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Trennung nach 6 Jahren

Pascal2002
Hallo zusammen,

ich bin selber neu hier und da ich keine Freunde habe, keine Familie habe und ich mich (anscheinend dummerweise) von meiner Partnerin getrennt habe und darüber nicht hinweg komme und meine Gedanken von morgens bis abends kreisen schreibe ich hier.

Sie und ich sind zusammen gewesen seit dem 10.10.2017 und haben uns heute vor einer Woche getrennt. Bzw. Ich habe mich getrennt. Sie und ich haben eine sehr ähnliche Vergangenheit durchlebt und haben viele Gemeinsamkeiten, sowohl Probleme als auch andere Dinge. Sie hat mich fast 6 Jahre lang durch die schwerste Zeit meines Lebens begleitet und ist immer an meiner Seite geblieben, obwohl es für Sie sehr schwer gewesen sein musste. Sie hat mich durch meine Computer spiel Abhängigkeit, Abstinenz und Therapie begleitet, während dieser Zeit habe ich Sie sehr vernachlässigt, überwiegend unbewusst, da ich es selber nicht gemerkt habe und merken konnte, weil ich mental nicht dazu in der Lage war. Immer mal wieder sind Kleinigkeiten vorgefallen, allerdings vergab man sich relativ schnell. mit der Zeit hatte ich immer mehr, das Gefühl mich an Sie zu gewöhnen und auch an die Zeit mit ihr und dachte, dass ich für Sie nichts mehr empfinde. Nun gab es noch zwei Situationen ihrer Seits, mit denen ich nicht zurecht gekommen bin und die mich in meinem Gedanken, mich zu trennen bekräftigt haben. dementsprechend machte ich letzte Woche Samstag Schluss und wir trafen uns, damit ich meine Sachen abholen kann, ihr ihre Sachen bringe und wir noch einmal sprechen. Ein wirkliches Gespräch kam dabei nicht zu Stande und wir schweigten uns fast durchgehend an. unteranderem, weil ich sehr starke Probleme habe über meine Gefühle zu sprechen, andere Menschen an mich ranzulassen und auf die Bedürfnisse von Ihr einzugehen. Ihrerseits kam ebenfalls kein Wort raus.
Als ich aus der Türe bin, schossen mir flashback artig alle Erinnerungen, sowohl negativ als auch positiv durch den Kopf und ich brach zusammen und habe das erste mal seit Jahren weinen können und Emotionen gespürt. Seitdem vergeht kein Tag an dem ich nicht weine und an dem ich mir nicht selber die Schuld gebe oder Selbstvorwürfe habe. Am Mittwoch kam dann der nächste zusammen bruch und mir kam alles hoch und alles sprudelte aus mir heraus, keine Wut oder Hass sondern pure Traurigkeit, Einsamkeit, selbstzweifel und jede Menge Vorwürfe. Fast 3 Stunden konnte ich mich nicht beruhigen und hatte das Gefühl während dem weinen zu ersticken und keine Luft mehr zu bekommen. Währenddessen wurde es so schlimm, dass ich erstmals die Gedanken hatte, in mein Auto zu steigen und mich umzubringende, indem ich vor den nächsten Baum fahre. Dann rief ich meine Mutter an und redete eine Stunde mit ihr, weil ich nicht wusste wohin mit mir und um schlimmeres zu vermeiden. Ebenfalls das erste mal in 10 Jahren das ich mich ihr öffnete. Das tat gut. Allerdings holt mich die Trennung und die Gedanken jeden Tag ein und ich stehe teilweise so neben mir, dass ich nicht mehr in der Lage bin Auto zu fahren oder Ähnliches zu machen. Jede freie Minuten fange ich an zu grübeln und wünsche mir ein klärendes Gespräch indem ich ihr alles sagen kann, was ich ihr nie sagen konnte. es gibt noch so viel unausgesprochenes, unter anderem, die Gründe warum ich so distanziert war, warum ich niemanden an mich ran lassen kann, wieso das alles so passiert ist und vor allem würde ich ihr gerne sagen, was ich für sie empfinde und wie wichtig sie mir doch ist. Leider, wirklich leider brauchte es erst den Abstand und die Trennung, damit ich meine Fehler sehen konnte und merken konnte, wie wichtig Sie mir doch ist.
es macht mich mental extrem fertig, vor allem weil Sie aktuell keinen Nerv hat sich damit auseinander zusetzen weil sie damit selber stark zu kämpfen hat, das respektiere ich auch, aber es fällt mir unheimlich schwer das umzusetzen und mich selber dafür nicht fertig zu machen. Vor allem kam 15 Minuten später die Nachricht, dass man vielleicht wieder zueinander finden kann und man nie wüßte was passiert und damit komme ich nicht klar.
Es ist so extrem schwer für mich, obwohl ich dachte dass da keine Gefühle mehr sind und ich mit der Trennung einfach zurecht komme. das ist auch meine und ihre erste Beziehung und ich glaube das macht das alles noch viel schlimmer. Dazu kommt, wie gesagt die mentale Verfassung beider Seits, und die daraus fehlende Kommunikation. Ich hoffe einfach sehr, dass wir uns in einigen Tagen oder Wochen aussprechen können und wir vielleicht wirklich eine zweite Chance kriegen, da wir uns gegenseitig sehr lieben, dich bevor das passiert werde ich einiges an mir ändern müssen, was ich erst jetzt wirklich begreifen konnte und das mache ich unteranderem, indem ich meine Therapie wieder aufnehme und an meiner Persönlichkeit arbeite (habe ich vorher auch, aber durch gewisse Umstände musste ich es vernachlässigen). Sie wusste auch, dass ich aktiv daran arbeite mit Hilfe von Therapeuten und einem Psychiater, allerdings habe ich Sie kaum bis gar nicht wissen lassen inwiefern ich daran arbeite. Ich wünschte ich könnte Menschen an mich ran lassen, aber es fällt mir extrem schwer da ich sehr oft verletzt, vernachlässigt und verstoßen worden bin. Es tut mir auch extrem leid, wie ich mich entwickelt habe und dass ich es nicht vorher sehen konnte. Es tut einfach weh, darüber nachzudenken.

Aber Damit ihr alles versteht, müsste ich noch einiges zu meiner Vergangenheit und Problematik schreiben und auch zu ihrer, allerdings würde das den Rahmen noch mehr sprengen.

Ich danke für eure Zeit und ich bedanke mich dafür, dass ich das loswerden konnte. Ich hab auch nicht wirklich nachgedacht, ob das alles Reihenfolgen mäßig Sinn ergibt, sondern habe einfach drauf los geschrieben, was mir in dem Moment durch den Kopf ging, also verzeiht mir bitte.

Lg Pascal

25.03.2023 18:52 • x 3 #1


Umbra_
Willkommen hier im Forum, auch wenn der Anlass wirklich kein schöner ist.
Ich drück dich mal.

Das ist ja alles noch sehr frisch bei dir. Deine Traurigkeit ist sehr gut nachzufühlen.
Zitat von Pascal2002:
weil Sie aktuell keinen Nerv hat sich damit auseinander zusetzen weil sie damit selber stark zu kämpfen hat, das respektiere ich auch

Das ist gut, dass du das respektierst. Wenn ihrerseits noch Gefühle da sind, wird sie auf dich zukommen.
Ich denke, im Moment solltest du die Füße stillhalten.
Zitat von Pascal2002:
und ich bedanke mich dafür, dass ich das loswerden konnte

Schreib einfach alles hier nieder, was dich bewegt. Das hilft ein bisschen.

Es gab viele schwierige Phasen bei euch. Gab es denn einen bestimmten Anlass, dass du Schluss gemacht hast?

25.03.2023 21:47 • x 1 #2


A


Trennung nach 6 Jahren

x 3


Islantilla
Das tut mir sehr leid für dich.
Ich kann das gut verstehen, wenn man nicht über seine Gefühle sprechen kann.
War bei mir jahrelang auch so. Es erdrückt einen und dann bekommt man Depressionen.
Wahrscheinlich bist du als Kind und/oder Jugendlicher von deinen Eltern emotional vernachlässigt worden.
Kannst ja mal bei Gelegenheit deinen Therapeuten darauf ansprechen....
Aber wenn du wirklich an dir arbeitest, dann wird es dir mit der Zeit auch wieder besser gehen.
Auch wenn du jetzt noch nicht daran glaubst.
Ich wünsche es dir.

25.03.2023 22:38 • x 3 #3


Pascal2002
@Umbra_ danke dir, für die lieben Worte.

Ob man das nun Anlass nenne kann, oder handeln aus dem Affekt, kann ich trotz relativ guter selbstreflektion nicht beurteilen.

Es gab halt wie gesagt, zwei Situationen in den letzten zwei Monaten. Davor war es auch schon schwierig, da wir uns auseinandergelebt haben und uns gegenseitig von einander distanziert haben (ob gewollt oder nicht gewollt). Unteranderem gab es keine Kommunikation, da ich wie gesagt sehr große Schwierigkeiten habe mit anderen über meine Gefühle, Belangen und Wünsche zu reden. Ich mache das sehr viel mit mir selber aus, was absolut nicht förderlich gewesen ist für die Beziehung. Außerdem hab ich Sie immer auf Distanz Gehalten um mich vor Verletzungen zu schützen, obwohl ich weiß dass ich von ihr nicht abgelehnt, verletzt oder Ähnliches werden würde. Dazu kam auch noch, dass ich mich oft missverstanden gefühlt habe, obwohl ich nichtmal klar Differenzieren kann, wieso ich überhaupt dieses Gefühl habe bzw. hatte.
Dazu kamen noch einige andere Situationen mit denen ich mich über die Zeit abgefunden habe, aber nie wirklich aufgearbeitet habe. Sie hat sich oft dafür entschuldigt, aber trotzdem belastete mich das sehr lange.

Aber kommen wir nochmal zurück, auf die beiden Situationen von denen ich sprach, Situation 1 war an einem Freitag Abend, nachdem wir uns 3 Wochen nicht sahen aus gewissen Gründen ihrer Seits. Sie hatte vorher keine Zeit und versetzte mich, da sie ihr Ausbildung nicht macht und neben bei noch ihr abendstudium angefangen hat an 3 Tagen die Woche. Dazu kommt noch dass die an dem einzigen Tag dann von der Familie sehr eingenommen wird und einkaufen muss und für ihre Oma sorgen muss und ihrem krebskranken Opa.. dafür habe ich auch mehr als genug Verständnis, aber mich belastet es dass sie immer springen muss, wenn die Familie etwas will bzw. ihre Eltern. Kommen wir nochmal auf die eigentliche Situation zurück. Jedenfalls haben wir uns dann endlich wieder gesehen und haben uns beide sehr vermisst und hatten an jenem Abend dann geschlechtsverkehr, am nächsten morgen ging ich nachdem Frühstück, da es mir selber nicht gut ging (mental durch Depressionen usw.) und ich außerdem noch mehrere Dinge zu erledigen hatte. Jedenfalls kam ein paar Tage später die Reaktion und die Nachricht, dass es ihr nicht gut gehen würde und wie es sch. findet, dass ich die nur benutzen würde und sie sich von mir ausgenutzt fühlt, bezogen auf den geschlechtsverkehr am Vorabend und dem vorzeitigen gehen am nächsten morgen. Sie entschuldigte sich auch regelmäßig dafür, trotzdem war ich nicht in der Lage mit den Vorwürfen umzugehen und die haben mich extrem belastet bzw. tun es immernoch. Sie entschuldigte sich einige Zeit später nochmal, weil ich ihr schrieb dass ich sie aus den oben genannten Gründen erstmal nicht sehen möchte, allerdings hab ich mich wegen der Wortwahl ziemlich versrscht gefühlt. Sie sagte ungefähr folgendes: es tue ihr leid, dass ich dir das vorgeworfen habe und ich glaube, dass du mich vielleicht nicht benutzt hast. Und dieses vielleicht ist einfach das, was mich an der Situation so triggert und stutzig macht… daraufhin sagte ich ihr nur, dass ich darauf nicht antworten werde, weil ich keine Worte dafür hatte.

Situation zwei war an ihrem Geburtstag ein paar Wochen nach Situation eins. Sie hatte Geburtstag und war den ganzen Tag unterwegs, am Abend sahen wir uns für ein paar Stunden und gehen 22 Uhr wollte ich gehen. Sie wollte nicht dass ich gehe, da sie mich vermisse und nicht versteht warum ich nicht bei ihr schlafen möchte. Ich versuchte es ihr 45 Minuten lang zu erklären. Sie brach immer wieder in Tränen aus und flehte mich an zu bleiben und das ging soweit, dass sie versuchte mich festzuhalten, mich am Arm zerrte und immer wieder Argumente nannte, wie z.B. was ihre Eltern denn denken würden usw. Ich wollte nicht bleiben, weil ich mir nicht wieder Vorwürfe anhören wollte und ich dafür auch keine Kraft mehr habe, da ich selber stark vorgeschädigt bin, mit Trauma, Depressionen, sozialen Phobien, sucht, anpassungsstörungen usw. Auf einer Seite kann ich es verstehen, weil sie sehr an mir hängt und mich sehr liebt und ein hochsensibeler Mensch ist und sehr schnell sehr emotional werden kann.

Die beiden Situation + die allgemein angeschlagene Situation zwischen ihr und mir hat mich dann letztendlich dazu gebracht Schluss zu machen, im Nachhinein betrachtet bin ich der Meinung, dass ich hätte einfach nur reden müssen und auch mehr auf sie achten müssen, aber das habe ich nicht gesehen. Und jetzt heule ich dem nach, hab seitdem zwei zusammen Brüche gehabt und muss ständig daran denken und hab mich mit meinen Fehlern auseinander gesetzt und die Therapie wieder aufgenommen usw. Aber trotzdem holt es mich ein und es ist manchmal wirklich schlimm..

25.03.2023 23:05 • x 1 #4


Umbra_
Du, deine Freundin ist mir sehr sympathisch. Sie scheint eine emphatische liebe Person zu sein. Ich denke, du hast ihr mehrmals Unrecht getan.
Zitat von Pascal2002:
Sie hatte vorher keine Zeit und versetzte mich, da sie ihr Ausbildung nicht macht und neben bei noch ihr abendstudium angefangen hat an 3 Tagen die Woche. Dazu kommt noch dass die an dem einzigen Tag dann von der Familie sehr eingenommen wird und einkaufen muss und für ihre Oma sorgen muss und ihrem krebskranken Opa.. dafür habe ich auch mehr als genug Verständnis, aber mich belastet es dass sie immer springen muss, wenn die Familie etwas will bzw. ihre Eltern.

Das ehrt sie, dass sie sich um die Familie kümmert. Du hättest ihr dabei helfen können. Dann hättet ihr mehr gemeinsame Zeit gehabt.
Zitat von Pascal2002:
Außerdem hab ich Sie immer auf Distanz Gehalten um mich vor Verletzungen zu schützen, obwohl ich weiß dass ich von ihr nicht abgelehnt, verletzt oder Ähnliches werden würde. Dazu kam auch noch, dass ich mich oft missverstanden gefühlt habe, obwohl ich nichtmal klar Differenzieren kann, wieso ich überhaupt dieses Gefühl habe bzw. hatte.

Das war auch nicht gut. Warum hast du ihr denn nicht vertraut?
Zitat von Pascal2002:
ein paar Stunden und gehen 22 Uhr wollte ich gehen. Sie wollte nicht dass ich gehe, da sie mich vermisse und nicht versteht warum ich nicht bei ihr schlafen möchte.

Das verstehe ich auch nicht. Das war doch ihr Geburtstag. Da wäre ich auch enttäuscht gewesen, wenn du so früh gegangen wärst.
Zitat von Pascal2002:
Ich wollte nicht bleiben, weil ich mir nicht wieder Vorwürfe anhören wollte

Hattest du denn Anhaltspunkte dafür?
Zitat von Pascal2002:
, da wir uns auseinandergelebt haben und uns gegenseitig von einander distanziert

Vermisst du denn wirklich die Person oder eher die Zweisamkeit?
Zitat von Pascal2002:
, im Nachhinein betrachtet bin ich der Meinung, dass ich hätte einfach nur reden müssen und auch mehr auf sie achten müssen, aber das habe ich nicht gesehen.

Da stimme ich dir zu 100% zu.

Ich könnte mir vorstellen, dass du nochmal eine Chance bekommst. Aber das wird die Zeit zeigen.

Versuche dich abzulenken. Koche dir etwas leckeres, treffe dich mit Freunden, gehe raus in die Natur. Hast du Hobbys?

25.03.2023 23:51 • x 1 #5


L
Zitat von Pascal2002:
Dazu kommt noch dass die an dem einzigen Tag dann von der Familie sehr eingenommen wird und einkaufen muss und für ihre Oma sorgen muss und ihrem krebskranken Opa.. dafür habe ich auch mehr als genug Verständnis, aber mich belastet es dass sie immer springen muss, wenn die Familie etwas will bzw. ihre Eltern.

Das macht man so für Menschen, die man liebt.


Zitat von Pascal2002:
Sie hatte Geburtstag und war den ganzen Tag unterwegs, am Abend sahen wir uns für ein paar Stunden und gehen 22 Uhr wollte ich gehen.

Mal ganz ehrlich: Du wolltest sie bestrafen oder?

Insgesamt: Gut dass es aus ist. Gut für Dich und gut für sie.

26.03.2023 06:05 • x 2 #6


Pascal2002
@Lumba ich glaube du hast mich falsch verstanden. Ich bin niemand der eine Person absichtlich verletzt oder gar bestrafen würde. Vor allem, wieso? Was habe ich denn davon, wenn ich ihr weh tue? Ziemlich genau nix. Ich wollte nicht bei ihr bleiben, weil sie mir davor Vorwürfe gemacht hat, dass ich Sie nur ausnutzen würde und das hat mich verletzt. Da waren weder böse Absichten noch Hintergedanken bei.

26.03.2023 08:52 • #7


L
Ok, ich hatte beim Lesen den Eindruck. Der kann natürlich auch täuschen.

26.03.2023 08:55 • x 2 #8


Pascal2002
@Umbra_
Zum Thema Familie fehlt euch noch einiges an Input, da Sie selber sehr starke Probleme hat und es Sie selber nervt dass sie für ihre Eltern immer springen muss, den Haushalt schmeißen muss und und und. Dadurch sagt sie selber, dass sie und Freunde oder ich auf der Strecke bleiben würden. Sie möchte dort auch ausziehen, weil die Situation für sie belastend ist und ihr Vater sie noch als kleines Kind sieht und ihr nichts gönnt und oft aggressiv ist.

zum Thema Geburtstag habe ich bereits gesagt, dass es kurz nach Situation 1 passiert ist und ich noch nicht dazu bereit gewesen bin, bei ihr zu übernachten, weil ich mit den Vorwürfen zu dem Zeitpunkt immer noch zu hadern hatte. Das war wie in vorheriger Antwort auch geschrieben, weder böse gemeint noch wollte ich sie damit bestrafen, was ich für ziemlich bescheuert halte. Zumal ich ihr schon Tage vor dem Geburtstag gesagt habe, dass ich nicht bei ihr schlafen möchte aus den genannten Gründen. Das wahr für sie zu dem Zeitpunkt auch okay.

Anhaltspunkte gab es, unterwandertem weil ich tatsächlich relativ oft Schuldzuweisungen auf mich nehmen musste und es schon öfter Vorwürfe gab, ob die nun von ihr wirklich gewollt waren oder indirekt weiß ich nicht.. sie hat mir auch nie wirklich gesagt, was ihr fehlt, was sie braucht, was sie gerne hätte oder wie es ihr geht, es gab beidseitig einfach keine Kommunikation. Aber mir trotzdem vorgeworfen dass ich nicht auf Bedürfnisse eingehen kann, wie schon erwähnt kann ich das nicht besonders gut, aber ich hätte es versucht wenn man mir das gesagt hätte.

und ja, vermissen tue ich die Person, ihren Charakter und auch ihre Macken, wir haben einiges zusammen erlebt, durchlebt und geschafft. Ich hätte mich nur öffnen müssen.. aber das ist leicht gesagt und nur schwer getan.

ich bin schon immer Einzelgänger gewesen und umzugsbedingt konnte ich keine wirklichen Freundschaften aufbauen, Hobbys sind durch meine angefangen und gesundheitlich abgebrochene Ausbildung, bedingt durch Montage Tätigkeit+ 1x die Woche zuhause sein komplett weggefallen. Das waren ungefähr 8 Monate Ausbildung und in der Zeit haben sich meine Partnerin und ich auch nur 1x die Woche gesehen. Was vielleicht auch dazu beigetragen hat dass die allgemeine Situation schwierig gewesen ist.

tut mir leid für etwaige Missverständnisse, ich bin kein Profi, was das Thema Texte verfassen und so angeht.

26.03.2023 09:11 • x 2 #9


Pascal2002
@Lumba alles gut. vielleicht hab ich mich auch falsch ausgedrückt oder die Reihenfolgen nicht Sinn gemäß verfasst. Es Ist einfach eine schwierige Situation und meine Gedanken sind noch sehr aufgewirbelt.

26.03.2023 09:13 • #10


Pascal2002
@Islantilla danke dir, für deine Worte. Ich bin 7 Jahre im Heim aufgewachsen, bei fremden Menschen. Musste lernen wie ich selber klarkomme, weil ich für alles und jeden Ärger bekommen habe. Ich habe in der Zeit viel ungerechtes erlebt und erleben müssen. In meinem Kleinkind alter, konnte ich unter anderem mitbekommen, wie mein Vater meine Mutter schlug, misshandelt, anschreit. Auch wenn man noch klein ist, prägt es einen. Es gab eine Phase in meinem Leben, bevor ich ins Heim kam, da habe ich die Verhaltensmuster von meinem Vater übernommen und angeschaut und an meiner Mutter rausgelassen. Das änderte sich aber mit der Zeit und ich wurde zum ruhigsten Menschen und haben seither nie wieder verbale oder körperliche Gewalt nutzen müssen oder genutzt. Ich würde sagen, dass ich damit gut umgehen kann, aber manchmal trotzdem grade bei dem Gefühl Wut, sehr sauer werden kann. Nicht äußerlich sondern einen innere Wut, mir wird extrem heiß, ich fange an nervös zu werden und es kribbelt alles. Aber meine Wut würde ich an keinem Tier oder Mensch oder sachgegenstand rauslassen.

Ich kann mich auch nicht mehr an alle Situationen während meines Lebens erinnern, weil ich sehr viel verdränge und darunter leide. Ich hab immer alles versucht mit mir selber auszumachen und habe über die Jahre eine „Mauer“ errichtet die mein verletzliches Innere Kind schützen will. Das Probleme ist nur, dass genau diese Mauer alles viel schlimmer macht. Letztes Jahr bevor ich meine Ausbildung startete, war ich in der Lage diese Mauer fast komplett einzureißen, habe mich selber kaum angegriffen gefühlt, wenn man mit mir gesprochen hat. Ich konnte zwar immernoch keine Gefühle zulassen und darüber sprechen, aber es ist besser geworden. Das alles habe ich natürlich nicht alleine geschafft sondern mit therapeutischer Hilfe, durch eine Reha Maßnahme und auch anschließend ambulante Reha. Das hat mich alles sehr weit gebracht und war mir wichtig.

Dann kam August 2022, mein Ausbildungsbeginn und seitdem ging es in meinem Leben wieder einmal den Bach runter. Die Therapie musste ich abrupt abbrechen, für meine Hobbits hatte ich keine Zeit mehr, für meine Partnerin konnte ich nicht da sein, ich wurde durch die Belastung und dem Stress ständig körperlich krank, andauernde Atemwegs Infektionen, magenprobleme. Meiner mentalen Gesundheit ging es dadurch auch nicht gut und ich fuhr schleichen die Mauer Stück für Stück wieder hoch und das solange, bis ich keinen mehr an mich ran gelassen habe und auf fragen wie z.B. wie gehts? Habe ich mich „ mir geht es gut“ geantwortet, obwohl es mir richtig sch. ging und ich kaputt gehe.

Alles soweit ging den Bach runter, trotzdem bin ich abstinent geblieben, meinen pc damals verkauft und kein Computer spiel mehr angerührt. Aber ich suchte mir andere Wege meine Zeit und Gefühle zu regulieren. Ich fing an Käufe zu tätigen, mir Dinge zu kaufen um für einen Moment glücklichste sein, Resultat davon sind Schulden, da ich immerhin nur kurzfristig über meine Verhältnisse gelebt habe. Anstatt meine Hobbys wieder aufzunehmen oder mehr mit der Partnerin zu machen, fing ich an den ganzen Tag zuhause rumzulungern, im Bett zu liegen und den ganzen Tag Serien und Filme schauen. Mein großes Problem ist, dass es mir an Umsetzung und der Umsetzungskraft mangelt. Das Bewusstsein, welche Probleme ich habe, was mir nicht gut tut und welche Macken ich habe, ist da aber die Umsetzung fehlt und die schaffe ich nicht alleine. Deswegen habe ich mir nun therapeutische Hilfe gesucht bei meiner Psychologin bei der ich damals meine ambulante Therapie habe, einfach weil ich selber an mir arbeiten will, mit mir selber ins reine zu kommen und vor allem um andere Menschen an mich ranzulassen, damit ich mir wichtige Menschen nicht wegstoße und auf Distanz halte.

Jedenfalls endet zum 27.03 mein ausbildungsverhältnis und ich fange voraussichtlich im Sommer eine Ausbildung zum Tischler an, unmittelbar in meiner Nähe, damit mir nicht wieder die gesamte Stabilität unter den Füßen weggerissen wird und ich nach der Arbeit noch Zeit habe, mich mit Hobbys oder anderem zu beschäftigen. Denn Zeit hatte ich durch die Montage Arbeit nicht und ich habe währenddessen mich selbst und alles andere vernachlässigt und aus dem Blick verloren.

Und selbst das alles ist nur ein Bruchteil von dem, was ich erlebt habe. In meinem Leben gab es viel Gewalt, Mutter ist stark psychisch krank durch meinen Vater und misshandlungen seitens Familie, 7 Jahre heimaufenthalt, 3 Monate beim Vater gelebt und geschlagen wurden; mir wurde auch erzählt dass ich seine Frau als meine Mutter anerkennen muss weil meine Mutter tot sei, sehr oft vernachlässigt wurden, mutterfigur hat meine mittlerweile verstorbene Oma versucht aufzufangen, viele Lügen, mobbing bis hin zu morddrohhungen auf fast jeder Schule, sucht, sehr oft verletzt worden. Da gibt es wie gesagt noch einiges, aber einiges habe ich verdrängt. Ich hab das alles immer mit mir selber ausgemacht und jetzt bin ich ziemlich kaputt und leide extrem darunter. Und ich bin grade mal 20 Jahre alt.. ich hab aber auch vieles daraus lernen können und auch verstanden, dass es zum damaligen Zeitpunkt okay war, eine Mauer aufzubauen und andere nicht an mich ranzulassen, um mich selber zu schützen. Aber jetzt ist das alles ein ziemlicher Nachteil und ich will und muss verstehen und lernen, dass ich es nicht brauche und es okay ist Gefühle zu zeigen, zu reden, „schwach“ zu sein, oder andere Menschen an sich ranzulassen.

Aber all das geht nicht von heute auf morgen, aber ich habe nie aufgegeben und werde ich auch nicht, egal wie sch. und schwer das ist. Ich will meine ziele erreichen, auch wenn ich diese noch nicht klar definieren kann, aber ich weiß dass ich es schaffen kann und werde. Und ich weiß, dass ich Unterstützung habe und wo ich diese herbekomme. Deswegen bin ich froh, dass ich an meinen Psychiater angebunden bin, meine alte Therapeutin angesprochen habe und wir nun zusammen den Weg fortführen den wir damals angefangen haben, denn das ist wichtig für mich und meine Zukunft.

Sorry für den ewigen Text. Aber es tut gut dass von der Seele zu schreiben, mir wäre es zwar lieber persönlich oder am Telefon, denn so kann ich Kommunikation üben, aber fürs erste reicht es mir so.

Danke für das zuhören bzw. Zulesen ️

26.03.2023 09:42 • x 3 #11


Pascal2002
@Pascal2002 Jetzt im Nachhinein, wenn ich über all das nachdenke, werden mir meine Fehler bewusst und ich merke, dass ich noch einen weiten Weg vor mir haben werde. Allerdings bin ich, wie vor 8 Monaten, während meiner Therapie bereit dazu, diesen Weg zu gehen und ich sehe ein, dass ich Zeit für all das brauchen werde, Zeit für mich selbst, damit ich diese Themen angehen kann. Damit ich mich endlich lerne selbst zu lieben, meine Vergangenheit mit Therapeutischer Hilfe aufarbeite, meine Probleme wieder anpacke und etwas aktiv dagegen Unternehme.

Ich werde aktiv meine Hobbies wieder auferleben lassen, jeden Mittwoch abend meinen Musik Unterricht wahrnehmen, mein Fahrrad aus dem Keller meiner Mutter holen und fahrrad fahren, wenn ich das gefühl habe dass mir die Decke auf den kopf fällt und ich meinen Kopf frei kriegen muss. Ich werde versuchen mich zum Sport zu begeistern und mein übergewicht anzugehen, um mit meinem Körper ins reine zu kommen und glücklich sein kann, wenn ich in den Spiegel schauen. Wohl gemerkt, war ich nicht immer übergewicht, dass kam mit meiner Spielsucht und ich nahm in 3 Jahren ungefähr 70-80 Kg zu. Abgenommen habe ich während der 3 monatigen Reha 40 kg, seither bleibt das Gewicht ( diesen krassen Wandel aktzeptierte meine Partnerin ebenfalls). Ich werde morgen mit meinem Psychiater über die Trennung sprechen und Ihn auf weitere Therapeutische Möglichkeiten ansprechen.

Ebenfalls, werde ich daran arbeiten, meine Gefühle zuzuordnen, meine innere Wut und agressivität in den Griff zu kriegen, lernen über meine Gefühle zu sprechen und das es okay ist Gefühle zu zeigen. Ich werde mit meiner Therapeutin meine vergangenheit aufzuarbeiten, so gut es mir möglich ist.

Tatsächlich habe ich mir noch einiges mehr vorgenommen und viele Gedanken gemacht woran ich arbeiten möchte und auch werde, um selber glücklich zu werden und um mit mir selber ins Reine zu kommen und um an einen Punkt zu kommen, wo ich sagen kann, dass ich mit mir selbst sowohl Psychisch als auch Physisch glücklich bin. Ich habe mir eine Liste gemacht, mit Dingen an denen ich arbeiten möchte und werde diese mit meiner Therapeutin im nächsten Einzelgespräch durchgehen und besprechen, damit wir daran arbeiten können. Denn alleine schaffe ich es nicht. Ich werde mir die nächsten Tage auch zeitnehmen, um weiter darüber nachzudenken und die Gründe der Trennung und mein Fehlverhalten zu reflektieren und zu hinterfragen. Alles was mir dazu einfällt werde ich aufschreiben und mit meiner therapeutin besprechen.

und vielleicht wird in absehbarer Zeit der Tag kommen, an dem sich meine ex Partnerin und ich uns zusammensetzen können und wir über all das vorgefallene und unausgesprochene sprechen können. Aber jetzt ist es erst einmal okay so, wie es ist und ich werde meine Füße stillhalten, ihren Wunsch des Abstands respektieren und die Zeit nutzen, um an mir zu arbeiten und mir meinen Dingen bewusst zu werden. Es ist schwer, aber das ist ja scheinbar normal und letztendlich, gehören dazu immer zwei und wir beide werden an uns arbeiten müssen, der eine mehr der andere weniger, aber wir waren beide nicht perfekt.

Es war gut, das alles aufzuschreiben und loszuwerden. Das hilft mir sehr das alles zu reflektieren und zu verstehen. Und in ein paar Wochen kann ich auf das alles rückblickend schauen und stolz darauf sein, darüber gesprochen zu haben und meine Dinge anzugehen... Dafür möchte ich mich bedanken.

26.03.2023 10:58 • x 4 #12


Umbra_
Zitat von Pascal2002:
aber ich habe nie aufgegeben und werde ich auch nicht,

Das ist schön zu lesen. Du hattest in deinem Leben sehr schwierige Zeiten. Aber du schaffst das.
Zitat von Pascal2002:
Ich werde aktiv meine Hobbies wieder auferleben lassen, jeden Mittwoch abend meinen Musik Unterricht wahrnehmen, mein Fahrrad aus dem Keller meiner Mutter holen und fahrrad fahren,

Vielleicht dauert es noch ein Weilchen, aber bald wirst du sicher wieder Freude an deinen Hobbys haben. Das richtige Wetter zum Rad fahren haben wir ja schon. Lernst du ein Instrument?
Zitat von Pascal2002:
Ich werde morgen mit meinem Psychiater über die Trennung sprechen und Ihn auf weitere Therapeutische Möglichkeiten ansprechen.

Das ist gut, dass du therapeutische Hilfe hast.
Zitat von Pascal2002:
Tatsächlich habe ich mir noch einiges mehr vorgenommen und viele Gedanken gemacht woran ich arbeiten möchte und auch werde, um selber glücklich zu werden u

Du bist auf dem richtigen Weg, aber nimm dir nicht zu viel gleichzeitig vor. Es werden kleine Schritte und es kann auch Rückschritte geben.
Zitat von Pascal2002:
Aber es tut gut dass von der Seele zu schreiben

Schreib einfach, wenn dir danach ist.

26.03.2023 13:43 • x 2 #13


Islantilla
Zitat von Umbra_:
Du bist auf dem richtigen Weg, aber nimm dir nicht zu viel gleichzeitig vor.

Genau. Wollte ich dir auch sagen. Du bist auf einem guten Weg.
So schlau und fest entschlossen wie du bist, schaffst du das auch.

Meinen Respekt. Ich hätte jetzt nicht den Mut, hier so viel über mich zu schreiben.
Einfach weil`s weh tut und ich dauernd weinen müsste.
Habe ähnliche Erfahrungen gemacht, aber die waren nicht ganz so krass wie deine.
Hab alles verdrängt, was nicht gut war. Über die ganz schlimmen Dinge habe ich auch noch nie mit jemandem geredet.
Da bist du schon viel weiter als ich. Sieh das mal positiv !

26.03.2023 14:27 • x 3 #14


Pascal2002
@Islantilla Danke für deine Worte, ja du hast Recht, ich bin was das angeht auf einem guten Weg, trotzdem merke ich immer wieder dass der Weg noch lang ist. Nunja, ehrlich gesagt fällt es mir persönlich schwerer zu kommunizieren, als zu schreiben oder zu telefonieren. Aber auch du wirst es irgendwann schaffen. Das ist nichts, was von jetzt auf gleich funktioniert und das kann es auch nicht. Das alles sind Entwicklungen die man durchläuft, der eine schneller, der andere Langsamer..

28.03.2023 02:17 • x 1 #15


A


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