Trennung nach über 30 Jahren

Über 30 Jahre war ich jetzt mit meiner Frau zusammen. Vor über einem Jahr eröffnete sie mir, daß sie nur noch freundschaftliche Gefühle für hätte. Aber auch erst auf Nachfrage von mir, ob es irgendwelche Probleme gäbe. Ich hatte gemerkt, daß sie sich emotional und körperlich immer weiter von mir entfernt hatte. Aber sie hat selbst nie mit mir gesprochen. Sie sagte dann, sie wolle nur noch in einer WG mit mir zusammen leben und sehen ob es wieder besser wird. Lange Rede, kurzer Sinn, es wurde nicht besser. Über ein Jahr lang für mich eine emotionale Achterbahnfahrt. Jetzt hat sie eine neue Beziehung begonnen und ich ziehe aus dem gemeinsamen Haus aus. Ich lasse ihr alles, habe mir nur das nötigste gekauft. Ich weiss, das sie die letzten eineinhalb Jahre nicht gut für mich war. Im Gegenteil, es ging mir dreckig und ich habe immer auf Besserung gehofft. Ich bin wieder total am Boden. Ich weiss nicht warum das so ist. Ich versuche mir immer wieder einzureden, die Trennung ist gut und richtig. Aber irgendwie klappt das nicht. Ich hänge total durch. Ich glaube nicht, daß es noch Liebe ist was ich für sie empfinde. Ich kann es einfach nicht einordnen. Ja, kann mir irgendjemanden was dazu sagen oder einen Rat geben, wie ich aus diesem Loch wieder raus komme?

Sei froh das du sie los bist.
Die hat dich ein jahr komplett verarscht.

Schwierig...wenn man mal 30Jahre miteinander verbracht hat, ist der Schmerz wohl unendlich...du tust mir gerade echt leid

Ja, wir sind seit 25 Jahren verheiratet und haben zwei erwachsene Töchter.
Tja, die Gründe. Ich kann es nur vermuten. Sie hatte vor über einem Jahr eine Schönheits OP, Liedstraffung. Seit diesem Zeitpunkt hat sie eine Wesensänderung vor genommen. Sie fühlte sich wesentlich jünger und attraktiver. Ich denke die lange Zeit mit nur einem Partner war für sie nicht mehr zufriedenstellend. Ich denke mal, daß sie sich beweisen wollte, daß sie noch sehr attraktiv auf andere Männer wirken kann. Vielleicht habe ich ihr das nicht mehr geben können. Aber meiner Meinung nach habe ich ihr immer gezeigt, daß sie für mich immer noch begehrenswert war. Unsere Kinder haben die Wesensänderung genau so wahrgenommen wie ich.

Hallo @Icke, fühle Dich erst einmal hier im Forum gut aufgehoben. So wie Du die Entwicklung mit Deiner Frau beschreibst, ist das leider der Klassiker. Machen kannst Du gar nichts, und solltest Du auch nicht.

Offenbar war Deine Frau in der Ehe nicht mehr zufrieden und glücklich. Wenn Du allerdings die Schuld an der Entwicklung vornehmlich bei Dir suchst, kann dich Dir nur raten das nicht zu tun. In den meisten Fällen liegt das eigentliche Problem bei dem sich aus der Ehe entfernten LP.

Leider steckt in der Regel, vielfach in den Foren nachlesbar mit Ähnlichkeiten wie bei Dir, ein anderer
Mann dahinter. Es muß nicht so sein, aber mit Wahrscheinlichkeit hatte Deine Frau mit ihrer Eröffnung bereits mit ihrer Ehe abgeschlossen und sie brauchte nur noch die Zeit um alles mit dem Neuen in trockenen Tüchern zu bekommen. Dir noch Hoffnungen zu machen, war nichts weiter als Dich auf der Warmhalteplatte zu halten falls das was sie wahrscheinlich geplant hatte nicht so wie erwartet funktioniert hätte.

Es ist bitter nach so langer gemeinsamer Zeit seinen LP zu verlieren. Aber, mache Dir bitte klar, dass Du mit Deiner Frau, so wie sich verhalten hat und verhält, nichts für Dich noch wertvolles verlierst. Zeige Größe und wünsche ihr für ihren neuen Lebensweg - ohne Dich - viel Glück.

Bitte suche umgehend einen Fachanwalt auf um meist teure Fehler zu vermeiden. Daher keine eigenmächtige Entscheidungen treffen.

Kopf hoch, auch für Dich kommen wieder bessere Zeiten. Man weiß nie wofür etwas im Leben gut
ist.

Erst mal tut mir die Entwicklung leid.

Was ich aber nicht verstehe: Wieso räumst DU das Feld? SIE wollte dieses Leben nicht mehr.

Zitat von Icke:

und ich ziehe aus dem gemeinsamen Haus aus. Ich lasse ihr alles,

Warum?

Zitat:

Zitat Icke:
Jetzt hat sie eine neue Beziehung begonnen und ich ziehe aus dem gemeinsamen Haus aus. Ich lasse ihr alles, habe mir nur das nötigste gekauft.

TE, bitte ziehe auf keinen Fall aus dem gemeinsamen Haus aus, bevor Du bei einem Fachanwalt warst.
Derjenige der auszieht hat letztlich sein Wohnrechtt verwirkt und hat weitere Nachteile.

Deine Frau will die Ehe nicht mehr und im gemeinsamen Haus mit Dir leben, also soll sie auch die
daraus entstehenden Konsequenzen tragen und mit ihren pers. Sachen ausziehen. Gebe ihr eine
Frist von wenigen Tagen ihre Koffer zu packen. Für ihre damit verbundenen Problemen bist Du nicht
mehr zuständig, sondern ihr Neuer. Also selbstbewußt, höflich aber bestimmend ihr gegenüber auftreten.

Noch einmal, es ist für Dich dringend notwendig einen Fachanwalt aufzusuchen und Dich beraten und
vertreten zu lassen. Mach bitte nicht den Fehler, den vor Dir schon so viele gemacht haben und das
hinterher bitter bereut haben.

Zur Vollständigkeit muß ich noch erwähnen, daß das gemeinsame Haus noch mit einem Kredit belastet ist. Meine Ex muß dann also in Zukunft die Raten selbst tragen. Ich hätte also theoretisch noch Schulden, die sie dann mit übernehmen würde. Und da der tatsächliche Verkaufswert wesentlich höher liegt als der Restwert des Kredits, bin was Schulden betrifft eigentlich auf der sicheren Seite. Wenigstens das.

Hallo Icke,
hab die Nummer schon durch...
Deine Frau muss mal gar nichts!
Ich bin auch damals ausgezogen, ohne vorher etwas geklärt zu haben ( Trennungsvertrag)
Nach 3 Monaten durfte ich nicht mehr ins Haus zurück und meine Ex stellte alle Zahlungen ein...
Forderte dann von mir ihr das Haus zu überschreiben, da es sonst versteigert wird...
Hintergrund: Mutter und Bruder vermögend!
Rate mal wem das Haus heute gehört?

Hallo Albatros
Danke für deine Nachricht. Bei uns gestaltet sich das ein bisschen anders. Sie möchte das Haus gerne behalten und ich definitiv nicht mehr rein. Falls es wiedererwartend doch zu einer Versteigerung kommen sollte, müsste sie mich ja auszahlen. Ich stehe im Grundbuch mit drin und werde mich mit Sicherheit auch nicht raus nehmen lassen.Geschieden sind wir auch noch nicht. Der Kreditrahmen beträgt noch ca. 100000Euro, und der Tatsächliche Wert, nach Maklerangaben, ca. 250000Euro. Also bei einer Versteigerung, die sie auf keinen Fall möchte, würde ich finanziell noch einiges gut machen.

Ist bei dir sicherlich auch etwas anders als bei mir damals.
Bei mir ist das schon 10 Jahre her, da war der Immobilienmarkt noch ein anderer.
Ausserdem waren bei mir noch zwei minderjährige Kinder im Spiel für die ich Unterhalt zahlen musste.
Trotzdem würde ich aus meiner Erfahrung heraus niemandem raten aus dem gemeinsamen Haus auszuziehen ohne VORHER eine schriftliche Vereinbarung getroffen zu haben .
Auch ich hatte mich darauf verlassen bei der Trennung fair behandelt zu werden... böser Fehler!
Bei den meissten Trennungen geht es am Ende nur noch darum sich soviel wie möglich von dem gemeinsamen Eigentum zu sichern.
Dies gilt umso mehr wenn schon ein neuer Partner unterstützend und beratend beiseite steht.
Ich würde aus heutiger Sicht vieles anders machen und kann dir nur raten die Tipps die dir hier gegeben werden zu beherzigen.
Hinterher ist man immer schlauer...

30 Jahre sind ... oh Mann ... praktisch ja das ganze Leben. Das tut mir echt leid. Aber zunächst: gut, dass Du hier gelandet bist - hier ist immer jemand bereit zuzuhören, zu lesen und evtl zu unterstützen.

Verstehen tu ich, dass Du ausgezogen bist. Klar - sie hätte gehen können, aber wenn Dir im Grunde nix mehr an dem Haus liegt, sie es aber behalten möchte, dann ist der Schritt nur konsequent. Es kann nämlich auch verdammt weh tun, im ehemals gemeinsamen Haus weiterhin - und dann allein - zu leben und es braucht einige Zeit, bis man sich entsprechend eingerichtet hat. Eine neue Wohnung ist dann wie ein Neubeginn. Was daraus rechtlich resultiert vermag ich nicht zu sagen. Bei uns ist die Konstellation ähnlich, nur dass mein Ex das Haus behalten möchte, ich aber darin lebe, bis der Sohn seine Ausbildung beendet hat und auch darüber hinaus dort wohnen bleiben kann. Er möchte das Haus behalten, aber selbst nicht drin wohnen. Gut für mich.

Wichtig ist zunächst aber der Besuch beim Anwalt. Ich glaube, Du kannst gar nicht alles beachten, was es zu bedenken gibt. Und auch, um Deiner Frau zu zeigen, dass Du nunmehr konsequent die Schritte in Richtung Scheidung einleitest. Denn eines würde ich an Deiner Stelle vermeiden: Passivität. Na klar möchte man am liebsten jetzt in Deiner Lage irgendwo liegen und nur noch die Wand anglotzen, aber das ist im Grunde das allerschlimmste, was man machen kann. Schreibe Dir auf, was Du als nächstes erledigen musst und vor allem: such Dir einen Anwalt und mach umgehend einen Termin. Zeig ihr, dass Du nicht weiterhin darauf wartest, dass sie sich berappelt.

Habt Ihr noch Kontakt und muss der sein? Könnte der eingestellt werden - bis auf die organisatorischen Dinge für die Trennung?

Erst mal danke für eure Beiträge und Aufmunterungen.
Und dann Anis 17.
Ja, wir haben noch Kontakt. Ich kann erst nächste Woche umziehen. Aber nicht desto trotz würden wir beide gerne den Kontakt zu einander halten wollen. Schon wegen der Kinder und Enkelkinder. Ausserdem ist die Trennung nicht böse abgegangen. Es war ja schon einige Zeit vorauszusehen..
Ich habe sie halt immer noch geliebt und sie hat nur darauf gewartet, daß ihr Traumprinz sie aus ihrem Ehegefängnis befreit. Und das hat er getan. Aber zumindest von meiner Seite aus ist nac 30 Jahren doch noch irgendwas, was mich emotional bei ihr hält.