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Über das Kämpfen

K
Leute, Ihr glaubt es nicht. Ich hatte eben ein sehr gutes Gespräch mit der Pastorin. Wirklich.

Das war, als sie mich anrief, um mir zu sagen, dass sie nicht an der Beisetzung heute teilnehmen könne, weil sie seit gestern in Quarantäne ist. Kirchlicher Ersatzbeistand nicht möglich.

Ich bin sprachlos. Es ist ja, als solle das irgendwie alles nur mit Hürden über die Bühne gehen. Nun wird sie von der Beerdigungsunternehmerin vertreten.

Hallelujahhhh!

Ich mache mich auf den Weg.

28.08.2020 09:54 • x 4 #2416


aquarius2
@KBR

Das du so viel Ärger wegen der Beisetzung hast tut mir leid. Deine Mutter wollte eine schlichte Beerdigung und nun habt ihr so viel Ärger mit dieser Frau. Hat die Pastorin einen Doktortitel und die Initialen H.K.? Die erinnert mich an die Pastorin in meinem Geburtsort. Wir hatten sehr lange einen Pfarrer, der Jan und Allemann kannte und zu jedem was sagen konnte, der hat damals meinen Vater beerdigt. Dazu kam, er war empathisch und fand in jeder Situation die richtigen Worte. Danach gab es eine neue Pastorin, die war wie die die, über die du schreibst.
Die Frau hat es mit ihrer Art geschafft einer der letzten lebendigen Gemeinden in dem Kreis totzukriegen, dafür brauchte sie keine fünf Jahre.
Sie wird ja von den Presbytern gewählt. Kennst du da jemanden? Wie ist die andere Pastorin? Wie stehen die zueinander? Beschweren würde ich mich, denn solche Menschen treiben die letzten Gläubigen aus der Kirche. Wie steht der Diakon dazu?

Du wirst sicher wenn du aus Dänemark zurückkommst wissen, wie du vorgehen willst.

28.08.2020 11:32 • x 2 #2417


A


Über das Kämpfen

x 3


K
Dänemark oder auch nicht

Heute Morgen gegen 8 Uhr sollte es losgehen. Jetzt werde ich auf das Testergebnis der Pastorin warten, das hoffentlich heute sehr zeitig kommt und dann (vielleicht) aufbrechen nach DK oder zum Testen. Testergebnis sollte spätestens abends da sein. Leider ist die Pastorin ja bisher nicht durch Zuverlässigkeit und Empathie aufgefallen, so dass ich mir vorstellen kann, dass sie auch das mit dem Bescheidsagen nicht so eng sieht.

Zum Glück ist die Beerdigungsunternehmerin da hinterher, denn für die hängt ja auch einiges davon ab, wie die Sache ausgeht.

Ich mag das Leben dieses Jahr überhaupt nicht. Seit meinem Urlaub Anfang März bin ich ständig emotional und mental übertrieben gefordert und dabei habe ich noch nicht mal angefangen, den Tod meiner Mutter zu verdauen.

@aquarius2 Nein, wir reden nicht von der gleichen Pastorin.

@all: Danke für Euer Mitgefühl. Im Moment schaffe ich es nicht, darauf einzugehen, aber vielleicht habe ich ja im Laufe des Tages noch viel Muße dafür.

Jetzt muss ich sicherheitshalber erstmal packen, denn gestern war ich so erschlagen, dass ich das nicht mehr auf die Reihe bekommen habe.

Mir tut es auch leid für meinen Mitreisenden, der ggf. schon den 2. Urlaub diesen Jahres wegen Corona absagen müsste.

Ja, es gibt Schlimmeres, aber natürlich möchte ich trotzdem nicht der Auslöser dafür sein.

29.08.2020 04:58 • x 5 #2418


Heffalump
Zitat von KBR:
dabei habe ich noch nicht mal angefangen, den Tod meiner Mutter zu verdauen.

Meine Mutter starb 1999. Sie fehlt mir heute noch. Ich weiß somit ungefähr, wie es dir geht.
Versuche dich zu erholen

29.08.2020 05:02 • x 3 #2419


K
Dänemark! Jetzt!

29.08.2020 10:48 • x 4 #2420


fe16
Zitat von KBR:
Dänemark! Jetzt!



HURRA

Erhol dich gut

Und freie Fahrt

29.08.2020 10:55 • x 1 #2421


Froschkönig
Zitat von KBR:
Dänemark! Jetzt!


Juhu

Einen wunderschönen Urlaub wünsche ich dir

29.08.2020 11:20 • #2422


L
Einen schoenen und erholsamen Urlaub. Sammel Kraefte und lass die Seele baumeln

29.08.2020 15:34 • x 1 #2423


aquarius2
Zitat von KBR:
Nein, wir reden nicht von der gleichen Pastorin.


Oh je, dann gibt es mehrere von der Sorte! Gut, dass in meiner Gemeinde niemand so ist.

Trotzdem, genieße deinen Urlaub! Auch im Urlaub kann man an seine Mutter denken. Denke an die schönen Zeiten die du nur mit ihr hattest.

29.08.2020 17:16 • x 2 #2424


K
Freundschaften verändern sich
Ich hatte es dringend nötig und habe mich sehr gefreut auf die Auszeit mit dem besten Freund.

Ich nahm an, es wäre entspannt und tolerant zwischen uns und wir hätten uns, wie sonst auch immer, viel zu erzählen und zu witzeln, aber die Gegenteile sind der Fall. Auch dass unsere Mütter innerhalb von vier Monaten beide gestorben sind, scheint kein verbindendes Element zu sein.

Warum das so ist, weiß ich nicht, aber er versucht vom ersten Tag an ständig andere Menschen, insb. mich, herabzusetzen. Er hat sich als richtiges Ekelpaket präsentiert. Ich bin wirklich entsetzt und auch enttäuscht.

Egal, was in sage oder mache, er versucht, sich zu erheben und mich zu verspotten. So hat er mich H täglich mehrmals daran erinnert, dass hier ja 1x täglich der Bus fährt und mich darauf aufmerksam gemacht, wo die Haltestellen sind. Frei nach dem Motto: Denk daran, dass du auf mich angewiesen bist, denn ICH habe das Auto.

Fakt ist: wir verstehen uns hier überhaupt nicht und ich habe schon seit Montag die Tage gezählt bis zur Heimfahrt.

Zum Ausgleich für seine Unverschämtheiten liegen überall seine schmutzigen Socken herum und er verhält sich insgesamt, als wäre das hier alles seins und als hätte ich das Haus nicht auch bezahlt. Ich möchte nicht ins Detail gehen, denn das wäre ein unfeiner Zug, aber ich finde das ausgesprochen rücksichtslos und schäbig.

Ich bin durchaus in der Lage, mich zu wehren. Aber ich bin müde, ich bin erschöpft, ich habe schwere Monate hinter und vor mir. Ich habe keine Energie für Kämpfe. Also habe ich mich jeden Abend in mein Mini-Schlafzimmer zurückgezogen und das hygge Haus seinem Schlachfeld überlassen.

Ich habe mich dafür entschieden, den Ball flach zu halten und es nicht eskalieren zu lassen. Auch wenn ich innerlich koche, weil ich ihn so arrogant und selbstgefällig finde. Er bringt es nämlich durchaus fertig, mich hier in der Pampa stehen zu lassen, wenn ihm etwas nicht passt und darauf habe ich gar keinen Bock.

Ich verstehe jetzt die Menschen, die aus Angst vor Eskalation schweigen, etwas besser. Aber ich habe den Vorteil, dass ich morgen Nachmittag zuhause bin und mir das dann nicht mehr geben muss. In einer Beziehung wäre das unerträglich für mich und ich wäre schneller weg, als der Typ sich 3x wie ein A*sch benehmen könnte.

Auch von den Auswirkungen von silent treatment habe ich jetzt konkretere Vorstellungen, denn manchmal werde ich hier komplett ignoriert. Keine Ahnung, was in ihn gefahren ist. Er vermittelt mit dieser Haltung, dass alles lästig oder viel zu banal ist, als dass ER Bock hätte, sich damit zu beschäftigen, was ich sage. Unfassbar.

Infolge der angespannten Situation hier habe ich keine Erholung und kein zur Ruhe kommen. Ich fühle mich wie in einer überflüssigen Beziehung, in der man sich nichts mehr zu sagen hat und eine Seite herumgiftet, während die andere resigniert. Ich habe so etwas noch nie erlebt, aber ich bin mir sicher: lieber allein im Urlaub als so.

Leider hatte ich Albträume fast jede Nacht und Panikattacken an einem Abend in meinem Kämmerlein.

Es blieb kein Raum für die so nötige Rekapitulation der letzen Monate oder Trauer, weil ich immer mit der nächsten Bösartigkeit rechnete. Schade, sehr schade. Es wird deutlich distanzierter zugehen in Zukunft. Vielleicht konfrontiere ich ihn nochmal, wenn wir zuhause sind, aber ich habe so schlechte Seiten gesehen, dass ich keinen Nutzen darin erkenne für den Moment.

Ich bin froh, wenn ich zuhause bin, und werde nur noch bewährte Urlaubsbegleitungen oder ganz fremde wählen oder allein reisen.

Mit dem Wetter und dem Haus hatten wir Glück und ich habe endlich mal wieder viel gelesen.

04.09.2020 21:33 • x 1 #2425


L
Eijeijei.
Puh......das tut mir direkt beim lesen leid. Fühl dich mal gedrückt.

Ich wünsche dir ein einigermaßen ankommen und noch ein paar Momente für dich.

War vielleicht ein schlechter Moment für diese Reise, weil ihr beide mit Trauer beschäftigt seid. - Ich weiß es ja auch nicht.......

Schade......ich hätte dir was anderes gewünscht!

LG

04.09.2020 21:52 • x 1 #2426


aquarius2
Mir fehlen die Worte!

04.09.2020 22:07 • x 2 #2427


Jane_1
Das ist sehr schade, du hättest gerade jetzt Ruhe und Erholung so gut brauchen können.
Keine Ahnung wieso, aber manchmal kommt es im Leben (mancher Menschen) knüppelhart, eins zum anderen.

Unerklärlich hört sich das Verhalten deines besten Freundes an.

Halt aus, bald bist du zu Hause!

04.09.2020 22:17 • x 1 #2428


Haferflocken
Was für ein Sch...!
Ich kenne ihn natürlich nicht und weiß Nichts über seine Beweggründe, allein es gibt ja nun mal keine Gründe für Ar. Verhalten.
Besonders mistig ist diese Situation halt, weil du Erholung (innen und außen) so dringend gebraucht hättest.
Manchmal ist der Haufen ganz schön groß!

04.09.2020 23:35 • x 1 #2429


Heffalump
Ich hatte gehofft, du kannst dort am Strand deinen Seele ausschütteln, wie Frau Holle und frische Federn rein. Schade das sich der Kerl so negativ zeigt.

05.09.2020 02:28 • x 1 #2430


A


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