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Über das Kämpfen

sozialtussi
@KBR

Ich bin fassungslos und warte gerade auf die neuesten, hoffentlich nicht wieder so schrecklichen Nachrichten.
Was gibt es für schlimme Menschen.
Pass auf dich auf!
Musstest du etwa durch diese schreckliche Szene täglich durch?

08.07.2017 09:25 • #556


K
letztendlich kannst nur Du selber entscheiden, inwieweit Dich die Unwissenheit belastet und beschäftigt.
persönliche Meinung: nachdem Du nun schon so lange so stark warst, würde ich dazu tendieren, es sein zu lassen.

Und ja, es ist absolut abartig, was da im Namen von Demonstration passiert, reine Zerstörungswut und Vandalismus. Eines ist sicher, niemals mehr wird einer dieser bekloppten Augenwischerei-Gipfel in HH stattfinden - Idioten, die!

08.07.2017 09:36 • x 1 #557


A


Über das Kämpfen

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K
@Küstenperle
Gestern Nacht war ich wirklich nah dran, nachzufragen, ob es ihm gut geht. Das Bedürfnis füht sich für mich in Ordnung und nicht wie ein herbei geredetes Argument, warum ich Kontakt aufnehmem müsse, an. Mich erreichten auch x Nachfragen aus dem ganzen Land, ob ich zuhause wäre, weil die Menschen sich Sorgen machten. Ich war froh, als ich dann wirklich zuhause war und die Wohnungstür hinter mir schließen konnten. Ich hatte mich bewusst für geländegängige Schuhe und auch ansonsten für praktische Kleidung entschieden, obwohl ich Lust gehabt hätte, mich für die Geburtstagsfeier meiner Freudin etwas aufzubrezeln.

Zum Glück bin ich gestern Nacht bald eingeschlafen. Das Argument, das Du nanntest, habe ich seit gestern auch im Hinterkopf und darum werde ich voraussichtlich nicht nach dem Befinden fragen. Trotzdem mache ich mich wirklich Sorgen. Daher fühle ich auch so stark mit den Angehörigen der Einsatzkräfte.

Ich hatte nach längerer Zeit mal wieder viele intensive, wirre und verstörende Träume von ihm.

08.07.2017 09:57 • x 1 #558


K
@KBR
das ist immer eine gute Strategie - wenn es einen sehr in den Fingern juckt (in Deinem Fall sehr verständlich) ne Nacht drüber schlafen. Klingt zwar nach ne Oma-Rat: Kind, morgen sieht die Welt anders aus - aber ist nicht selten was dran.

Ansonsten ist heute doch der Spuk zu Ende, oder? Dann kehrt hoffentlich wieder Normalität ein und gut, dass Du doch etwas weiter auswärts wohnst, wenn ich mich recht erinnere?
Pass auf Dich auf und bleib Deinem Weg treu

08.07.2017 10:04 • x 1 #559


K
Zitat von sozialtussi:
@KBR

Ich bin fassungslos und warte gerade auf die neuesten, hoffentlich nicht wieder so schrecklichen Nachrichten.
Was gibt es für schlimme Menschen.
Pass auf dich auf!
Musstest du etwa durch diese schreckliche Szene täglich durch?


Danke
Das Schanzenvierlel liegt auf meinem täglichen Weg zur Arbeit und somit liegt auch der Tagungsort in Sichtweite zum Arbeitsweg. Aber am Donnerstag und Freitag konnte ich zuhause arbeiten und das damit umgehen. Jetzt am Wochenende - also gestern und heute - bin ich eher im Westen der Stadt unterwegs, wo ich auch wohne. Aber es gibt hier einige Mitglieder im Forum, die in den betroffenen Gebieten wohnen. Das weißt Du ja vielleicht auch. Auch in Rostock soll es gestern Ausschreitungen gegeben haben.

Hier ist lediglich ein Protestcamp in unmittelbarer Nähe, aber von dort orientieren sich die Protestler anscheinend eher in Richung Innenstadt (jedenfalls bisher). Aber es waren die Tage sehr viele Polizisten, Einsatzfahrzeuge etc. unterwegs. Als ich gestern aiuf dem Hinweg zur Geburtstagsfeier war, waren hier auch noch viele schwarz gekleidete Menschen und viel Polizei, Rettungswagen usw. unterwegs. Ich erwischte mich dabei, jede schwarz gekleidete Person mit Argwohn zu betrachten und wenn sie Taschen oder Rucksäcke dabei hatten erst recht. Auf meinem Rückweg war von den Einsatzkräften nichts mehr zu sehen. Ich nehme an, da konzentrirerte sich fast alles auf die Innenstadt. Momentan kreisen hier wieder Hubschrauber.

Was den Grund meines Hierseins angeht: er ist nicht nur beruflich involviert sondern wohnt auch eher in einem von den Krawallen betroffenen Gebiet

Es ist echt ätzend, wenn man nicht tun darf, was sich absolut natürlich anfühlen würde: die Sorge ausleben und ihr nachgehen.

08.07.2017 10:10 • x 1 #560


aquarius2
Schlimm, auch nach einigen Stunden Schlaf. Was haben wir uns über die Sicherheitsvorkehrungen in München aufgeregt, da war die Innenstadt faktisch abgesperrt, aber was für eine Verwüstung ist in Hamburg. Was da abgegangen ist und wenn ich daran denke, wenn irgendjemand der mir nahesteht da im Einsatz wäre, ich wäre eingegangen, die Polizisten die ich so kenne waren nicht beteiligt, Gott sei Dank.
Gestern hatten wir wieder die Polizei im Haus, in der Notaufnahme war eine Großfamilie mit Migrationshintergrund und kaum rückte die Polizei an, waren die wie ausgewechselt. Bis die Polizeiauftauchte musste jeder, der frei war runter um die Sippe in Schacht zu halten. Glücklicherweise waren die gleich mit zwei Bullis und Streifenwagen da.
Echt ich verstehe es nicht, wie die Gewalt überall so eskalieren kann. Was ist nur los? Selbst hier mag ich spätabends nicht mehr U-oder S-Bahn fahren und hier überall sind Wachleute drin.

08.07.2017 12:58 • #561


Waldfee47
Zitat von KBR:
Es ist echt ätzend, wenn man nicht tun darf, was sich absolut natürlich anfühlen würde: die Sorge ausleben und ihr nachgehen.

Du darfst jeder Zeit tun, was dir auf dem Herzen liegt.
Wenn es dich so sehr belastet, wie es ihm geht: Melde dich bei ihm.
Ich schicke friedliche Gedanken nach HH.
Er ist so oder so in Deinem Herzen.

08.07.2017 14:47 • #562


K
@Waldfee47

Danke! Da hast Du Recht, aber ich folge ja in solchen Fällen eher nicht meiner Intention, ohne mich zu fragen, was als Ergebnis am Ende stehen würde und beide Möglichkeiten sind nicht verheißungsvoll.

Wenn er sich meldet, bin ich vermutlich zurück geworfen .. und zwar ein halbes Jahr ohne Kontaktaufnahme von meiner Seite. Und wenn er sich nicht meldet, weiß ich auch nicht was los ist, was es auch nicht besser macht.

Es geht mich einfach auch nichts mehr an. Aber ich wünsche ihm das Beste. Vor allem Gesundheit in dieser Situation, aber auch, was den Alk. angeht und noch einen oder zwei weitere Punkte.

08.07.2017 14:55 • #563


K
Das Chaos auf Hamburgs Straßen führte mich heute nach fast einem halben Jahr an dem Bahnhof vorbei, auf dem ich Dich zum letzten Mal sah und küsste. Ich war auch zwangsweise auf der Rückseite Deiner neuen Wohnung. Ich nahm das zur Kenntnis - mehr nicht. Keine weitere Regung. Ich dachte, ich müsse an diesen Orten Stiche im Herzen fühlen. Aber da war nichts, trotz meiner ausgeprägten Sorge um Dich in diesen Tagen.

Du bist in meinem Herzen - heute wie eine längt vergangene Liebe.

09.07.2017 00:38 • x 3 #564


K
Ich bin so blöd.

Jetzt, nach den herausfordernden Tagen für Dich und Deine Kollegen, möchte ich nichts, als für Dein Wohlergehen zu sorgen, Dich schlafen lassen und Deinen Schlaf bewachen, für Dich kochen, reden oder schweigen, Dich halten oder in Ruhe lassen.-. je nachdem, wie Du es wollen würdest. Ich wäre einfach gern da. Denn es ist ja auch noch nicht vorbei. Jetzt geht es an die Nachbereitung.

Tatsächlich ist es aber so, dass Du das alles gar nicht mehr von mir willst. Das ist die Realität. Ich hoffe, Du wirst aufgefangen.

09.07.2017 14:50 • #565


K
[b]Die Zeit/b]
Trotz meiner oft ambivalenten Gefühle (zwischen Verlust und Zuversicht, Zuneigung und Wut) bin ich froh, denn es scheint für mich gerade in Riesenschritten voran zu gehen, was die Verarbeitung meines Themas angeht.

Er und das (Zusammensein und die Art des Schlussmachens) fühlen sich oft weit weg an. Wenn ich dann doch wieder näher rückt und ich an ihn denke, bin ich fast immer voller wehmütig liebevoller Gefühle und vermisse ihn, ohne jedoch dabei zu vergessen, wie es zuende ging. Ich will sagen, ich verkläre ihn nicht. Das habe ich nie. Die Dinge waren immer so, wie cih sie darstellte. Auch wenn man wohl Zweifel daran haben konnte. Er hat mir neue Erfahrungen beschert. Diese waren überwältigend. Ob ich heute lieber darauf verzichten würde? Ja, vermutlich. Denn es liegen sehr harte und verzweifelte Monate hinter mir, in denen ich mich komplett in Frage stellte und auch heute ist das noch nicht ganz vorbei; zumal das Leben bei mir ja auch fleißig nachgetreten hat.

Er ist ein Mensch, er hat Fehler gemacht. Das ist sein Recht. Genauso, wie es sein Recht ist, das zu tun, was er für sich für richig hält. Mir das immer wieder vor Augen zu führen, hilft beim friedlicheren Abschiednehmen. Ich kann noch nichts vom ihm lesen oder Fotos ansehen, aber es gibt auch gar keinen Grund, das zu tun. Vielleicht gibt es diesen künftig überhaupt nichtft mehr. Wer weiß das schon.

Ich kann ihm Gutes wünschen und wenn mich wieder die Wut überkommt, kann ich auch über mich selber lachen, weil sie mich wieder gepackt und zurückkatapultiert hat irgendwo auf den Zeitstrahl zwischen Mitte Januar und jetzt. Ich kann mir selber zugestehen, dass ich alles so furchtbar schwer genommen habe und kenne die Gründe dafür. Meine Gefühle der letzten Monate, in denen ich selbst im Zentrum stand, waren genauso wahrhaftig, wie die gegenwärtigen wohlmeinenden Gefühle für ihn und mich - vollkommen unabhängig voneinander. Aber ich hänge in den alten Gefühlen nicht mehr fest, wie eine eng umwobene Fliege im Spinnenmetz. Wenn es sich doch so anfühlt, weiß ich, dass es vorbei geht.

Ich bin noch verletzt und wund, ich bin noch nicht wieder vollkommen offen. Meinem Ego wurde von hinten mit Anlauf in die Kniekehlen gesprungen. Es ist zu Boden gegangen und rappelt sich erst langsam wieder auf, denn seine Knochen müssen immer noch neu sortiert werden. Das wird werden. Vielleicht erst in ein paar Wochen, aber es wird werden.

Zaghaft wie eine Schnecke strecke ich erst langsam wieder meine Fühler aus, um das Leben neu zu erfühlen. Aber auch das hat Zeit.

Überhaupt hat alles nur mit Zeit zu tun. Sich die Zeit zu nehmen, für alle Gefühle, für Stagnation und Fortschritt ist der Schlüssel zum Erfolg. Auch wenn ich oft das Gefühl hatte, dass sich wochenlang gar nichts bewegte. Doch es tat sich etwas unter der Oberfläche, das sich seinen Raum, also Zeit, nahm. Es war nur oft nicht spür- und sichtbar.

Dennoch war es da. Der Beweis ist, dass ich heute hier bin mit genau diesen Gedanken und keinen anderen.

10.07.2017 05:58 • x 5 #566


G
Zitat:
Ob ich heute lieber darauf verzichten würde? Ja, vermutlich.


Ja, vermutlich. Und in ein paar Monaten oder Jahren? Vielleicht nicht mehr. Denn dann hat es dich da hingeführt, wo du dann gerade bist und du kannst den Weg in der Retrospektive sehen, der jetzt noch im Nebel vor dir liegt. Dieser Gedanke hilft mir - zumindest wenn ich den Gedanken verdänge, dass mich alles direkt in ein mit Paisley-Muster versehenes Hemd treiben könnte.

10.07.2017 09:19 • #567


K
Zitat von gibby:

Ja, vermutlich. Und in ein paar Monaten oder Jahren? Vielleicht nicht mehr. Denn dann hat es dich da hingeführt, wo du dann gerade bist und du kannst den Weg in der Retrospektive sehen, der jetzt noch im Nebel vor dir liegt. Dieser Gedanke hilft mir - zumindest wenn ich den Gedanken verdänge, dass mich alles direkt in ein mit Paisley-Muster versehenes Hemd treiben könnte.


Natürlich führt uns alles dorthin, wo wir am Ende einmal sein werden. Aber im Moment bin ich ja im Jetzt und könnte ich verzichten. .. obwohl, Du hast Recht. Das Jetzt hat viel, was es unter anderen Umständen nicht hätte.

btw.: Ich sehe, Du gibst den Widerstand auf!

10.07.2017 09:47 • #568


G
Zitat von KBR:
btw.: Ich sehe, Du gibst den Widerstand auf!


10.07.2017 09:53 • x 2 #569


Waldfee47
Zitat von gibby:



Da war mal was mit einem Date.. oder so.. oder auch nich... ich meine ja nur so...

10.07.2017 18:14 • #570


A


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