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Und es geht schon wieder los

Autsch123
Ich brauche grad einfach die Möglichkeit meine Gedanken loszuwerden, da sie kreisen, mir den Schlaf rauben und mich wahnsinnig machen.
Du. Du kamst vor gut 4 Jahren in mein Leben. Tinder hat uns einander vorgestellt. Wir wollten beide keine Beziehung, wir wollten beide unseren Spaß und hatten keine ernsthaften Absichten miteinander. Unser erstes Treffen war toll. Wir hatten einen schönen Abend und eine tolle Nacht miteinander. Unser Kontakt danach war auf das Wesentliche beschränkt. Wir trafen uns, hatten Spaß und gingen wieder weiter. Keine ernste Sache.
Ich lernte jemanden kennen, der zu mir passte. Ich ließ dich wissen, dass unser Kontakt hier enden sollte. Nach kurzer Zeit meldestet du dich regelmäßig. Du wolltest mit mir telefonieren, mich sehen, mit mir reden. Meine Beziehung zerbrach, weil er zurück zu seiner Exfrau ging. Also ging ich auf deine Bitte ein. Wir trafen uns bei dir. Du hast mir gesagt, dass du mich willst, das wir es bitte miteinander versuchen müssen. Ich fand dich toll und konnte es mir vorstellen. Wir sahen uns regelmäßig und es entwickelte sich schnell ein gutes Gefühl zwischen uns. Wir entdeckten beide gemeinsame Interessen, harmonierten auch S. fantastisch. Es war eine schöne Zeit.

Leider hielt sie nicht lange. Du hast dich plötzlich nicht mehr gemeldet. Du hast mich 14 Tage komplett ignoriert. Du hast mich einfach links liegen lassen. Aufgrund unserer Entfernung zueinander konnte ich nur am Wochenende bei dir sein. Ich hatte die Hoffnung aufgegeben, da meldetest du dich wieder. Einfach so. Du wolltest mich sehen, erzähltest mir von einer schwierigen Phase. Eigentlich hätte ich dich hier loslassen müssen. So ist zuvor noch nie jemand mit mir umgegangen und ich hätte mir so viel Kummer und Leid erspart. Du warst plötzlich wieder voll da, groß, gutaussehend, charmant, deine Ausstrahlung, dein Lachen . Es war um mich geschehen. Ich ließ mich wieder auf dich ein, glaubte an ein einmaliges Problem. Absolut naiv, wie ich heute weiß.
8 Wochen später meldetest du dich wieder nicht. Nach drei Tagen schriebst du mir, dass du bei deinen Eltern bist. Es dir sehr schlecht geht, weil du eine schlechte Phase hast. Du batest mich, zu deinen Eltern zu kommen, weil du mich sehen wolltest. Ich stand eine halbe Stunde später bei euch vor der Tür. Deine Eltern kannte ich bis dahin nur flüchtig. In dieser Nacht hast du mir Vieles erzählt und erklärt. Du hast viel geweint. Es gab diese Phasen seit gut 2 Jahren. Du hattest eine zeitlang Medikamente genommen,die dir durch diese depressive Verstimmung helfen sollten. Du hast Alk. als Schlafmittel für dich erkannt und du konntest zu keinem vernünftigem Arzt gehen, weil du unbedingt verbeamtet werden wolltest. Wenn ein Arztbesuch mit dieser Begründung irgendwo auftaucht, dann war es vorbei. So paradox es war, ich konnte diese Begründung akzeptieren. Ich kannte aus meinem Beruf und meiner Ausbildung das Krankheitsbild. War aber persönlich noch nie damit in Kontakt gekommen. Ich wusste jedoch, dass du professionelle Hilfe brauchst, ansonsten würde der Zustand sich weiter verschlimmern oder verfestigen. Ich sah mich. Ich wusste wie stark ich bin. Und ich wusste, dass WIR es schaffen!
Als du eingeschlafen warst, redete ich die halbe Nacht mit deinen Eltern. Es waren gute Gespräche. Sie waren jedoch dagegen, dass du einen Facharzt aufsuchst.
Ab diesem Zeitpunkt war ich komplett dabei. Mit meinem Herzen, meinem Bauch und meinem Kopf. Ich wollte das mit dir durchstehen.
Du gingst nicht zum Arzt, du warst nach einer Woche bei deinen Eltern wieder bereit zur Arbeit zu gehen. Und ich schaute zu. Es gab danach mehrere kleine Einbrüche, aber es gab auch viele schöne Momente und Erlebnisse. Dann kam der Tag, an dem mich deine Mutter anrief und mich bat dringend zu kommen. Du hattest mir erzählt, dass du zwei Tage auf Fortbildung warst. Dort warst du aber nie. Du hattest dich in deiner Wohnung mit Schnap. komplett aus dem Leben geschossen. Deine Eltern hatten dich spontan besucht und dich so gefunden. Sie hatten dich mitgebracht. Wir haben wieder eine komplette Nacht geredet. Diesmal waren wir uns einig, dass du in die Klinik musst. Entzug, Therapie. Du hast es mir versprochen.
Am nächsten Tag waren wir beim Arzt. Du, dein Vater und ich. Du wolltest am Folgetag in die Klinik.
Und am Folgetag passierte. Nichts. Gar nichts. Du hattest erneut mit deinen Eltern geredet und ihnen versprochen, dass du es jetzt schaffst. Das Drama wiederholte sich immer wieder. Stabile Phase, tolle Zeit, viele Erlebnisse. Gefolgt von Absturz, Alk. und Selbstmordgedanken.
Ich bin eine starke Frau. Mein Job ist hart, ich bin absolut klar und lasse mich nicht verbiegen. In unserer Beziehung war das anders. Je länger sie dauerte, desto weniger von mir blieb übrig. Aus der selbstbewussten Frau, wurde ein Häufchen Elend. Wir hatten keinen S. mehr. Das was uns am Anfang verbunden hatte, war weg. Meine Erklärung waren meine kräftigen Oberschenkel. Du unternahmst viel mit deinen neuen Kollegen, ich war nie dabei. Meine Vermutung war, dass ich dir vielleicht peinlich bin.
Deine Erklärungen lauteten. Das du immer mal wenig Lust auf S. hast, es aber nicht an mir liegt. Und das ich nicht so gut zu deinen neuen Kollegen passe, weil sie anders sind als ich. Ich sie aber mit Sicherheit noch kennenlernen werde. Damals hab ich das so hingenommen. Heute verstehe ich mich nicht mehr.
Wir waren dann gemeinsam im Urlaub, wir planten, trotz aller Probleme, einen Zusammenzug. Ich war bereit mein geordnetes, solides Leben hinter mir zu lassen und zu dir zu ziehen. In die kleine chaotische Wohnung, in eine Großstadt, in der ich nur dich kannte und meinen Job zu wechseln und schlechtere Arbeitsbedingungen zu haben. Es klappte nicht, weil mein Arbeitgeber mich nicht versetzte und gehen ließ . Heute bin ich dankbar. Damals war ich totunglücklich. Unsere Beziehung lief weiter. Meine Selbstzweifel wurden riesig. Ich fand mich schrecklich dick, obwohl ich immer dünner wurde. Ich unterstellte dir Affären, war eifersüchtig auf deine Kollegen, war mit mir immer unglücklicher. Dann kam der Tag, an dem wir uns sehen wollten. Wir hatten es fest ausgemacht. Ich freute mich unglaublich. Du kamst nicht. Du warst mit deinen Kollegen im Biergarten, während ich auf dich wartete. Mal wieder. Ich war außer mir. Ich fuhr zu dir und trennte mich nach gut 2 Jahren Beziehung. Ich war so unglaublich enttäuscht von dir. Du nahmst es zur Kenntnis, hindertest mich jedoch nicht zu gehen. Unseren Urlaub sagte ich ab. Du nahmst es zur Kenntnis.
Ich bin danach komplett abgestürzt. Ich bin nicht aufgestanden, hab nicht gegessen, konnte nicht schlafen. Nichts. Deine Eltern waren sehr besorgt. Deine Mutter meldete sich regelmäßig. Sie betonte immer, dass sie mich so sehr geschätzt hatte.
Meine Eltern haben mich zu sich genommen. Sie haben die Welt nicht mehr verstanden. Ich habe ihnen nie von deinen Problemen erzählt. Ich habe niemandem davon erzählt. Nach 3 Monaten ging es ein bisschen besser. Ich war dabei mein Leben zu ordnen. Und dann. Hast du dich gemeldet. Du standest vor meiner Tür. Du hast gesagt, dass ich dir fehle. Mein Kartenhaus ist erneut eingefallen. Ich habe dir gesagt, dass du nur dann eine zweite Chance bekommen würdest, wenn du eine Therapie machst. Das Versprechen konntest du mir nicht geben. Deshalb gab es keinen Neustart.

Wir vermissten uns trotzdem. Du sagtest, dass ich einer der wichtigsten Menschen in deinem Leben bin. Wir hielten Kontakt. Zunächst nur per WA, später trafen wir uns zu kleinen Unternehmungen.
Ich traf neue Männer, obwohl ich nicht bereit dazu war. Und es scheiterte jedes Mal an DIR! Ich verglich, ich versuchte sie so zu sehen, wie ich dich sah. Ich ließ jeden gehen. Keiner war wie du. In dieser Zeit erkannte ich mein Problem. Ich ging zu einem Therapeuten. Er war toll, es half jedoch nur bedingt. Ich hab dich nie ganz vergessen. Ich habe zigmal den Kontakt abgebrochen und bin dann doch wieder eingebrochen. Ich hab es versucht. Und ich hab es nie geschafft.

Anfang des Jahres bist du wieder abgestürzt. Du musstest wieder mal von deiner Familie gerettet werden. Deine Mutter rief mich an und erzählte mir Alles. Dabei habe ich erfahren, dass du seit einem Jahr eine feste Beziehung hast, deine Freundin wohnt bei dir. Du hast es mir nie erzählt. Du hast sie nicht erwähnt. Mir hat es damals den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich wollte keinen Kontakt mehr. Ich war rasend vor Eifersucht. Wir haben damals furchtbar gestritten. Ich war so unglaublich wütend und verletzt. Niemand konnte dich ersetzen und ich wurde ersetzt. Sie war eine Kollegin von dir! Du sagtest mir, dass sie nicht die Richtige sei, aber du nicht Alleinsein kannst. Ich wurde ewig zurückgeworfen. Und trotzdem habe ich es wieder nicht geschafft.
Und nun. Nun betrügst du deine Freundin. Ihr habt seit Ewigkeiten keinen S. mehr. Sie flüchtet jedes Wochenende aus eurer Wohnung, fährt alleine in den Urlaub. Und du datest andere Frauen. Du schickst mir Fotos von ihnen und erzählst von deinen Dates. Diesmal bin ich ausgerastet. Ich habe dich beschimpft, dich blockiert und gelöscht. Ich war bei der Therapie. Ich brauche mittlerweile eine Therapie. Du findest das lächerlich. Du sagst, dass mein Therapeut nur Geld braucht und du mir nie schaden wolltest. Du sagst, dass du mich in Ruhe lässt und ich dich in Ruhe lassen soll.
Ja, so sieht es aus, seit du in meinem Leben warst.
Es ist heute genau eine Woche her, dass ich dich komplett aus meinem Leben verbannt habe.
Ich merke, dass ich bröckele. Ich merke, dass ich dich vermisse, trotz allem was war. Ich merke, dass ich dich wieder sehen möchte. Aber diesmal muss ich das irgendwie schaffen. Diesmal dreh ich mich nicht um und ich hoffe, dass du es auch nicht tust!
Manchmal bereue ich den Tag, an dem dich Tinder in mein Leben brachte. Und manchmal frag ich mich, wie ich wieder gesund werde. So wie ich mal war.
Ich muss dich endlich loslassen.

17.11.2019 09:59 • x 5 #1


Sevi
Vielleicht vermisst du auch nur die Illusion von ihm...

Denn das ständige Abservieren und das nerven aufreiben, solltest du nicht vermissen.
Sei gut zu dir, lass los.
Manchmal tut festhalten mehr weh als loslassen.
Du brauchst Ruhe, sonst gehst du vollständig vor die Hunde.
Nimm dir Zeit für dich. Nur für dich.

Mir fällt dazu Trauma Bonding ein.

Und ein geringes Selbstwertgefühl, wenig eigene Grenzen.

17.11.2019 10:17 • x 1 #2


A


Und es geht schon wieder los

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Autsch123
Zitat von Sevi:
Vielleicht vermisst du auch nur die Illusion von ihm...

Denn das ständige Abservieren und das nerven aufreiben, solltest du nicht vermissen.
Sei gut zu dir, lass los.
Manchmal tut festhalten mehr weh als loslassen.

Und ein geringes Selbstwertgefühl, wenig eigene Grenzen.


Danke für die Antwort.
Ich glaube tatsächlich, dass ich an der Illusion hänge. Denn in den 2 Jahren gab es mehr Tief als Hoch.

Normalerweise habe ich keine Probleme mit Grenzen setzen. In Bezug auf ihn, verhalte ich mich jedoch wie eine Süchtige. Ich muss, es hinbekommen... Es fällt mir einfach so schwer.

17.11.2019 10:23 • x 1 #3


Sevi
Ist es auch
Es wird kein Spaziergang.
Das kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen.

Was gibt er dir, was dir fehlt?
Weisst du das?
Welche Lücke füllt er vermeintlich?

17.11.2019 10:26 • x 1 #4


Autsch123
Ich weiß es nicht.
Ich weiß, dass er mir ein Gefühl gibt, was mich in seinen stabilen Phasen aufatmen lässt. Ich fühle mich absolut angenommen und wir verstehen uns dann ohne Worte.
Mein Therapeut sprach mal von einer vermeintlichen Seelenverwandschaft. Ich habe ihm gegenüber ein tiefes Vertrauen, obwohl das mit seiner Konstitution definitiv nicht angebracht ist.
Er fehlt mir vorallem als Mensch, nicht als Partner.

Ich kann es leider nicht besser beschreiben.

Wie hast du es geschafft, wenn du aus Erfahrung sprichst?

17.11.2019 10:31 • x 1 #5


Autsch123
Zitat von Sevi:

Mir fällt dazu Trauma Bonding ein.


Ich bin noch nie auf diesen Begriff gestoßen. Was ich eben innerhalb kürzester Zeit dazu gelesen habe, klingt verdächtig nach mir.

Vielen lieben Dank, vielleicht kann ich mit diesem Ansatz eine Erklärung für mein Verhalten finden und mich selbst stark machen...

17.11.2019 10:49 • x 1 #6


Frauenfarn
Du weißt, dass das Heißund Kalöt,. das Auf und Ab in On-Off Beziehungen Suchtstoffe im Gehirn erzeugen?
Oft hilft es, wenn man sich diesen biochemischen Prozess vor Augen führt.

Hast Du Dich eingängig mit toxischer Beziehung und Helfersyndrom beschäftigt?

17.11.2019 10:53 • x 1 #7


Autsch123
Zitat von Frauenfarn:

Hast Du Dich eingängig mit toxischer Beziehung und Helfersyndrom beschäftigt?


Hallo Frauenfarn,
Das Thema toxische Beziehung ist Bestandteil meiner Therapie. Damit setze ich mich in Bezug auf diese Beziehung intensiv auseinander. Und mir ist mein Suchtpotential in Bezug auf diese Situation sehr bewusst.

Das Helfersyndrom ist auch ein Ansatz. Allerdings muss ich sagen, dass ich diese krasse Überschreitung meiner eigenen Grenzen nur in Bezug auf diese Beziehung kenne. Ich bin sonst sehr klar und stecke eigene Grenzen sauber und deutlich ab.

Aber vielen Dank für deine Gedanken.

17.11.2019 11:14 • x 3 #8


G
Guten Tag,
dieses Gefühl das man sich selber fragt warum man das alles noch mitmacht kenne ich leider auch.
Dieses einfach nicht fähig sein dem Ganzen endlich und wahrhaftig den Rücken zu kehren..sich selber irgendwas vorzumachen...
Wenn man einmal die Tür zum eigenen Selbstwert zugemacht hat und auf der anderen Seite des Flures steht, ist es sehr sehr schwer den Rückweg zu finden.
Halte Dir vor Augen das der Rest Deines Lebens so aussehen wird wenn Du Dich nicht trennst.
Es wird keine Belohnung für Deine Mühe geben, keine Möglichkeit diese ganze vertane Zeit zurück zu holen.
Suche Deine Tür,geh zurück in DEIN Leben, schließ sie ab und schmeiß den Schlüssel weg.
Jetzt.
Alles Liebe und Gute Dir.

17.11.2019 12:00 • x 3 #9


Autsch123
Liebe Gastfrau 1711,
ich danke dir für deine lieben Worte. Mir ist bewusst, dass ich mir was vormache, denn jemand der mich schätzt und liebt, würde mich so nicht behandeln. Ich weiß, dass ich mit jeder Nachricht und jedem Wort wieder zurückfalle. Diese Bergundtalfahrt mache ich seit fast vier Jahren mit. Ich kann das mit ein bisschen Abstand sehen. Ich sehe auch, wie wenig momentan von mir übrig ist.
Jedem der mir sowas vor ein paar Jahren erzählt hätte, hätte ich einen Vogel gezeigt und gesagt, dass er sich trennen muss. Ich habe es in Ansätzen meiner Schwester erzählt und bin auf völliges Unverständnis getroffen. Jeder der mich kennt, kennt diese Seite nicht. Alle sehen, dass es mir schlecht geht, aber hilfreich ist es nicht.
Sehr gut ist für mich der Gedanke, denn du mit dem Rest meines Lebens ansprichst. Nein, der Rest meines Lebens darf so nicht sein und aussehen.
Vielen Dank für deine hilfreichen Worte!

17.11.2019 13:30 • #10


Frauenfarn
Ich weiß ja nicht, was Du beruflich machst - aber wäre es Dir möglich, für eine Zeitlang im Ausland zu arbeiten? Oder Dir eine Auszeit zu nehmen für eine richtig lange Reise?
ODER: https://www.freiwilligenarbeit.de/index.html

17.11.2019 14:28 • x 1 #11


Autsch123
Lieber Frauenfarn, das ist in meinem Fall leider nicht so einfach möglich. Außerdem bin ich tatsächlich eher der Typ, der gerne in den Urlaub fährt, aber auch sehr gerne wieder in den vertrauten Vier Wänden ist. Aber danke für den Tipp.
Einen schönen Abend

17.11.2019 21:37 • #12


Autsch123
Klappe die x-te...Und ich brauch grad einfach nur den Raum es aufzuschreiben...
Und das Spiel beginnt von vorn. Ich zweifle mittlerweile stark an meiner geistigen Gesundheit. Jedes Mal der gleiche Mist... Wir haben natürlich wieder Kontakt. Du meldest dich, du entschuldigst dich und erklärst dich. Ich mache innerlich Purzelbäume und am Ende lieg ich wieder am Boden und fresse Dreck.
Dieses Mal... Ja dieses Mal hab ich dir alles ins Gesicht gesagt. Nicht in durchdachte Nachrichten verpackt. Komplett alles rausgeschrien.

Ich war schonungslos ehrlich und habe dir gesagt, dass ich mit Sicherheit ein Problem habe, aber das du definitiv das größte Problem hast, weil du dich nicht stellst. Du brauchst keine Hilfe, du brauchst nur die richtige Frau
... Das löst sich alles von selbst!
Ich habe dich gelöscht, ich habe dich ignoriert, ich habe nicht reagiert... Wie alle Male davor. Ich war bei der Therapie. Er ist entsetzt von deiner Ausdauer. Denn immer wenn ich loslassen kann oder zumindest damit beginne, bist du wie mein Schatten. Nachrichten, Briefe, zufällige Begegnungen und Blumen von unbekannter Herkunft.
Du betreibst es solange, bis ich wieder weich gekocht bin und dann präsentierst du mir beiläufig dein neues Wunderweib. Und jedes verdammte Mal bricht meine Welt zusammen... Jedes verdammte Mal fang ich von vorn an. Ich weiß, dass wir keine Zukunft haben. Ich weiß wie furchtbar krank du bist. Ich sehe, dass du dauerhaft in einer komischen Scheinwelt lebst... Und trotzdem flieg ich jedes Mal auf die Schnauze und bin fix und fertig.
Die Therapie sagt, dass ich nachsichtig mit mir umgehen muss. Aber ich kann nicht mehr nachsichtig mit mir sein. Wir sind länger getrennt, als wir zusammen waren und trotzdem dreh ich mich im Kreis und am Rad.
Ich verteufle den Tag, an dem ich dir auf den Leim gegangen bin. Ich hoffe, dass du irgendwann das Interesse verlierst und ich es dann schaffe! So kann es nicht weitergehen! So darf es nicht weitergehen! Ich merke zumindest, dass alles was zwischen uns war abkühlt. Es tut noch weh, aber es wird langsam kalt.

15.02.2020 16:53 • x 2 #13


Autsch123
Ich brauche mal wieder den Raum, um mich zu ordnen.
Es geht mir besser und die Gedanken an dich sind da, aber sie bestimmen nicht meine Tage. Eigentlich war es zwischen uns gut. Gesund kann es nicht werden, das weiß ich. Wir hatten Kontakt und es gab keine Dramen. Mit deinen Weibergeschichten hab ich abgeschlossen. Ich habe sie als Beiwerk betrachtet und du hast mich mit Details verschont, nachdem ich dich drum gebeten habe. Ich sehe sie als Begleiterscheinung. Du brauchst sie, wie eine Motte das Licht. Sie bewundern dich und beten dich an, aber du verlierst schnell das Interesse an ihnen. Es ändert jedoch nichts an uns. An dem Gefühl zueinander und dem grenzenlosen Verständnis.
In der Therapie mach ich gute Fortschritte. Er sagt, dass ich unser Spiel irgendwann gesund verlasse. Du wirst es wohl nicht gesund verlassen können. Es ist Wahnsinn wie viel Zeit ich in dich investiere... Nunja, ich soll nachsichtig mit mir sein und mich beobachten. Mir keine Vorwürfe machen, wenn ich Rückschritte mache. Das verkompliziert das Ganze nur... Mach Ich...
Du hast mir geschrieben, dass du neben der Spur bist. Deine Ex... Meine Vorgängerin, mit der du 8 Jahre zusammen warst, von der du dich getrennt hast und die mittlerweile alleinerziehend und getrennt ist, hat dich über Tinder entdeckt und nach über 6 Jahren angeschrieben. Ich weiß nicht viel von ihr, aber ich weiß, dass du über diese Trennung nie hinweg gekommen bist. Vielleicht ist sie die Ursache für deine Probleme. Ich weiß, dass du dich getrennt hast, aber das es ein riesiges Drama gewesen sein muss. Deine Eltern haben mir mal ein bisschen von ihr erzählt... Es muss viele bühnenreife Dramen zwischen euch gegeben haben... Jetzt ist sie auf dich zugekommen, hat dich angeschrieben. Ich kann mir in Ansätzen vorstellen, wie es dir geht.
Leider macht das wieder ganz viel mit mir... Sie sitzt auf einem Thron, auf dem ich nie saß und ist wichtig. Sie ist kein schmückendes Beiwerk und wird vermutlich auch nicht mehr verschwinden. Ich kann es nicht aussitzen und hoffen, dass sie geht. Mich treiben die Fragen umher... Warum hat sie sich gemeldet... Was will sie... Aber eigentlich beantworte ich sie mir alle selbst.
Du hast geschrieben, dass ihr regelmäßig und viel Kontakt habt. Der Kontakt zwischen uns ebbt ab... Es macht einfach gerade viel mit mir. Du fehlst mir sehr, weil du einfach wichtig bist. Es beschäftigt mich, es treibt mich nicht umher, aber es beschäftigt mich sehr. Vielleicht ist das der Zeitpunkt das Spiel zu verlassen und frei zu sein. Vermutlich hätte ich jetzt die Chance. Jetzt wo sie da ist...
Ich habe am Dienstag Therapie und werde das besprechen, bis dahin bleib ich bei mir und versuche es nicht zu verkomplizieren.

19.12.2020 08:51 • x 1 #14


Acht
Zitat von Autsch123:
Leider macht das wieder ganz viel mit mir... Sie sitzt auf einem Thron, auf dem ich nie saß und ist wichtig.

Mir ging spontan beim Lesen durch den Kopf: Du wolltest auch nie einen Thron und das ist auch gut so, denn von dort kann man immer auf den Boden zurückgeholt werden, der kann nämlich einstürzen.

19.12.2020 09:10 • x 1 #15


A


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