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Trennung nach Klinikaufenthalt wegen Burnout

T
Luna, Deine Geschichte kommt mir zu 100% so bekannt vor. Wort für Wort.

Und ich habe nur 2 Gedanken für Dich: mach Dich nicht verrückt, auch ohne die bösen SMS und sonstigen vermeintlichen Fehler, hättest Du das nicht mehr abwenden können. Bei mir führte auch das nachfragen bei der Klinik überhaupt nichts. Eher das Gegenteil: ich bekam noch eine auf den Deckel.

Aber es gibt eine kleine Hoffnung, auch wenn es momentan nicht so aussehen sollte: ich kenne aus dem letzten Jahr einige Geschichten, wo die Erkrankten nach Monaten erkennen, dass sie nicht richtig reagiert haben und nach Reduktion der Medikamente und fehlendem Einfluss der Therapeuten langsam wieder zu ihrem alten Gesicht zurückkehren. In den Kliniken lernen sie, sich von ALLEM zu distanzieren, was auch nur irgendwie Stress bedeuten könnte. Und eine Beziehung ist da schnell mit drin.

22.03.2014 09:29 • x 1 #46


M
Hallo Toni,

Zitat von ToniMahagoni:
Bei mir führte auch das nachfragen bei der Klinik überhaupt nichts. Eher das Gegenteil: ich bekam noch eine auf den Deckel.


Ich habe mir in meiner Wut überlegt, den Pfleger bei der Klinikleitung zu melden und um Stellungnahme zu bitten, ob so ein Verhalten in deren Haus üblich ist. Ich bin mir immer noch nicht schlüssig. Aber was würde es mir nützen? Deshalb rennt Sie auch nicht in meine Arme, denke ich.

Zitat:
Aber es gibt eine kleine Hoffnung, auch wenn es momentan nicht so aussehen sollte: ich kenne aus dem letzten Jahr einige Geschichten, wo die Erkrankten nach Monaten erkennen, dass sie nicht richtig reagiert haben und nach Reduktion der Medikamente und fehlendem Einfluss der Therapeuten langsam wieder zu ihrem alten Gesicht zurückkehren.


Da habe ich in meinem Fall keine Hoffnung. Außerdem: Will ich das überhaupt? Wo soll denn der Weg hinführen? Das Problem ist doch nicht primär, daß diese Partner sich von uns abgewandt haben. Das Problem ist, daß diese Leute krank sind und uns dafür mitverantwortlich machen. In meinem Fall hätte meine Ex sogar vermutlich Recht, sagt aber nicht einmal das! Ich habe Ihr nach der Trennung von meiner Frau viel zugemutet und Sie sehr belastet. Aber die Möglichkeit, die Dinge mit mir auszuräumen hatte Sie wohl nie richtig für sich, da Sie wohl nicht kommunizieren konnte. Die Fähigkeit, zu sehen, daß das Altlasten waren, die es nun nicht mehr gibt, die hatte Sie vor der Reha sehr wohl und Sie meinte auch, es sei gegessen und mit uns alles in Ordnung. In der Reha merkte Sie wohl, daß es nicht so war und wieder konnte Sie mir nicht gegenübertreten sondern hat sich einen anderen geschnappt. Das es ein Pfleger war, macht mich vollkommen rasend!

Der Typ hat ein Abhängigkeitsverhältnis zu Patienten in einer psychosomatischen Reha! Da finde ich es äußerst bedenklich, mit einer Patientin, die krank ist, ein Verhältnis zu beginnen! Was passiert mir Ihr, wenn er Sie fallen läßt? Er wird berufsbedingt wissen, auf was er sich mit einer Patientin einläßt und er hat mir gegenüber den unfairen Heimvorteil, garantiert die Krankenakten und Diagnosen zu kennen, da kann mir keiner was anderes erzählen!

Zitat:
In den Kliniken lernen sie, sich von ALLEM zu distanzieren, was auch nur irgendwie Stress bedeuten könnte. Und eine Beziehung ist da schnell mit drin.


Meine Ex hätte sich vor allen Dingen von Ihrem Job und ein paar anderen Dingen distanzieren müssen, denn das macht Sie seit Jahren kaputt. Das hat sie nicht geschafft und nicht getan. Im Job kehrt Sie jetzt die harte Lola raus. Beziehungen kann man beenden, brauchbare Führungs-Jobs mit ~50 Jahren zu finden, das ist schon eine andere Nummer. Auch da war Sie zu feige.

MfG
Manfredus

22.03.2014 09:45 • x 2 #47


A


Trennung nach Klinikaufenthalt wegen Burnout

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L
Ja, das mit dem Pfleger ist echt der Gipfel. Natürlich könntest Du ihn bei der Klinikleitung melden, vermutlich bekäme er deswegen
Ärger.
Aber wie Du schon sagst, für Dich persönlich würde sich dadurch nix bessern.

Ich habe ganz am Anfang einen geharnischten Brief an seine hyperschlaue Psychologin geschrieben, in dem ich deutlich machte, was
ich davon halte, dass sie derart massiv in MEIN Leben eingegriffen hat, ohne mich irgendwie einzubinden.

Geantwortet hat sie mir natürlich nicht, aber: ca. 3 Wochen später bekam ich eine Hochglanz-Werbemappe zugeschickt, mit einem persönlichen Anschreiben, in dem nun MIR die Vorteile eines Aufenthalts in ihrer Einrichtung zur Bewältigung meiner, durch sie verursachten Probleme ! in leuchtenden Farben ausgemalt wurde

DAS fand ich, trotz allem, dann sogar richtig lustig, so hält man den Laden immer schön am Laufen

22.03.2014 10:15 • x 1 #48


M
Liebe Luna,

Zitat von Luna62:
durch sie verursachten Probleme !


bei allem gebotenen Respekt: Die Probleme verursachen immer noch unsere Ex-Partner, aus welchen Gründen auch immer. Meine Ex hat sich von mir getrennt, der Psychologe stand nicht daneben. Ich habe für meine Ex nicht das mindeste Verständnis, für diesen Pfleger schon zweimal nicht, das verstößt bei mir eindeutig gegen die Berufsethik und solche Leute verursachen mir einen massiven Würgreiz. Aber das liegt nicht an der Klinik. Meine Ex wurde nicht gezwungen.

Wir haben schwache Partner gehabt. Das ist das Problem. Wäre es nicht die Reha, dann wäre es etwas anderes gewesen, daß diese Menschen beeinflußt hätte, dessen bin ich mir sicher.

MfG
Manfredus

23.03.2014 21:49 • x 1 #49


L
Lieber Manfredus,

Ja, das Wort verursachen war vielleicht ein wenig hart und auch sehr unglücklich gewählt.

Massiv dazu beigetragen trifft es für mich aber dennoch. Immerhin war ich mit meinem Mann ja 12 Jahre zusammen und hatte
ihn zuvor nie als übermässig schwach empfunden. Er war auch nie ein Mensch, der sich von aussen leicht
beeinflussen ließ.

Unsere Verflossenen hatten Probleme, jede(r) auf seine Art, ganz klar

Aber die messerscharfe Erkenntnis, dass ihre Problematik ausschließlich der Partnerschaft anzulasten ist und sich
in Luft auflöst, sobald der Partner abgeschossen wurde, die kam ja sehr wohl von der Klinik.

Meiner hat mir am Tag der Trennung noch erzählt, die Fr. Dr. D... hätte dies gesagt, Fr. Dr. D. hätte jenes gesagt.
Er habe zu Fr. Dr. D. gesagt: Aber ich kann doch nicht von heute auf morgen 12 Jahre einfach so hinscheißen
Fr. Dr. D. habe geantwortet: Doch, das müssen sie sogar, um wieder gesund zu werden. Sie müssen sich ein eigenständiges Leben
aufbauen, lernen, für sich selber zu sorgen etc. pp.

Der hat alles stur nachgeplappert, was Fr.Doktor so erzählt hat, wie nach ner Gehirnwäsche

Ich denke, man darf auch die Medis nicht ganz vergessen, die da verabreicht werden. Die verändern
vielleicht nicht den Charakter, sorgen aber dennoch für ein gewisses LmaA-Gefühl

LG
Luna

24.03.2014 06:50 • #50


M
Hallo Luna,

Zitat von Luna62:
Aber die messerscharfe Erkenntnis, dass ihre Problematik ausschließlich der Partnerschaft anzulasten ist und sich in Luft auflöst, sobald der Partner abgeschossen wurde, die kam ja sehr wohl von der Klinik.


Ich war nicht dabei. Ich weiß es nicht und mir fehlen Informationen. Ich habe keine Ahnung, was meine Ex über mich erzählt hat, ob Sie mich als Teufel aus der Hölle dargestellt hat. Ich weiß nur, daß Ihr Anliegen ein Radikaler Schnitt war, das hat Sie Freunden erzählt und mir nicht. Da geht das Verheimlichen doch schon los. Und in Ihrem Job, wo es viel sinnvoller gewesen wäre, denn der macht Sie seit Jahren kaputt, da hat Sie es nicht geschafft. Radikal bezog sich offensichtlich nur auf mich. Ich vermute, in den Kliniken erzählen Sie den Leuten, Sie müssen sich von dem trennen was Sie belastet. Und die Interpretation dessen überläßt man den vielleicht zu wenig vorbereiteten und nach der Reha nicht begleiteten Patienten. Ihren Job zu schmeissen hat Sie sich nicht getraut. Dazu ist Sie nach eigenen Angaben zu alt und findet nichts mehr. Das hätte ich eher bei der Partnerwahl als schwierig vermutet, da Sie aber ja bereits den Pfleger im Gepäck hatte lag ich da wohl falsch.

Zitat:
Fr. Dr. D. habe geantwortet: Doch, das müssen sie sogar, um wieder gesund zu werden. Sie müssen sich ein eigenständiges Leben aufbauen, lernen, für sich selber zu sorgen etc. pp.


Es hängt sicher auch von den Therapeuten ab, ganz klar. Ich bin mir auch sicher, daß einige von denen gerne die Welt brennen sehen und Ärger aus reinem Zerstörungstrieb heraus anzetteln. Aber das ist bestimmt die Minderheit. Vielleicht sind einige auch schlechte Therapeuten (und da sehe ich schon weniger eine Minderheit ). Es ist für die Patienten schwer, einen schlechten Therapeuten zu durchschauen.

Dein Partner hat seine Eigenständigkeit nicht innerhalb der Beziehung geschafft, was meiner Meinung nach durchaus möglich ist. Er hat also die Aussage für bare Münze genommen und ich erwarte von meinem Partner, das er durchaus in der Lage ist, eigene Entscheidungen zu treffen. Sonst brauche ich ihn nicht, denn ich will einen Partner, keinen Schutzbefohlenen oder Willensabhängigen.

Liebe Grüße
Manfredus

24.03.2014 07:34 • x 1 #51


L
Ich sollte vermutlich auch noch erzählen, warum mein Blickwinkel ein wenig anders ist.

Ich konnte diese Dynamik in ähnlicher Form schon einmal von aussen betrachten:

Meine beste Freundin ging in 2008 auch auf so eine Reha. Sie hatte massive Probleme mit ihren Eltern
und Geschwistern, unbewältigte Kindheitserlebnisse. Sie hatte seit 20 Jahren einen lieben Mann, der sie immer
in allem unterstütze und mit dem sie eine glückliche Ehe führte. Sagte sie vor der Reha und sagt sie auch heute wieder,
und wir reden viel und sehr persönlich über solche Dinge

Nur führte diese Reha zu einer schweren, lang andauernden Ehekrise. Auch bei ihr wurde schnell
ihr Mann als die Ursache allen Übels ausgemacht
Sie hat sich nicht getrennt, wg. 2 Kindern und gemeinsamem Haus, wurde allerdings zunehmend
nörgeliger, hat ihren Mann mit Vorwürfen geradezu zugepflastert, nix konnte er mehr Recht machen, er war an
allem Schuld plötzlich.
Meine, bis dato, ausgesprochen treue Freundin, hat ihn dann ein paar Wochen nach der Reha,
auch noch betrogen, wollte sich mit dem Anderen ein neues Leben aufbauen, weil:
Wenn der Partner ausgewechselt ist, wird alles gut

Kurz: sie haben sich nach langem Hin und Her dann doch wieder zusammengerauft, sie liebt
ihren Mann wieder wie vor der Reha, aber die Ehe hat einen Knacks uuund: Ihre Probleme
mit ihrer Ursprungsfamilie bestehen nach wie vor

24.03.2014 07:36 • x 1 #52


L
Ich will Dir weder die Wut in Abrede stellen, die Du verständlicherweise und zu Recht hast (zumal auch auf
den Pfleger), noch will ich Verständnis predigen.

Ich hab auch Wut und nur bedingt Verständnis aber die Erkenntnis, dass das, was passiert
ist, nur ganz am Rande mit uns, als Person, zu tun hat, sollte es uns doch a bissl leichter machen ..... zumindest gehts mir so.

LG
Luna

24.03.2014 08:11 • x 1 #53


M
Zitat von Luna62:
Wenn der Partner ausgewechselt ist, wird alles gut


Sieh es als Chance, Dich selbst fortzubilden, zu wachsen. Was andere bleibt Dir (uns) nicht übrig.

Liebe Grüße
Manfredus

24.03.2014 19:06 • x 1 #54


T
Hallo,

ich habe meinen Partner auch aufgrund eines Burn-outs und der damit einhergehenden Depression verloren. Wir waren noch im Urlaub und alles war super. Als wir zurückkamen musste er auf eine Tagung und dort bekam er so viel Arbeit, dass er kein Land mehr sah. Wir hatten eine Fernbeziehung, drei Stunden fahrt. Ich wollte ihm einiges abnehmen, aber er sagte immer, dass es schon geht. Im Nachhinein, war das Problem sicher schon vorher da. Er hatte einfach zu viel um die Ohren. Hund, großer Garten, viel Arbeit, Fernbeziehung.
Die Beziehung hatte sich dann ganz schnell rapide verschlechtert, ich war machtlos, ich konnte nichts tun. Als er dann im November vier Wochen durcharbeiten musste, hatte er sich dann von mir am Telefon getrennt. Drei Wochen vor Weihnachten. Es war schlimm. Ich habe ihn dann nicht mehr kontaktiert. Eine Therapie wollte er nicht machen. Er schrieb dann im SMS, dann rief er wieder an und immer so weiter.
Was mir dann aber sehr zu schaffen machte, dass er immer irgendwelche blöden Bemerkungen machte, die mich sehr verletzten.Sprach aber immer noch von Gefühlen. Letztendlich habe ich dann aus Selbstschutz den Kontakt abgebrochen. Er hat mir noch erzählt, dass er jetzt seine Wohnung gekündigt hat und ein neues Gebiet, das kleiner ist, in Aussicht hat.
Er hat sich einfach von allem getrennt. Es ist unfassbar. Wir hatten wirklich eine sehr gute Beziehung, wollten heiraten. Vielleicht war auch jemand anderes im Spiel. Erfahren werde ich es nicht, das Ergebnis bleibt ohnehin gleich.
Ich verstehe sehr gut Eure Hilflosigkeit. Man kann nichts machen, man ist nur Statist in seinem eigenen Leben.

Jetzt versuche ich mir Schritt für Schritt ein neues Leben aufzubauen und ich habe die Hoffnung aufgegeben. Ich möchte nicht mehr. Ein Leben wäre mit ihm, als würde ein unsichtbares Schwert über uns schwingen. Er kann mir keine Sicherheit geben. Und ich habe einen kleinen Sohn, der in einem sicheren Umfeld aufwachsen muss.
Ja, der Thread hat mich gerade sehr nachdenklich gemacht.

Fühlt Euch gedrückt. . Ich weiß, es ist so schwer.

Liebe Grüße

24.03.2014 19:25 • x 1 #55


L
Zitat von manfredus:
Zitat von Luna62:
Wenn der Partner ausgewechselt ist, wird alles gut


Sieh es als Chance, Dich selbst fortzubilden, zu wachsen. Was andere bleibt Dir (uns) nicht übrig.

Liebe Grüße
Manfredus


Kleiner Scherzkeks, hm ? Fortbilden tu ich mich zwangsläufig auf der Arbeit, und groß wachsen
werd ich, allein schon ob meines fortgeschrittenen Alters, auch nimmer so arg viel
Wer mich so, wie ich bin, nicht mag, soll sich getrost auf die Suche nach was Besserem machen

@tara:

Du hast es schön beschrieben: Es ist verdammt schwer aber ein Leben mit unseren Ex, wenn wir es uns auch manchmal noch herbeiträumten, wäre nicht mehr vorstellbar, weil uns die Sicherheit genommen wurde und wir in ständiger Angst leben
müssten, dass dieses unsichtbare Schwert jeden Moment wieder auf uns herab rauschen könnte

Für Dich wärs natürlich noch ein Stück problematischer, da Dein kleiner Sohn involviert ist.




LG
Luna

24.03.2014 19:55 • x 1 #56


M
Zitat von Luna62:
Kleiner Scherzkeks, hm ? Fortbilden tu ich mich zwangsläufig auf der Arbeit, und groß wachsen
werd ich, allein schon ob meines fortgeschrittenen Alters, auch nimmer so arg viel
Wer mich so, wie ich bin, nicht mag, soll sich getrost auf die Suche nach was Besserem machen


Ich sehe das für mich als Chance, gewisse Negativtendenzen in meinem Leben zu minimieren, blöd ausgedrückt.

LG
Manfredus

24.03.2014 21:01 • #57


N
Ich habe das buch gekauft. danke für den tip. und nach dem letzten besuch ist meine hoffnung das alles gut wird wieder da. habe mit ihr über das buch gesprochen und einige tips aus diesem umsetzen können. durch das lesen des buches wird einem erstmal bewusst,mit welcher krankheit man es zu tun hat. ich rede jetzt ganz anders mit ihr. auch meine sms die ich ihr schreibe sind anders als früher.sie ist jetzt auch froh dass ich mich so dafür interessiere. ich kann JEDEM nur dieses buch empfehlen. dann kann eine beziehung noch eine chance haben.

25.03.2014 01:48 • #58


N
Danke an toni für deinen tip.

25.03.2014 01:50 • #59


N
So. Am 9.4.14 ist es soweit. dann kommt meine frau nach sieben wochen Therapie zurück. laut Therapeut ist ein gemeinsames Abschluss Gespräch nicht notwendig, da wir ja keine ehe Probleme haben. dennoch würde ich gerne daran teilnehmen. hab es ihr eben auch mitgeteilt. sie will nochmal nachfragen und mir bescheid geben. Bin mal auf die Antwort gespannt.

31.03.2014 16:17 • #60


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