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Trennungsschmerz obwohl von Trennung überzeugt

M
Guten Abend an dieses Forum und danke vorab dass ich mich hier auslassen kann.
Ich habe mich (eigentlich in gegenseitigem Einvernehmen) vor kurzem getrennt, weil wir wirklich absolut verschieden sind (oder wurden).
Obwohl alles was ist und vorgefallen ist, eine Trennung unausweichlich macht, leide ich darunter.
Wir waren 1,5 Jahre zusammen (ich hatte ihr beim Kennenlernen aus einer Notsituation geholfen und ihr in ein neues Leben geholfen).

Wir haben uns schnell und heftig verliebt, obwohl unterschiedliche Auffassungen zum Leben immer sichtbar waren.
Aber gerade meine strukturierter Art, die Art und Weise wie ich mein Leben organisiere , haben ihr Gefallen und geholfen.
Sie ist in der Lebensgestaltung chaotisch. Lebt nur für den heutigen Tag. Ich lebe zukunftsorientiert, habe Ziele und Ideen wie mein Leben auch im Alter aussehen soll.
Dafür arbeite ich auch, wohingegen Arbeiten nicht so ihr Ding ist.
Sie ist diversen Genussmitteln nicht abgeneigt. In letzter Zeit übertrieben, was sich auf ihre Gesundheit auswirkt (physisch und psychisch - Gemütsschwankungen).
Ich bin selbst kein Spießer (feiere am WOCHENENDE auch mal gerne), lebe aber auch auf meine Gesundheit bedacht.
Wir haben völlig verschiedene lebensrythmen. Ich arbeite am Tag und gehe am späten Abend dann schlafen. Sie ruht eher am Tag, geht dann oft erst am frühen Morgen schlafen.
Sie hat auch keine wirklichen Hobbys und Interessen, ich bin eigentlich an vielem interessiert und habe diverse Hobbys.
Somit wird es auch immer schwieriger gemeinsame Gesprächs Themen zu finden.
Zuletzt hatte ich das Gefühl, dass dadurch das ich gewisse Dinge anspreche, oder ihr auch mal (indirekt) den Spiegel vorhalte, macht sie unzufrieden und mir gegenüber aggressiv.
So haben wir dann schon lange Zeit nur noch Streits gehabt.
Wir waren beide zuletzt extrem unzufrieden und sehen dass wir gar nicht zusammen passen (siehe oben).
Ich wollte schon so oft (gerade wenn sie was getrunken hatte und verbal aggressiv wurde) alles beenden.
Aber wir hängen schon aneinander (mir hat ab und zu auch gefallen von ihr was anzunehmen und auch mal unvernünftig zu leben, nur nicht dauernd).
Sie weiß ich bin die Person die in jeder Situation zu ihr steht und ihr hilft.
Ich bin auch die Person, die mehr emotionen in die Beziehung eingebracht hat, was sie zu Beginn genossen und erwidert hat, und durch ihr zurückziehen, haben wir uns emotional entfernt.
Ich war es dann auch der sagte, wir haben uns soweit entfernt, dass ich nicht mehr kann/möchte.
Da sie keine Selbsteinsicht für die Notwendigkeit von Kompromissen hat, war ihr der leichte Weg gerade recht.
Sie ist nicht glücklich wie sie lebt, kann oder will aber nichts ändern.
Somit bedeutet die Trennung für mich, dass ich mich nicht weiter an einem Leben beteiligen muss, was absolut nicht meiner lebenseinstellung entspricht, und für sie, dass sie ihr Leben leben kann, auch wenn sie sieht dass es ihr nicht gut tut, aber sich nicht dafür rechtfertigen muss.
Eigentlich müsste ICH froh sein, dass es vorbei ist, aber so schwierig sie auch ist, so sehr fehlt sie mir. .

Ich habe gemerkt, es tut gut hier mitzulesen, und deshalb habe ich mich getraut, hier meine Trauer (Geschichte) niederzuschreiben, auch wenn es länger wurde, als ich dachte. .

30.03.2022 21:22 • x 4 #1


P
Zitat von Man_over_50:
Eigentlich müsste ICH froh sein, dass es vorbei ist, aber so schwierig sie auch ist, so sehr fehlt sie mir.

Hallo

Was genau fehlt dir denn?

Du zählst die obengenannten Dinge auf, die dir auch das richtige sagen, nämlich, dass es nicht passt.

30.03.2022 21:26 • #2


A


Trennungsschmerz obwohl von Trennung überzeugt

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M
Warum ich trauere?

Vielleicht die Erinnerung an die schönen Zeiten....

30.03.2022 21:30 • x 1 #3


P
Zitat von Man_over_50:
Vielleicht die Erinnerung an die schönen Zeiten....

Was waren denn die schönen Zeiten? Davon hab ich in deinem Beitrag nichts gelesen.

30.03.2022 21:31 • #4


M
Zitat von Pinkstar:
Was waren denn die schönen Zeiten? Davon hab ich in deinem Beitrag nichts gelesen.



Die Zeiten wo sie die Seiten an mir, die sie zuletzt genervt haben, gefallen haben.
Wo sie mir gezeigt hat, wie gut ich ihr tue.
Sie war stolz endlich mal einen Partner zu haben, den alle ihre Freunde und Familie gemocht haben und hat das gezeigt.
Sie hat in dieser Zeit Emotionen gezeigt und mir das Gefühl gegeben, es tut ihr gut jemand zu haben, der sie eventuell aus der ein oder anderen Lage herausholt (u. A. Insolvenz)

30.03.2022 21:41 • #5


makhulu
Ich kann dich verstehen. Wenn man deinen Text ließt, kommt man zu dem Entschluss, dass die Trennung absolut richtig war. Jedoch ist eine Trennung nie einfach, auch für denjenigen nicht, der seinen Partner verlässt. Man verliert ja trotzdem einen Menschen, der einen 1,5 Jahre durchs Leben begleitet hat. Es wäre sehr unmenschlich, wenn das spurlos an einem vorbei gehen würde. Du hast ja selbst geschrieben, dass du mehr Emotionen reininvestiert hast.

Auch wenn es dir jetzt wahrscheinlich nicht viel weiterhilft, aber ich kann dir versichern, dass du mit etwas Abstand und mit etwas mehr Zeit viel klarer auf das Ganze schauen kannst und bemerken wirst, dass die Trennung zu 100% richtig und wichtig war.

Du kannst dich freuen auf das, was kommen wird. Nämlich eine neue Partnerin, die deine Ansichten teilt und ihr harmonisch durchs Leben gehen könnt. Das wünsche ich dir zumindest.

Kopf hoch, Mund abputzen und weiter machen!

30.03.2022 21:52 • x 2 #6


M
Ich wollte in dieser Beziehung einfach ankommen, bin ja auch schon ein Stück über 50.
Ich hätte sie auch mitgenommen, aber auch da hatte ich zuletzt Zweifel.
Sie lebt ausschließlich vom Staat, ich hatte für meine Ziele und Träume sogar zeitweise 2 Jobs.
Ich möchte viel Reisen, viel unternehmen. Sie könnte mich da niemals unterstützen oder etwas beitragen...

30.03.2022 21:58 • #7


P
Zitat von Man_over_50:
Ich wollte in dieser Beziehung einfach ankommen, bin ja auch schon ein Stück über 50.

Oke, ja so etwas möchte jeder, einfach ankommen, endlich aufhören zu suchen nach einem guten Partner. Ich verstehe dich da auf jeden Fall.
Aber du realisierst schon sehr gut, warum es mit ihr einfach nicht möglich war, anzukommen. Sie hat eine völlig andere Lebenseinstellung, als du.

30.03.2022 22:00 • x 1 #8


makhulu
@Man_over_50 ich kann das verstehen, vor allem auch weil du schon ein Stück über 50 bist. Jeder Mensch will ankommen und im Alter spürt man dann noch diese Angst, dass man nicht mehr ankommen könnte.

Jedoch wäre es ein riesiger Fehler irgendetwas zu erzwingen.

30.03.2022 22:00 • x 1 #9


M
Es gibt in einer Beziehung auch dieses Phänomen der Chemie,
Die hatte ich vorher nie so empfunden. Vielleicht ist es das, was jeder Vernunft widerspricht.....?

30.03.2022 22:04 • #10


C
Zitat von Man_over_50:
Die Zeiten wo sie die Seiten an mir, die sie zuletzt genervt haben, gefallen haben. Wo sie mir gezeigt hat, wie gut ich ihr tue. Sie war stolz ...

Liest sich nach auf der Suche nach Bestätigung, weil du dir selbst nicht genug bist.

Kann das sein?

Chemie entsteht mMn nicht ohne Grund, speziell bei Egozentrik/Helfersyndrom sprühen offenbar sogar ganz spezielle Funken wie mir immer mehr auffällt.

30.03.2022 22:16 • x 4 #11


M
Zitat von Clara_:
Liest sich nach auf der Suche nach Bestätigung, weil du dir selbst nicht genug bist. Kann das sein?

Hm?
Ich würde schon sagen, dass ich mir selbst genug bin.
Vor dieser Beziehung war ich einige Jahre glücklicher Single mit vielen Hobbys, einem guten Job und nicht unzufrieden.
Ja, vielleicht empfinde ich ein wenig Undank, da sie als sie meine Hilfe dringend brauchte, bestimmte Seiten von sich nicht gezeigt hat.......
Aber wahrscheinlich sind das auch die Phasen zwischen Trauer und Wut

30.03.2022 22:23 • #12


P
Zitat von Man_over_50:
a, vielleicht empfinde ich ein wenig Undank, da sie als sie meine Hilfe dringend brauchte, bestimmte Seiten von sich nicht gezeigt hat.......

Wenn du jemand hilfst, solltest du es selbstlos tun. Ich weiss, nicht immer einfach.

30.03.2022 22:25 • x 2 #13


C
Zitat von Man_over_50:
Ja, vielleicht empfinde ich ein wenig Undank, da sie als sie meine Hilfe dringend brauchte, bestimmte Seiten von sich nicht gezeigt hat.......


Hat sie die Hilfe wirklich gebraucht oder ist es dein Empfinden? Bzw. was wäre passiert, wenn es dich zu dem Zeitpunkt nicht gegeben hätte, bei einer Frau die ohnehin bereits vom Sozialstaat lebt?

30.03.2022 22:28 • #14


M
Ich habe für meine Hilfe nie eine Gegenleistung beansprucht.
Vielleicht nur Ehrlichkeit.
Und ja. Sie brauchte dringend Hilfe. Hatte keine Wohnung (habe sie bei mir aufgenommen, wozu ich sagen muss , dass wir uns platonisch und von small talk schon lange kannten).
Sie wusste nicht wohin. Eine Wohnung habe ich ihr über einen freund besorgt, da sie selbst auf dem Wohnungsmarkt keine Chancen hatte.

Aber für mich geht es nicht um Dankbarkeit oder nicht, sondern um den Punkt, warum trauert man etwas nach, was einem schon lange nicht mehr gut getan hat?

30.03.2022 22:34 • #15


A


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