Hallo,
ich bin heute auf diese Seite gestoßen, und hege die Hoffnung, das ich hier Hilfe erfahren kann.
Vergangenes Wochenende wurde ich von meiner Partnerin verlassen.
Wir waren seit ca 8,5 Jahren zusammen.
Sie hat eine Tochter mit in die Beziehung gebracht.
Es ist also nicht meine leibliche Tochter, aber dennoch aus tiefstem Herzen meine kleine Prinzessin.
( jetzt 11,5 Jahre alt ).
Seit der Trennung ist mir einiges sehr deutlich geworden - etwas was ihr sehr gefehlt hat in der Beziehung hab ich Ihr nicht gegeben - weil ich so blöd gewesen bin , aufgrund von schlechter Erfahrungen eine Eismauer um mich zu errichten.
Wie kam es zu dieser Eismauer?
Ich habe in einer früheren Beziehung , ebenfalls mit Kind, alles was ich hatte in die Waagschale geworfen, ohne jedoch das was ich wollte und gebraucht hätte zurück zu bekommen.
Ich bin daran fast zerbrochen, da ich zu dem Kind eine sehr innige Rolle bis hin zum Vater sein aufgebaut hatte.
Als dies dann endete, und ich vor dem Nichts stand, war ich kurz davor, meinem Leben ein Ende zu setzen.
Die Verzweiflung und der Verlust und das nicht begreifen warum es nicht funktioniert hatte, haben mich um den Verstand gebracht.
Zum Glück hab ich mich nicht getraut und mir helfen lassen.
Dann lernte ich meine Partnerin kennen. Auch Sie hatte schlimmes erlebt, so haben wir uns viel geschrieben ohne groß auf unsere Probleme einzugehen - sondern einfach nett geredet über Gott und die Welt.
Das schreiben hat angefangen , so ca. 3 Wochen nach meiner Trennung - nach etwa 2 Monaten haben wir uns spontan das erste mal getroffen.
was soll ich sagen, es hatte gefunkt. Wir haben uns wieder getroffen und wieder.
Dann hat Sie mir Ihre Liebe gestanden. Ich war erstaunt und erfreut zugleich, aber auch ängstlich.
Wieder eine Beziehung mit Kind? Wieder das Risiko des Verletzt werdens ? Angst vor einem erneuten Verlust ?
Bei Beziehungen mit Kind, ist es doch umumgänglich, das man Nähe aufbaut.
Anders könnte ich es mir gar nicht vorstellen. Der leibliche Vater ist verstorben.
Also hab ich, aus Angst , Ihr meine Geschichte erzählt, und Ihr gesagt, das ich alles versuchen werde,
um meine Ängste in den Griff zu bekommen, damit nichts von meinen Altlasten uns belasten wird.
Sie gab mir diese Chance.
Jetzt - 8,5 Jahre später sieht es so aus, das ich beide tief in mein Herz geschlossen habe.
Unsere Tochter ist das beste was mir je widerfahren ist, sie ist meine Kraftquelle Nr 1.
Ich schreibe bewusst unsere Tochter, weil Sie genau das für mich ist.
Nicht die Tochter meiner Partnerin, nein unsere !
Die 8,5 Jahre waren alles andere als einfach. Meine Zurückhaltung hat sich ganz schön gezogen,
obwohl ich viel daran gearbeitet habe - zumindest dachte ich das.
Als ich nun endlich soweit war, und keinerlei Ängste mehr hatte, hab ich alles gegeben was ich hatte.
Aber ich habe etwas ganz wichtiges übersehen.
Ich hatte das warten meiner Freundin als selbstverständlich angesehen - Ihr nie dafür so deutlich gedankt wie ich es hätte tun müssen.
Ab dem Moment wurde ich sehr egoistisch, ich wollte, das sie anerkennt, das ich für uns meine Ängste überwunden habe, das sie mir dafür Anerkennung gibt, sie mir dafür Aufmerksamkeit schenkt.
Kurz gesagt sie um mich kämpft.
Wie doof war ich den da?
Sie hatte bis dahin schon gekämpft - nämlich gewartet und zurück gesteckt.
Und ich Idiot sehe das nicht, weil ich mit Tunnelblick nach vorn geglotzt habe und darauf beharrt habe, so jetzt muss es von beiden kommen. Als es dann von Ihr nicht so viel wurde, wie ich angedacht habe - da dachte ich nur - na toll - jetzt geb ich Gas uns sie tritt auf die Bremse.
Ich dachte immer, hey guck ich mach doch alles nur erdenkliche, warum machst du jetzt nur so verhalten mit?
Ich wurde immer sturer mit dieser Ansicht, und das hat uns ziemlich auseinander getrieben.
Bis zuletzt wollte ich das nicht einsehen.
Nun habe ich am Samstag die Quittung bekommen.
Sie hat es beendet, und mir auch gestanden das sie vor kurzen etwas mit jemand anderem hatte, der ihr genau das gegeben hat was ich nicht getan hatte.
Nach diesem Schock, war ich sehr wütend und verzweifelt.
Ich hab es nicht verstehen können.
Meine Mutter hatte mich am gleichen Abend unterstützt, u.a. hatte sie einen Satz gesagt, den ich erst am Tag danach begriffen habe.
Das ich sehr um Anerkennung bemüht bin. Das ich für meine Leistungen gelobt werde.
Ich habe vergessen, das auch meine Partnerin viel leistet und geleistet hat - ich habe meine Leistung über ihre gestellt nur damit sie mich bestätigt - und habe ihr nicht die Bestätigung gegeben die sie gebraucht hätte.
Tja was soll ich dazu sagen - da bin ich ein ziemlich dummer Hund gewesen.
Sie hat es versucht mir zu sagen, ich hab es nicht verstanden.
Erst jetzt wo es zu spät ist, habe ich eingesehen, das ich mir einen Schutzpanzer übergezogen hatte, der mich nicht geschützt hat - er hat mich Blind gemacht.
Blind für die Bedürfnisse meiner Frau. Sie hat immer hinten angestanden. erst die kleine, dann ich.
Und das war falsch.
Deswegen habe ich Sie verloren. Ich hab sie mit meiner Ignoranz weggetrieben.
Und dennoch bin ich ihr nicht vollkommen egal.
Sie bereut es, das sie mich betrogen hat. Sie wollte mir nicht wehtun.
Ich glaube Ihr das, so ein Mensch ist sie nicht.
Leider kann ich die Dinge nicht rückgängig machen. Wenn ich könnte würde ich es.
Ich habe ihr das was ich hier geschrieben habe gestern gestanden und mich entschuldigt.
Obwohl ich weiß, das es so aussieht als wenn ich das nur machen würde um Sie zurück zu bekommen.
Ja ich würde beide nur zu gern wieder zurück haben wollen, aber nicht so wie bisher.
Ich will die beiden zurück um meine Welt wieder ins Lot zu bringen, um sie zu meinem Mittelpunkt zu machen,
und vorallem, um zu zeigen das ich meinen Fehler endlich gesehen habe.
Aber ich befürchte, das es dafür jetzt zu spät ist.