen?

04.06.2014 14:30 • #3


M
Zitat:
das ich mit dieser Frau alt werde


Geschafft machst einen alten Eindruck

Und überhaupt ist der ganze Text eine einzige quälende Selbstkritik in Selbstaufgabe, das Elend ganz macht eine egozentrische und Einsatz vermeidende Durchflugtusse.

Sei glücklich, brauchst ihren künftigen Exen nicht gratulieren. Die merken die Flugrichtung mit den Jahren selbst.

04.06.2014 14:51 • #4


M
das hat nichts mit frauen oder männern zu tun....du kannst anderen eben nicht in den kopf sehen....
viele wünschen sich oft heimlich, daß der partner ihren kummer errät,
oder ihre gedanken liest....

und sind enttäuscht wenn er das nicht kann,
frauen nehmen sich tendenziell mehr zu herzen als männer das tun, die meinen es wäre nicht so schlimm....

als ich sehr jung war und mich getrennt habe, war mein gegenüber auch fassungslos und der meinung ich hätte nie etwas gesagt,
das habe ich aber mehrfach getan, aber das wurde wohl nicht ernstgenommen.....

04.06.2014 17:02 • #5


M
@minna:

Ja, das scheint ein Pänomen zu sein. Ich hab es erst kapiert, als Sie sagte das Sie sich trennt. Die ganze Kommunikation vorher hatte nie die Anschein der Problematik bei mir ausgelöst.

Ich war das letzte mal in einer solchen Situation mit 16. Ich war damals einfach nur totunglücklich, und habe bestimmt 1 Jahr gebraucht. Mit einer Ehe und einem Kind im Rücken, befürchte ich das ich nun, das ich ein vielfaches dieser Zeit benötige.

Das schlimme sind diese Downs. Es gibt Phasen (ca. 1 Woche) da geht es, ich muss nicht viel drüber nachdenken und ignoriere das ganze. Aber nach diesen Up geht es dann immer für 2-3 Wochen nach unten.

Jemanden zu verlieren, den man zu 100% liebt ist eine ganz schlimme Erfahrung. Ich würde am liebsten nix mehr machen, also ich habe keine Lust mehr auf irgendwas. Alles alleine zu machen, wo man früher jemanden zum teilen hatte, ist äußerst unbefriedigend. Man kämpft sich halt so durch und leidet im stillen.

Cheers

04.06.2014 18:24 • #6


G
Hey Mika, ich bin in einer ähnlichen Situation wie du. Hab nach sieben Jahren Beziehung meine Freundin und meinen besten Freund in einer Person verloren... Hab auch rausgefunden das sie schon Kontakt mit wem neuen hat . Mit siebzehn hatte ich auch so eine Trennung und hab auch ewig gebraucht drüber hinweg zu kommen, bin einfach nicht der Typ der so was vergessen kann.
Darum weiss ich genau was du mit den up und down meinst! Die woche ist für eine down Woche den ich schreib Prüfungen und muss bei jeder freien Sekunde an Sie denken .

Aber ich würde an deiner Stelle versuchen Ihr aus dem Weg zu gehen aber trotzdem deinen Sohn so oft wie möglich sehen. Den ich bin ein Scheidungskind und habe mein Vater nicht wirklich oft zu sehen bekommen. Das war schon richtig schei.. Weil er ist dann auch noch ziemlich früh verstorben. Und ich hab viel verpasst was andere mit Ihren Vätern gemacht haben. Ich wünsch dir alles gute und hoffe das du deinen Sohn vielleicht irgendwann auch öfter sehen kannst.

04.06.2014 19:16 • x 1 #7


M
Danke Greeno, es hilft zu wissen das man nicht alleine ist. Gestern Abend war es wieder schwer einzuschlafen und die Nacht bin ich dann um 04.00 Uhr aufgewacht und bin dann erst wieder gegen 05.00 Uhr eingeschlafen. In dieser einen Stunde war ich voll wach und hatte wieder ein übles Gedankenkino (ich mit meinem Sohn unterwegs, während meine Frau mit jemand anderen sich die Zeit vertreibt). Irgendwie habe ich dann auch noch von Ihr geträumt, da ging es sich um das Verabschieden bei einem Treffen (ich wollte Sie nicht angucken und auch nicht auf Wiedersehen sagen).

05.06.2014 10:32 • #8


S
Hallo Mika (Mein Sohn heisst übrigens so ), ich verstehe Deine Seite, ich verstehe aber auch Deine Ex. Klar konntest Du nicht der perfekte Familienvater sein angesichts der ungünstigen Jobbedingungen. Aber für Deine Frau, muss es wirklich nicht schön gewesen sein. Sie war quasi mit dem Kind ganz allein, während Du Dich kaum am Familienleben beteiligt hast. Und glaub mir, mit einem Säugling kann es unglaublich einsam werden. Dadurch, dass Du keine Bindung zum Kind aufgebaut hast, wurde es zu ihrem alleinigen Projekt, ihr seid aber nicht zu einer Familie zusammengewachsen. Auch ist dadurch ein Ungleichgewicht entstanden. Denn die Beziehung als Paar verändert sich nunmal, wenn ein Dritter hinzukommt...und vor Allem, wenn dieser Dritte dann nur die Angelegenheit von EINEM Partner ist. Dein Satz, dass viele Frauen es toll finden, zu Hause zu sein, klingt etwas vorwurfsvoll, so, als hätte sie sich nicht beschweren dürfen. Außerdem stimmt es nur bedingt, denn immer weniger Frauen finden es erfüllend, vor Allem dann nicht, wenn der Partner sie nicht auch mal aus der 24-h-Mutterrolle entlässt. Kein Wunder, dass sie keine Lust mehr auf S. hatte...man fühlt sich halt nicht mehr ero. als Frau, wenn man alleine mit Kind und nur noch Mutter ist. Was noch hinzukommt, wenn Du dann auch noch die alleinige Gewalt übers Budget hast. Deine Aussage, sie MÜSSE es tun, bis das Kind in die Kita kann, verstehe ich auch nicht. Wieso konntet ihr nicht mal Rollen tauschen? Immerhin warst Du genausowenig zufrieden mit Deinem Job, wie sie als Hausmütterchen. Und verdient hast Du auch nicht viel...das hätte sie doch sicher auch geschafft. So nett Dein Text an manche Stellen klingt, scheint doch heraus, dass Du etwas festgefahrene Rollenvorstellungen hast. Und Deine Ex hat ja auch kommuniziert, dass sie sehr unzufrieden ist. Vielleicht hätte sie sich gewünscht, dass DU mal zu Hause bleibst und mal eine Beziehung zu Deinem Kind aufbaust? Du hast ihr dadurch, dass Du so erkaltet bist dem Kleinen gegenüber, die ganze Last, was das Kind angeht, alleine aufgebürdet. Schließlich war ja scheinbar klar, dass sie früher oder später wieder arbeitet. Und dann?

06.06.2014 00:33 • #9


M
@Sophie84: Vielen Dank für deine Antwort, ich weiß deine Sichtweise sehr zu schätzen, zeigt Sie doch die Seite auf - die ich so schlecht verstehe.

Ja, du hast in allen Punkten recht. Wir haben unseren Rahmen zusammen nicht wirklich abgesteckt. Ihre Wünsche und Vorstellungen hat Sie in Sich reingefressen und im (gelegentlichen) Streit proklamiert (sowas gab es auch erst nach dem der kleine da war, vorher nie). Da Sie aber auch recht schnell sehr ausfallend wurde, hab ich das alles überhört. Ich war mir trotzdem so sicher, das Sie mich immer lieben würde. Nicht weil Sie das oft erwähnte, viel eher weil Sie mir dieses gefühl auch wirklich gab, zumindest habe ich das so wahrgenommen.

Ich hätte es mit dem kleinen alleine nicht geschafft (wegen einer möglichen Teilung der Elternzeit). Sicherlich hänge ich auch noch in einer klassischen Rollenverteilung fest, ich wollte auch nicht das Sie in der Elternzeit arbeiten geht (als Teilzeit). Mit dem Geld ging es ja immer einigermaßen (unter etwas Kontrolle) gut, und ich dachte es ist das beste wenn der kleine seine Mutter hat. Alles was ich an Werkzeugen hatte, habe ich reingesteckt - aber es war bei weitem nicht genug. Ich hänge sogar in der Vorstellung fest, das wir ohne Kind noch zusammen wären (weil wir uns dann nicht so entzweit hätten).

06.06.2014 09:03 • #10


M
Die letzten Tage waren wieder sehr schlimm für mich, da ich nun weiß, das meine (Ex) Frau einen neuen hat. Sie will nicht über Ihn reden, aber ich kann mir sehr gut vorstellen was da passsiert.

Neben Liebeskummer kommt jetzt Eifersucht hinzu. Zu wissen, das Sie mit einem anderen unterwegs ist macht mich fertig.

Sie war ja nicht nur meine Frau, sondern auch mein bester Freund... Ich war über das ganze pfingstwochenende zu hause und habe mich zurückgezogen, ein wenig mit meiner Mutter Telefoniert und ein wenig mit meiner Frau geschrieben (FB). Sie ist relativ abweisend, muss ich sagen. Sie schreibt zwar, das es Ihr leid tut und das Sie mir nicht weh tuhen möchte. Aber ein richtiges Gespräch kommt nicht zustande, wir wiederholen nur ständig unsere Standpunkte.

09.06.2014 09:56 • #11


theram
Hallo Mika,

auch wenn du es in deiner konkreten Situation schwer sehen kannst und willst: Das ist nicht das Ende. Diese Situation, die schwarze Wand wird nicht ewig anhalten, vielleicht nicht einmal lange, vielleicht viel kürzer als du denkst. Du wirst wieder Zuversicht fassen, du wirst wieder einen guten Abend haben, du wirst dich wieder gut und wohl fühlen. Das ist unvermeidlich, das ist der Lauf der Dinge. Immer. Auch bei Dir.

Und bis dahin kannst du nur eines tun - gut leben. So gut du es kannst, in der Situation in der du bist. Irgendjemand hat mal gesagt If you feel bad it is important to eat well, dress well, live well.. Kümmere dich um dich, trauere, sei ehrlich zu dir, stehe zu dir, deinen Wünschen, deinen Fehlern, deinen Schuldgefühlen. Nimm die Situation an wie sie ist, mit allen Gefühlen die da sind. Das ist gesund, das heilt, das hilft. Sieh deinen Sohn an - er ist da, er bleibt da, er braucht dich als Vater, als Mann, hoffentlich später als Freund. Vertrau dir einfach dass du damit leben können wirst - und das es ein gutes Leben sein wird, wie auch immer es aussehen mag.

Und wenn du filmische Bestätigung brauchst, sieh dir den hier an: http://www.zeit.de/kultur/film/2014-02/ ... -berlinale

Alles Gute!

11.06.2014 16:02 • x 1 #12


M
Nun sind knapp 4 Wochen seit der letzten Meldung vorbei. Wirklich besser gehts mir immer noch nicht und viel schlimmer: Ich habe eigentlich kein oder zumindest kaum Intresse an meinem Sohn. Er erinnert mich an seine Mutter und wenn er bei mir ist, weiß ich auch nicht so recht was ich anfangen soll. Im Prinzip fügt er mir mit seiner Anwesenheit schmerzen zu. Der Zustand ist wirklich schlimm, ich liebe Ihn und ich würde auch mein Leben für Ihn geben - aber ich Liebe eben auch seine Mutter, bzw. unsere Famillie - welche von Ihrer Seite ja wohl nicht mehr existiert. Aber für mich gehört das irgendwie noch alles zusammen... Auch die Räumliche Distanz von 600 km trägt jetzt nicht zur emotionalen Nähe bei.

Sie sagt, Sie hätte mit unserer Beziehung abgeschlossen. Ich kann das von meiner Seite aus aber nicht sagen! Ich rede sogar mit Ihr, also im Zwiegespräch mit mir selbst..

Außerdem rede ich mir ständig ein, das Ihr neuer Typ bereits als Ersatz-Papa Verwendung findet.

Ich selbst stamme aus einer Famillie, wo es keine Patchwork-Zusammenhänge gab. Da war immer alles heil und es gab auch keine Trennungen. Umso schwerer ist jetzt die Situation, weil Sie so neu und unklar ist.

Ich schlafe zum Teil nur 5 std. pro Nacht und bin auf Arbeit oft geistesabwesend. Zum Glück habe ich nicht den Mega-Überanspruchsvollen Job und ich schaffemeist auch meine Arbeit.

16.07.2014 11:20 • #13


M
Knapp ein Jahr ist es her, seit dem letzten Post. Es hat sich vieles zum negativen verändert.. Durch die Scheidung gab es viel Stress und in dieser Situation wurde einiges gesagt (auf beiden Seiten), was besser ungesagt geblieben wäre. Ich habe daraufhin meinen Sohn ca. 6 Monaten nicht mehr gesehen und muss mich jetzt auch mit dem Jugendamt (und natürlich auch mit den Amtsgericht) rumärgern.
Sie hat jetzt den Entschluss gefaßt, mit Ihrem neuen Freund zusammen zu ziehen. Ich kann das alles nicht verstehen und ziehe mich immer weiter zurück. Der Kontakt zu Ihr fällt mich extrem schwer, leider auch zu meinem Sohn - da man ja quasi immer auch Kontakt mit der Ex hat.. Am liebsten würde ich den Kontakt komplett abbrechen, weil mir das alles so sehr schmerzen bereitet. Ich möchte aber auch nicht als Idiot dastehen, der mit dem eigenen Kind nix anfangen kann.. Ich sehe das alles immer noch als meine Familie an und habe immer noch nicht die Trennung akzeptiert (im Sommer jetzt 2 Jahre).

Neben dem Job hab ich kaum Berührungspunkte mit anderen und Freunde gibt es quasi keine, die einem helfen könnten auf andere Gedanken zu kommen. Ich liebe meine Ex-Frau, aber gleichzeitig hasse ich Sie. Dieser Zustand ist einfach schlimm und ich habe Angst, das ich daran hängen bleibe.

12.06.2015 11:07 • #14


MichaCux
Hallo, hast du schon über therapeutische Hilfe nachgedacht, bzw. in Anspruch genommen? Nein ? Mach das, DU hast auch nur ein Leben. Und auch deinem Kind bist du etwas schuldig.
Wende dich an Erstberatungsstellen (ProFamilia, Kirchliche Beratungszentren etc.) Du musst die Sache verarbeiten und abschließen. Hierzu gibt es aber kein Patentrezept.
Meine Trennung (sie hat sich getrennt) ist jetzt 11 Wochen her und ich habe schon 5 Gespräche gehabt bei solchen Stellen. Es sind andere Einblicke die man in sein tun und handeln bekommt. Das ist wichtig!
Gruß,
Micha

12.06.2015 11:37 • x 1 #15


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