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Trennung trotz Liebe

W
Zitat von Eisblumenfenster:
Guten Morgen ihr Lieben Schreiber, es tut wahnsinnig gut hier die zahlreichen Beiträge zu lesen. Vielen Dank dafür. Ich glaube was das Kernproblem an der ganzen Sache hier ist, ist dass ich im Lauf der Beziehung meine eigenen Bedürfnisse mehr und mehr aus den Augen verloren habe. Ich war was ihn betrifft stets im ...

Deine Selbstreflexion ist gut und die Schlüsse, die Du ziehst, sind absolut richtig.

Hier:
Zitat von Eisblumenfenster:
Ich war was ihn betrifft stets im Außen und hab mich abhängig von seiner Stimmungslage gemacht.
Dafür kann er überhaupt nichts… nein. Ich hab mich verloren und bin dann leider zuletzt eingebrochen weil mein Körper mir deutliche Signale gesendet hat.

gehe ich allerdings nicht mit und bin näher an der Einschätzung von @Gorch_Fock . Dein Freund weiß schon ganz genau, welche Rädchen er drehen muss, damit Du auf Linie bleibst. Er blockt Dich und Deine Wünsche konsequent ab und wenn er sich doch mal herablässt (Hochzeit Deines Bruders) sorgt er dafür, dass sich zumindest Deine Aufmerksamkeit nur um ihn dreht. Wenn er keinen Spaß hat, dann eben Du auch nicht.

Sagst Du ihm, dass Du Dich aufgrund des Wohnungskaufes finanziell wirst einschränken müssen, ist er genervt. Ich nehme an, dass Du schon darüber nachgedacht hast, wie Du seinen vollen Kühlschrank erhalten kannst?

Er duldet, dass Du ein sehr zugewandter und empathischer Mensch bist, solange es um seine Bedürfnisse geht. Wird es anderen zuteil (z.B. Deiner Familie) grätscht er dazwischen.

Du solltest einen letzten Wunsch klar adressieren, nämlich den der Trennung. Und diesmal hat er keine Optionen.

05.09.2023 09:36 • #46


tina1955
@Eisblumenfenster , was bringt es Dir, wenn er um Dich kämpft ?

Das garantiert Dir aber nicht, dass er Deine Eltern lieben lernt.

Du musst entscheiden, was Dir gut tut !

05.09.2023 09:37 • x 1 #47


A


Trennung trotz Liebe

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N
Zitat von Eisblumenfenster:
Weil natürlich dennoch ein klein wenig Hoffnung da ist, dass er um mich kämpft….
Ist das nachvollziehbar?

Natürlich hofft man, dass der Andere um einen kämpft.
Und ich denke auch, dass es ihm momentan genauso geht, wie Dir.
Nur: er kann eben nicht aus seiner Haut. Das hat - so wie ich Deine Texte gelesen habe - nichts mit nicht wollen zu tun. Er kann es einfach nicht.
Das ist für Dich sicherlich schmerzhaft, da Du auch nicht im Ansatz weißt, wieso er sich so verhält; schon immer so verhalten hat.
Und: Du kannst ihn da auch nicht rausholen. Du bist seine Partnerin und keine Therapeutin.
Wenn Gespräche nichts mehr bewirken können, bleibt Dir nur die Trennung. Um Deiner und auch seiner selbst.

05.09.2023 09:38 • x 2 #48


Libellenfrau
@Eisblumenfenster Ich hatte auch einmal einen Partner, der sehr eigenwillig und oft auch kompromisslos war. Irgendwann habe ich ihm gesagt, ich finde das gut, dass du so für dich einstehst, ich möchte das auch lernen. Du kannst mir dabei helfen, aber eine Partnerschaft funktioniert so natürlich nicht. Wir sind heute noch gute Freunde.

05.09.2023 09:41 • x 3 #49


Perlboot
Zitat von Eisblumenfenster:
Er hat zwar Hobbys aber diese betreibt er ausschließlich alleine… sein Rennrad ist sein Heiligtum…

So einen Einsiedlerkrebs hatte ich auch.
Auf Familienfeste und Geburtstagspartys musste ich meistens alleine gehen. Wenn er mitkam, kostete es ihn Überwindung. Er mied Betriebsfeiern, traf sich mit seinen Eltern nur, wenn es unbedingt nötig war und pflegte die losen 1-2 eigenen Freundschaften, die er noch hatte, kaum. Dafür fixierte er sich umso mehr auf mich und mein Leben. Ich fühlte mich dadurch erdrückt und habe mich getrennt.
Es fiel regelrecht eine Last von mir ab und ich konnte wieder durchatmen.

@Eisblumenfenster
Wenn ich von meinen eigenen, ähnlichen Erlebnissen ausgehe, hast du mit der Trennung richtig gehandelt. Alles Gute
Edit: Mein Ex hat das alles nicht mutwillig gemacht, um seinen Vorteil zu sichern oder mir zu schaden. Es war ein Verhaltensmuster, das in seiner Kindheit entstanden ist.

05.09.2023 09:49 • x 3 #50


E
Das schlimme ist, dass ich natürlich jetzt in dieser Phase immer mal wieder an meinem Verstand zweifle…

Bzw. Auch an meinen Bedürfnissen. Die hab ich wie gesagt ziemlich aus den Augen verloren… und zu denen möchte ich wieder zurück kommen.
Ich möchte die Erwartungshaltung los werden und mehr und mehr bei mir ankommen…
ohne Erwartungen an ihn…
Aus dieser Schleife bin ich leider noch nicht ganz raus…

Ich habe jetzt gleich meinen finalen Banktermin. Der Notarvertrag ist ja nun schon unterschrieben…

ich hoffe sehr dass mir das alles gelingt und ich mich bald so richtig auf die neue Wohnung freuen kann….
Ohne dabei an ihn zu denken…

05.09.2023 10:11 • x 2 #51


Libellenfrau
@Eisblumenfenster Du hast ja schon mal ein Ziel

05.09.2023 10:16 • x 1 #52


M
Zitat von Eisblumenfenster:
Für einen Narzissten halte ich ihn nicht… das wäre zu „einfach“. Er ist hingegen immer bei seinen Bedürfnissen geblieben, da war er offen und ehrlich. Ich hingegen habe mich mehr und mehr von meinen eigenen Bedürfnissen entfernt und das hat das Boot nun schließlich kentern lassen… Das ist im Endeffekt ...

Eine Beziehung kann nicht funktionieren, wenn einer IMMER nur seine
Bedürfnisse im Kopf hat.
Nicht umsonst heisst es liebe den anderen wie Dich selbst.
Und nicht: liebe nur den anderen (Aufopferung, hast Du gemacht), oder
liebe nur Dich selbst (Egozentrik)

Nochmal: ob die Gründe fehlende Liebe, Angststörung oder sonstwas sind ist egal.
Schuldzuweisungen helfen auch nur bedingt weiter.
Wichtig ist, dass DU einen für Dich passenden Lebensweg findest.

05.09.2023 10:25 • x 3 #53


E
Ich hab immer wieder die gleichen Gedankenschleifen die mich einholen…

Möchte mehr und mehr zu mir finden und bei mir ankommen…. Aber es tut dennoch saumäßig weh…
Weil trotzdem noch Hoffnung aufkeimt… wie bescheuert ist das?
Warum kann ich die Beziehung nicht schneller los lassen?

Wir hatten Sonntag das letzte Telefonat… einerseits bin ich froh dass er gestern nicht angerufen hat… andererseits hab ich Hoffnung dass er was für uns tut und kämpft…

Diese Spiralen sind oft sehr ermüdend…

Vergeht der emotionale Schmerz irgendwann?

05.09.2023 11:31 • #54


E
Wie und wozu soll er um dich kampfen?

Er hat dir deutlich gezeigt, wie er ist und als du es trotzdem nicht wahrnehmen konntest, es sogar deutlich ausgesprochen. Was willst du von ihm? Dass er sich ändert, nur um mit dir zusammen zu sein? Du hast es doch die 4 Jahre probiert und was ist daraus geworden? Du stehst da und wirfst dir vor, dass du nicht mehr auf deine Bedürfnisse geachtet hast....

An dieser Stelle würde dir meine Meinung nach Realismus helfen. Er ist, wie er ist. Mit allem drum und dran, Stärken und Schwächen, wie wir alle. Es gibt sicherlich Frauen, die mit so einem Mann gut klar kommen, du gehörst aber nicht dazu. Leider.

Da bleibt doch nur den anderen in Liebe loszulassen und ihm Glück auf seinem Lebensweg zu wünschen. Realistisch gesehen.

Da du mir etwas unsicher erscheinst, hier nochmal in aller Deutlichkeit: deine Bedürfnisse sind ok. Wobei mir schon beim Schreiben klar wird, wie absurd das klingt. Bedürfnisse sind immer ok. Wie sollen sie nicht ok sein?!?

Anspruch auf Erfüllung hat man nicht, aber man hat die Verantwortung, bestmögliche Entscheidungen zu treffen, so dass die wirklich notwendige Bedürfnisse erfüllt werden.

Nicht jeder legt gleich viel Wert darauf, den Partner stets an seiner Seite zu haben. Zum Beispiel bei Familienfeier. Ich mag zum Beispiel selbst nicht solche Feier, hätte voll Verständnis dafür, dass mein Partner keine Lust darauf hat. Du bist da anders und das ist voll ok. Jeder von euch darf genau so sein, wie er ist. Ob ihr zusammen passt, oder nicht.

05.09.2023 12:24 • x 1 #55


M
Zitat von Eisblumenfenster:
Ich hab immer wieder die gleichen Gedankenschleifen die mich einholen… Möchte mehr und mehr zu mir finden und bei mir ankommen…. Aber es tut dennoch saumäßig weh… Weil trotzdem noch Hoffnung aufkeimt… wie bescheuert ist das? Warum kann ich die Beziehung nicht schneller los lassen? Wir hatten Sonntag das ...

Ich denke diese Erfahrung haben hier schon viele gemacht.
Du nimmst ja nicht nur Abschied von einer Person, sondern auch
von der Illusion eines Happy end, von einer Täuschung oder
Selbsttäuschung, von einem Lebensabschnitt.
Da ist es normal und wichtig zu trauern.
Und wie bei jeder Trauer wird das unterbrochen von Phasen der
Verleugnung, der Abwehr oder des zurück wollens.

Das kann schon ein paar Tage, Wochen oder Monate dauern.

Aber ich denke der Weg hinaus ist der Weg hindurch.
Hindurch durch Deine Gefühle. Um sie dann loslassen zu können.

Wenn ich wirklich ein Gefühl durchlebt habe, sei es Trauer, Angst
oder Wut. Dann besteht die Chance, mit dem Gefühl auch das Thema und
die eigenen Fehlkonditionierungen und inneren Konflikte in dem Zusammenhang loslassen zu können.
Das kann sehr anstrengend sein, aber es lohnt sich.
Verdrängung ist nämlich auch anstrengend.

Das ist ein wichtiger Prozess um wieder klar zu werden.
Klar genug, um danach mit offenem Herzen, klarem Willen und
der Fähigkeit zur Abgrenzung in die nächste Beziehung starten zu können

05.09.2023 12:27 • x 2 #56


Hansl
Zitat von Eisblumenfenster:
andererseits hab ich Hoffnung dass er was für uns tut und kämpft…


Lebt ihr in der Ukraine?

Zitat von Eisblumenfenster:
Vergeht der emotionale Schmerz irgendwann?

Kommt auf die Bewaffnung an ️

05.09.2023 12:57 • #57


E
Hallo ihr Lieben,

nun ja ich höre gerade einen Podcast über emotionale Abhängigkeit und mir wird gleich ganz anders…
Wie emotional abhängig ich war und bin…

Das ist schon grausam und ich weiß dass ich es bin…

Im Gegensatz zu mir hat er ja eine gute Beziehung zu sich selbst oder?


Durch seine enge Beziehung zu sich selbst und das Streben nach Autonomie hab ich mich quasi verloren…

Warum er aber doch so lange bei mir geblieben ist?

War es dann doch etwas Gegenseitiges?

05.09.2023 14:54 • #58


M
Zitat von Eisblumenfenster:
Hallo ihr Lieben, nun ja ich höre gerade einen Podcast über emotionale Abhängigkeit und mir wird gleich ganz anders… Wie emotional abhängig ich war und bin… Das ist schon grausam und ich weiß dass ich es bin… Im Gegensatz zu mir hat er ja eine gute Beziehung zu sich selbst oder? Durch seine enge Beziehung ...

Ich denke nicht, dass er eine gute Beziehung zu sich selbst hat.
Die psychische Gesundheit liegt ja immer in der Mitte von Extremen
oder Polen (Autonomie, Bindung).

Dadurch dass er NUR um sich kreist, statt auch 50% Dir entgegen-
zukommen, sabotiert er Eure Beziehung und damit sich selbst.

Ich denke er ist solange geblieben, weil Du (zu) bequem für ihn warst.
Kaum eine Frau mit Ende dreissig wäre zufrieden mit einer Beziehung
ohne Zukunftspläne, ohne gemeinsamen Alltag, eine Beziehung wo sie
der Gibling und er der Nimmling ist auch finanziell.
Er weiss ja selber wie er ist und dementsprechend die Auswahl an
Frauen gering. Durch die Trennung zwingst Du ihn auch mal sein
Verhalten zu überdenken. Du tust ihm damit einen Gefallen.
Vorher musste er das ja nicht, weil Du Dich seiner Egozentrik
untergeordnet hast.

05.09.2023 14:56 • x 3 #59


E
Ja das verstehe ich natürlich irgendwie…

Aber gestört und manipulativ ist’s ja schon von mir wenn ich drüber nachdenke ob er kämpft wenn ich gehe….

05.09.2023 15:23 • #60


A


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