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Umfrage zur Entscheidungsfindung mit Meinung von EUCH

Zweizelgänger
Hallo ihr Lieben da draußen,

ich habe ja die letzten Jahre etwas viel mitgemacht und bin gerade an einem Punkt, an dem ich darüber nachdenke etwas grundlegend zu ändern, bzw. vielleicht wieder mehr zu mir zu finden.

Als Überblick ein kurzer Abriss zum Vergangenem.

Vor über zwei Jahren hatte ich die plötzliche Trennung von meiner bisher größten Liebe.
Alles ohne Begründung, überraschend und eher seltsam.
Die Beziehung war insgesamt, nach schon einem halben Jahr, eher sehr ansträngend.
Seltsames Verhalten von ihr, das sich mit Abständen immer wieder wiederholte.
Eine Freundin von mir brachte mich dann auf Borderline und ich muss sagen, dass vieles unglaublich gut passte.
Nach der Beziehung ging es mir sehr schlecht, hatte das Gefühl mich verloren zu haben und war so traurig wie ich nie gedacht hatte, dass man so traurig sein kann.
Es wurde auch nicht besser, sondern eher immer schlimmer.
Also ging ich nach einiger Zeit in eine Gruppentherapie.
Dort lernte ich eine Frau kennen, mit der ich mich gut verstand und die meine Situation nachempfinden konnte, da sie auch eine plötzliche Trennung hinter sich hatte.
Wir gingen über Monate miteinander spazieren, redeten und unternahmen zusammen was.
Irgendwann kamen wir uns dann doch näher, allerdings hatte ich später ein ungutes Gefühl zu der Sache und versuchte mich zurückzuziehen.
Sie schrieb mir dann mehrere sehr ehrliche Mails, die ich komplett nachvollziehen konnte und gab uns deshalb noch eine Chance.
Leider drückte sie bei mir auch alle Knöpfe, die mir inzwischen klar waren, mich aber anscheinend trotzdem nicht dagegen wehren konnte.
Inzwischen haben wir seit über einem Jahr eine Beziehung, in der mir nach einiger Zeit vieles sehr bekannt vorkommt.
Der Unterschied besteht darin, dass sie diagnostiziert wurde und dabei auch ein Verdacht auf Borderline rauskam.
Im Vorfeld hatte sie mir aber versichert, dass das bei Ihr nie ein Thema gewesen wäre.
Also fühle ich mich schon etwas betrogen, da sie wusste, dass ich mich auf sowas auf keinen Fall mehr einlassen wollte.
Inzwischen ist das alles unglaublich anstrengend geworden.
Sie leidet unter Ängsten, ist kaum belastbar, sie sieht ständig nur sich und überschreitet alle Grenzen die ich versuche zu setzen.
Grenzen existieren allerdings für solche Menschen nicht und somit steigt bei mir der Stress teilweise nach der Arbeit mehr als in meinem eigentlich stressigen Job mit mehr als 10 Stunden Arbeit am Tag.

Jetzt zu meiner Umfrage.

Ich gebe gerade das von mir gemietete Haus auf und werde meinen Job aufgeben.
Jetzt überlege ich was ich damit mache.
Ich bin jetzt 46 Jahre alt und habe immer versucht weiterzukommen.
Im Grund bin ich das auch, aber ich bin irgendwie auch Geld und Besätigung nachgelaufen.
Jetzt kann und mag ich nicht mehr.
In letzter Zeit hatte ich immer wieder Magenprobleme (Magen- und Darmspiegelung hatte ich letzte Woche, ohne Ergebnis), war bei Lärm schon unglaublich gestresst und hab alle paar Wochen viel zu viel getrunken.
Also alles nicht so toll.

Meine Überlegung ist:
Gehe ich für eine Zeit ins Ausland um einfach mal Ruhe zu finden oder in eine psychosomatische Klinik ?
Oder mache ich beides ?
Was ist dann mit meiner Beziehung, die eh eher schwer ist ?
Eigentlich kann ich sie auch nicht alleine lassen, da sie das mit Sicherheit auffrisst. Dazu kommt, dass das natürlich einer meiner Knöpfe ist, dass ich wenn ich eine Beziehung eingehe mehr auf den anderen schaue als auf mich.
Außerdem übernehme ich mehr Verantwortung für die Beziehung als gut für mich ist.
Ich möchte ihr nicht weh tun und sie eigentlich auch nicht alleine lassen, aber ich muss jetzt auch auf mich schauen.

Was denkt ihr also zu der ganzen Sache ?

Schreibt mir doch einfach eure Gedanken und/oder auch eigenen Erfahrungen.

Danke euch schon mal und
liebe Grüße

16.11.2018 15:50 • x 1 #1


Kummerkasten007
Frag doch nicht die Leute hier, was Du machen sollst, sondern frage Dich selbst, was Du willst. Und das ziehst Du dann durch.

16.11.2018 16:00 • x 3 #2


A


Umfrage zur Entscheidungsfindung mit Meinung von EUCH

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Zweizelgänger
Prima Idee und absolut hilfreich.

An die anderen die hier Antworten möchten.
Spart euch sowas - das ist mir auch klar...

16.11.2018 16:03 • x 2 #3


Kummerkasten007
Naja, was willst Du hören?

Trenne Dich und verpulver Dein Geld in der weiten Welt?

Trenne Dich nicht und lebe die nächsten Monate in einer Klinik?

16.11.2018 16:06 • #4


P
Job aufgeben, Haus verkaufen, fertig sein, ins Ausland wollen - klingt nach Burnout.

Ist zwar keine offizielle Diagnose und ein umgangssprachlicher Begriff. Aber es zeigt daß sich jemand dermaßen verausgabt hat und nicht mehr kann.

Bedeutet auch: der Zufluss an Kraftquellen war zuwenig, der Abfluss an Kraft zu groß.

Was heißt das dann also für dich?
wo geht deine Kraft weg?
Du traust dich nicht klare Grenzen zu ziehen und die Konsequenzen zu ertragen. Schau dir deine eigene erste post an.

Alles Gute dir!

16.11.2018 16:13 • x 1 #5


FloraVita
Hallo Zweizelgänger,

wenn deine Beziehung Mitursache oder Hauptursache dafür ist dass du jetzt da bist wo du bist, überlegst du wirklich noch sie weiterführen zu können?

Ich weis ja nicht wie du dir dieses Ruhe im Ausland finden vorstellst und mit Kliniken kenne ich micht aus, kann nicht sagen ob das hilfreich ist.
Mir scheint es auch so dass du erstmal zur Ruhe kommen musst und zu dir selber zurückfinden. Vielleicht wäre jetzt richtig nur für dich selber da zu sein.

16.11.2018 16:13 • #6


EmmaPee
Zitat von Zweizelgänger:
Inzwischen haben wir seit über einem Jahr eine Beziehung, in der mir nach einiger Zeit vieles sehr bekannt vorkommt.
Der Unterschied besteht darin, dass sie diagnostiziert wurde und dabei auch ein Verdacht auf Borderline rauskam.
Im Vorfeld hatte sie mir aber versichert, dass das bei Ihr nie ein Thema gewesen wäre.
Also fühle ich mich schon etwas betrogen, da sie wusste, dass ich mich auf sowas auf keinen Fall mehr einlassen wollte.
Inzwischen ist das alles unglaublich anstrengend geworden.


Mhm, wenn sie eine Borderline-PS hat, dann ist es ja auch nicht verwunderlich, dass sie Dich belogen oder manipuliert hat. Weisst Du, Borderliner sind nicht per se schlechte Menschen. Aber sie sind psychisch wirklich schwer krank. Das muss mir meine Therapeutin auch immer wieder klar machen, wenn ich Entschuldigen und/oder Erklärungen für das Verhalten meines Mannes suchen will. Das Verhalten kann man einfach nicht mit 'normalen' Maßstäben messen. Wer mit einem Menschen zusammen ist, der eine BPS hat, muss psychisch schon sehr gefestigt sein, denn das Umfeld eines an BPS erkrankten Menschen, wird immer schwer in Mitleidenschaft gezogen.

Ob Du nun in eine Klinik willst oder ins Ausland gehst - diese Frage ist für mich nicht ganz verständlich Leidest Du selbst an psychischen Problemen? Oder warum möchtest Du in eine Klinik? Wenn Du Probleme hast, ist doch klar, dass Du erstmal gesunden musst, bevor Du so ein großes Projekt wie einen mehrjährigen Auslandsaufenthalt planen kannst.

16.11.2018 16:13 • #7


VictoriaSiempre
Was erwartest Du in einem Forum, wo niemand Dich und die Umstände näher kennt?

Job aufgeben, ins Ausland gehen - ist ja schön und gut, aber wo immer Du hingehst, da nimmst Du Dich selber mit. Samt Deinen Problemen vor allem mit Dir selber; die sind dann ja nicht weg und zuhause geblieben.

16.11.2018 16:20 • x 2 #8


P
Ich sollte meine Antwort vielleicht anders herum formulieren.

Du scheinst eher bereit zu sein dich und deine Lebensgrundlage aufzugeben als eine Frau, die dir über den Kopf wächst. Du spielst ein gefährliches Spiel mit dir selber, nur weil du vor dir selber wie ein selbstloser Held dastehen willst.

Alles in dir schreit, dass du nicht mehr kannst. Aber du hörst nicht auf dich.

16.11.2018 16:24 • x 5 #9


K
ich hab das gemacht mit Mitte 40 - arbeite jetzt halbe Tage (statt fulltime xxl), wohne in einer 50 qm Wohnung (statt 120qm) und bin 350 km hoch in den Norden ans Meer gezogen.
Mein Leben hat sich komplett um 180 Grad geändert und nicht eine Sekunde hab ich das bereut, war eine der besten Entscheidungen im Leben.
(mein Anstoß dafür war eine Affäre auf der Arbeit)

was Dich betrifft, aus irgendeinem Grund lese ich hier im Forum auch bei anderen Männern, die teilweise mehrere Borderlinerinnen nacheinander hatten.
Mich würde an Deiner Stelle ja mal brennend interessieren, warum Dich diese Art der Instabilität in anderen Menschen so anzieht?
Gibt es da biografische Ursachen, die Dich auf diesen Typus geeicht haben?
Glaube, das kann man nicht durch wegziehen beheben, aber einen Cut machen und den Kopf frei kriegen ist ein Anfang.
Für mich war es das jedenfalls.

16.11.2018 16:25 • x 1 #10


Mia2
Wenn du Burnout hast, dann ist eine Klinik besser. Bevor du deinen Job hinschmeisst, gehe vorher zum Arzt und in eine Klinik. Unter solchen Umständen soll man keine Entscheidungen treffen. Dort kannst du auch über die Beziehung nachdenken.

16.11.2018 16:33 • x 1 #11


Zweizelgänger
Danke an alle die eine ernsthafte Antwort gegeben haben.

Erstmal zur Klarstellung, ich hatte vergessen das genauer einzugrenzen, mir geht es um ein paar Monate im Ausland, um eben zu mir und zur Ruhe zu finden.
Das Haus ist gemietet und ich bekomme eine Abfindung wenn ich vor Ende des 10 Jahre Vertrags ausziehe.

Un ja, es ist so, dass ich wirklich sehr ausgebrannt bin.
Mir ist auch klar, dass es ein entfliehen von Problemen nicht gibt und man einiges, und gerade sich selbst, immer mitnimmt.
Ich war auch nie der Typ, der von etwas weg läuft, aber wo hat es mich hingebracht.
Es ist fast so als würde man bei stehendem Druck, ständig den Querschnitt des Rohres reduzieren.
Das Ergebnis ist vermutlich klar, irgendwann wird es brechen.

Es ist ja nicht gerade so, dass uns unbedingt alles stärker macht was wir erleben.
Ich glaube eher man wir entweder gleichgültiger oder es staut sich auf, wenn es nicht irgendwann eine positive Auflösung gibt.

Der Gedanke mit der Klinik ist einfach auch um eben manchem auf die Spur zu kommen.
Ich denke schon, dass es eine gewisse Prägung in meiner Kindheit gab, die sich jetzt erst wirklich zeigt.
Geliebt und richtig zu sein, wenn man funktioniert.
Ich denke das kennen einige.

Kurz noch zu BPS.
Wer das nicht kennt, kann es sich tatsächlich nicht vorstellen.
Ich habe den Eindruck, dass diese Menschen ausschließlich sich selbst wahrnehmen und dabei die Belastung die sie anderen zumuten auch noch spiegeln und ernsthaft glauben der andere wäre an Konflikten schuld, die eigentlich nur Reaktionen auf das Verhalten des von BPS betroffenen entstehen.
Würde mich hierzu über Meinungen und Erfahrungen freuen.

Natürlich auch über weitere Erfahrungen, wie von Küstenperle - Danke nochmal dafür.

16.11.2018 16:44 • #12


L
Zitat von Mia2:
Wenn du Burnout hast, dann ist eine Klinik besser. Bevor du deinen Job hinschmeisst, gehe vorher zum Arzt und in eine Klinik. Unter solchen Umständen soll man keine Entscheidungen treffen. Dort kannst du auch über die Beziehung nachdenken


So sehe ich das auch.

Schwerwiegende Entscheidungen sollten nicht in einer Lebenskrise getroffen werden ( geht nicht immer, das weiß ich auch Hausverkauf und Job kündigen sind schon mal Hausnummern, die gut überlegt sein sollen.

16.11.2018 16:50 • #13


K
es ist ein Miethaus, da wird nix verkauft (und ja, auch das wäre zur Zeit ne Goldgrube) und wenn man einigermaßen ausgebildet ist, bekommt man mittlerweile tatsächlich fast überall einen Job. (gut, gehe von mir aus)

Zudem muss der TE ja nur für sich selber sorgen, wenn ich das recht verstanden habe. Irgendwann ist es zu spät für derlei Dinge - und irgendwann bedauert man vielleicht das, was man nicht getan hat, anstatt dem was man getan hat.
Wer weiß.

16.11.2018 17:12 • x 2 #14


D
Ich glaube wenn man Probleme hat, dann ruhen sie nur wenn man sich ausruht. Ich würde lieber in eine Klinik gehen und die Knackpunkte lösen anstatt nach dem ausruhen wieder im GLEICHEN Schlamassel zu stecken.

16.11.2018 17:26 • #15


A


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