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Trennung vor 3 Monaten- Achterbahn der Gefühle

L
Hallo ihr Lieben,

ich bin einige Wochen als Gast hier gewesen, habe viele Beiträge und Wege von euch verfolgt und war immer wieder sooo dankbar für eure Offenheit. Mir hat es sehr geholfen zu lesen, dass ich nicht die Einzige auf dieser Welt bin, die sich fühlt wie sie sich nunmal fühlt. Rational war mir das ja klar, aber im realen Leben steht ja nicht an jeder Straßenlaterne ein weinendes frisch verlassenes Menschenkind, dass von seiner Geschichte erzählen mag.

Nun habe ich mich angemeldet und da gleich mein Exfreund kurz vorbei kommt, um unsere gemeinsamen Fotos auf seine Festplatte zu kopieren und mir zwei Bücher wieder zu geben, habe ich grad das Bedürfnis meine Geschichte aufzuschreiben. Das ist gar nicht so einfach merke ich, weil ich das eine oder andere im Alltag einfach verdränge und nun kommt es komprimiert in aller Wucht wieder an die Oberfläche

Mein Freund und ich haben uns vor über zweieinhalb Jahren auf einer Feier kennengelernt, fanden uns auf Anhieb anziehend und interessant und haben an dem Abend erstmal nur ein bisschen gequatscht und gekickert. Danach schrieb er mich per Mail an und das ging dann 4-6 Wochen hin und her. Im März 2010 sind wir dann letztlich zusammen gekommen und für mich war es von Anfang an eine Beziehung, in der ich sehr viel Vertrauen aufbauen konnte. Wir hatten eine ganz tolle Art miteinander über unsere Beziehung zu sprechen und es war einfach dieses gewisse Etwas zwischen uns, was ich schwer beschreiben kann. Wir waren sehr wesensgleich- haben bei schöner Musik spontan im Wohnzimmer getanzt, hatten Rituale, die den Tag versüßten und waren uns ganz nah. Und ich hatte so ein Gefühl, dass er es einfach ist- es ist so schwer das jetzt verbal zu begründen und deutlich zu machen, was alles mir dieses Gefühl gegeben hat. Vielleicht fällt es mir im Verlauf leichter.

Neben dieser Verbundenheit gab es aber auch immer wieder schwere Phasen. Er studiert noch, ist etwas jünger als ich- ich habe mein Studium vor 5 Jahren beendet und arbeite seitdem. Ich habe Beziehungserfahrung, ich war quasi seine 1. Freundin für die er große Gefühle hatte. Schon nach eingen Monaten zeigte sich, dass er immer wieder in depressive Löcher fiel. Es war ihm dann alles zu viel- der Druck in der Uni, Unternehmungen, um sich abzulenken, sich im weitesten Sinne mit meinen Bedürfnissen auseinanderzusetzen. Er fühlte sich dem immer wieder ohnmächtig ausgeliefert und mir fiel es schwer mich immer davon abzugrenzen- schließlich wohnten wir dann auch irgendwann zusammen und man kann seinen Partner ja nicht einfach ausblenden. Außerdem wollte ich natürlich auch, dass es ihm besser geht- und auch dass es uns damit besser geht. Therapie kam für ihn nie in Frage, das würde ihn überfordern und zu viel Kraft kosten usw. Ich wollte nicht die Rolle der Missionarin bekommen und habe das weitestgehend akzeptiert, auch wenn ich in seinen schlechten Phasen immer wieder Bezug drauf genommen hab. Letztlich hat es sich in dem letzten halben Jahr so entwickelt, dass seine Depris immer länger dauerten und ich das Gefühl hatte, dass in mir was stirbt- eben dieser Teil in mir, der das Bedürfnis hat, dass der Freund sich auch mit einem auseinandersetzen kann, dem nicht alles zu viel ist, sodass der Eindruck entsteht, dass ich zu viel bin. Neben diesen schlechten Phasen gab es aber auch weiterhin diese Nähe und das Verbundenheitsgefühl, was mich auch weiter an die Beziehung hat glauben lassen. Trotzdem war es rückblickend so, dass ich mehr Energie investiert habe als er (80:20/70:30), was mich tendenziell unzufrieden machte.

Ende Mai kam ich von von der Arbeit, er hatte wieder zwei Nächte schlecht geschlafen- die Wochen davor liefen aber gut. Und auf der Terasse verkündete er mir dann, dass er unzufrieden sei- mit sich und der Beziehung, also eigentlich mit allem und in Kurzform die Trennung wolle. Dann ging auch alles ganz schnell, am WE drauf holte er seine Sachen und verließ unsere gemeinsame Wohnung. Die ganze Trennungssituation war sehr ambivalent- also er war ambivalent. Er sagte, er wolle die Beziehung nicht mehr, gleichzeitig hielt er meine Hand und vermittelte mir, dass es auch einen großen anderen teil in ihm gibt, der nicht gehen möchte.

Mich hat die Trennung kalt erwischt- weil das Motto sonst eher war Wir schaffen das, auch wenn´s schwierige Phasen gibt. Die Zeit danach war ganz furchtbar- konnte zeitweise nur DVD Serien gucken, weil mir alles zu viel war und ich nur zurück in meinen kleinen Kokon der vermeindlichen Glückseeligkeit wollte...

Im Hier und Jetzt stehe ich woanders- ich möchte ihn nicht als meinen Partner zurück. Die Gefühle, die ich jetzt habe, fühlen sich jedoch in keinster Weise besser an. Ich bin so erschrocken über mich- darüber, dass ich mich in der Beziehung selbst so weggeschoben habe, letztlich so wenig Raum hatte, weil er ihn mit seiner Schwermütigkeit und Überforderung so ausgefüllt hat. Es fällt mir wie Schuppen von den Augen, was da abgelaufen ist... Dass ich so viel von Hoffnung und Wünschen gelebt habe, um diese Durststrecken zu überstehen. Ich wünschte mir so sehr, dass ich hätte sagen können: Das, was Du mir gibst reicht mir nicht- bitte ändere etwas daran, sonst kann ich nicht mit dir zusammen bleiben. Ich habe das Gefühl einfach nicht gut mit mir umgegangen zu sein. Und jetzt, mit Abstand, sehe ich ihn mit anderen Augen. Er kreist so viel um sich selbst, seine fast schon chronische Überforderung ist auch einfach nicht sonderlich attraktiv. Und es tut weh, ihn und unsere Beziehung nun nicht mehr so zu sehen und zu fühlen wie ich es vorher getan habe. Es ist nun irgendwie alles weg- 2, 5 Jahre... das, was uns verbunden hat, wie ich empfunden habe, was es für mich bedeutet hat- wusch weg. Meine Wahrnehmung lässt sich halt nicht mehr umverschieben. Ist das der Weg, den man gehen muss? Ist das die eigene Ablösung? Die Frage mag blöd klingen, aber ich hatte die Vorstellung, dass ich mich erleichtert fühle- freier...

Ich würde mich freuen von euch zu lesen.

Liebe Grüße

Laurana

11.08.2012 17:29 • x 1 #1


K
Hallo Laurana,
willkommen im Forum!
Leider kann ich nicht ganz so viel dazu sagen, weil ich bei Weitem nicht so weit bin wie Du. Meine endgültige Trennung ist jetzt ca 10 Wochen her, aber ich schaffe es gar nicht gut meinen Mann loszulassen. Wenn ich Dich richtig verstehe, hast du das weitgehend gut hin bekommen, hast aber deshalb ein schlechtes Gewissen? Es fühlt sich nicht gut an für Dich?
Ich glaube es ist der richtige und einzige Weg den anderen loszulassen. Ich hatte gehofft, es fühlt sich gut an, kann aber verstehen, dass man den Verlust der Beziehung trotzdem betrauert.
Ich denke aber es sind viele Menschen hier, die bessere Ratgeber sein können, weil sie im Loslassprozess schon viel weiter sind als ich.

Liebe Grüße
Katimaus

11.08.2012 23:54 • #2


A


Trennung vor 3 Monaten- Achterbahn der Gefühle

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L
Liebe Katimaus,

und dabei bist Du schon erleuchtet Danke für deine Antwort! Mein Zustand ändert sich aber immer noch alle paar Stunden (zum Mindest sind´s keine Minuten mehr ) Steht deine Geschichte irgendwo?

Ein schlechtes Gewissen habe ich nicht nein- warum auch, er hat sich ja getrennt Ja, was ist es denn... Ich bin traurig- traurig, dass ich so viel investiert habe und er nicht. Dass es in keinem Verhältnis stand und zwar mehr eingefordert habe, aber keine Konsequenzen zog, als nicht mehr kam. Ich bin traurig und enttäuscht, weil ich mich wie ein Wegwerfartikel fühle...weil er das alles mit sich selbst ausgemacht hat und mir quasi von heute auf morgen die Tür vor der Nase zuschlug. Und ich bin wütend auf mich, dass ich das nicht alles früher gesehen habe und nicht für mich gekämpft habe, sondern immer nur Verständnis hatte (mit zwischenzeitlichen Konfrontationen, aber wieder einknicken). Und es beschäftigt mich sehr eine so intensive Beziehung geführt zu haben und nun ist halt nichts mehr da- er ist weg. Und da wo vorher so viel Nähe war, bis zum letzten Tag unserer Beziehung, ist halt nur noch Distanz. das ist doch Mist- sich einzulassen, den anderen als engste Bezugsperson im Leben zu haben und dann ist das alles nur noch Schutt und Asche. Warum macht man das überhaupt?

12.08.2012 17:59 • x 1 #3


Y
Zitat:
Ein schlechtes Gewissen habe ich nicht nein- warum auch, er hat sich ja getrennt Ja, was ist es denn... Ich bin traurig- traurig, dass ich so viel investiert habe und er nicht. Dass es in keinem Verhältnis stand und zwar mehr eingefordert habe, aber keine Konsequenzen zog, als nicht mehr kam. Ich bin traurig und enttäuscht, weil ich mich wie ein Wegwerfartikel fühle...weil er das alles mit sich selbst ausgemacht hat und mir quasi von heute auf morgen die Tür vor der Nase zuschlug. Und ich bin wütend auf mich, dass ich das nicht alles früher gesehen habe und nicht für mich gekämpft habe, sondern immer nur Verständnis hatte (mit zwischenzeitlichen Konfrontationen, aber wieder einknicken)


Genau das könnte auch von mir kommen!
Wobei ich mich im moment nicht mehr groß drüber aufrege bzw. weniger darüber nachdenke. Aber genauso war es auch bei mir. Bis zum Schluss investiert, nix zurück bekommen, alleine gekämpft und dann einfach Tür vor der Nase zugeknallt! Er hätte es wenigstens vorher mal ansprechen können...

12.08.2012 18:43 • #4


L
Na, aber das macht doch Mut, dass auch dieses Gedankenkarussel irgendwann anhalten wird

12.08.2012 18:47 • #5


J
Hallo Laurana

Ich fühle mit dir. Auch ich wurde vor 3 Monaten verlassen und durchlebe seither eine Achterfahrt der Gefühle...auch ich hatte sehr viel investiert

Nun bin ich an einem Punkt wo ich sie nur noch vermisse, aber sie nicht mehr will. Das macht es nicht einfacher, jedoch bin ich stolz so weit gekommen zu sein.
Ich wünsche dir viel Kraft!

12.08.2012 19:01 • #6


K
@Laurana,
klick mal in meinem Post unten links auf Profil und dann bei gestartete Topics. Da steht meine Geschichte.

Das was du beschreibst hätte ich besser nicht schreiben können. Der vertraute Mensch ist weg...weg...weg. Der Mensch der er jetzt ist kennt man nicht mehr

12.08.2012 20:17 • #7


L
Zitat von Jhonny:


Ich wünsche dir viel Kraft!


Danke, ich dir auch!

12.08.2012 20:28 • #8


L
Gestern hatte er Geburtstag und ich bin zufälligerweise am gleichen Ort, an dem wir letztes Jahr seinen Geburtstag verbracht haben. Alles Gefühle, die ganze Liebe und Verbundeheit ist auf einmal so nah, dass ich eigentlich nur noch weinen mag. Ja, so hätte es nicht dauerhaft weitergehen können- und ja ich vermisse ihn grad so sehr, dass es weh tut. Ich will nur bei ihm sein, das alte Gefühl wieder haben, mich in meinen Kokon kuscheln und morgen früh Brötchen holen gehen. Aber ich werde alleine einschlafen, morgen keine Brötchen holen gehen und morgen in eine Wohnung ohne ihn zurückkommen. Die Realität tut weh und ich schau ihr grad echt mitten ins Gesicht- hässliche Fratze Vom Kopf her weiß ich, dieses intensive Gefühl wird wieder weggehen und ich werde nicht mit jeder Faser meines Körpers das Bedürfnis haben bei ihm zu sein, aber diese Sehnsucht erstmal auszuhalten kostet mich ganz schön viel Kraft. Und ich habe das Gefühl dann nicht zu Hause zu sein, macht es schwieriger- man (ich) hat halt nicht die gewohnten Möglichkeiten, um sich abzulenken usw. Hach- drückt mir die Daumen, dass es morgen wieder ausgeglichener in mir aussieht

Liebe Grüße

Laurana

17.08.2012 21:59 • #9


L


Zitat:
Ich bin traurig- traurig, dass ich so viel investiert habe und er nicht. Dass es in keinem Verhältnis stand und zwar mehr eingefordert habe, aber keine Konsequenzen zog, als nicht mehr kam. Ich bin traurig und enttäuscht, weil ich mich wie ein Wegwerfartikel fühle...weil er das alles mit sich selbst ausgemacht hat und mir quasi von heute auf morgen die Tür vor der Nase zuschlug. Und ich bin wütend auf mich, dass ich das nicht alles früher gesehen habe und nicht für mich gekämpft habe, sondern immer nur Verständnis hatte (mit zwischenzeitlichen Konfrontationen, aber wieder einknicken).


Erschreckend, wie gut eine Fremde genau das ausdrücken kann, was ich grad garnicht hätte in Worte fassen können

Wie geht es dir mittlerweile? Habt ihr eigentlich noch Kontakt?

23.08.2012 11:17 • #10


C
Habe das ganze jetzt einmal durchgelesen. Mir geht es ähnlich. Natürlich - wie jede Geschicht - ist meine Geschichte eine andere.

ABER: Ich bin irgendwie so niedergeschlagen, weil ich immer das Gefühl hatte, es läge an mir, die Beziehung zu beenden oder aufrechtzuerhalten. Ich hatte immer das Gefühl, ich wäre der Stärkere von uns beiden. Habe mich immer als Stütze meine ehemaligen Partnerin gesehen und immer geglaubt, ich könnte sie retten, beschützen oder was man sich halt als Romantiker alles so vorstellt .

Und was ist passiert? ZACK: Sie verlässt mich. SIE zeigt Stärke (und Härte), von der ich nichts geahnt hatte. Sie hat mich vollkommen kalt erwischt.

Auch ich ärgere mich immer wieder darüber, dass ich so blöd und blind war, das nicht richtig zu sehen. Die Beziehung war vermutlich nicht mehr das Gelbe vom Ei (sonst Trennt man sich nicht, sind wir uns ehrlich!), aber ich dachte immer, es hängt von mir ab. Ich könnte das kontrollieren. Und was war das Ergebnis meiner eigenen Überheblichkeit? Ein kräftiger Tritt in den Ar.!


DAS ist etwas (neben der beschriebenen Trauer, die ist bei mir jetzt auch extrem ausgeprägt), dass mich sehr beschäftigt, weil es MEIN Fehler war. Auch ich hab immer in dem Gedanken gelebt: Wir schaffen das, wenn ICH nur fest genug dran glaube! Das dafür zwei notwendig sind und ich auf SIE vergessen habe, das tut mir unendlich leid - weil das wäre eine Möglichkeit gewesen, entweder (wenns rechtzeitig passiert wäre) etwas zu ändern, oder die Trennung nicht von heute auf morgen präsentiert zu bekommen. Ich hätte mich durch ein frühzeitiges Gespräch aus dieser beschissenen Opferrolle bringen können.


(Natürlich sage ich nicht, dass es nicht genauso IHR Fehler war, mir erst etwas zu sagen, als der Neue bereits auf der Matte stand - aber ich hoffe ihr wisst, was ich meine )

23.08.2012 14:42 • #11


L
Zitat von CoffeeBlack:
Ich bin irgendwie so niedergeschlagen, weil ich immer das Gefühl hatte, es läge an mir, die Beziehung zu beenden

Ich könnte das kontrollieren. Und was war das Ergebnis meiner eigenen Überheblichkeit? Ein kräftiger Tritt in den Ar.!

...dass mich sehr beschäftigt, weil es MEIN Fehler war. Das dafür zwei notwendig sind und ich auf SIE vergessen habe, das tut mir unendlich leid - weil das wäre eine Möglichkeit gewesen, entweder (wenns rechtzeitig passiert wäre) etwas zu ändern, oder die Trennung nicht von heute auf morgen präsentiert zu bekommen. Ich hätte mich durch ein frühzeitiges Gespräch aus dieser beschissenen Opferrolle bringen können.




Mhm, mhm, mhm... Ne, so war das bei mir nicht- ich hatte zwar das Gefühl, dass ich die Antreiberin bin, aber ich wollte für ihn da sein, nicht ihn retten. Hatte immer eher das Gefühl das er die Beziehung durch seine Depressionen kontrolliert und nicht ich durch meinen kläglichen Versuch dem ganzen Leben einzuhauchen (mal zugespitzt).

Ich weiß gar nicht, was dir da im Bezug auf sie Leid tut- hat sie keinen Mund? Du dachtest Du hättest sie im Boot- mag ja sein, dass es Revue passierend deutlich wird, dass dem nicht so war, aber sie hätte auch einfach mal eine Ansage machen können- dafür ist sie nämlich verantwortlich, nicht Du, schwarzer Kaffee- immer noch im Retter Modus, hm? Vielleicht gibt´s da ja ´nen Ausschalter bei dir- finde ihn

Opferrolle- inwiefern? Kann das grad noch nicht so nachvollziehen... Ich hab mich nicht als Opfer gefühlt- erst jetzt. Also als Opfer von diesem Ar...kind, das nicht in der Lage war offen und ehrlich mit mir zu sprechen und ich jetzt vor den Trümmern stehe. Aber langfristig steht mir das nicht- und dir auch nicht!

23.08.2012 17:09 • #12


L
Zitat von Lena M.:
:trost:

Zitat:
Ich bin traurig- traurig, dass ich so viel investiert habe und er nicht. Dass es in keinem Verhältnis stand und zwar mehr eingefordert habe, aber keine Konsequenzen zog, als nicht mehr kam. Ich bin traurig und enttäuscht, weil ich mich wie ein Wegwerfartikel fühle...weil er das alles mit sich selbst ausgemacht hat und mir quasi von heute auf morgen die Tür vor der Nase zuschlug. Und ich bin wütend auf mich, dass ich das nicht alles früher gesehen habe und nicht für mich gekämpft habe, sondern immer nur Verständnis hatte (mit zwischenzeitlichen Konfrontationen, aber wieder einknicken).


Erschreckend, wie gut eine Fremde genau das ausdrücken kann, was ich grad garnicht hätte in Worte fassen können

Wie geht es dir mittlerweile? Habt ihr eigentlich noch Kontakt?


Liebe Lena,

ich habe ihn das letzte Mal letzte Woche Freitag angerufen- aus meinem Urlaubsort in vollem Verbundenheitsgefühl zu ihm...Und für ihn war´s wieder alles so schwierig... schwierig sich auf das Gespräch einzulassen... schwierig sich auf meine Situation einzulassen... schwierig zu sagen, dass es grad nicht passt... Das hatte mich dann wieder auf den Boden der Tatsachen zurück gebracht. Seitdem haben wir nicht gesprochen und ich habe ihm auch nichts mehr zu sagen. Es gäbe zwischendurch Anlässe, wo ich ihn über manche Dinge informieren könnte, aber dann denk ich mir was soll´s- er würd´s ja auch nicht machen und wozu dieses Band weiter nähren? Ich habe die Nase gestrichen voll von dieser Sackgasse- es gibt da nichts zu holen und ich habe sooooo wunderbare Menschen um mich, die mir so viel besser tun als er. Wenn ich mit ihm spreche oder Sachen bei FB von ihm lese, dann frage ich mich häufig Wer ist dieser Mensch!? Und was habe ich da die letzten 2,5 Jahre gemacht!? Das finde ich am schwersten auszuhalten- dass es nun alles so unnachvollziehbar ist- wie zwei Zahnräder, die noch nicht zusammen gerastet sind. Also zusammengefasst kann man wohl sagen, dass ich grad eine ziemliche Hasskappe auf ihn habe

Schreibe später gern noch was zu meinem anderen Anteil, aber bin eben verabredet. Bis später

23.08.2012 17:16 • #13


L
Und der andere Anteil... der rückt immer mehr in weite Ferne- der fühlt sich an wie ein anderes ich und ein anderer er, anders kann ich´s nicht beschreiben. Wie einen Liebesfilm, den ich gesehen habe, der mich anrührt, aber nicht mein Leben gewesen zu sein scheint- denn wie sollte es sonst sein, wie es jetzt ist? Wie kann man drei Tage vor Trennung noch innig kuschelnd im Bett liegen und drei Tage später getrennt sein...? Das will mich immer noch nicht ganz erreichen... und wenn doch, tut es weh... Ich war bereit, er nicht... Ich denke das ist alles. Und darin steckt natürlich sehr viel Schmerz, Enttäuschung, Traurigkeit und Wut. Und wenn ich ganz weich bin, dann kann ich ihm nicht böse sein. Weil ich weiß, dass es ihm nicht leicht viel... Was schmerzt ist, dass ich nicht mehr spüre, was ich für ihn bin. Ich fühle mich wie diese Ballastsäcke, die vom Heißluftballon gelassen werden. Auf der anderen Seite- was soll er machen? Mich wöchentlich anrufen und mir sagen, wann er an mich gedacht hat und wann ich ihm wohlmöglich gefehlt habe? das würde mir das ganze nur noch schwerer machen. Die Distanz, die sich in mir aufbaut muss sein, damit irgendwann vielleicht was neues zwischen uns wachsen kann. Ob ich ihn dann noch in meinem Leben haben möchte weiß ich nicht. Ich weiß ja nicht wie sich Freundschaft mit ihm anfühlt und was es bedeutet. Im Moment möchte ich ihn jedenfalls nicht in meinem Leben haben- ich fühle mich leichter ohne seine Schwere... Und ich mag mich nicht mehr in ihn reinfühlen- das Gegengewicht fehlt, er tut es ja auch nicht aktiv im Bezug auf mich und die Unausgegelichenheit habe ich lang genug gelebt.

23.08.2012 21:48 • x 1 #14


G
Das leidige Thema Depression...
aus solch einer Beziehung musste ich ausbrechen und trotzdem geht es mir noch nicht wirklich besser.
Es erging mir ähnlich wie dir, ich habe mich auch für meien Partnerin u ihr Wohlbefinden verantwortlich gefühlt und bin dadurch immer tiefer abgerutscht und habe mich selber aus den Augen verloren.
Ich befinde mich noch in der Phase, dass ich sie nicht mehr zurück haben möchte, die Verbundenheit mit ihr leider noch nicht ablegen kann.
Ich finde du bist auf dem richtigen Weg und hattest bereits dieses Aha-Erlebnis, welches bei mir erst zögerlich Einzug findet.
L.G. u alles Gute

27.08.2012 10:25 • x 1 #15


A


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