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Über das Kämpfen

K
Guten Morgen KBR,

na Mensch, bis eben geschlafen und heute ist - zumindest bis jetzt - offensichtlich ein wunderbarer Sonnentag, im Gegensatz zu gestern.
Denke, ich werde demnächst irgendwo frühstücken gehen ...
ich mag das Tattoo, vor allem die Zeichnung. Das mit der schwierigen Terminierung war schon beim ersten stechen so, wenn ich recht erinnere, scheint ja ein beliebter Tattoostecher zu sein.
Wünsche einen wunderbaren Feiertag und hjam, hjam Kürbis?! DAS ist mal ne gute Idee, werde entsprechend morgen mal einkaufen.
(diese Episode mit dem MeckPomm Menschen ist schräg. Muss doch nich sein, sowas ... immerhin bist Du Deinem Heini nich mehr übern Weg gelaufen)

03.10.2017 08:58 • #886


K
@Küstenperle

Schön, geh frühstücken, das ist eine gute Idee. Leider kann man das hier nicht so gut. Dafür müsste ich erst ein Stündchen reinfahren. Aber ein bisschen Atmosphäre zu tanken, ist immer wunderbar.

Was DEN Heini angeht:

Morgen Nachmittag habe ich wieder einen Termin im EKZ des Grauens. Zu seiner Feierabendzeit muss ich dorthin. Gnmpf. Möge er Urlaub haben in dieser Woche!

03.10.2017 09:01 • x 1 #887


A


Über das Kämpfen

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K
Du hast beim ersten Treffen alles richtig gemacht (im übrigen denke ich auch, dass es richtig war, dass Du NICHT mit dem Feuer gespielt hast, bei dem Meck-Pomm Mensch) und Du wirst auch beim zweiten Mal alles richtig machen.

Nicken, guten Morgen/guten Tag und weiter gehen ...

03.10.2017 09:06 • #888


K
Zitat von Küstenperle:
Du hast beim ersten Treffen alles richtig gemacht (im übrigen denke ich auch, dass es richtig war, dass Du NICHT mit dem Feuer gespielt hast, bei dem Meck-Pomm Mensch) und Du wirst auch beim zweiten Mal alles richtig machen.

Nicken, guten Morgen/guten Tag und weiter gehen .


Ach schade, ich dachte, falls es wieder zu einer Situation kommt, wäre im Vorbeigehen ein Tritt in die Kronjuwelen dieses Mal tat- und schuldangemessen.

btw.: Für die noch ausstehende Bewerbung habe ich Freitag eine Absage bekommen, weil die angeblich die Stelle nun doch nicht besetzen wollen. Whatever. Egal. Das bringt etwas Planungssicherheit in andere Dinge. Und:

Immerhin habe ich künftig keine Arbeit Tür an Tür. Ich bin nicht enttäuscht. So muss ich jetzt halt nur gelegentlich statt täglich auf die Ecke fahren.

03.10.2017 09:13 • x 2 #889


K
@KBR
Zitat:
wäre im Vorbeigehen ein Tritt in die Kronjuwelen dieses Mal tat- und strafangemessen
absolut, aber den Zeitpunkt für rohe Gewalt haste meiner Meinung nach verpasst Jetzt isses zu lange her, höfliches Desinteresse ist jetzt sicher effektiver.

Das tut mir leid, ich hatte das Gefühl, Du hättest die Stelle gerne genommen - nicht der räumlichen Nähe zum Heini, sondern der interessanten Aufgaben wegen - aber Du bist ja nun gerade neu angefangen, oder?

03.10.2017 09:22 • #890


S
Ich sitze hier alleine zuhause und lese über das Kämpfen, jeder kämpft auf seine Weise, irgendwie....das Leben ist ein einziger Kampf, angeblich um zu reifen.
Mir kommen die Tränen, weil ich darüber nachdenke, dass wir beide bereits seit 11 Jahren kämpfen, ohne einen Tag Pause.

Wie gerne hätte ich dir erspart, was jetzt vor dir liegt. Vor uns.......

Nach all deinen Schmerzen und dem Leiden muss ich dich morgen ins Krankenhaus bringen. Jetzt wurde auch noch ein Tumor an deiner Bauchspeicheldrüsenspitze durch CT endeckt. Das muss abgeklärt werden. Leber, Nieren, Galle alles kaputt durch Zysten, Steine, Einblutungen...

Ich wollte dich immer vor großen Qualen schützen, nach den Hirninfarkten, die dich aus unserem Leben gerissen haben, habe gekämpft gegen Windmühlen..
Der Kampf ist wohl verloren......ich liebe dich mein tapferer Krieger.

03.10.2017 09:56 • x 4 #891


E
Hey..
Ich drück dich.
Mehr habe ich nicht.

03.10.2017 10:00 • x 3 #892


K
Zitat von Küstenperle:
@KBR
absolut, aber den Zeitpunkt für rohe Gewalt haste meiner Meinung nach verpasst Jetzt isses zu lange her, höfliches Desinteresse ist jetzt sicher effektiver.

Das tut mir leid, ich hatte das Gefühl, Du hättest die Stelle gerne genommen - nicht der räumlichen Nähe zum Heini, sondern der interessanten Aufgaben wegen - aber Du bist ja nun gerade neu angefangen, oder?


Okay, dann ziehe ich mich halt darauf zurück, dass rohe Gewalt letztlich nur ein Ausdruck von Hilflosigkeit ist und wenn ich mich in besagte Richtung eines nicht geben will, dann ist es hilflos.

Die Stelle .. ja .. sie hätte dazu beigetragen, dass ich a) in Sachen bestimmte Kompetenzen den Anschluss nicht verliere und vor allem auch, dass ich etwas mehr Geld verdiene .. also ziemlich viel mehr Geld .. was einiges leichter machen würde. Aber ich habe damit meinen Frieden, denn für manches ist es gut. So entbleiben tagtäglicher Alarmierungszustand (zumindest am Anfang) und ein noch längerer Arbeitsweg. Ich hätte allerdings gut meine Arbeitszeit reduzieren können, das geht jetzt noch nicht.

Ja, und den anderen Job mache ich ja jetzt auch erst vier Wochen. Wenn man davon absieht, dass es bisher eher langweilig ist, hat er einen großen Vorteil, der für mich absolut im Vordergrund steht. Es ist dort friedlich und kollegial. Das kannte ich ja so seit Jahren nicht mehr. So schaukele ich halt mein Geld nach Hause und genieße die Ruhe. Das tut auch mal ganz gut und es werden bestimmt auch wieder andere Zeiten kommen. Das ist halt nicht berechenbar

03.10.2017 10:02 • x 2 #893


K
Zitat von Santosha1951:
Mir kommen die Tränen, weil ich darüber nachdenke, dass wir beide bereits seit 11 Jahren kämpfen, ohne einen Tag Pause.

Wie gerne hätte ich dir erspart, was jetzt vor dir liegt. Vor uns.......

Nach all deinen Schmerzen und dem Leiden muss ich dich morgen ins Krankenhaus bringen. Jetzt wurde auch noch ein Tumor an deiner Bauchspeicheldrüsenspitze durch CT endeckt. Das muss abgeklärt werden. Leber, Nieren, Galle alles kaputt durch Zysten, Steine, Einblutungen...

Ich wollte dich immer vor großen Qualen schützen, nach den Hirninfarkten, die dich aus unserem Leben gerissen haben, habe gekämpft gegen Windmühlen..
Der Kampf ist wohl verloren......ich liebe dich mein tapferer Krieger.


Ich schicke Dir ebenfalls eine Umarmung in stillem Verstehen, denn ich kenne all die Sorgen, die gefühlte Machtlosigkeit und Ängste ebenfalls seit 11 Jahren. Ich wünschte, ich könnte Dir etwas anderes sagen, etwas tröstliches.

03.10.2017 10:06 • x 4 #894


K
So, Baby, ich sags Dir, wie es ist!

In diesem Jahr koche ich an Wochenenden und Feiertagen mit Kürbis und ich habe mir letzte Woche einen viel besseren Dr*mel gekauft als das Modell, das Du gekauft hattest, um es mir zu schenken, und das Du dann selber behalten hast, weil Du Deinen Abwegen den Vorzug gegeben hast.

Ja, das guckst Du. Ich brauche Dich für gar nichts!

Manchmal bin ich traurig, weil ich schöne Erinnerungen habe, aber ich brauche Dich für gar nichts!

Der September ist vorbei. Dieser Monat, in dem sich alles für uns ändern sollte. Leg´ Dich gehackt!

03.10.2017 12:09 • x 4 #895


aquarius2
Zitat von KBR:
Trägst Du Dirndl auf dem Fest? Ich war noch nie da, aber meine Freundin aus München hasst es, wenn so viele in nachgemachten Billigtrachten herum rennen und überall die Touris ihr Unwesen treiben.


Aus diesem Grund trage ich keins, auch keine Lederhosen wiie es einige andere machen. Ich gehe in normalen Sachen auf die Wiesn, war bis zum Jahr 2000 durchaus normal und üblich. Die Wiesn zeigen auch, wie die Gesellschaft sich verändert hat. Heute können viele Einheimische sich die Wiesn nicht leisten, außer sie werden vom Arbeitgeber eingeladen.
Letzte Woche Dienstag war ich mit meinem Patenkind (sein Enkel) und ihm auf der Wiesn, das hatte der Kleine sich so gewünscht. Da habe ich auch viele Leute wahrgenommen, die aus München sind und es sich nur am Dienstag (Familientag) leisten können überhaupft hinzugehen.
Mein erstes Patenkind mein Neffe war am Italienerwochenende da. Er ist immer gerne auf die Wiesn gegangen, er hat auch seine Freundin auf dem Oktoberfest in seiner Heimatstadt kennengelernt und war hellauf begeistert. Er hat auf der Wiesn zwei Männer in seinem Alter kennengelernt, die wie er in der gleichen Firma arbeiten aber aus München kommen. Die wollen ihn im Oktober in Franken besuchen und mal eine Brauereirunde machen ( in Franken gibt es viele kleine Brauereien) so klein ist die Welt.
Naja, heute ist der letzte Tag und eine Bekannte will noch ihre B. und Hähnchenmarken ausgeben und läd mich und meinen Freund ein.
Für Fussball bin ich nicht, muss mich also nicht für die 60er oder den Bayern entscheiden, gut so!
Noch ganz liebe Grüße aus dem Süden von mir, die sich gleich für die Wiesn stylt.

03.10.2017 13:38 • #896


Waldfee47
Zitat von Santosha1951:
Ich wollte dich immer vor großen Qualen schützen, nach den Hirninfarkten, die dich aus unserem Leben gerissen haben, habe gekämpft gegen Windmühlen..
Der Kampf ist wohl verloren......ich liebe dich mein tapferer Krieger.

Ich drücke dich und bin in Gedanken bei Euch.
In tiefer Verbundenheit ohne uns je persönlich gesehen zu haben:
Waldfee

03.10.2017 17:19 • x 2 #897


G
Zitat von Santosha1951:
Ich sitze hier alleine zuhause und lese über das Kämpfen, jeder kämpft auf seine Weise, irgendwie....das Leben ist ein einziger Kampf, angeblich um zu reifen.
Mir kommen die Tränen, weil ich darüber nachdenke, dass wir beide bereits seit 11 Jahren kämpfen, ohne einen Tag Pause.

Wie gerne hätte ich dir erspart, was jetzt vor dir liegt. Vor uns.......

Nach all deinen Schmerzen und dem Leiden muss ich dich morgen ins Krankenhaus bringen. Jetzt wurde auch noch ein Tumor an deiner Bauchspeicheldrüsenspitze durch CT endeckt. Das muss abgeklärt werden. Leber, Nieren, Galle alles kaputt durch Zysten, Steine, Einblutungen...

Ich wollte dich immer vor großen Qualen schützen, nach den Hirninfarkten, die dich aus unserem Leben gerissen haben, habe gekämpft gegen Windmühlen..
Der Kampf ist wohl verloren......ich liebe dich mein tapferer Krieger.



Bin bei dir .... jede Faser meiner Seele kann nachempfinden was du erlebst ... du bist nicht allein, ich nehme dich in meine Arme

03.10.2017 22:29 • x 2 #898


K
Da wurde vor dem Antritt in das EKZ des Grauens heute aber erstmal von mir meine Krone poliert und zurecht gerückt, das Fahrgestell hochgelegt, die justement heute Morgen in der Physio erworbene neue Windschnittigkeit zum Einsatz gebracht, eine stolze Haltung eingenommen, das Terrain gesichert und die innere Anspannung verborgen. Ich fand mich gut.

T g! Es ist alles gut gegangen. Okay, die Anreise fühlte sich mulmig an. Der Meetingraum im 8. Stock mit Blick auf Ein- und Ausgang SEINER Arbeitsstätte war auch etwas grenzwertig. Auch das zweimalige Vorbeifahren mit der U-Bahn an seinem Bürofenster war entbehrlich. Aber es war kein Zipfelchen von ihm zu sehen. Noch besser: es war kein Zipfelchen von ihm und seiner vielleicht Next oder Nextnext oder was auch immer zu sehen.

Es war ein mehr oder weniger interessantes Meeting und ich war einmal mehr dankbar, dass ich als die Neue keinerlei Bezüge zu voran gegangenen jahrelangen Spannungen der Protagonisten habe und noch immer tiefenentspannt im Job bin. ´ist ja schließlich nicht gerade meine Kernkompetenz. Denn es gab Tränen und sehr viel Spannung im Raum. Aber das hatte alles nichts mit mir zu tun und ich konnte mich gut davon abgrenzen

Nun habe ich zwar Füße und Rücken, aber ich wäre gewappnet gewesen für die zweite Begegnung.

Also erstmal die Kurve gekriegt. So Gott will, ist der nächste Antritt erst in zwei Monaten erforderlich. Bis dahin ist das Trauerjahr auf der Zielgeraden und alles wird noch besser.

04.10.2017 21:00 • x 5 #899


K
Entfaltung
Der Job nimmt Fahrt auf. Das mag ich. Wirken, organisieren, Kontakte knüpfen, Menschen gewinnen für eine Sache und für meine Art der Zusammenarbeit. Schön, dass so wenig Kollegen da waren in dieser Woche. Das gab mir Raum.

Gestern war im Ehrenamt richtig viel los. Spannend. Erst wurde ich gefilzt, dann bin ich unfreiwillig patschnass in ein TV-Interview gestolpert und habe dabei vermutlich ziemlich desolat gewirkt. Wenn Xavier nicht so viel Raum eingenommen hätte, hätte man meinen unfreiwillig komischen Auftritt vermutlich wohl gestern im lokalen TV sehen können. So war Xavier doch für irgendetwas etwas gut. Hachja, und ich konnte einer Trulla, die mir immer zugeteilt wird, deutlich machen, dass ihr Gequatsche durch ihre Lautstärke auch nicht an Qualität gewinnt. Wie befreiend.

Tja, und dann spüre ich die steigende Aufmerksamkeit der Männer, das nochmalige Hinsehen, wenn man sich begegnet. Das irritiert mich an manchen Tagen, denn ich weiß ja, dass ich optisch ein eher durchschnittlicher Typ bin. Da fische ich nicht nach Komplimenten oder stapele tief. Das ist einfach so. Dafür bringe ich anderes mit. Kraft zum Beispiel, obwohl ich mich oft kraftlos fühle. Mut, obwohl ich oft mutlos bin. Energie, obwohl ich über meine Energielosigkeit klage. Stolz statt Seelenverkauf usw. Das ist mehr als genug - mehr als mancher verkraften oder mitgehen kann/will.

Ich sprach mal vor ein paar Jahren mit einer Chefin über meinen Eindruck, Menschen würden sich nicht an mich erinnern und wüssten nicht mehr, wer ich bin, wenn ich ihnen zum zweiten Mal begegne.

Sie sagte dazu, dass ich darauf bezogen eine vollkommen gestörte Selbstwahrnehmung hätte, denn ich würde Räume mit Energie füllen und nachhaltigen Eindruck hinterlassen, mein Wort hätte Gewicht. Ich habe das selten so gesehen und empfunden. Falls es auf manche Menschen so wirkt, kommt es jedoch möglicherweise gerade zurück.

Ein bisschen fühle ich mich erinnert an die Zeit nach meinem Burnout, als die Erkenntnis zurück kam, dass ich etwas kann, dass ich Kompetenzen habe und vor allem, dass ich ein sehr geschätzter Mensch bin. Ich hatte das alles vergessen. Es war verloren gegangen bis über beide Ohren in Arbeit und Depressionen steckend.

Es macht mich gerade so froh, einfach nur freundlich sein zu können. Es tut mir gut, dass mir freundlich begegnet wird. Die Freude der neuen Kolleginnen war berührend, als ich ihnen sagte, dass ich den anderen Job nicht bekommen habe. Grundsätzlich hat sich zwar nichts daran geändert, dass ich am liebsten noch einmal etwas ganz, ganz anderes machen würde (Vogelwart auf ner Hallig oder vielleicht doch mal Entwicklungshilfe oder oder oder), aber darüber hinaus schwebe ich bei der Arbeit auf einem rosa Wölkchen der Entspanntheit dahin.

An solchen Tagen, an denen ich die zweiten und dritten Blicke auf der Straße, im Café oder Supermarkt spüre, bin ich dennoch hin- und hergerissen, ob es nun meine Ausstrahlung ist, die dazu führt. Oder ob ich komplett daneben gegriffen habe bei meiner Garderobe, ob ich Tinte im Gesicht oder irgendwie Mitleid verdient habe, so dass man eine schockierten zweiten Blick riskieren muss. Bin ich so eine Art Unfall, bei dem man nicht hinsehen will, aber es dennoch nicht lassen kann?

Ich hätte gern weniger Fragen und weniger Anspruch an mich selbst.

Ich bin auf einem guten Weg. Ich muss mich nur daran erinnern, dass es mir doch egal ist, warum sie schauen.Fast! ´bin ja auch ein bisschen eitel.

Unterm Strich: mein Leben entfaltet sich.

06.10.2017 19:45 • x 5 #900


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